Filzwolle

[muschel1]

Hallo,
was mich gerade beschäftigt ist:
Ich habe meine letzten Körbe aus Filzwolle zuerst bei 40° gewaschen. Das Ergebnis war aber nicht so gut, also habe ich sie in die 60° Wäsche gegeben. Ich finde, jetzt sehen sie richtig filzig aus. In den Foren lese ich jedoch immer nur von 40° Wassertemperatur.

Wie sind Eure Erfahrungen. Und, kann ich die Körbe später bei 40° wachen ohne dass sie noch kleiner werden?

Vielen Dank und
liebe Grüße
Muschel

[Basteline]

Hi
ich habe zwar noch keine Körbe gefilzt, aber Pusche, Tasche und jede Menge Hüte.
Das Beste Ergebnis habe ich nach wie vor beim Waschen bei 40 °C, ganz wichtig aber - im Normalwaschprogramm, kein Schonwäsche oder so was.
Normales Buntwaschmittel, ein Jeanshose und 3 Tennisbälle dazu geben. Das wars.
Wenn ich mal mit Handtüchern oder noch mehr Kleidungstücken "sparsam" sein wollte, was das Ergebnis so schlecht, dass ich das Teil noch einmal waschen musst...was wiederum den Sparversuch natürlich zu nichten machte. 8)

[Wollsinnige]

Hallo Muschel1,
habe bisher nur 3 mal gefilzt,also wenn die Wolle als Filzwolle ausgezeichnet/benannt wird, reichen immer 40Grad- und besser ein 2. mal mit 40 waschen, als auf 60 grad hochgehen.
Falls die Wolle LL40-50m reine Schurwolle war, dann ging es bei mir mit 60 Grad wunderbar. Das Filzergebnis war etwas fester und die Strickstücke sind nicht 30% eingelaufen, sondern 40-50%. Muss man bei Puschen berücksichtigen.Handtücher waren immer gut, als "Filz"hilfe .

Ja und ich nehme immer normales Buntwaschprogramm mit mehr Schleuder-Umdrehungen(1400)- kann aber zu Rissen im Faden führen habe ich gehört.

LG,Jerry

[ilke]

hallo,
hurra ... ein Strickfilzsthema. Da muss ich mit meiner Frage ja nicht bis zum Herbst warten.
Also ihr scheint ja dann schon "Profis" zu sein ... und könnt mir vielleicht sagen was denn falschläuft wenn alles so verknittert aus der Maschine kommt ?
Das Filzergebnis an sich ist jedesmal super, aber die Knitter vom Schleudern die dann nur mit viel Mühe und Dampfbügeleisen wieder rausgehen stören mich enorm.
Habt ihr da einen Tip für mich?

Schöne Sonntagsgrüße
ilke

[muschel1]

Hallo Ilke,
ich bin (noch) kein Profi, hatte bis jetzt aber keine Knitterprobleme.
Ich wasche alles in der WaMa mit 3-4 Tennisbällen, normaler Wäsche und (bis jetzt) bei 60°.
Danach zupfe ich alles in Form und lasse es trocknen.
LG
Muschel1

[Wollmädchen]

Wir filzen unsere Lana-Grossa-Filzwolleteile mit 60 Grad und einem ordentlichen deftigen Waschprogramm.
Meine Mitarbeiterin hatte sogar Puschen aus Feltro Tweed bei 95 Grad gefilzt.
Alle Ergebnisse waren gut und die Puschen haben im Gegensatz zu einigen meiner Taschen auf den Punkt gepaßt.

Bei 40 Grad sieht man die Maschen noch zu deutlich.

[Basteline]

Hallo

Maschen zu sehen sehen habe ich in der Regel nicht, denn das mag ich nicht beim filzen. Wenn schon, denn schon, das Gefilzte soll aussehen, als wenn es gewalkter Stoff sei.

