Seltsame Koinzidenzen

Ist eigentlich schon mal irgendjemandem aufgefallen, daß der “Ruffles”-Schal verdächtige Ähnlichkeit mit dem “corkscrew scarf” aus Teva Durhams “Loop-d-Loop” hat? Mich hat diese Übereinstimmung jedenfalls so neugierig gemacht, daß ich es mit einem Probestückchen versuchte.

Aus meiner Restekiste grub ich ein Endchen Noro Shinano aus und kämpfte mich durch die Anleitung. Nachdem mir das Prinzip erst einmal klar war, funktionierte es tadellos.
Drei Knäule Shinano in Farbe 8 (rot-blau-lila-meliert), die schon seit über einem Jahr bei mir herumliegen, wollte ich verarbeiten, aber kurz bevor ich durchstartete, fiel mir auf, daß dieses Garn eigentlich perfekt zu einer älteren 500-g-Partie Schoeller “Turbo” in malvenrosa paßt. Dieses Garn habe ich bereits verplant für ein Geburtstagsgeschenk, ohne mir genau darüber im klaren zu sein, was es eigentlich werden soll. Mit den drei Knäulen Shinano zusammen müßte es eigentlich für einen Pulli reichen.

Und weil’s so schön war…

…und weil ich auch noch rotes Garn vom Høxbro-Pullover übrig habe, gibt’s den krausen “Ruffles” noch mal in Rot:

“Ruffles”, erster Keil gestrickt
Der erste Keil ist gestrickt…

“Ruffles”, zweiter Keil gestrickt
…und der zweite auch. So geht es abwechselnd weiter.

Diese Farbe läuft kürzer als das Naturweiß, eine Folge des Färbeprozesses. Ich werde deshalb wohl mehr als nur drei Knäule brauchen, um dieselbe Länge zu zustandezubringen. Zum Glück habe ich ausreichend Garn übrig.

Was mag das sein?

“Ruffles”-Schal von Amanda Blair Brown, kraus gestrickt

Ganz recht: “Ruffles” von Amanda Blair Brown, allerdings durchgehend kraus gestrickt. Meine Probe in ihrer Rechts-Links-Version gefiel mir überhaupt nicht, aber das Prinzip fand ich interessant. Deshalb entschloß ich mich, es einfach anders zu machen als alle anderen, die da fröhlich Fransen-Effektgarne verarbeiten.

Verstrickt habe ich drei 50-g-Knäuel naturfarbene Bouretteseide mit einer Lauflänge von 165 m, ein Rest von meinem Høxbro-Pullover. Der Schal ist 180 cm lang, läßt sich bequem zweimal um den Hals schlingen und sieht aus wie eine Mischung aus Fin-de-siècle-Boa und hawaiianischem Lei. Mir gefällt’s. 🙂

Für alle unvermeidlichen Nach-der-Anleitung-Frager: Hier ist der Link zu “Scarf Style” von Pam Allen. Außer “Ruffles” enthält das Buch noch 30 weitere Anleitungen für Schals im weitesten Sinne in den verschiedensten Stil- und Geschmacksrichtungen.