Selbst versponnene Alpakawolle auf Fein-Strickmaschine

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Alrosa

Selbst versponnene Alpakawolle auf Fein-Strickmaschine

Beitrag von Alrosa »

:ratlos: Seit 2 Monaten bin ich Besitzerin einer Strickmaschine (SK 840). Nach 20 Jahren Alpakazucht habe ich jetzt endlich Zeit, die Wolle selbst zu verarbeiten. Voller Elan habe ich mich ans Waschen, Kardieren und Verspinnen gemacht, um dann an der Strickmaschine festzustellen, dass diese mit meiner Wolle nicht klar kommt: Baby-Alpakawolle reißt des Öfteren, so dass ich dann ein Loch im Gestrick habe, die Wolle von älteren Tieren wird von der Maschine teilweise "ignoriert", d.h. mindestens die Hälfte der Maschen wird nicht gestrickt. Das Gestrick hängt richtig in der Maschine und ich habe auch genügend Gewichte angebracht. Ich habe bereits einen mehrtätigen Maschinenstrickkurs bei Werner Hafenbradl von der Maschinenstrickschule München belegt, der mir sehr viel gebracht hat. Mit gekaufter Wolle macht meine Maschine auch meistens, was ich von ihr will, nur mit der Alpakawolle kommt sie nicht klar.

Ich muss noch erwähnen, dass ich sehr dünn verspinne und dann 2 Fäden verzwirne. Hat jemand von Euch Erfahrung mit selbst gesponnener Alpakawolle und der Verarbeitung auf einem Feinstricker? Für weiterführende Hilfe bin ich sehr dankbar.

Sabine von der Alrosa-Farm
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bergfee
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Re: Selbst versponnene Alpakawolle auf Fein-Strickmaschine

Beitrag von bergfee »

Hallo Sabine
ich habe zwar keine Erfahrung mit selbstgesponnener Wolle, aber trotzdem die Frage: Hast du die Wolle parfiniert?
Wenn nicht solltest du dieses tun, denn dann läuft sie viel leichter.
Liebe Grüße Sonja :-)

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Kerstin
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Re: Selbst versponnene Alpakawolle auf Fein-Strickmaschine

Beitrag von Kerstin »

Alrosa hat geschrieben:Baby-Alpakawolle reißt des Öfteren, so dass ich dann ein Loch im Gestrick habe, die Wolle von älteren Tieren wird von der Maschine teilweise "ignoriert", d.h. mindestens die Hälfte der Maschen wird nicht gestrickt.
Ergänzend zum Hinweis mit dem Paraffinieren:
Ist die Nadelsperrschiene Deiner Strickmaschine noch genügend gepolstert? Wenn sie platt ist, dann entstehen die seltsamsten Fehler.
Ich muss noch erwähnen, dass ich sehr dünn verspinne und dann 2 Fäden verzwirne. Hat jemand von Euch Erfahrung mit selbst gesponnener Alpakawolle und der Verarbeitung auf einem Feinstricker? Für weiterführende Hilfe bin ich sehr dankbar.
"Sehr dünn" ist relativ. Auf welche ungefähre Lauflänge kommt Dein fertig verzwirntes Garn, und was für eine Maschenprobe würdest Du ungefähr beim Handstricken erreichen?

Ein Feinstricker mag am liebsten Sockenwollstärke, d.h. um die 400 m auf 100 g. Die Maschenweiten dafür liegen ungefähr zwischen 6 und 9. Die Maschenproben, die man überhaupt mit Deiner Maschine erzielen kann, liegen zwischen 25 und 36 M auf 10 cm. Wenn Dein Garn nicht innerhalb dieser Werte verstrickbar ist, ist es für Deine Strickmaschine zum Stricken nicht geeignet.

