wie verfahrt ihr bei Fehlern kurz vor Ende eines Teils?

Fragen, Probleme oder Tipps zur Handhabung deiner Strickmaschine
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sumsum
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wie verfahrt ihr bei Fehlern kurz vor Ende eines Teils?

Beitrag von sumsum »

Hallo liebe Leute,
in letzter Zeit passiert es mir häufiger, wenn ich mir mal einen Pullover auf der StriMa machen möchte, dass kurz vor Ende des ersten Teils (sprich bei der ersten oder auch bei der zweiten Schulter), irgendwo 1 oder auch mehr Maschen abhanden kommen. Da ich überwiegend Teile in Fang/Patent angefangen haben, entstehen direkt riesige Löcher. Ziemlich genervt nehme ich dann die Teile runter und ribbel wieder alles auf. Dann liegt erst mal alles in der Ecke, bis zum nächsten Versuch.
Wie macht ihr das? Versucht ihr das Teil zu retten? Geht das überhaupt? Oder ist es wirklich einfacher neu anzufangen?
Es wäre nett, wenn ihr eure Erfahrungen diesbezüglich mit mir teilen könntet.
Liebe Grüsse aus dem Sauerland von Sabine

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mero-lugaa
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Beitrag von mero-lugaa »

Hallo Sabine,

es kommt darauf an, was für ein Muster ich stricke. Gerade stricke ich auch ein Fangpatentmuster und mir ist in den letzten Tagen dreimal (!) oben beim Halsausschnitt etwas schief gegangen. Bei Fangpatent finde ich es äußerst schwierig, da noch etwas zu retten, ohne dass es hinterher auffällt. Also war ribbeln angesagt. Beim dritten Mal ist mir der Kragen geplatzt und ich habe beschlossen, einen cut & sew Halsausschnitt zu machen, denn es passierte immer beim Halsausschnitt mit verkürzten Reihen. Danach ging dann alles glatt. Natürlich passiert das immer nur, wenn man unter Zeitdruck arbeitet! Heute habe ich endlich die Ärmel fertig bekommen und muß jetzt nur noch die Bündchen stricken.

Bei Lochmustern und Norwegermustern schaffe ich es oft, die gefallenen Maschen wieder hochzuhäkeln, ohne dass man es sieht. Aber das kostet in der Regel so viel Zeit, dass man schneller gewesen wäre, wenn man es neu gestrickt hätte. :roll: Da ich meistens mit Konenwolle stricke, die ich bei Ebay kaufe und die nicht ganz so teuer ist, kann ich dann auch guten Gewissens mal ein Teil einfach in die Ecke werfen und neu anfangen, ohne zu ribbeln. :wink: Wenn die Wolle reicht, wandert das Teil irgendwann in die Mülltonne bzw. nutze ich es als Probelappen, um an meiner Nähmaschine die richtigen Stiche zum Zusammennähen auszuprobieren. Wenn das Garn knapp wird, wird das Teil natürlich noch mal aufgeribbelt.
Liebe Grüße,
Petra

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Mallory
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Beitrag von Mallory »

Hallo sumsum,
ich habe noch nie Fangpatent auf der Strima gestrickt. Eigentlich nur Loch-/Zopfmuster und Einstrickmuster.
Bei Einstrickmustern fällt eine irgendwo verloren gegangene Masche nicht auf, weil in der darauffolgenden Reihe die Nadeln automatisch die Masche neu "fangen". Ich ziehe die gefallene Masche einfach nach innen und vernähe sie irgendwie, meistens sehe ich die Stelle danach selbst nicht mehr.
Bei Lochmustern gibt es da schon eher Probleme. Wenn man Glück hat, fällt die verlorene Masche nicht tief, weil sie gleich darunter aus einem Umschlag herausgestrickt wurde. Dann fange ich sie wieder ein und häkle sie hoch. Manchmal geht das aber auch nicht und das Riesenloch ist erst zu sehen, wenn man das Teil von der Maschine nimmt. Ich hatte gerade erst so einen Fall. Nachdem ich zum dritten Mal geribbelt und neu angefangen hatte, habe ich jetzt alles aufgezogen und stricke den Pulli jetzt von Hand, das geht unter dem Strich wahrscheinlich schneller und entspannter.
cornu
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Beitrag von cornu »

