Flachstrickmaschine gesucht

[Sascha]

Hallo an alle

habe mich hier registriert weil ich gern ein Ursprung und Alter eine Strickmaschine herausfiunden möchte vielleicht könnt ihr mir helfen.

1 ps.jpg (71.73 KiB) 1542 mal betrachtet

Die Maschine gehört meine Grossmutter und sie hatte seit 1920 im Besitz. Schon beim Kauf sollte die MAschine ca 20 Jahre alt sein.

Erkennt jemand was von den Fotos?

Besten Dank.

[Sascha]

noch ein Foto nr 2.

[Kraut2010]

Leider kann ich dir nicht helfen. Kannst du mit ihr noch stricke? Sie erinnert mich sehr an meine Kindheit, da hat eine ältere Frau fürs halbe Dorf auf solchen Maschinen Pullover gestrickt.

[Michaela]

So eine Maschine, bzw. mehrere davon habe ich einmal in einem Museum gesehen, könnte eine Irmscher & Witte aus Dresden sein. Sie stammten aus den 10-er und 20-er Jahren des vorigen Jahrhunderts. Mehr weiß ich auch nicht.

[Hummelbrummel]

Mich erinnert sie auch an meine Irmscher & Witte, die hier im Dornröschenschlaf liegt.
Aber das Logo passt nicht (ich sehe ein C und evtl ein P).

Seinerzeit wurden sehr viele solche Maschinen gebaut, von verschiedenen Herstellern.
Walter & Co würde mir da zum Beispiel noch einfallen, weil ich hiervon eine Anleitung habe (von der ich immer mal ausprobieren wollte, ob sie zu meiner Irmscher passt), aber auch da passt CP nicht.

Das Alter (um die Jahrundertwende 19/20stes bis 20er-Jahre) halte ich für wahrscheinlich.

Wenn Du's wirkich wissen willst, hilft Dir vielleicht ein einschlägiges Museum weiter.

Viele Grüße
Hummelbrummel

(Universal hätte es vielleicht gewusst ... )

[Digitalis]

Leider sind die Bilder nicht zo deutlich weil die Teile nicht so gut zu sehen sind, aber vielleicht ist es eine Clad?
http://machineknittingetc.com/j-d-clad- ... anual.html

[Michaela]

Du bist mal wieder genial, Digitalis!
Sicher ähnliche Bauart.

Ich habe ja diverse Sockenkurbler, die gleichen sich wie ein Ei dem anderen, heißen aber unterschiedlich. Da wurde das Patent wohl an verschiedene Hersteller abgegeben, in unterschiedlichen Regionen, damit man die Anfragen nach Socken befriedigen konnte, besonders im Ersten Weltkrieg.

Habt ihr im Anleitungsheft gesehen? Die Sockenkämmchen sehen schon genauso aus wie "unsere".
Zeitlich würde ich das Heft zum Jugendstil einordnen, genau, wie Hummelbrummel und ich auch schon vermutet haben. Die "Verzierungen" der Heftseiten lassen darauf schließen.
Und auch hier wird schon auf die Urheberrechte hingewiesen

Eine Clad kann man hier bei Alfred Menzi sehen, die scheint mir aber anders auszusehen als das gezeigte Modell hier.
http://www.rette-strickmaschine.ch/clad-maschine.htm

[Sascha]

Also recht herzlichen Dank für die Zahlreiche Beiträge die ihr geleistet habt. Werde alles sorgfältig prüfen lassen. Nochmal hier das Logo stark vergrössert.
Wenn jemand ein foto braucht kann ich gerne noch was machen. Laut meiner Tante die diese Maschine jetzt besitzt funktioniert das ganze noch.

Kann man so ein Wert abschätzen?

[Hummelbrummel]

Kann man so ein Wert abschätzen?

Wenn man ihn verkaufen will, kommt das auf Angebot und Nachfrage an.
Die alten Rundstricker sind ja sehr gesucht, weil sie eine große Fangemeinde haben und so niedlich sind. Entsprechend teuer werden sie gehandelt.
Eine Community für die alten Flachstricker kenne jedenfalls ich nicht, so dass man möglicherweise eher froh sein muss, wenn man ihn überhaupt los wird. (ich habe meinen bei EBay für 1.- ersteigert.)

