Knittax AM3 - Nadelhebertaste

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Nana

Knittax AM3 - Nadelhebertaste

Beitrag von Nana »

Hallöchen zusammen,

lt. Knittax kann man auf bequeme(re) Weise eine-Reihe-zurückstricken, wenn man die nachlaufende Nadelhebertaste drückt und mit dem Schlitten über alle Maschen fährt.
Bitte, was ist nachlaufend?
Meine Versuche haben mehrere Strickstücke erbost abgeworfen, scheinbar bin ich auf dem Holzweg. Da es ja eine re und eine li Taste gibt, dachte ich, die nachlaufende sei die, die zuletzt über das Strickstück fährt :?:

Jemand Ahnung? Eine Idee? Was Logisches?
Ich mag nicht mehr testen, in den letzten zwei Tagen habe ich über 3 Stunden mit der Maschenaufnahme verbracht. Ok, das übt.... aber ich will nicht noch mehr üben. :oops:

LG, Nana
Hummelbrummel
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Beitrag von Hummelbrummel »

Hallo Nana,

Reihen zurückstricken - Was heißt das, was willst Du erreichen?

Heißt das Auftrennen?
Das mache ich so: ich ziehe vorsichtig aber fest am Faden, (parallel zum nadelbett, weg vom Gestrick) die Nadeln rutschen ein bisschen raus und die Maschen flutschen zurück auf die Nadeln -> das Garn von letzten Strickreihe liegt frei und kann bequem nach oben abgenommen werden.

Bequemer gehts eigentlich nicht, denke ich, und ich kann mir nicht vorstellen, dass eine Funktion gibt, bei der die Maschine quasi selbstständig "zurückstrickt", also ein gearbeitete Reihe rückgängig macht.

Wenn man nur eine Reihe auftrennt, ist der Schlitten dann auf der falschen Seite. Ich schieb ihn dann raus und auf der anderen Seite wieder rein.

Meine Strickerei auf dem Knittax M2 ist schon eine Weile her.
Ich weiß jetzt nicht mehr, ob es da eine "Leerlauffunktion" gab um den Schlitten "arbeistlos" übers Bett zurückzuschieben.

Oder:


Möglicherweise (sehr wahrscheinlich) ist mit "Zurückstricken" hier gemeint, dass Nadeln, die in Ruheposition geschoben worden sind, also ganz raus geschoben, so dass sie ganz weit aus der Maschine rausschauen (braucht man für Fangmaschen oder bei verkürzten Reihen) durch den Schlitten selbst wieder mitgenommen werden, also beim Stricken zurück in die ursprüngliche Arbeitspostition gebracht werden. (= zurückgestrickt.)

Nachlaufend heißt: Dem Faden nachlaufend. Du legst den Faden von rechts nach links ein.
Der Schlitten "läuft nach", fährt dann also auch von rechts nach links dem Faden hinterher und umgekehrt.
Für dieses Nadelrückholen sollte es für jede Richtung ein Hebel zuständig sein, das erleichtert mancher Muster sehr.
Ich vermute, dass es so ist: Wenn der Schlitten nach rechts fährt, ist der rechte Hebel zuständig und umgekehrt, bin mir aber nicht mehr ganz sicher, ob es nicht genau andersherum war.

Das kannst Du aber ganz einfach und ohne Maschenfall im Leerlauf testen.
Ein paar Nadeln rausschieben und dann den Schlitten mit dem entsprechenden Hebel drüberfahren. Dann merkst Du schon, welcher die Nadeln in Arbeistposition zurückholt - und im Falle vorhandener Maschen "zurückgestrickt" hätte.

Natürlich muss immer ein Faden in die Nadeln gelegt sein, also jedenfalls in die, die in Arbeitsposition sind. Bei den rausgefahrenen liegt er dann obendrüber.
Maschenfall gibt es eigentlich nur, wenn kein Garn in den offenen Nadelzungen liegt.

Ich hoffe, das war ein wenig hilfreich.

