Meine kleine Buchkritik – My little book review: Ruth Lee, “Pattern on the Knitting Machine”

Erschienen 1990 bei B.T. Batsford, London, 190 Seiten, 16 Farbtafeln, viele Schwarzweiß-Fotos und Diagramme, Originalpreis £17.95.
Dieses Buch richtet sich an alle, die gute Grundkenntnisse im Maschinestricken haben und mehr über Mustertechniken abseits der üblichen Musterautomatik erfahren wollen. Lee zeigt unter anderem, wie sich abstrakte Muster aus konkreten Zeichnungen entwickeln lassen und welchen Einfluss die Garnwahl auf ein Muster haben kann. Ihr besonderes Interesse gilt jedoch der dritten Dimension. Geschlitzte gestrickte Oberflächen, die den Blick auf ein darunter liegendes Muster freigeben und applizierte oder aufgestrickte kleinere Formen auf größeren Strickflächen sind fast ein Markenzeichen ihrer Arbeit. Verkürzte Reihen setzt sie großzügig nicht nur zur Formgebung ein, sondern auch, um verschiedenartige Muster auf ungewohnte Weise miteinander zu kombinieren. Webmuster und Intarsien, Lochmuster und Jacquard finden sich zum Teil in einem einzigen Strickstück und ergeben üppige Musterungen, die für mein Empfinden schon mehr Kunst als tragbare Kleidung darstellen. Aber es bleibt ja jedem selbst freigestellt, wie weit man Lees Freude am Experimentieren folgt. Genaue Anleitungen für die Modelle, die sie im Buch zeigt, sind nicht enthalten; sie beschreibt jedoch detailliert und nachvollziehbar, wie man ihre Mustertechniken strickt.
Dies ist ein Buch für Strickerinnen, die genug von den üblichen automatischen Mustern haben und gern mal etwas völlig Neues und vielleicht Verrücktes ausprobieren möchten. Um es nutzen zu können, sollte man seine Strickmaschine beherrschen und schon etwas Erfahrung im Stricken von “gewöhnlichen” Pullover und Jacken haben. Für Handstrickerinnen sind die gezeigten Techniken eher nicht geeignet; der Aufwand fürs bloße Stricken wäre einfach zu groß.

Ruth Lee, pattern on the knitting machine
Beispielgestrick, example of knitting
Gestrickte Jacken, knitted coats

Published by B.T. Batsford, London, 190 pages, 16 colour plates, many b+w photos and schematics, original price £17.95.
This book is aimed at knitters who have good basic knowledge of their machines and who want to learn more about pattern techniques than the automated pattern systems provide. Lee shows how to develop abstract patterns from concrete drawings and how the choice of yarn affects the look of a pattern. But she is particularly interested in three-dimensional knitting. Slitted surfaces that show a knitted, sometimes patterned section underneath, or applied smaller shapes on larger knitting are a kind of hallmark of her work. She uses short rows not only for shaping, but also to combine different patterns in an unusual way. Knitweave and intarsia, lace and jacquard can sometimes be found in one single garment and yield exuberant patterns, which in my opinion are often more art than wearable. But it’s up to each of us how far to follow Lee in her joy of experimenting. The book does not contain precise instructions for the garments shown; but Lee explains in detail how to achieve her pattern techniques.
This book is for knitters who are tired of the ordinary automatic patterning and who would like to try something new and perhaps crazy. To use it, you should know how to operate your knitting machine, and you should have some experience in knitting “ordinary” garments. The techniques shown are not suitable for hand knitting, the sheer amount of knitting would be too large.

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