Ein Paket kam an – A parcel has arrived

Gestern abend fand ich tatsächlich eine blaue Benachrichtigungskarte im Briefkasten, dass meine sehr freundliche und geduldige Nachbarin ein Paket von der Firma Traub angenommen hatte. Sicherlich wollen einige Leserinnen wissen, was darin war. Nun, es handelt sich um ein Kilo Eiderschaf-Kammzug in solidem und beruhigendem Braun für meine ersten Spinn-Übungen. Eiderschaf wurde mir zu diesem Zweck empfohlen von einer sehr sachkundigen Dame, auf deren Rat ich viel gebe. Meine ersten Versuche ergaben übrigens wunderschön zerrissene Kammzug-Bröckchen. 😉

Kammzug Eiderschaf

Last night I actually found a blue information card in my mailbox informing me that my very nice and patient neighbour had accepted a parcel sent by Traub company. Certainly some readers would like to know what was in the parcel. Well, it contained one kilogram of sound and soothingly brown roving for my first spinning exercises. This type of yarn was recommended to me by a very competent lady whose advice I highly value. My first attempts, by the way, yielded beautifully broken little rovings. 😉

Meine kleine Buchkritik – my little book review: Hazel Pope, The Machine Knitter’s Design Book

Erschienen 1993 bei David & Charles, Newton Abbott, Devon. Gebunden, 128 Seiten, viele Farbfotos und Diagramme, ISBN 0 7153 9972 1. Mein Exemplar ist übrigens signiert.
Schon in der Einführung schreibt die Autorin ausdrücklich, dass dies kein Buch für Anfänger ist, sondern für diejenigen, die gelernt haben, ihre Maschine zu bedienen und die nun mehr aus ihren Kenntnissen machen möchten. Nach einer Übersicht über geeignete Garne geht es gleich los mit verschiedenen Mustertechniken, dem Einsatz von Farbwechslern und hervorragenden Beschreibungen für Leiter-Jacquard (Pope nennt diese Technik “ladder-backed jacquard”) und das Entwerfen von mehrfarbigen Mosaik-Mustern. Von Hand gebildete Muster wie Zopf- und Lochmuster werden ebenso behandelt wie Intarsientechnik mittels verkürzter Reihen und das Kombinieren von unterschiedlichen Stricktechniken.
In einem “Design Workshop” beschreibt Pope, wie man verschiedene Schnitte entwickelt und dafür Maschen und Reihen berechnet. Danach finden sich konkrete, präzise Anleitungen für 14 verschiedene Pullover und Jacken, sowohl für den Fein- als auch für den Grobstricker. Alle lassen sich abwandeln, es werden auch Design-Alternativen vorgeschlagen. Den Abschluss des Buchs bildet eine kurze Übersicht, wie man Maschen anschlägt, zunimmt, abnimmt und abkettet.

Hazel Pope, The Machine Knitter
Musterbeispiele, pattern samples
Pullover mit Polo-Ausschnitt, sweater with tab and collar
Jacke in Intarsientechnik, intarsia cardigan

Published 1993 by David & Charles, Newton Abbott, Devon. Hardback, 128 pages, many colour photos and diagrams, ISBN 0 7153 9972 1. By the way, my book has an autograph.
The author states already in her introduction that this is not a beginner’s book. It is meant for those who know how to handle their machine and who want to make better use of it. After an overview over suitable yarns for machine knitting, she explains several pattern techniques, colour changers and gives excellent advice regarding ladder-backed jacquard and how to design mosaic patterns in slip stitch. Hand-tooled techniques like cables and lace are next, short row intarsia patterning and combining different techniques are also explained.
In her “Design Workshop”, Pope shows how to design shapes and calculate stitches and rows. Then she gives detailed instructions for 14 different sweaters and cardigans, for standard gauge as well as for the chunky machine. All of them can be modified, and she suggests design alternatives. The book finishes with a short overview how to cast on, increase, decrease and cast off.