Probiere ihn aus und beschreibe Deine Erfahrungen irgendwo im Netz, Blog oder so, dann wird die Maschine interessant und wertvoller/ begehrenswerter. Diese sehr engen Nadelabstände mit der Möglichkeit, feine Socken und wollene Funktionsunterwäsche selbst zu machen haben ja durchaus ihren Charme, und die langlebige Bauweise und technischen Finessen sowieso.

[Michaela]

Die alten Rundstricker sind ja sehr gesucht, weil sie eine große Fangemeinde haben und so niedlich sind.

Naja, niedlich. Aus diesem Gesichtspunkt habe ich das noch nie betrachtet: die wiegen um die 20 kg, ohne die Gewichte, die man braucht, und man kann damit Socken ohne Naht am Rippenbündchen stricken, das ist alternativlos bei Flachstrickern.
Sowie alles mögliche andere, wie Mützen, Handschuhe, Fingerhandschuhe, Schals, Legwarmer, Stirnbänder, Bekleidung, auch Hundebekleidung. In meiner Anleitung ist auch ein Badeanzug dabei ...

Und es gibt auch neue Modelle, wie die Maschine von Erlbacher Gearhart: ferrarirot oder tannengrün lackiert, da kann man auch locker über 2000 € hinblättern.

[Hummelbrummel]

Schon, aber der Platzbedarf ist halt doch geringer : )
Und ganz ehrlich, ich finde die Rundstricker rein optisch auch sehr ansprechend, viel schnuckeliger als eine Flachbettmaschine.
Aber das ist natürlich Geschmackssache.

Die Bündchen sind natürlich ein Alleinstellungsmerkmal.

Aber hier ging's ja um den Preis.

[Michaela]

Ja, da hast du Recht, Hummelbrummel, die Nachfrage bestimmt den Preis.
Und wenn so ein Apparat nicht nutzbar ist, will ihn auch keiner haben. Das nimmt man geschenkt, wenn man Bastlerin ist und investiert umpfzig Stunden in die Gangbarmachung.

Beispiel: letztens habe ich nach einer ganz bestimmten Rechenmaschine für einen Freund als Geschenk gesucht, die in der DDR hergestellt wurde, Anfang der 60-er. Man bekam sie zwischen 1 € (Dachbodenfund, rostig), bis 75 € (funktionstüchtig, supergeputzt mit Anleitung). Ich zahlte 30 € einschließlich Versand, und der Freund hatte seine Freude.

[Irene Winter]

Hallo Sascha,
ich kann die Herkunft der Maschine auch nicht bestimmen, die Datierung kommt schon hin.
Für eine eventuelle Wertbstimmung ist die Firma aber zweitrangig, der Wert bestimmt sich durch die Ungewöhnlichkeit einer Maschine.
Ungewöhnlich kann sie durch die Teilung (sprich Nadelabstand) sein. Gesucht sind da eher Feinststricker mit ein paar Dosen Ersatznadeln.
Ungewöhnlich kann sie durch eine ausgefallene Schlittenbewegungstechnik sein, das ist diese nicht!
Ungewöhnlich kann sie durch die Strickbreite sein, da sind eher die Minimaschinen gesucht. Man will ja nicht mit denen stricken sondern sie nur hinstellen. Oder auch ein überlaaaanger Grobi, wenn jemand im Keller Decken stricken will.
Der Erhaltungszustand ist unerheblich, weil der Reiz ja im Herrichten liegt und stricken tun sie irgendwann alle, wenn man Nadeln hat.
Diese Maschinen wurden selten für den Privatgebrauch angeschafft. Dazu waren sie viel zu teuer. Sie sind aus der Industrie in die Heimarbeit gewandert und nach dem Krieg dort geblieben. In den ärmeren Textilgegenden haben die bis in die 70er gestrickt.
In der Regel holt man so eine Maschine selber ab, wenn man sie will und gibt dann das Porto.
Ich hoffe, das ist nicht zu enttäuschend.
Viel Spaß macht es, sich selber mit so einer Strickmaschine zu beschäftigen!