Fadenriss mit Vierfarbwechsler

[Carolina]

Ein spätes Hallo in die Runde,

ich bin am Verzweifeln. Meine erneuten Versuche mit meiner Strickmaschine sind leider alles andere als von Erfolg gekrönt.

1-fädiges Merinogarn, 750 m/100 g, Doppelbett angeschnallt, MW 1

Nach ein paar Reihen reißt mir das Garn … selbst bei lockerer Spannung am Vierfarbwechsler und manueller Fadenführung. Also liegt es kaum an den Spannungsscheiben. Aber WO kann dieses superdünnen Garn überhaupt hängen bleiben, um zu reißen???

Helft ihr mir bitte beim Denken? So macht der Wiedereinstieg keinen Spaß.

Liebe Grüße
Carolina

[Kerstin]

Hallo Carolina,

dünnes Garn hat es an sich, dass es leichter reißt als dickeres.
Falls dies die ersten Versuche mit Deiner Maschine sind, solltest Du zum Üben eine Garnstärke verwenden, die auf Deiner Maschine optimal läuft, damit Du wieder ein Gefühl fürs Stricken bekommst.

Optimal geeignet wäre 4fach-Sockengarn. Wenn Du damit wieder Sicherheit gewonnen hast und die Grundtechniken (verschiedene Anschläge, verschiedene Zu- und Abnehmemethoden, verschiedene Abkettmethoden) wieder auswendig beherrschst, kannst Du auch damit die Funktion des Farbwechslers ausprobieren, indem Du z.B. ein Streifenmuster in Rippengestrick (aber nicht über jede Nadel, sondern versetzt zueinander) arbeitest.

Mit der schwierigsten Technik und empfindlichem Garn anzufangen ist ein sicherer Weg, um sich das Stricken mit der Maschine gründlich zu vermiesen.

Zahlreiche Grüße
Kerstin

[Carolina]

Hallo Kerstin,

lieben Dank!

Ich bin Wiedereinsteigerin. Durch Umzüge, Krankheiten und Chaos in meinem Leben habe ich die Strickmaschinen ein paar Jährchen vernachlässigt. Jetzt lassen sie mich dafür bluten.

Mich hat es gestern Abend noch in den Fingern gejuckt, die erste Fadenführung aus dem dickeren Metall mit einer Zange aufzubiegen, weil bei genauerem Hinsehen das dünne Garn genau da reinrutscht und festgeklemmt wird. Ich habe es natürlich nicht getan.

Seuuuufz … ich weiß schon genau, wie meine fertige Jacke aussehen soll und scheitere schon an der Maschenprobe.

Hilft alles wohl nichts, außer vieeeeel Geduld! Muss ich wohl doch erst mit dickerem Garn testen.

Liebe Grüße
Carolina

[Kerstin]

Seuuuufz … ich weiß schon genau, wie meine fertige Jacke aussehen soll und scheitere schon an der Maschenprobe.

Vielleicht hast Du ja die Möglichkeit, mit einem etwas weniger anspruchsvollen Modell aus einfach zu handhabendem Garn erst einmal Praxis und ein Erfolgserlebnis zu bekommen? Danach fällt es Dir sicherlich auch leichter, die Fehlerursache einzugrenzen.
So ins Blaue hinein ist es auch für mich schwierig, Tipps zu geben. Säße ich vor der Maschine und würde selbst dran stricken, dann würde mir vielleicht etwas auffallen, aber Ferndiagnosen sind naturgemäß schwierig.

Ich würde jedenfalls als erstes prüfen, ob alles am Einbett sauber funktioniert und dann das Doppelbett hinzunehmen. Wenn ich sicher bin, dass damit alles glatt läuft, würde ich mit Standard-Garn (also 4fach-Sockenwolle) den Farbwechsler testen und mich auf diese Weise an kompliziertere Techniken herantasten.