Viel Erfolg
Hummelbrummel
Nana

Beitrag von Nana »

Hallo Hummelbrummel,

vielen lieben Dank für deine ausführliche Antwort!
Hummelbrummel hat geschrieben: Das mache ich so: [...am Faden ziehen...]
So habe ich es jetzt auch versucht und nur die Platinenhaken lassen die Nadeln kein bisschen rauskommen, wenn man am Faden zieht. Mit ein wenig manuellem Willen (Haken hoch, Strick raus) geht es.
Nach mehreren Versuchen: die Nadelhebertaste schiebt die Arbeitsnadeln so, dass die Nadelköpfe zwischen den Platinen verschwinden. Das ist weder Arbeits- noch Ruhestellung, sondern ziemlich weit hinten.
Natürlich muss immer ein Faden in die Nadeln gelegt sein, also jedenfalls in die, die in Arbeitsposition sind.
Aha :idea: das hatte ich nicht bedacht!
Was ein wenig merkwürdig ist: Es geht ja darum, dass man versehentlich eine Reihe zuviel gestrickt hat und diese auftrennen will. Lege ich aber bei gedrückter Nadelhebertaste den Faden ein (ohne hopst alles runter - ausprobiert), wird ja noch zusätzlich eine Reihe gestrickt. :roll:
Dann läßt sich zwar das Beschriebene:
Ziehen Sie nun den Faden abwechselnd senkrecht nach oben und nach unten. Durch das Ziehen wird die vorletzt gestrickte Masche der betreffenden Nadel angehoben und über den Nadelhaken gezogen, während sich die zuletzt gestrickte Masche auflöst.
wundervoll durchführen, jedoch löse ich dann ja erstmal die Reihe, die ich eben extra zwecks Auftrennen gestrickt habe. :shock:
Der einzige Sinn, den ich mir vorstellen kann: der Schlitten ist dann auf der richtigen Seite, aber das kann man (wie du schon schriebst) auch einfacher haben.
Oder auch: Nadeln alle nach vorn in Ruhestellung, Schlitten drüber, Zählwerk einen Tucken zurückdrehen.
Ich hoffe, das war ein wenig hilfreich.
Es war sehr hilfreich, und ich finde es toll, dass du dir die Zeit genommen hast!

Lieben Gruß und einen schönen Abend noch ringsum!
hannelotte
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Beitrag von hannelotte »

Hallo Nana,

nun hat Dir Hummelbrummel helfen können und Du weisst nun was mit dem "Zurückstricken" gemeint ist ( unglücklicher Ausdruck fürs Aufribbeln).

Festzuhalten ist: Beim Knittax, ganz gleich, obM2, S, Automatik, Aut0.2 oder Auto.3, liegen die Maschen beim Stricken immer auf dem Nadelschaft hinter den geöffneten Zungen und niemals in den Nadelhaken.

Deshalb eisener GRundsatz: Niemals den Schlitten ohne eingelegten Faden über das Nadelbett schieben.

Nun kann man die Maschen nur aufribbeln, wenn sie in den Nadelhaken ruhen. Bei wenig Maschen kann man mit der DEckernadel die Maschen vom Schaft in die Haken befördern und dann aufribbeln, sonst muß man tatsächlich erst eine weitere Reihe mit eingedrückter "Nadelhebertaste" stricken. Wie Du inzwischen ja weißt, beim Schieben nach links die rechte Taste und nach rechts die linke Taste.

Dann das Problem: 1. Nach dem auftrennen von 2 Reihen sind Schlitten und Faden auf verschiedenen SEiten.
2. Die Maschen sind immer noch in den Nadelhaken. Wie bringe ich sie mit Hilfe des Schlittens wieder in Strickstellung , also hinter die Zungen auf den Schaft ? Sicher findet man die Lösung in der Bedienungsanleitung,
doch richtig verstehen, warum es so funktioniert tut man nicht.

Diese Nadelhebertasten sind bei den Knittaxs M2, S, und Automatiks (dicke pilzartige Knöpfe), direkt neben dem Handgriff plaziert und werden nicht gedrückt, sondern hochgezogen. Bei Deiner Automakt 3 sind es nun Tasten die gedrückt werden.

