Handschuhe - Daumen nach innen versetzen ?

[ingeborg hansen]

Hallo

Ich finde nicht das Handschuhe mit dem seitlichen Daumenkeil so 100 % gut sitzen. Eigentlich gehört der Daumen etwas mehr in die innere Handfläche.

Im Moment habe ich totalen Gehirnstillstand. Wie kriege ich das beim Rundstricken am besten versetzt? Könnte man das schrittweise so machen, dass man 1 Masche vom KR rechts auf den KH setzt. Dann eine Masche links vom KH runter auf die KR und das so ungefähr 8 Maschen, step by step ?. Das Daumenloch ist auf Kontrastwolle und es ist wieder zum Rundstricken geschlossen.

Ist das "UNMACHBAR"?

Viele Grüsse Ingeborg

[frieda]

Spontan würde ich erst mal behaupten, daß der Handschuh an der Stelle ja eigentlich noch rund ist. Die Orientierung kriegt er doch erst, wenn die Abnahmen für die Spitze kommen. Also ist es erst mal wurscht, wo der Zwickel ist. Du müsstest dann nur eine Anzahl Maschen auf den Betten versetzen, also vom vorderen Bett auf das hintere und andersrum, und dann mit dem Versatzhebel so lange drehen, bis sich die Maschen wieder gegenüberstehen. Und dann kannst Du die Spitze stricken.

Mein ich mal einfach so, nicht ausprobiert und ohne Gewähr.

Grüßlis,

frieda

[ingeborg hansen]

Hallo Frieda
Das siehst Du schon richtig - auch ohne Gewehr . Nur habe ich vergessen zu sagen, dass ich schon kurz nach dem Daumen den Handschuh teilen will -. Die Spitze soll nach Hinten weggeklappt werden. Und ich habe mir gedacht, die Spitze einfach wie eine Sockenferse zu stricken, hinterher noch einige cm biss es wieder auf den unteren Schlitz trifft - Wo die beiden Teile zusammen treffen muss ein Über- oder Untertritt sein. Wenn ich es so stricken will, muss ich schon kurz nach dem Daumen die richtige Seitenorientierung haben.

Ich habe es gerade probiert und werde zusammennähen. Kann sehen, dass es mit der normalen Sockenferse am Anfang zu kantig wird. Ich denke dass ich einen besseren Übergang bekomme, wenn ich am Anfang mehr als 1 Masche in Ruhestellung bringe.

Beim Daumen hatte ich mich auch verrechnet, und in jeder 2. Runde anstatt in jeder 4. Runde meine Keilmaschen zugenommen. Man muss wohl immer erst ein "untaugliches" Exemplar stricken, bevor man schlauer wird.

Übrigens hatte ich schon mit Deinem Beitrag gerechnet, weil ich weiss, dass Du Dir so etwas bildlich vorstellen kannst - und auch mathematisch begabt bist. Mathematisch bin ich eine O - mit dem Anderen klappt es besser.

Dankeschön und gute Nacht
Ingeborg

[Irene Winter]

Hallo, vielleicht kann man analog zur Rundstrickmaschine auf dem Doppelbett so versetzen:
z.B Daumen hat 30 M, 1 Drittel KH, 2 Drittel KR. Daumenlappen alleine mit viel Abzug halbrund stricken ca. 45 R hoch, mit Kontrastwolle abwerfen. Die Seiten des Daumenlappens wieder aufnehmen und zwar 10 von der hinteren Seite des des Daumenrechtecks aufs KH die nächsten 5 aufs KR, den Rest dieser Seite offen lassen zum Zusammennähen des Daumens. Die 15 von der anderen Seite des Daumenrechtecks aufs KR hängen, damit hat man wieder die ursprüngliche Maschenzahl und kann die Spitze als Ferse stricken. Das was vom Daumenlappen nicht eingehängt ist, bildet den eigentlichen Daumen.
nix zwickt, mir taugts (ich kann es nämlich nicht anders)

[ingeborg hansen]

Hallo Irene
Danke für die Erklärung - aber was bezeichnest Du als Daumenlappen ? Ist es der Keil, der die Maschenzahl für den eigentlichen rundgestrickten Daumen ergibt?

Da nehme ich normalerweise nur am KH und KR 1 M auf zwischen den beiden Randmaschen und versetze sie so, bis ich 9 M mehr auf beiden Betten habe. Diese Maschen kommen dann auf einen Kontrastfaden. Und ich stricke rund weiter, wie am Anfang nach dem Bündchen.

Ich habe es gestern versucht und habe nur vergessen den Hebel so zu stellen, dass ich auch die Betten maximum verschieben kann. Sonst hat es geklappt - und ich werde heute versuchen gleich mehr als 1 Masche zu verschieben.

Guck bitte mal in die Galerie, dort habe ich von meinen gestrigen Versuchen berichtet.

Viele Grüsse Ingeborg

Ps. Auf welcher Maschine strickst du???

[Irene Winter]

Hallo Ingeborg,
ich stricke die Handschuhe auf einer Rundstrickmaschine von 1920 mit 84 Nadeln, ich kann nichts ab- und nichts zunehmen, es ist also alles recht einfach! Bündchenschlauch 1r 1l, dann r für Handfläche bis zum Daumengrundgelenk, dann alles stilllegen bis auf die Maschen für den Daumen, der nur aus einem hin- und hergestrickten Rechteck besteht, etwa 30 M und 45 R. Dieser "Lappen" wird mit Kontrastgarn abgeworfen. Der Zwickel entsteht duch das Aufnehmen eines Teils der Seitenmaschen des Rechtecks links und rechts. Die nicht aufgenommenen M bilden die innenliegende Daumennaht, die Spitze ist bloß zusammengezogen. Durch das Wiedereinhängen der Seitenmaschen habe ich wieder 84 M und kann in der Runde weiterstricken.
Bei der Rundstrickmaschine kann ich diesen Daumenlappen oder Ferse an jeder Stelle stricken und der Versatz ist kein Problem. Ich dachte mir jetzt einen "Halbschlauch" auf der linken Seite der Doppelbettmaschine für den Daumenlappen, so als wäre die Doppelbettmaschine eben eine Rundstrickmaschine. Der Versatz würde dann durch 1 Drittel auf KH und 2 Drittel auf KR auf der linken Seite entstehen und der andere Handschuh auf der rechten Seite gegengleich. Wenn der "Daumenlappen" abgeworfen ist, muss man auf dem KR nur so viel M wieder aufhängen wie vorher da waren und den Rest dieser Daumenlappenkante schon aufs KR wo er sich mit den Maschen der anderen Daumenlappenkante trifft. Alles was vom Daumen dann übrig ist mit Gewicht nach unten hängen.
Ich bedauere immer, dass ich unbedingt mit 84 M weiterstricken muss, ein paar weniger würden für die Finger reichen.Ich reguliere ein bißchen mit der MW. "Flachbettler" könnten ja abnehmen oder vom Daumen weniger aufnehmen. Dafür kann ich in der Runde 1r 1l und das ergibt bei den Marktfrauenhandschuhen auch einen anliegenden Rand. Vielleicht ergibt sich in der Synthese ja ein gefälliges Modell???
Uff, alles einfacher und schneller gestrickt als beschrieben!
Der Lilahandschuh mit Versatz in der Galerie ist doch prima. Meiner ist auch nicht besser, nur anders!
Liebe Grüße von Marianne