Probleme mit der Postzustellung

Seit Anfang des Jahres klappt es nicht mehr wie gewohnt mit der Post- und noch weniger mit der Paketzustellung. Ganz normale Briefsendungen landen in falschen Briefkästen, als könnten die Zusteller nicht lesen, und schreiben ist anscheinend auch nicht drin, sonst könnten sie ja einen blauen Benachrichtigungzettel ausfüllen, wenn sie ein Päckchen oder Paket in der Nachbarschaft oder gar nicht zugestellt haben. Wie ich u.a. beim Blog-Lesen festgestellt habe, bin ich nicht die einzige, die derzeit solchen Ärger hat.
Erwartet man jetzt von den Empfängern, dass sie allabendlich sämtliche Häuser und Wohnungen in der Nachbarschaft aufsuchen, um sich nach dem Verbleib von dringend erwarteten Paketen zu erkundigen? Und wenn da nichts ist, geht man am nächsten Tag nach Feierabend zum Postamt, reiht sich in die Schlange und fragt prophylaktisch nach, ob der Paketbote vielleicht die eine oder andere Sendung wieder zurückgebracht hat?

Die verstrickte Dienstagsfrage 3/2009

Das Wollschaf fragt: Wie bewahrt ihr eure Stricknadeln, Häkelnadeln, Nadelspiele und weiteres Zubehör auf? Benutzt ihr Spezialetuis oder etwas selbst Gebasteltes?
Herzlichen Dank an Anja für die heutige Frage!

Hm, irgendwie kommt mir diese Frage ja bekannt vor…
Rundstricknadeln hängen bei mir unsortiert an einer Kordel über einer Regalecke. Sie kringeln sich dann nicht ein, und man hat sie sofort griffbereit.

Das einzige, was mich daran stört: Ich muss mitunter etwas suchen, bis ich die richtige Stärke erwischt habe. Ich weiß auch nicht genau, welche Stärken und Längen ich überhaupt habe. Viele Nadeln stecken ja auch in Projekten. Seit Jahren knoble ich an einer besseren Lösung; am liebsten hätte ich eine Art Quilt mit beschrifteten Schlaufen, in denen die Nadeln aufgehängt werden.
Spielstricknadeln bewahre ich nach Größen sortiert in einem speziellen Etui auf.
Denise- und Knitpicks-Nadelsets sind ebenfalls in ihren Etuis.
Die Häkelnadeln sind im Nähkästchen; ich benötige sie nur gelegentlich fürs Ausarbeiten.
Lange, gerade Stricknadeln besitze ich überhaupt nicht.

Firefox-Problem gelöst

Weil ich selbst in vielerlei Hinsicht zu diversen Minderheiten gehöre, habe ich eine Schwäche für Minderheiten. Nicht nur deshalb bin ich überzeugte Opera-Benutzerin, seit es diesen Browser gibt, also seit ungefähr 1997. Aber gelegentlich braucht man eine Alternative zum Lieblings-Browser, vor allem, weil manche Webseiten mit Opera leider immer noch nicht korrekt dargestellt werden. Das liegt dann übrigens nicht am Browser, sondern höchstens an irgendwelchen Webdesignern, die es manchmal nicht schaffen, die Seiten w3c-gemäß zu gestalten. Gelegentlich meinen sie auch, alles, was sich nicht als IE identifiziert, müsse vom Mitspielen ausgeschlossen werden, und das ist dann ebenfalls ein Handicap für den armen Opera.
Wo war ich stehen geblieben? Ach ja, Alternativen. Vergangenen Monat installierte ich also die neueste Version des Firefox, und sie war langsamer denn je. Schon mit der Vor-Version war ich recht unglücklich gewesen, weil alle Seiten damit in extremer Zeitlupe luden, und ich fand keine Möglichkeit, das Laden zu beschleunigen. Heute hatte ich die Nase wieder einmal voll und deinstallierte den ganzen Kram. Rechner neu starten, Firefox neu installieren. Resultat: Wieder grottig langsam. Es war zum Verrücktwerden, selbst im Safe-Mode. Auch die einschlägigen Hilfeforen brachten keine Erkenntnis.
Schließlich kam mir eine Idee. Ich gehe über einen Router ins Internet, der auch als Firewall fungiert, zusätzlich zu meiner normalen Computer-Firewall. In der Router-Software sind alle Programme eingetragen, die “hinaus” dürfen. Selbstverständlich war auch Firefox darunter. Allerdings war dort eine sehr alte Version genannt, und die Router-Firewall hat nach einem Update nie nachgefragt, ob die neuere Version ebenfalls “raus” dürfte. Ich löschte die alte FF-Version und trug die neue händisch ein. Und voilà, seither rennt der Feuerfuchs wie verrückt. Falls Euch also ein ähnliches Problem plagt, prüft mal die Details Eurer Firewall-Einstellungen.