Um die Wirkung dieser Nadelheber-Knöpfe-Tasten zu verstehen muß man sich den Strickvorgang vor Augen halten. DEr Schlitten vollzieht bei jedem Schlittengang zwei Arbeitsschritte.

1.Arbeitsschritt: die Nadel mit dem Faden wird soweit nach hinten gezogen bis die Masche aus der Vorreihe abgeworfen und die neue Masche im Nadelhaken liegt. Damit ist der erste Arbeitsschritt beendet.
2. Arbeitsschritt: Jetzt wird die Nadel nach vorn geschoben, die neue Masche gleitet nach hinten auf den SChaft. Dabei werden die Nadelzungen geöffnet und die nächste Reihe kann gestrickt werden.

Dieser 2. Arbeitsschritt wird durch die Nadelheber-Knöpfe-Tasten je nach Wunsch ein- und ausgeschaltet.

Also, links der Schlitten, rechts der Faden, die Maschen in den Haken, was tun ?

Einfach den Schlitten nach rechts schieben und die Nadeln sind wieder offen strickbereit. Jetzt aber rechts den Nadelheber wieder lösen, nicht vergessen.

Leerlauf erreicht man, wenn beide Nadelheber ausgestellt sind, doch bitte das nur ausführen, wenn die Maschen in den Nadelköpfen ruhen, sonst fällt das Gestrick herunter. So ein Vorgang wäre aber notwendig, wenn drei Reihen zurückgestrickt ( aufgetrennt) wurden. Dann sind Schlitten und Faden auf einer Seite und die Maschen immer noch in den Haken. Nun im Leerlauf einmal zurück, dann die nachlaufende Taste lösen und zurück zum Faden. Die Maschen liegen jetzt wieder auf dem Nadelschaft, die Zungen sind geöffnet. Nur noch die andere Taste lösen und es kann wieder normal gestrickt werden.

Alles ein bischen langatmig erklärt, aber kürzer will es mir nicht gelingen.

Es grüßt

Hannelotte

.
Stricke seit 1953 auf Strimas. Zur Zeit nicht so oft.
Hummelbrummel
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Beitrag von Hummelbrummel »

Hallo Nana,

leider ist mein Knittax M2 derart gut auf dem Schrank verstaut, dass ich ihn momentan nicht runterholen kann, um das auszuprobieren.
Aber die Anleitung habe ich gerade mal hervorgekramt und bin zu folgendem Schluss gekommen:
Nana hat geschrieben: die Nadelhebertaste schiebt die Arbeitsnadeln so, dass die Nadelköpfe zwischen den Platinen verschwinden. Das ist weder Arbeits- noch Ruhestellung, sondern ziemlich weit hinten.
Das scheint der Sinn der Übung zu sein. Man hat zwar dann eine Reihe mehr zum Ribbeln, diese sollte sich durch diese Zwischenstellung der Nadeln aber leichter aufribbeln lassen als eine ganze Reihe ohne diese Nadelstellung. (Weil man dann, wie Du beschreibst, immer das Gewürge mit den Platinen hat, was es mühsamer macht.)

Ich versuche mich gerade zu erinnern. Bestimmt habe ich bei dem Pulli für meinen Sohn, den ich auf dem Knittax gezaubert habe, auch geribblt, aber ich glaueb, ich habe das iregednwie intuitiv gemacht
:oops:

Nun, ich wünsche Dir, dass Du im Ernstfall möglichst selten ribbeln musst!

(Wenn viele Reihen aufzutrennen sind, ist es mitunter einfacher, das Gestrick von der Maschine zu nehmen und weiter unten die Schlaufen der linken Maschen wieder in die Nadeln zu hängen. Dann muss man allerdings auch das Gestrick wieder sorgfältig unter die Platinen ziehen und drücken.)

Viele Grüße
Hummelbrummel
Nana

Beitrag von Nana »

Moin moin,

@hannelotte: auch dir gaaanz lieben Dank, ich werde es ausdrucken und testen, bzw. anwenden, so pur-theoretisch will es grad nicht in meinen Kopf.