hallo Sumsum,

beim Fangpatent habe ich eigentlich noch nie Probleme gehabt, aber beim Lochmusterstricken. So ganz ohne Fallmasche geht es da anscheinend nie :mrgreen:
Die fixiere ich erst mal mit einem extra Faden und versuche mit Häkel- und Nähnadel das ganze mustergemäß aufzustricken. Bis jetzt hat's immer noch geklappt.
Viel schlimmer ist, wenn ich nach einem Fadenwechsel vergesse, das Nüsschen zu schließen, oder ich merke nicht, dass das Garn vom Farbwechsler nicht richtig in die Fadenführung des Abstreifers gelegt wird
Bei soviel Fallmaschen lässt sich das aufrippeln leider nicht mehr umgehen :mrgreen:

liebe Grüße

Konni
Kerstin
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Re: wie verfahrt ihr bei Fehlern kurz vor Ende eines Teils?

Beitrag von Kerstin »

sumsum hat geschrieben:in letzter Zeit passiert es mir häufiger, wenn ich mir mal einen Pullover auf der StriMa machen möchte, dass kurz vor Ende des ersten Teils (sprich bei der ersten oder auch bei der zweiten Schulter), irgendwo 1 oder auch mehr Maschen abhanden kommen. Da ich überwiegend Teile in Fang/Patent angefangen haben, entstehen direkt riesige Löcher. ... Wie macht ihr das? Versucht ihr das Teil zu retten? Geht das überhaupt? Oder ist es wirklich einfacher neu anzufangen?
Hallo Sabine,

würde ich jedesmal, wenn mir eine Masche fällt, neu anfangen, dann hätte ich seit Jahren keinen einzigen Pullover mehr fertiggestellt. Deshalb tendiere ich zum Retten. :-) Auch bei Fangmuster, auch bei Lochmuster, sogar bei Doppelbettmustern. Da kenne ich nix.

Wenn eine Masche gefallen ist, dann versuche ich sie so hoch wie möglich aufzufangen und sichere sie erst einmal mit einem Faden. Danach kann man meistens behutsam zurückribbeln bis zu dem Punkt, wo die Fallmasche aufgefangen wurde. Dabei unbedingt die Reihen zählen, die man zurückgeht! Und dann wählt man neu fürs Muster vor (dazu sollte man natürlich wissen, bei welcher Reihe man nach dem Ribbeln ist) und strickt wieder hoch.

Grundsätzlich ist es aber empfehlenswert, genau zu prüfen, weshalb nun eine Masche gefallen ist, und Sorge zu tragen, dass das nicht noch einmal passiert. Vorbeugen ist besser als Heilen.

Zahlreiche Grüße
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sumsum
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Beitrag von sumsum »

Hallo ihr Lieben,
vielen Dank erst mal, dass ihr eure Erfahrungen mit mir teilt.
Es ist schon tröstlich zu erfahren, dass das nicht nur mir als immer noch StriMa Neuling passiert.
Ich habe immer erst versucht, das Teil zu retten, und so 2-3 Reihen vorsichtig geribbelt, dann war es mir leid. Kurzentschlossen habe ich es dann runter genommen und als Probeteil angesehen, um zu schauen ob die Berechnungen richtig waren.
Das mit "cut&sew" würde ich auch sofort machen. Das geht aber soweit ich weiß nur mit einer Overlock Maschine.
Beim nächsten Teil habe ich mir überlegt, ob es wohl klappen könnte, wenn ich so ca. 1-2 Reihen vor dem Halsauschnitt einen Sicherungsfaden einziehe.
Das teste ich aber erst mal an einem Probestück.
Liebe Grüsse aus dem Sauerland von Sabine

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Beitrag von Kerstin »

Hallo Sabine,

so ein Teil als große Maschenprobe anzusehen ist eine sehr gute Idee, denn leider verhalten sich große Teile oft anders als kleine.

