Längsstreifen

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Kerstin
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Beitrag von Kerstin »

Hallo Angelika,

da gibt es mindestens drei Möglichkeiten.

1. Quer stricken (also von Seitennaht zu Seitennaht statt von unten nach oben) und dabei alle paar Reihen die Farbe wechseln. Ergibt automatisch Längsstreifen. Vorteile: Keine Spannfäden, einfache Stricktechnik. Nachteil: Man muß den Schnitt umstellen.

2. In Norwegertechnik stricken, dafür eine Lochkarte in der gewünschten Streifenformation lochen. Eine Lochreihe genügt, man stellt die Lochkarte fest. Vorteil: Geht automatisch. Nachteile: Spannfäden hinten, höherer Garnverbrauch, enge Maschenprobe, weil Streifenmuster sehr zusammenziehen, wenn der Wechsel immer an derselben Stelle erfolgt.

3. In Intarsientechnik stricken, jeden Längsstreifen mit einem extra Knäuel, Fäden von Hand über die offenen Nadelhaken legen und bei jedem Farbflächenwechsel miteinander verkreuzen.
Vorteil: Keine Spannfäden. Nachteil: Arbeitsaufwändiger, weil die Fäden von Hand über die Nadeln gelegt werden müssen.

Ich würde wohl entweder den Pullover quer stricken oder in Intarsientechnik, wenn die Streifen sehr breit sind, so daß man nicht mehr als 6-8 Knäuel hat. Kommt immer auf den Einzelfall an.

Zahlreiche Grüße
Kerstin
KH 965 mit KR 850 und KG 95, KH 270 mit KR 260, DesignaKnit-abhängig ;-)
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Michaela
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Beitrag von Michaela »

Hallo, Angelika,

ohne MaPro geht das so gut wie nie. Die MaPro soll auch mindestens 8 Stunden (über Nacht) liegen bzw. gewaschen und getrocknet werden und dann ausgemessen. Sonst kann es zu unliebsamen Überraschungen kommen.
Ich habe schon einiges quergestrickt und mache dass auch sehr gerne. Insbesondere kommt mir dabei entgegen, dass ich die Seitenteile zusammenstricken kann und nicht nähen muss.
Je nach Garn - z.B. bei Viscose - kann sich das Strickstück auch sehr in die Länge ziehen, daher ist eine Maschenprobe keine überflüssige Maßnahme.

Ciao
Michaela
Viele Grüße - Michaela
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caren

Beitrag von caren »

Hallo Angelika,
ich hätte da noch eine Methode um Vertikalstreifen zu erzielen. Wenn Du ein Doppelbett hast und eine Rippe einstellst, bei Brother KR850, sowie die Möglichkeit des Plattierens auf Deiner Maschine hast, kann man mit zwei Farben auf einen Streich stricken, ohne das der Pullover in seiner Dicke durch Mitlauffäden beschwert wird. Plattieren bedeutet einen Faden hinter den anderen in der Masche zu haben. So erscheint der eine Faden/Farbe in der rechten Masche, der zweite Faden/Farbe in der linken Masche. Ich habe damit schon sehr schöne Effekte gearbeitet, vor allen Dingen bei Stücken, die sich beim tragen dehnen und aus Reiner Wolle sind. Dann wird der Effekt in der Dehnung schön deutlich.
Gruß Caren.
Kerstin
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Beitrag von Kerstin »

Hallo Angelika,

meinst Du die Maschenzahl beim Querstricken?
Du schlägst so viele Maschen an, wie Du brauchst, um die Höhe des Pullovers zu bekommen.

Nimm einfach mal eine ganz normale Schnitt-Schemazeichnung für einen Pullover zur Hand und leg sie quer vor Dich hin, so daß die Seitennaht nach unten zu liegen kommt. Dann siehst Du, daß Dein Anschlag dort ist, wo die Seitennaht liegt. So zeichnest Du den Schnitt auf Deinen Formstrickerbogen. Natürlich komplett, nicht nur eine Hälfte.

Angenommen, Dein Pullover soll ohne Bündchen 60 cm hoch werden, und Du strickst quer. Du machst erst mal Deine Maschenprobe wie gewöhnlich. Angenommen, die Maschenprobe sagt: 40 Maschen ergeben 15 Zentimeter. Dann brauchst Du 60 geteilt durch 15 mal 40 = 160 Maschen, damit der Pullover später die richtige Höhe hat.

Du merkst, ohne Maschenprobe geht wieder mal gar nichts. ;-)

Gestrickt wird eigentlich ganz normal, nur eben um 90 Grad gedreht.

Zahlreiche Grüße
Kerstin
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