Zahlreiche Grüße
Kerstin
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Re: Selbst versponnene Alpakawolle auf Fein-Strickmaschine

Beitrag von münchenmann »

Hallo Kerstin,hallo Bergfee,
ich schalte mich hier mal ein, ich denke die Frage dreht sich eher darum, wie und in welcher Stärke mann die Wolle am besten verspinnen soll ........das mit der Nadelsperrschiene und Gewichte usw. sind wir schon durch und bei der Maschine passt soweit alles.......
Habt ihr vielleicht einen Tipp für und von Spinnerinnen oder für ein Spinnforum?

Hallo Sabine,
ich hoffe meine Sätze sind in deinem Sinne, wenn nicht dann stelle es ruhig richtig.

Lieber Gruß
Werner
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Re: Selbst versponnene Alpakawolle auf Fein-Strickmaschine

Beitrag von Yllej »

Ich habe gerne und viel Alpaka versponnen und 2 fdg verzwirnt

https://lh4.googleusercontent.com/-1X4p ... akamix.jpg[/url]

das Bild ist von meinem seit langem still gelegten Blog

allerdings habe ich es bisher nur mit der Hand verstrickt. Nadelstärke 3 - 3,5. Die braune eher mit Nd 4 - 4,5, dicker versponnen, weil die Stapellänge verd**** kurz war.
Mir persönlich ist pures Alpaka etwas zu labbrig und rutschig. Ich kann mir gut vorstellen, dass das mitunter an der Maschine Probleme macht. Ich werde aber mal meinen Restefundus durchforsten, ob sich da noch etwas findet und probieren.

Lieber zum Verstricken war es mir dann, das Alpaka mit Merino zu kardieren. Das ergab ein viel kompakteres und griffigeres Garn

Die schwarze stammt von einem Hengst, war extrem lang, bis zu 20 cm :D und flutschig.

lg, Elisabeth

PS: ein Traum zum Verspinnen war eine Alpaka -Seide Mischung, das Stricken allerdings war der reinste Horror. Es war fast unmöglich, eine Fadenspannung in den Fingern zu halten. Nicht mal das Tragen des Schales macht Freude, denn der rutscht, was das Zeug hält :biggrin:
Hummelbrummel
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Re: Selbst versponnene Alpakawolle auf Fein-Strickmaschine

Beitrag von Hummelbrummel »

Hallo Sabine,

Alpaka hatte ich bisher weder auf dem Spinnrad noch auf der Strickmaschine, aber Schafwolle habe ich schon gesponnen und verstrickt.

Ich habe bisher 2 Versuche auf "normalen" Feinstrickern mit Fadenführung versucht und das dann sehr schnell bleiben lassen, weil es auch nicht funktioniert hat und ich genug :oops: Strickmaschinen habe, um etwas anderes zu probieren.

Ich vermute, dass es nicht geht, weil meine Wolle eben doch nicht ganz gleichmäßig ist und insbesondere nicht gleichmäßig durch die Fadenführung flutscht, so dass beim Strickvorgang die Fadenspannung nicht gleichmäßig ist: ist sie punktuell zu streng, reißt das Garn, lässt sie nach, dann werden die Maschen an der Stelle nicht gestrickt. (Also das ist meine Theorie dazu.) Ich vermute, dass man mit das Problem mit sehr gutem Paraffinieren etwas verbessern kann, habe da aber keine weiteren Versuchsreihen gestartet.

Ich habe aber schon meine selbstgesponnene Wolle auf der Strima verarbeitet. Mein Zwiebelschalenpulli ist auf einem alten Singer-Plastikbomber (Einbett mit 4,5 od 5mm Nadelabstand) entstanden. (viewtopic.php?f=8&t=34331)
Die Maschine hat keine Fadenführung, sondern man muss das Garn von Hand in die Nadeln legen!
Die Bündchen habe ich von Hand angestrickt, mit 2,5er Nadeln, straff gezogen, 2er wären auch gegangen. Also das Garn hat ca. Sockenwollstärke, eher dünner. (Diese Wolle habe ich übrigens nicht paraffiniert, aber das geht nicht mit jeden Garn und wirklich nur bei langsamer Arbeitsweise.) Auch mein "Combistricker" (No-Name, wie Pfaff-Vario und ebenfalls ohne Fadenführung hat schon geduldig selbstgesponnene Wolle gefressen und bestens verdaut, in der Grobstrickerfunktion sogar meine Anfänger-Spinnversuche.)

