Wie Pullover stricken?

[sterntalervera]

Hallo alle,

ich verstehe nicht ganz,wie ich eine pullover stricken soll.Es soll ein kleiner pullover in 110 sein.Ich habe eine maschenprobe gemacht,alles ausgerechnet.Ich kann also sofort beginnen.Mein problem ist nur,ich weiss nicht was ich mit den maschen machen soll wenn ich z.b das rückenteil fertighabe.Ich habe auch bisher keine anleitung gefunden die mir da hilft.In einer steht dass ich die letzte reihe reststricken soll,ohne kontrastgarn.Wie macht ihr das eigentlich?Ich bräuchte mal eine genaue anleitung wie ich die teile zusammenbekomme.Maschenwendekamm habe ich mir auch schon zugelegt.
Soll ich etwa bei allen teilen die maschen abketten und dann die teile zusammennähen?Warum findet man nirgends eine anleitung für einen ganz einfachen pullover?Ich hänge fest,kann nichts weiter machen,bin schon ganz unglücklich.Wem geht es genauso?

Dankeschön

[Uta]

Also ich mache es unterschiedlich. Man kann z.B. die M alle mit Kontrastgarn abstricken, wobei man allerdings die Schulter-M getrennt von den Halsausschnitt-M mit Kontrastgarn abstrickt.

Dann kann man das Gleiche beim Vorderteil machen und wenn dann beide Teile fertig sind, kann man die Schulter-M vom Rückenteil so in die Nadeln zurückhängen, dass die rechte Seite vom Strickstück zu einem hinzeigt. Die Schulter-M vom Vorderteil hängt man dann dazu, so daß die linke Seite vom Strickstück zu einem hinzeigt. So hängen also beide Strickstücke rechts auf rechts zueinander.

Die Kontrastwolle räufelt man nun wieder ab, diese wurde ja nur gebraucht, damit die Maschen nicht aufräufeln und würde nur noch stören.

Nun stricke ich z.B. eine R in der Maschenweite in der ich auch das Strickstück gestrickt habe, so sind nun beide Strickstücke miteinander verbunden.

Ich masche dann diese R ab indem ich wie folgt vorgehe (ich gehe jetzt mal davon aus, der Strickschlitten steht rechts und der Faden ist also ebenfalls rechts vom Gestrick):

den Faden über die ganz re Nadel hängen und einmal durchziehen.
Nun mit der Einerdeckernadel diese M auf die links danebenliegende M hängen,
den Faden über diese Nadel legen und durch die beiden aufeinanderhängenden M ziehen.
Nun wieder diese M auf die links danebenliegende M hängen
und ständig diese Schritte wiederholen.

Natürlich kann man auch lange M bilden und abhäkeln, aber das kann ich gerade nicht so richtig erklären und wenn ich z.B. das Gestrick mit Maschenweite 9 gestrickt habe, dann wirds bei mir immer etwas zu eng beim Abhäkeln. Bei der obigen Methode bin ich da auf der sicheren Seite.

Wenn man nun die Schulternähte so geschlossen hat, kann man, sofern man einfach gerade hochgestrickt hat die Seite vom Pulli in der Breite auf die Nadeln hängen, wie die Ärmel breit werden sollen. Dann strickt man die Ärmel an und mascht ihn unten ab, so spart man sich das Annähen des Ärmels. Der Ärmel ist dann also von oben nach unten gestrickt, aber das ist ja egal.

Beim Aufhängen des Strickstückes immer beachten, daß es so hingehängt wird, daß die Naht, die dadurch natürlich auch entsteht innen im Pulli ist. Also hängt man es so hin, daß die linke Seite zu einem hinzeigt, daß man also auf die linke Seite des Pullis guckt.

Ich hoffe, meine Erklärung ist verständlich.

Gruß Uta, die auch gerade dabei ist, ihren 50er-Jahre-Pulli fertigzustellen (es fehlt noch eine Seitennaht und dann werde ich ihn unten umnähen, er ist quer gestrickt. Vielleicht schaffe ich dann sogar ein Foto, wenn er fertig ist. Danach werden die zwei Pullis für meinen Mann fertiggestellt, die schon ebenfalls einige Zeit liegen)

[Kerstin]

Hallo Vera,

Mein problem ist nur,ich weiss nicht was ich mit den maschen machen soll wenn ich z.b das rückenteil fertighabe.Ich habe auch bisher keine anleitung gefunden die mir da hilft.In einer steht dass ich die letzte reihe reststricken soll,ohne kontrastgarn.Wie macht ihr das eigentlich?Ich bräuchte mal eine genaue anleitung wie ich die teile zusammenbekomme.