Meine kleine Buchkritik – my little book review: Audrey Palmer’s Book of Linked Edgings & Finishings

Erschienen o.J. bei 720567 Ontario Ltd, ISBN 0-9694859-0-5, Format A4, 75 Seiten, viele Schwarzweiß-Fotos, einige Illustrationen.
Dieses Buch behandelt ein sehr spezielles Thema: dekorative Kanten, Einfassungen und Verbindungen mit der Einbett-Strickmaschine. Sämtliche Beispiele werden nicht mit dem Rundkettler (Linker), sondern direkt an der Strickmaschine gearbeitet und beinhalten meistens das Stricken von mehreren Reihen, teils mit unterschiedlichen Garnen, Techniken und Maschenweiten. Palmer gibt in fünf Kapiteln präzise Anleitungen für sehr einfache Abschlüsse, einseitige und doppelseitige Einfassungen, wobei letztere eine lose oder befestigte Rückseite haben können. Das sechste Kapitel behandelt Sonderfälle wie z.B. besonders unauffällige Einfassungen, das dekorative Verbinden von einzelnen Teilen und verschiedene Möglichkeiten, einen Rockbund zu arbeiten.
Wer hauptsächlich “normale” Pullover mit Bündchen strickt, braucht dieses Buch sicher nicht. Wer jedoch daran interessiert ist, die Strickmaschine für elegantere Kleidung abseits des Üblichen zu nutzen, findet hier für fast jede Art der Kantenbehandlung die optimale Lösung. Die Beschreibungen bauen aufeinander auf. Es empfiehlt sich, dieses Buch an der Strickmaschine durchzuarbeiten, damit man genau versteht, wie die Anleitungen jeweils gemeint sind.

Audrey Palmer
edgings & finishings
edgings & finishings

Published without year by 720567 Ontario Ltd, ISBN 0-9694859-0-5, A4, 75 pages, many b+w photos, some illustrations.
This book deals with a very special topic: Decorative edgings, bindings and sealings on the single bed knitting machine. These examples are not done with the circular linker, but directly on the knitting machine, most of them require knitting several rows, often in different yarns, techniques and tensions. In five chapters, Palmer gives precise instructions for very simple edgings, edgings without a backing, edgings with an open, closed or enclosed backing. In the sixth chapter she explains special cases like particularly unobtrusive edgings, decorative joins for two selvedge edges or different skirt bands.
If you knit mainly “normal” sweaters with ribbed welts, you will probably not need this book. But if you would like to use your knitting machine fore more elegant clothing off the beaten track, you will find here solutions for almost any kind of edging. It is advisable to “knit” through the book at your knitting machine to make sure you fully understand the instructions.

Ich glaub, ich spinne!

Jedenfalls demnächst. Man traut mir nämlich so etwas zu, habe ich heute erfahren, als dieses Buch sich gänzlich unerwartet in meinem Briefkasten einfand.

Maggie Casey, Start Spinning

Herzlichen Dank, Du da draußen, mehr als 400 km entfernt im Westen! 🙂 Eine Spindel habe ich sogar schon, die hat mir mal mein Vater gebaut. Und Rohwolle wird sich auch finden.

Die verstrickte Dienstagsfrage 2/2009

Das Wollschaf fragt:
Welchen Designer aus der Strickwelt (z. B. Starmore, Isager, Kagan, Bliss und wie sie alle heißen) würdest du gerne einmal persönlich kennenlernen? Was würdest du sie/ihn fragen?
Herzlichen Dank an Gaby für die heutige Frage!

Oh, da gäbe es mehrere.
Gern würde ich mich mit Iris Bishop unterhalten, weil es zu einer ihrer Anleitungen gerade eine spannende Frage im Strickforum gab. Sie entwirft ungewöhnliche Modelle (mein Helix-Pullover ist nach ihrer Anleitung gestrickt) und zauberhafte Fair-Isle-Muster mit komplexen Farbwechseln für die Strickmaschine.
Eine weitere Kandidatin wäre die leider mittlerweile verstorbene Mary Dowse, die ebenfalls für Strickmaschine entwarf, darunter viele Kleider, und zwar oft einfachste Schnitte, die dank geschickter (und oft zeitraubender) Ausarbeitung trotzdem Pfiff hatten. Sie schaltete Anzeigen in britischen Strickzeitschriften und bot ihre Entwürfe als Einzelanleitungen zum Kauf an. Ich bedaure sehr, dass ich seinerzeit nicht alles gekauft habe, was sie im Angebot hatte.
Bei den Handstrick-Designern würde ich z.B. gern Jane Ellison fragen, weshalb sie für Noro immer “Säcke” mit 20 cm Bewegungsweite und mehr entwirft und was so schrecklich an Schnittzeichnungen ist, dass man sie unbedingt vermeiden muss.
Und noch eine dringende, wenn auch nicht ganz in den Zusammenhang passende Frage an deutsche Strickzeitschriften-Verlage, denen man in punkto Schnittzeichnungen zum Glück keinen Vorwurf machen kann: Wann nennt Ihr endlich die Namen der Designer bei den Modellen?

