Auftrennen oder schneiden?

[Lisabeth]

Hallo Ihr lieben Strickerinnen,

nachdem eine Strickfreundin und ich über einem scheinbar mißlungenen Teil (war viel zu groß trotz Maschenprobe!!!!) getüftelt haben, was tun, haben wir kurzerhand zur Schere gegriffen und die Teile zurechtgeschnitten und mit der Nähmaschine die Kanten gekurbelt. Wir haben die Nähte geschlossen und Bündchen angestrickt und siehe da, es passt nun. Wir finden uns genial.

Nun fiel mir allerdings ein, als ich vor vielen Jahren mal eine Strickmaschinenkurs besucht habe, hat die damalige Kursleiterin sich sehr böse über diese "unprofessionellen Arbeiten"geäußert.

Wie haltet Ihr das denn? Schnippelt Ihr auch manchmal rum oder trennt Ihr immer brav auf????????

Neugierige Grüße
von Lisabeth

[alinora]

Hallo Lisabeth,

also ich würde es auch unter "genial" buchen. Wenn es trotz gekurbelter Nähte gut aussieht -davor habe ich Angst, daß die schief gehen bzw. werden und dann ist gar nicht mehr zu retten....
Und wenn Du nicht die Absicht hattest, es wieder aufzutrennen, um die Wolle in etlichen Jahren weiterzuverwenden, dann freue ich Dich über die zeitsparende Lösung und sei stolz auf Dein Werk.

Gruss von alinora,
die noch nicht vor diesem Problem gestanden hat, da die Sachen entweder zu klein oder angenehm größer werden

[Strickliese]

Hallo,

ich kenn diese Technik nur aus dem isländischen Loopi, aber mich getraut habe ich noch nicht.
Ich denke aber, mit einer guten Zickzack oder sogar Overlook Maschine geht das gut!!!!
Also nur noch geradehochstricken und schnippeln........????

[Knackendöffel Maren]

Hallo,

Ich finde es besser erst mit ZickZack zu nähen und dann zu schneiden.
Die Gefahr, dass man wellige Kanten bekommt ist geringer.

Noch besser geht das mit einer Overlock, da kann man den Stofftransport so einstellen, dass der Rand zusammengehalten wird.

Neulich habe ich eine Pulli, der endlos zu weit war, einfach an den Seitennähten mit der Overlock abgenäht. Das war besser als aussortieren.
Er passt wieder !!!

In der Industrie werden viele Pullis doch auch aus "Strickstoffen" zugeschnitten und genäht.

Nur die, die im Etikett das Zeichen - Fully fashioned - drin haben sind auf Maß gestrickt.

Bei ganz kostbarem Material würde ich reppeln, sonst ist Schneiden für mich nicht tabu.

Gruss Maren, die schon wieder vor dieser Kiste statt an der Strickmaschine sitzt.

[Kerstin]

Wir finden uns genial.
Nun fiel mir allerdings ein, als ich vor vielen Jahren mal eine Strickmaschinenkurs besucht habe, hat die damalige Kursleiterin sich sehr böse über diese "unprofessionellen Arbeiten"geäußert.
Wie haltet Ihr das denn? Schnippelt Ihr auch manchmal rum oder trennt Ihr immer brav auf????????

Also ich finde Euch auch genial und mutig. Unprofessionell ist das jedenfalls nicht, und, wie Maren schon schreibt, die Industrie macht es schließlich genauso. Wenn es einem die Arbeit erleichtert, wenn es hält und gut aussieht, dann kann man das ruhig machen.

Zahlreiche Grüße
Kerstin

[Michaela]

Kommt aufs Garn an. Es gibt ja sehr Ribbelunfreundliches, da finde ich konfektionieren sinnvoller als Wegschmeißen.
Dann habe ich schon erlebt, dass Stricksachen aus Baumwolle nach mehrmaligem Waschen sehr in die Breite gegangen sind, auch hier finde ich schneiden absolut angebracht.

Ein anderes Tabu ist, Fäden aneinander zu knoten. Darüber setze ich mich auch hinweg, wenn das Garn nicht dick ist und nicht BW oder Leinen. Ich habe eine Technik, wo man Knoten nicht sieht, außerdem ist bei mir noch nie die Prophezeihung eingetroffen, dass Knoten aufgehen können.
Gerade, wenn man jede Reihe einen oder mehrere Farbwechsel hat: einweben oder vernähen macht das Gewebe wulstig und unschön, je 3-4 Fäden mit dem Schneiderknoten verbinden (nach dem Zusammenfügen mit Matratzenstich) liefert ein super Randmaschenbild.

