Anschlag Singer Heimstricker

[Hasenfuß]

Hallo, ich habe seit ein paar Wochen einen SINGER Heimstricker aus den 50/60 ger Jahren und schaffe es inzwischen (nach einigen Versuchen ) zB einen Schal zu stricken (auf dem Doppelbett re/li. )Ich finde es aber störend, dass am Anfang des Gestricks durch das Einhängen des Maschenkamms eine Welle entsteht. Ich habe irgendwo gelesen oder gesehen ( finde das Video bei YouTube nicht mehr) das man den Anschlag mit einer anderen Wolle macht, die man dann wieder auftrennt. Welchen Anschlag muss man dann machen, so dass beim Auftrennen die Maschen am eigentlichen Strickgut geschlossen sind ? Oder gibt es nicht so einen Anschlag ? Muss man dann die offenen Maschen manuell verschließen ? Ich habe auch die Original Bedienungsanleitung von der Maschine, finde aber die Beschreibungen teilweise verwirrend und kann keinen konkreten Hinweis auf dieses Problem finden . Kann jemand helfen ?
Liebe Grüße, Christine Hasenfuß

[Michaela]

Hallo, und willkommen im Strickforum!

Für unsere Neulinge haben wir eine kleine Handreichung viewtopic.php?f=1&t=27043

Die Suchfunktion (und auch die Strickmaschinenlinks in der Linksammlung) bietet oft schon jede Menge Hinweise, unter dem Stichwort "Singer Heimstricker" suchen.

Der Anschlag, den du vermutlich meinst, ist universell und funktioniert auf den meisten Strickmaschinen mit Doppelbett. Man macht einen Anschlag mit Kontrastgarn, wie gewohnt, strickt einige Reihen, strickt dann eine Reihe mit dem Nylonfaden und macht darauf einen Wickelanschlag, dieser ist unten geschlossen. Nach Beenden des Gestricks zieht man den Nylonfaden heraus.

Suche mit der Suchfunktion "Wickelanschlag Doppelbett"
Finde Beitrag und lies ihn durch viewtopic.php?f=2&t=39544&p=274923&hili ... tt#p274923
Finde Link zu Karinsocke viewtopic.php?f=2&t=39544&p=274923&hili ... tt#p274923
bzw. hierscrollen https://karinsocke.de/2017/04/11/maschenanschlaege/

Auch mit der Suchfunktion gefunden
viewtopic.php?t=34866

[Hasenfuß]

Hallo Michaele, vielen Dank für die schnelle Hilfe. Ich brauche noch etwas um mich in diesem Forum zurechtzufinden. Bin ein absoluter Neuling auf diesem Gebiet. Das Stricken an der Maschine fasziniert mich so sehr, dass ich es auf jeden Fall alle Infos die ich bekommen kann aufsaugen werde.
Dann werde ich gleich mal starten. Viele Grüße, Christine H.

[Michaela]

Kein Problem, Christine, lass dir Zeit beim Stöbern.
Findige Mitglieder mit großem Know-How haben ganz viel Wissen zusammengetragen, davon kann profitiert werden.
Die Neulinge sollen wissen, dass sie nicht nur Ratschläge und Hinweise bekommen, sondern das Forum bereits ein großes Kompendium zur Selbsthilfe ist.

[lisbeth]

Hallo und willkommen hier!
Du hast mich ganz stark an meine ersten Versuche an einer Strickmaschine erinnert.

Dieses "mit einem Nylonfaden eine Reihe stricken und dann mit der Hauptwolle weiterstricken" konnte ich mir nicht recht vorstellen, weil ich dachte, dann fällt anschließend alles runter.

Probier es doch vielleicht mal per Handstrick aus:

• Erst mit x-beliebiger Wolle einige Maschen einige Reihen hoch stricken (muss gar nicht viel sein, es reichen auch 10 Maschen).

• Dann mit einem reißfesten Faden (dünnes Baumwollgarn, Gardinenband oder auch Zahnseide) eine einzige Reihe stricken.

• Wenn man jetzt anschließend mit einer anderen Wolle (entspricht dem "Hauptgarn") einen x-beliebigen Anschlag produziert, kann man damit weiterstricken und nach einer Weile diesen reißfesten Faden rausziehen. Der untere Teil fällt ab, übrig bleibt das Gestrick mit dem "Hauptgarn".

• Zweite Möglichkeit: mit dem Hauptgarn keinen neuen Anschlag machen, sondern einfach weiterstricken. Dann kann man nach einer gewünschten Reihenzahl die allererste Reihe des Hauptgarns mit einer Stricknadel auffädeln und einen doppelten Saum herstellen: umklappen, mit der letzten gestrickten Reihe zusammenstricken.
  (Dazu gibt's viele gesonderte Erklärungen, aber das Prinzip reicht jetzt erst mal).

Liebe Grüße Lisbeth

[Hummelbrummel]

Der einfachste Anschlag am Doppelbett ohne offene Maschen am Anfang bei 1l/1r geht meiner Ansicht nach so:

Nadeln auf Lücke in Stellung bringen (für 1r1l).
1. Kontrastgarn einfädeln -> Zickzackreihe stricken -> Kamm einhängen -> einige Reihen "normal" stricken, d.h. bei jeder Schlittentour werden die Nadeln beider Betten gestrickt -> 1r/1l

2.Eine Reihe mit Nylongarn stricken

3.eigentliches Garn einfädeln -> eine Reihe "normal" stricken -> beide Schlitten auf Rundstricken einstellen -> 4 Reihen = 2 Runden rund stricken -> Schlitten wieder auf normal umstellen-> weiterstricken.

4. Nach Fertigstellung den Nylonfaden aus dem Gestrick ziehen -> Kontrastgarn und Strickstück fallen auseinander

Wenn man auf der anderen Seite eine ähnliche Optik haben möchte, dann muss man "italienisch abketten", wenn ich mich recht erinnere.

Dieser Anschlag sieht aus wie bei industriell gestrickten Pullis, eignet sich auch als Anfang für Patent.

Ob es der schönste Anschlag ist, das ist natürlich Geschmacksache.

Wenn ich es schön haben will, mache ich meistens einen offenen Anschlag (mit Kontrast-Anlauf) und kette am Ende von Hand ab, weil mir das besser gelingt und von der Tätigleit her besser in der Hand liegt, aber auch das ist natürlich Geschmaksache.

Viel Erfolg!

LG Hummelbrummel


PS: Irgendwo gab es für den oben von mir beschriebenen Anschlag mal eine bebilderte Anleitung mit einem speziellen Namen, aber ich erinnere mich nur noch dumpf: Connys Anschlag vielleicht?