Welche Strickmaschine soll es sein – Which knitting machine to choose

Jetzt, wo das Stricken wieder beliebter geworden ist, überlegen sich mehr und mehr Menschen, sich eine Strickmaschine zu kaufen, damit sie mehr und schneller stricken können. Und wonach suchen sie? Nach einer Strickmaschine, mit der sie ihre üblichen bisherigen Handstrickgarne verarbeiten können. Für mich ist das ungefähr so logisch, als würde ein begeisterter Wanderer ein Auto kaufen, das speziell für Wanderwege geeignet ist. Oder wenn ein Skifahrer ein Auto wählt, mit dem man besonders flott die Hänge herunter kommt.
Was würde ich mir kaufen? Bestimmt kein Wanderwege-geeignetes Auto, sondern eines, mit dem ich in besonders schöne Wandergebiete komme, die ohne Auto nicht erreichbar sind. Oder eines, mit dem ich in Skigebiete gelange, die mir sonst nicht zugänglich sind.
Ich bin eine begeisterte Maschinestrickerin. Aber ich stricke auch gern von Hand, und die beste aller Welten ist die, in der sich beide Strickarten gut ergänzen und nicht miteinander konkurrieren. Deshalb stricke ich die langwierigen, vielleicht auch langweiligen Sachen aus dünnen Garnen bevorzugt mit der Maschine, weil sie damit schneller oder überhaupt mal fertig werden. Das ist sozusagen die Fahrt über die Autobahn. Dickere Garne und komplexe Muster hingegen stricke ich gern mit der Hand. Das ist die Wanderroute. Und manchmal fahre ich mit dem Auto an eine Stelle, von der aus es dann zu Fuß durch eine besonders schöne Landschaft weitergeht, auf schmalen Wegen, die für ein Auto unpassierbar sind. Beziehungsweise ich stricke einen eher langweiligen Teil mit Maschine und verschönere ihn mit etwas reiner Handarbeit.
Wäre eine Entscheidung auf so einer Basis nicht eine Überlegung wert?

Now that knitting has become fashionable again, more and more people contemplate acquiring a knitting machine to knit more and faster. And what are they looking for? A knitting machine that lets them use their usual hand knitting yarns. For me, this is as logical as an avid hiker buying a car particularly suitable for hiking trails. Or a skier choosing a car to schuss down the slopes especially fast.
What would I buy? Certainly not a hiking-trail car, but one that helps me get to a lovely hiking area which I would not reach on my own. Or a car to go to skiing resorts otherwise inaccessible for me.
I am a devoted machine knitter. But I also like hand knitting, and the best of both worlds is where both techniques do not rival but complement each other. So I prefer knitting the long-winded, maybe boring projects made of fine yarns by machine to finish them quicker or finish them at all. This is the trip on the highway, so to speak. Thicker yarns and more complex patterns however are great for hand knitting. This is the hiking trail. And sometimes I go by car to a place from where I choose a particularly beautiful trail to walk, inaccessible for a car. Or I knit a somewhat boring part by machine and embellish it with handknitting, respectively.
Wouldn’t this be worth considering when you think about buying a knitting machine?

Sonnenbrille aufsetzen – Put on your sunglasses!

Diese Farben sind so leuchtend, dass sogar die Kamera zu blinzeln schien. Aber ich finde dieses Garn (Online Linie 159 Cocu, 100 % Polyamid, 30 m/25 g) gut geeignet für eine Mädchenjacke, und deshalb ist eine Jacke für die Tochter eines Kollegen draus geworden. Gestrickt von Hand mit Nadelstärke 8 mm, verbraucht habe ich 325 g für Größe 152/158.

Jacke/cardigan, Online Cocu

These colours are so brilliant that even my camera seemed to squint. But I find this yarn (Online Linie 159 Cocu, 100% Polymide, 30 metres per 25 grams) well suited for a girl’s cardigan, and that’s why it became a cardi for a co-worker’s daughter. Handknit with 8 mm needles, it took 325 grams for size 152/158 cm.