Nur bei einem Garn, der Filz it von Schachenmayre, hatte ich noch ein Maschenbild zu sehen, das habe ich einfach nochmal bei 40 °C gewaschen.
Alle anderen Filzwollen, ob von Gründel (beim großen A gekauft ), von Peterle, vom Kaufhof, ProLana oder LG, alle haben ansonsten super bei 40 °C gefilzt.

Aus zuerst einer Filzgegnerin (ich verstand nicht, dass man etwas EXTRA kaputt waschen soll ) habe ich mich zur begeisterten Strickfilzerin entwickelt. 8)

Kein Maschenbild zu sehen.

[Wollmädchen]

Bei Schachenmayr (das war unsere erste Filzwolle im Angebot) haben wir vor 4 Jahren das Maschenbild nicht richtig wegfilzen können.

Ich bin noch nicht so ne richtig ambitionierte "Filzlaus" geworden ab und zu mal ne Tasche fürs Geschäft aber Puschen besitze ich keine.

[Hummelbrummel]

Hallo,

zu Deiner Frage mit dem Waschen: Es kann schon sein, dass das fertige Stück bei der nächsten "normalen" Wäche nochmal nachfilzt oder noch fester gewalkt wird und dabei kleiner wird. Ich hatte das mal bei einem Kleidungstück, dass nach dem Filzen die berechnete Optimalgröße hatte und nach der ersten "echten" Wäsche dann nicht mehr passte.
Daher empfiehlt es sich, ein fertiges Teil im Gebrauch dann wie andere fertige Wollsachen aus nicht-superwash-Wolle zu behandeln: Handwäsche oder Wollwaschgang.

Vielleicht zum besseren Verständnis: es gibt 3 Faktoren, die Filzen begünstigen, die ich neulich schon mal zusammengetragen habe:

- Lauge (Waschmittel mit basischem ph-Wert, echte Seife)
- Rubbeln und Reiben der Wollfasern aneinander (z.B. im normalen Buntwaschprogramm in der vollen Waschmaschine)
- Temperaturschocks im feuchten/nassen Zustand. (Waschtemperatur z.B. 40 Grad - zum Spülen nehmen die Maschinen in der Regel dann leitungskaltes Wasser. )


Ob das nun 40 oder 60 Grad sind, dürfte relativ egal sein.
Allerdings ist es ja immer etwas zufällig, was in gerade in der Waschmaschine wo und wie aneinander reibt und daher ist das Ergebnis manchmal unterschiedlich und letztendlich weder kontrollierbar noch vorhersehbar. Ich hatte auch schon Puschen, die waren hinten sehr gut und vorne viel weniger gefilzt und umgekehrt.

Meine Versuche, von Hand zu Filzen, haben mich der Materie jedenfalls sehr viel näher gebracht und mich vieles verstehen lassen.
(Wenn man das heiß und kalt übergossene, laugig eingeseifte und eingeweichte Strick- oder Wollstück mit Druck über die Riffeln von einem Waschbrett oder der Abtropfablage der Spüle rubbelt, kann man sehr gut beobachten, wie die Wolle dichter wird und das Teil in dieser Richtung besonders stark schrumpft.
Ich habe das schon erfolgreich gemacht, um unbefriedigende Ergebnisse aus der Waschmaschine nachzubessern.)


Viele Grüße, Hummelbrummel

[Gertrud H]

Hallo
Mit dem filzen hatte ich jetzt auchso mein Problem.
Habe mir eine Tasche gestrickt, etwas bischen größer, weis ja einläuft.
Haha, alle guten Dinge sind ja bekanntlich drei. Das erste Mal(aus spargründen bei 30°, das zweite Mal bei 40°, und dann bei 60°. Trotzdem nicht so eingelaufen wie es solllte. Muß aber dabei sagen, daß es keine reine Filzwolle war. Ich glaube, es waren nur 75% Schurwolle drin.
Paßt halt jetzt mehr rein.