@Hummelbrummel: wenn du wüßtest, wie oft ich das Gestrick schon von der Maschine genommen habe. :?

Ich darf noch eine absolute Anfängerfrage?
Trotz intensiver Suche habe ich nichts darüber gefunden, wie ich eine gefallene Masche "links" hoch häkele, ich kann scheinbar nur rechte Maschen. Gibt es einen Trick?
Das "von oben" mit dem Haken hinter den Laufmaschenfäden ist nicht so das Wahre...

LG, Nana
birke158
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Beitrag von birke158 »

Hallo nana,

bin meine Knittax ist leider grad auch in Winter-Sommer-Wasweißich-Schlaf. Aber mit hochgezogenen Nadelheberköpfen (diese weißen Knubbel) entweder rechts oder links (oder beide) kannst du den Schlitten wieder auf die andere Seite bringen, ohne daß gestrickt bzw. abgeschmissen wird. Das kann man brauchen, wenn z.B. in einer anderen Farbe nur eine Reihe gestrickt werden soll, damit kommst du wieder zu der ersten Farbe. Guck mal in deiner Anleitung.

Zum Fallmaschen hochhäkeln, habe ich auch keinen ultimativen Tipp, ich finde auch "rechts" hochhäkeln einfacher, dieses von oben hinter den Haken ist und bleibt eine Fummelei....

Das Beste wäre, keine Maschen mehr fallen zu lassen.... (das sind diese Tipps, die dermaßen nützlich sind... :? )

Aufmunternde Grüße Birgit
Stricke mit 2 und 5 Nadeln, und versuche mich an der Knittax M2
Nana

Beitrag von Nana »

Hallo Birgit,

danke für die Tipps!
Schön, dass ich nicht die einzige bin, die sich beim Hochhäkeln einen abbricht... :lol:

Wünsch euch allen noch einen schönen Abend,
Nana
hannelotte
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Beitrag von hannelotte »

Hallo Nana,

Fallmaschen hochhäkeln ?? Konnte ich in meinem langen Strickerleben nie !

Die gefallne Masche mit einer Sicherheitsnadel festhalten und weiter stricken.
Zum Schluß das Gestrick nicht abketten, sondern auf eine Stricknadel nehmen und die eine Masche bis zur gefallenen runterribbeln und mit der Zungennadel hochhäkeln. Oder, wenn es an einer nicht so leicht sichtbaren Stelle passiert ist, ebenfalls mit Sicherheitsnadel festhalten und später mit einer Nadel ohne Spitze und einem etwas dünneren Faden kunstvoll reparieren. Das ging bei mir immer gut.


Einen schönen Feierabend wünscht

Hannelotte
Stricke seit 1953 auf Strimas. Zur Zeit nicht so oft.
birke158
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Beitrag von birke158 »

@hannelotte

du erschütterst mein Strickinnerstes!! Du, die allwissende Knittax-Expertin kannst keine Fallmaschen hochhäkeln, sondern ....hmmm... bastelst da auch rum :shock: ??

Beruhigend zu wissen :lol:

Grüße Birgit (die jetzt mit 2 Nadeln weiterstricken geht!)
Stricke mit 2 und 5 Nadeln, und versuche mich an der Knittax M2
hannelotte
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Beitrag von hannelotte »

Na, Birgit,


ich meine natürlich nur jene Fallm. auf der Rückseite des Strickstücks.


Guten Abend

Hannelotte
Stricke seit 1953 auf Strimas. Zur Zeit nicht so oft.
Hummelbrummel
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Beitrag von Hummelbrummel »

Hallo Hannelotte,

Dein Beitrag ist wesentlich kompetenter als meiner und ich ziehe den Hut.
Wir haben sie wohl heute Mittag gleichzeitig geschrieben, nur ich habe meinen kurz nach Dir abgeschickt, und hatte dementsprechend Deinen noch nicht vor Augen, sonst hätte ich mir meinen auch sparen können.

Fallmaschen hochhäkeln? Entweder mache ich es so wie Du. Oder ich nehme die Variante: Finger abbrechen.

Viele Grüße
Hummelbrummel
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