Rest-Stricken bze. Kontrast-Stricken ist immer MIT Rest- bzw. Kontrastgarn, deshalb heißt es ja so. Ohne funktioniert es nicht.

Wenn Du schon alles ausgerechnet hast, weißt Du schon, wieviele der Maschen auf jede Schulter entfallen und wieviele auf den Halsausschnitt. Wie Uta schon schrieb, strickst Du über jede dieser Gruppen getrennt etwa 10 Reihen mit Kontrast- oder Restgarn und wirfst die Teilstücke dann ab. EINE Schulternaht wird geschlossen, bevor es an die Halsblende geht, damit man die in einem Stück stricken kann. Für die Schulternaht die Schultermaschen links auf links zusammenhängen, einen Satz Maschen durch den anderen durchziehen, dann lange Maschen bilden und abhäkeln.

Frag einfach noch genauer nach den Punkten, die Dir noch unklar sind.

Zahlreiche Grüße und viel Erfolg
Kerstin

[waltraudnymphensittich]

Hallo Sterntalervera;
Ich mache das so: Ich nehme die restlichen Maschen auf eine Nadel von der Maschine herunter und das von jedem Teil, dann stricke ich eine Reihe mit den Aufnahmen für den Hals mit einer Stricknadel und hänge dies dann zurück auf die Maschine.
Oder ich stricke das Halsbündchen extra und hänge dann die Maschen von Vorder-und Rückenteil dazu und kettle ab. Mit einiger Übung geht das schon.
Gruß
Waltraud

[marimitt]

Habe mir die Vorschläge durchgelesen. Hört sich gut an, aber auch ziemlich kompliziert und langwierig. Ich lege die Maschen still indem ich einem Kontrastfaden durch die letzte Maschenreiche ziehe, entweder indem ich mit der Doppelöhrnadel (Kontrastfaden an einem Ende einfädel und dann durch einhaken im Haken und durchziehen) oder mit eine normalen Nadel mit einem Kontratfaden durchziehe, nicht Stricke. Wenn Vorder- und Hinterteil fertig sind werden sie mit dem Maschenstich rechts oder links verbunden(Geht mit der besser und schneller, als die Maschen wieder auf die Maschine zunehmen). So hat man keine Naht. Sieht aus wie aus einem Stück gestrickt. Man sollt natürlich erst eine Schulter zusammenfügen und dann denn Halsausschnitt stricken. Und dann die zweite Schulter und den Rest schließen. Solltes du nach Anleitungen suchen Gestricker zusammen zufügen guck doch auch mal nach Büchern die eigentlich für's Handstricken gedacht sind. Denn es ist möglich Teile auf der Maschine zusammen zu fügen, aber häufig nicht sinnvoll.

mfg
Marion

[Knackendöffel Maren]

Hallo marimitt, ich finde Deine Art die Pulloverteile zu verbinden sehr kompliziert und mühsam. Wenn ich schon eine Maschine habe möchte ich auch ihre Möglichkeiten nutzen.
Ich stricke Kontrast, nicht zu wenig, bestimmt 12-14 Reihen.
Die ersten beiden Reihen des Kontrastes strick ich 2 Nummern kleiner als die gestrickte Maschenweite.
Das hat den Vorteil, dass man die Originalmaschen leichter wieder einhängen kann.
Beim Einhängen kippe ich den Kontrast so, dass die Originalwolle direkt an der Kante ist. Dann hänge ich die Maschen mit dem 3-er Decker, immer 3 gleichzeitig, wieder ein.Lediglich die beiden Randmaschen sind etwas schwerer zu fassen.
Das geht schnell und ist weniger aufwendig, als eine Naht im Maschenstich zu schliessen.

Wie man die Maschen abkettet ist Geschmackssache. Da hat wohl jeder seine Art.

Wenn es die Wolle zulässt, stricke ich eine Reihe mit grosser Maschenweite(Pulli MW3 - Abkettreihe MW 9) und lasse den Faden ohne Spannung durch die Hand in die Maschine laufen, oder ich ziehe von Hand lange Maschen durch, dabei kann man sich den Nadelschieber hinten auf das Nadelbett legen, um gleichmässig lange Maschen zu bekommen.
Danach benutze ich den Abkettler oder die Arbeitszungennadel zum Abhäkeln.

Vielleicht hast Du ja mal Lust das auszuprobieren.
Viele Grüsse Maren