Cut&Sew geht auch mit einer einfachen Zickzack-Nähmaschine. Du darfst raten, woher ich das weiß :-).
Man markiert die vorgesehene Ausschnittlinie und näht eine (oder zwei, wenn man Sicherheitsfanatiker ist) schmale Zickzackreihen mit der Maschine auf dieser Linie. Danach dicht an der Naht entlang abschneiden und die Kante mit einer Blende einfassen. Gut geeignet ist die Ausschnittversion Nr. 30 aus dem Kragen-Buch. Die ist dort als Rollkragen gezeigt, aber man kann sie auch als normal kurze Blende stricken.

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mero-lugaa
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Beitrag von mero-lugaa »

sumsum hat geschrieben:Das mit "cut&sew" würde ich auch sofort machen. Das geht aber soweit ich weiß nur mit einer Overlock Maschine.
Beim nächsten Teil habe ich mir überlegt, ob es wohl klappen könnte, wenn ich so ca. 1-2 Reihen vor dem Halsauschnitt einen Sicherungsfaden einziehe.
Das teste ich aber erst mal an einem Probestück.
Hallo Sabine,

cut & sew kannst du mit einer ganz normalen Nähmaschine machen! Ich bin zwar nähmaschinentechnisch gut ausgestattet und habe auch eine Overlock, aber meistens benutze ich meine normale Nähmaschine und einen Zickzackstich dafür, weil ich dann erst einmal ohne Gefahr entlang meiner Markierung nähen kann und dann erst den Stoff wegschneide. Dann kann nicht viel passieren. Bei der Overlock mag ich es nicht, wenn die Maschine so viel Stoff abschneiden muß, normalerweise schneidet man damit ja nur einen schmalen Streifen ab. Im Forum ist schon oft darüber geschrieben worden und auch im Netz findet man dazu viele Informationen.

Für den Anfang könntest du dir dieses Video von Susy Ranner ansehen.

Marion (Patchworkstricken und mehr) hat in ihrem Blog auch schon mal Fotos gezeigt, wie sie Cut & Sew-Ausschnitte an ihren Patchworkpullovern arbeitet. Sie verwendet eine Overlock, aber es geht auch genauso gut mit einem Zickzackstich. Und wenn man dann noch eine Blende arbeitet, in der der Rand komplett verschwindet, dann sieht man hinter überhaupt nichts mehr davon, dass der Halsausschnitt ausgeschnitten wurde.
Liebe Grüße,
Petra

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Beitrag von sumsum »

Huhu,
das ist ja mal eine tolle Sache.
Vielen lieben Dank. Da werde ich erst mal ausgiebig stöbern und dann mal testen.
Liebe Grüsse aus dem Sauerland von Sabine

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andriko

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Beitrag von andriko »

Hoi, ich bin ja noch nicht solange in der Materie, aber wäre es keine Möglichkeit eine sog. Lifeline zu legen?

Man kontrolliert ja immer mal zwischendurch ob alles in Ordnung ist. Und da kann man in der Maschenreihe mit Kontrast-/Hilfsgarn (perlgarn/zahnseide/drachenschnur) einen entsprechend langen Faden einziehen. Somit müsste man nur bis dahin auftrennen und kann das restliche Gestrick wieder auf die Maschine hängen.

Hier ein link, wie das beim handtricken funktioniert, mit dre optionen:
http://knitpurlhunter.com/blog/?p=688

Fall der link nicht geht, dann auf der website nach "Lifelines"suchen

Muss das mal ausprobieren.
sumsum
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Beitrag von sumsum »

Hallo,
die Idee mit der "Lebenslinie" hatte ich auch schon, danke für den Hinweis.
Beim Stöbern bin ich dann auf noch ne andere Methode gestossen, von Diana Sullivan.
http://www.youtube.com/watch?v=16S-WFFwAKM
http://www.youtube.com/watch?v=TDnuddLuoPc
Die sah recht einfach aus.
Vielen dank noch mal an alle für die Hilfe
Liebe Grüsse aus dem Sauerland von Sabine

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