Zahlreiche Grüße
Kerstin

[bruchaip]

Hallo Carolina,
ein anderer Gedanke wäre, dass das Garn vielleicht total ausgetrocknet-sprich- alt ist und deshalb reißt? Strickst du von Kone oder hast du gewickelt?
Ich frage das, weil ich nämlich auch mal eine Kone verstricken wollte, die ständig riss. Vielleicht hast du das aber schon überprüft.
Viel Erfolg bei der Ursachenforschung.
liebe Grüße
Ingrid

[Carolina]

Hallo Carolina,
ein anderer Gedanke wäre, dass das Garn vielleicht total ausgetrocknet-sprich- alt ist und deshalb reißt? Strickst du von Kone oder hast du gewickelt?
Ich frage das, weil ich nämlich auch mal eine Kone verstricken wollte, die ständig riss. Vielleicht hast du das aber schon überprüft.
Viel Erfolg bei der Ursachenforschung.
liebe Grüße
Ingrid

Hallo Ingrid,

dein Ansatz ist gut, trifft aber in diesem Fall nicht zu. Ich habe frisch für mich gewickelte Wolle aus der Hamburger Wollfabrik genommen. Kam letze Woche an.

Aber ganz lieben Dank fürs Mitdenken!

[Carolina]

Seuuuufz … ich weiß schon genau, wie meine fertige Jacke aussehen soll und scheitere schon an der Maschenprobe.

Vielleicht hast Du ja die Möglichkeit, mit einem etwas weniger anspruchsvollen Modell aus einfach zu handhabendem Garn erst einmal Praxis und ein Erfolgserlebnis zu bekommen? Danach fällt es Dir sicherlich auch leichter, die Fehlerursache einzugrenzen.
So ins Blaue hinein ist es auch für mich schwierig, Tipps zu geben. Säße ich vor der Maschine und würde selbst dran stricken, dann würde mir vielleicht etwas auffallen, aber Ferndiagnosen sind naturgemäß schwierig.

Ich würde jedenfalls als erstes prüfen, ob alles am Einbett sauber funktioniert und dann das Doppelbett hinzunehmen. Wenn ich sicher bin, dass damit alles glatt läuft, würde ich mit Standard-Garn (also 4fach-Sockenwolle) den Farbwechsler testen und mich auf diese Weise an kompliziertere Techniken herantasten.

Zahlreiche Grüße
Kerstin

Hallo Kerstin,

genau das habe ich jetzt gemacht, noch zwei Nadeln am Hauptbett ausgetauscht und es flutscht. Das 2-fädige Merino-Garn funktioniert auch sauber.

Jetzt verzweifle ich allerdings am Lochmusterschlitten.

Den habe ich natürlich gesäubert und geölt und die Lochmusterschiene auch. Im Leerlauf tut er auch sein Werk. Aber wenn ich Maschen auf den Nadeln habe, tut er leider nicht seinen Job, die Maschen umzuhängen. Die meisten jedenfalls wirft er ab. Ich glaube, ich muss ihn mal komplett zerlegen.

Beim vierten Versuch, einen Pikotsaum zu stricken, habe ich dann die Maschen mit der Deckernadel umgehangen.

Liebe Grüße
Carolina

[Kerstin]

Jetzt verzweifle ich allerdings am Lochmusterschlitten.

Die Lochmuster-Tipps kennst Du?

Mit was für Garn und welchen Einstellungen versuchst Du, Lochmuster zu stricken? Der Schlitten arbeitet bei sehr dünnem Garn und kleiner Einstellung nicht zuverlässig, weil dann die Maschen zu klein zum ordentlichen Umhängen sind. Im Anleitungsheft wird deshalb für Lochmuster MW 5-8 empfohlen.

Zahlreiche Grüße
Kerstin

[Carolina]

Hallo Kerstin,

Sockengarn, MW habe ich auf 8 oder 9 gesetzt. Es sollte nur EINE Reihe umgehangen werden. *schnief*

Vielen Dank für die Verlinkung der Lochmuster-Tipps! Die kannte ich noch nicht. Die werde ich mir heute Abend in Ruhe durchlesen und dann den nächsten Versuch starten.