Wenn man das Garn von Hand einlegt und nur leicht "führt", ohne Spannung, dann zieht die Maschine eher so, wie sie selbst das braucht, auch bei Unregelmäßigkeiten im Garn.

Wenn Du einen Intarsienschlitten hast, dann probiere doch mal aus, ob es mit diesem besser geht, da legt man - soweit ich weiß - ja auch das Gran von Hand ein, oder?

Viele Grüße und viel Erfolg

Hummelbrummel
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Re: Selbst versponnene Alpakawolle auf Fein-Strickmaschine

Beitrag von Mallory »

Ich habe schon mehrfach selbstgesponnenes Garn auf dem Feinstricker verarbeitet und hatte keine Probleme damit. Alpaka hatte ich bsiher nicht, aber Merino, Rhönschaf und BFL, sowohl einfädig (die BFL) als auch zweifädig gezwirnt. Fadenrisse hatte ich noch nie. Mein letztes Garn war navajogezwirnt, also dreifach, das habe ich auf dem Mittelstricker verstrickt.
Gründlich paraffinieren ist natürlich wichtig, aber das muss man ja auch mit Industriewolle machen.

Grüße von Anna
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Re: Selbst versponnene Alpakawolle auf Fein-Strickmaschine

Beitrag von Gitti »

Ich habe auch schon verschiedene selber gesponnene Garne auf meinen Maschinen verstrickt. Sockengarnstärke und dünner, Schurwolle verschiedener Schafrassen, Seide, auch Alpaka. Das gab nie Probleme. Das Alpaka habe ich sogar meinen KG verarbeiten lassen. War kein Problem. Dickere Garne mag mein Mittelstricker oder der Grobi. Auch mit dem Lochmusterschlitten von Empisal habe ich ein dünnes Garn verstrickt. Das ging wunderbar.
Ein bisschen mit Bedacht stricken, das Garn auf alle Fälle beim Wickeln über Paraffin laufen lassen, und dann sollte das gehen. Nur Mut :wink:
LG

Gitti
Alrosa

Re: Selbst versponnene Alpakawolle auf Fein-Strickmaschine

Beitrag von Alrosa »

Hallo, Gitti,

vielen Dank für Deine Antwort, sie macht mir wieder richtig Mut. Bei Recherchen im Internet bn ich bisher immer nur auf Hinweise gestoßen, dass das Vertricken von Alpakawolle auf einer Maschine sehr schwierig sei, weil Alpakawolle so "labbrig" und "rutschig" sei.

Ich werde nicht aufgeben und weiterprobieren. Irgendwann wird es sicher klappen.

Viele Grüße

Sabine
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Re: Selbst versponnene Alpakawolle auf Fein-Strickmaschine

Beitrag von Gitti »

Gerade habe ich mal nachgesehen, mit welcher Maschine Du überhaupt strickst. Mit der Silver Reed 840? Du weißt, dass Du da nicht viele Gewichte brauchst? Ich nehme nur für den Rand die Krallengewichte und höchstens mittig mal noch ein Krallengewicht, wenn ich über die ganze Breite stricke. Bei zu viel Gewichten plagt sich die Maschine und die Wolle wird auch zu arg strapaziert, so dass sie evtl. leichter reissen kann. (Beim Lochmusterschlitten ist das anders, da braucht das Gestrick mehr Gewichte!)
LG

Gitti
Fusselfee
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Re: Selbst versponnene Alpakawolle auf Fein-Strickmaschine

Beitrag von Fusselfee »

Ich habe schon Hundewolle auf dem Feinstricker verstrickt das dürfte deinen Alpaka ähnlich sein. ich sehe das Problem darin das die selbstgesponnen Garne nicht so elastisch wie Industriegarne sind und zicken so rum wie Baumwollgarn. Auch Jacobsschaf ist ohne Problem in der Maschine gelaufen.
Gruß Hanne
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