Ciao
Michaela

[Lisabeth]

Hallo,

danke Euch allen für Eure Antworten. Das Schnippeln haben wir gemacht, weil die Teile selbst einwandfrei und ohne Fehler gestrickt waren - nur die Größe hat nicht gestimmt.

Erst ZickZack zu nähen und dann zu schneiden, werde ich das nächste Mal ausprobieren (jetzt mutig geworden, habe ich vor längerer Zeit gestrickte Teile - die ich nicht mal zusammengenäht hatte, weil mir der Schnitt dann doch nicht gefallen hat - wieder rausgekramt).

Es ist genau wie Alinora schreibt, meistens bleiben solche Sache dann etliche Jahre liegen, zumindest bei mir. Ich habe dann erst mal keine Lust mehr.

Michaela, was für einen Knoten machst du denn?

Liebe Grüße

von der momentan hochzufriedenen
Lisabeth

[Ines2]

je 3-4 Fäden mit dem Schneiderknoten verbinden (nach dem Zusammenfügen mit Matratzenstich)

Hallo, Michaela,
habe letztens mitten im Strickstück "zaubern" müssen, weil ich das Fadenende nicht mitbekommen habe und anschließend "eingewebt". Nachher wieder entwebt, weil wulstig. Kannst Du bitte mal die Geschichte mit dem Schneiderknoten erklären - habs noch nie gehört.
Viele Grüße

[Michaela]

@Renate und Lisabeth

meistens einen Schneiderknoten. Wichtig ist, dass der Knoten an der richtigen Stelle sitzt, damit er sich nicht nach außen arbeiten kann.
Den Weberknoten mache ich bei Alpaca, das ist so rutschig, dass man die Enden vernähen muss, sonst arbeiten sie sich raus.

@Ines

man macht die übliche Knotenschlaufe. In die Schlaufe schiebt man eine dünne Stricknadel oder eine stumpfe Sticknadel. Mit der Nadel schiebt man den Knoten bis ans Gestrick. Dann die Schlaufe zuziehen, bis die Nadel fest umschlossen ist. Nadel rausziehen und Knoten nochmal anziehen.

Bei Baumwolle, Leinen, Seide, Viscose etc. mache ich den nicht in der Mitte des Gestricks, dieses Garn ist zu unelastisch. Aber wenn der Knoten richtig gemacht ist, kann man den von rechts nicht sehen.
Die Garnenden ca. 2 cm stehen lassen.

Am besten übt man das an etwas, bevor man sich mitten ins Gestrick wagt.


Ciao
Michaela

[Edith]

Wir finden uns genial.
Nun fiel mir allerdings ein, als ich vor vielen Jahren mal eine Strickmaschinenkurs besucht habe, hat die damalige Kursleiterin sich sehr böse über diese "unprofessionellen Arbeiten"geäußert.
Wie haltet Ihr das denn? Schnippelt Ihr auch manchmal rum oder trennt Ihr immer brav auf????????

Also ich finde Euch auch genial und mutig. Unprofessionell ist das jedenfalls nicht, und, wie Maren schon schreibt, die Industrie macht es schließlich genauso. Wenn es einem die Arbeit erleichtert, wenn es hält und gut aussieht, dann kann man das ruhig machen.

Zahlreiche Grüße
Kerstin

javascript:emoticon(':lol:')
Laughing Hallo liebe Strickerinnen!
Ich finde es sehr gut, wenn man schneidet, um ein passendes Stück zu erhalten. Bei vielen Garnen müßte man eine sehr große Maschenprobe machen, um ein annähernd richtiges Ergebnis zu erhalten. Prinzipiell bin ich auch eher für Stricken nach Schnitt,. aber wenn es sich z.B. um ein sehr schweres Viskosegarn handelt stricke ich einfach einen Stoff (in etwa die benötigte Länge plus einige cm Zugabe) und zwar für alle Schnittteile extra. Dann wird gebügelt und eventuell lasse ich dann die Teile einige Tage auf einem Kleiderbügel aushängen, damit sich dann nach dem Zuschneiden die Länge nicht mehr verändern kann. Habe damit schon gute Erfahrungen gemacht.
Ich schreibe hier im Forum zum ersten Mal, weiss aber nicht, ob ich es richtig mache.

Liebe Grüße
Edith javascript:emoticon(':roll:')
Rolling Eyes