Liebe Grüße
Carolina

[Carolina]

So, ich mache alles richtig und habe das vorher schon getan.

Aber egal ob am Einbett oder Doppelbett ... die Nadeln werden zwar schön vorgewählt, aber entweder werden Maschen abgeworfen (Einbett), oder es bilden sich circa 100.000 Schlaufen auf einer Nadel (Doppelbett mit Tuck). Sehr sauber gewickeltes und paraffiniertes Garn diverser Stärken. Gewichte sind auch gleichmäßig und dem Gestrick entsprechend eingehangen.

Ich gebe die Lochmuster jetzt vorerst auf. Ich habe die auch noch nie auf meiner Maschine gestrickt. Auch nicht vor 10 Jahren. Jetzt, wo ich sie gut hätte gebrauchen können, funktioniert es nicht. Ich glaube, die Maschine ist beleidigt und rächt sich.

Wende ich mich wieder den Doppelbett-Jacquards zu. Den Fadenriss mit dem Vierfarbwechsler habe ich mit einer Krücke elimiert: Ich habe die erste Metallschlaufe, in der sich das dünne Garn immer verfing und anschließend riss, mit Tesamoll und Leukoplast zugeklebt. Jetzt läuft auch das einfädige Garn sauber.

Liebe Grüße
Carolina

[Kerstin]

Hallo Carolina,

jetzt bin ich, ehrlich gesagt, etwas verwirrt.
Was wolltest Du stricken, Lochmuster oder Fangmuster am Doppelbett?
Lochmuster wird mit dem Lochmusterschlitten und nur am Einbett gestrickt.
Fangmuster am Doppelbett geht auf keinen Fall mit dem Lochmusterschlitten, der funktioniert nur am Einbett.
Beides sind völlig unterschiedliche Techniken, die man nicht gleichzeitig einsetzen kann.

Welche Art von Muster (Nummer?) hast Du wofür wie programmiert?
Ich kapiere gerade nicht, welche Art von Fehler Du jetzt hast und beheben möchtest.
Wenn sich bei einem Fangmuster ganz viele Schlaufen bilden, dann hat man meistens die Vorwahl genau falsch herum vorgenommen. Die Nadeln, die fangen sollen (das Muster bilden), müssen in B-Position bleiben, während die Nadeln, die stricken sollen, in D-Position gebracht werden müssen.

Wenn bei einem Lochmuster Maschen fallen, kann das viele Ursachen haben. In so einem Fall empfiehlt es sich, erst einmal auszuschließen, woran es bestimmt nicht liegen kann (z.B. Garnstärke, MW, Sperrschiene, Gewichte), und dann die tatsächliche Ursache einzugrenzen. Das erfordert genaues Wissen über das Vorgehen und die Rahmenbedingungen. Aus einem "Maschen werden abgeworfen" lässt sich leider nicht viel Brauchbares zur Eingrenzung entnehmen.

Zahlreiche Grüße
Kerstin

[Carolina]

Hallo Kerstin,

entschuldige bitte, wenn ich dich verwirrt habe.

Ich habe alles Mögliche ausprobiert … mit glatt rechts hat alles geklappt, Einbett und Doppelbett.

Sobald ich irgendwelche Muster versucht habe, wurden die Nadeln richtig vorgewählt, aber nicht abgestrickt.

Ich hätte dann echt keine Nerven mehr, weil alles schief ging.

Selbst bei WSM hatte man am Telefon keine Idee zur Problemlösung. Ich habe den Eindruck, dass sich irgendetwas bei meinen Umzügen verschoben oder verzogen hat.

Am kommenden Montag weiß ich es genau … dann darf ich meine reparierte Maschine bei WSM abholen.

Gaaaanz lieben Dank für deinen unermüdlichen Einsatz!

Liebe Grüße
Carolina