Tabellenkalkulationsprogramm - ein Plädoyer

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lisbeth
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Tabellenkalkulationsprogramm - ein Plädoyer

Beitrag von lisbeth »

Guten Morgen zusammen!
Habe ich schon erwähnt (klar habe ich...), dass ich alle Strick-Rechnereien am liebsten mit einem Tabellenkalkulationsprogramm erledige? In meinem Falle ist das Calc (LibreOffice oder OpenOffice), die Microsoft-Leute nehmen Excel.

Letztlich ist das nichts anderes als Kästchenpapier - man kann zeichnen und Zahlen eintragen.

Diese Programme können aber viel mehr. Richtig gut nutzbar sind Calc und Konsorten dann, wenn man über die Formeln die benötigten Maschen und Reihen dann auch noch berechnen lässt.
Kein Hexenwerk und auch für Menschen, die nicht beruflich damit arbeiten.
Der Vorteil ist, dass man tüfteln und probieren - und auch wieder löschen kann; gut für den Waldbestand. :wink:
Für alle,die jetzt abwinken: probiert es mal aus (am besten ganz allein, ohne schlaue Besserwisser, die einem über die Schulter gucken und kluge Ratschläge geben...).

Wie macht ihr das?
Liebe Grüße Lisbeth
"Auch durch Fehler können - wenn sie regelmäßig gemacht werden - schöne neue Muster entstehen!"
Antigone
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Re: Tabellenkalkulationsprogramm - ein Plädoyer

Beitrag von Antigone »

Dem kann ich mich nur anschließen!

Ich war neulich beruflich mal ein einem Excel-Kurs für Fortgeschrittene. (Pivot-Tabelle und solches Zeug). Bei der Vorstellungsrunde hat halt jeder erzählt, was er sich vom Kurs erwartet, und was er aktuell mit Excel so macht. Und ich natürlich: Und außerdem ist Excel super, um damit Strickmuster darzustellen.

Da hat er aber guckt, der Vortragende! Und zugegeben, dass er diese Antwort tatsächlich noch nie bekommen hatte! :-D
Satimi
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Re: Tabellenkalkulationsprogramm - ein Plädoyer

Beitrag von Satimi »

Moin zusammen,
ich kann mich meinen Vorrednerinnen vorbehaltlos anschließen. Ob mit Excel oder Calc: Es macht einfach riesigen Spaß, damit Stick- und Strickmuster zu erstellen. Ich arbeite nicht grundlos schon seit einiger Zeit mit meiner Excelmappe. Sie hilft mir beim Ausrechnen eines Projektes. Ich habe diese Mappe sogar schon eingesetzt, um meinen Schnittleser zu überprüfen.
Das Beste an dieser Software ist aber, dass ich soviel mehr damit machen kann. Ich nutze sie z. B. auch für die Haushaltsbuchführung und andere wichtigen Sachen. Der Vorteil hierbei ist, dass ich mich nicht jedesmal an eine neue Software gewöhnen muss. Ich brauche keine Spezialprogramme mehr. Excel und Calc erledigen alles für mich.
LG Sabine
Hummelbrummel
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Re: Tabellenkalkulationsprogramm - ein Plädoyer

Beitrag von Hummelbrummel »

Wenn ich einen Pullover oder eine Jacke stricke, dann zeichne ich auf Papier und rechne im Kopf ... (oder auch auf dem Papier) : )

Und sonst so? Da rechne ich alles mögliche mit meinem Programm, das "Tables" heißt.

Zum Beispiel habe ich mir eine Tabelle ausgetüftelt, da gebe ich oben die Maschenprobe für Sockenwolle ein und unten spuckt sie mir die Daten aus, die ich zum Maschinestricken brauche, damit am Ende die gewünschte Größe rauskommt. (Maschen für Anschlag, Fersenteilung, Runden bis Spitzenbeginn usw.
(Meine Strickmaschine produziert auch mit 4-fädiger Sockenwolle recht unterschiedliche Maschenproben.)

Und ich berechne damit die Lauflängen und Mengen meiner selbstgesponnenen Wolle. (Sowie einen Vergleichswert, wieviel m auf 50g kommen, um eine Orientierung im Vergleich zu Kaufwolle zu haben.)

Dann habe ich mir eine Tabelle geschrieben, die mir ausrechnen sollte, wie lang ich bei Socken aus handgesponnener Wolle das Bündchen maximal stricken darf, so dass die Wolle noch reicht. Das funktioniert aber nicht, weil die Garne je nach Schafrasse einfach zu unterschiedlich dick sind und das hier weniger von der Lauflänge/Gramm abhängt.

Und auch bei anderen Gelegenheiten im Alltag rechen ich gerne damit.

(Ach ja, bei meiner Häkeldecke habe ich z.B. damit berechnet wie viel Garn in rot ich für's Zusammenhäkeln und den Rand brauche.)
Siebenstein
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Re: Tabellenkalkulationsprogramm - ein Plädoyer

Beitrag von Siebenstein »

Auch ich bin ein großer Fan von Tabellenkalkulation für alle möglichen Zwecke. Ich benutze Excel nicht nur als Haushaltsbuch und für mein Kleingewerbe (Buchführung, Kalkulation, Rechnungsschreibung), sondern auch für die Berechnung von Strickprojekten und die Visualisierung von Details, z.B. Raglanschrägungen und Ausschnittrundungen. Dabei benutze ich besonders gerne die Möglichkeit, Zellengrößen pixelgenau einzustellen, so dass ich das Maschen-Reihen-Verhältnis meiner Maschenprobe exakt darstellen kann.
Sehr gut finde ich auch, dass man in Excel Linien und Bögen auf das Tabellenblatt zeichnen kann, so kann ich Arm- und Halsausschnitte planen und quasi direkt ablesen, wann ich wieviele Maschen abnehmen muss.
Beispiel:
Abnahme.JPG
Abnahme.JPG (37.62 KiB) 7651 mal betrachtet
Michaela
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Re: Tabellenkalkulationsprogramm - ein Plädoyer

Beitrag von Michaela »

Genau so nutze ich die Tabellenkalkulation auch: Muster entwerfen, Schnitt-Berechnungen, Garnverbrauch ...

Dann habe ich noch ein umfassendes Programm geschrieben für Garnmelierungen mit 4-5 Fäden aus 13 Farben.
Damit kann ich berechnen, welche Kombi die hellste, die dunkelste, die mit beispielsweise dem hellsten Blau oder dem kräftigsten Gelb ist. Man braucht dazu den RAL-Wert oder die Werte aus dem Natural Color System, das die Farben nach dem Farbwert, dem Schwarz- und dem Weißanteil der Farben bezeichnet.

Im Jahr 2005 oder so kam ich mit Marnies Tutorial für das Strickdesignen mit Excel in Kontakt. Vieles mit Videos http://marniemaclean.com/blog/tutorials.html
Viele Grüße - Michaela
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Re: Tabellenkalkulationsprogramm - ein Plädoyer

Beitrag von mfischer »

Einen schönen Samstagnachmittag euch allen!
Es ist richtig, dass Tabellenkalkulationsprogramme fürs Stricken sehr hilfreich sind und ich würde mich ja nun sehr gerne hier einreihen und davon berichten, wie erfolgreich ich mit so einem Programm, in meinem Falle ist es „Excel“, bin.
Kann ich aber nicht, denn trotz Kursen und erfolgreichen Anwendungen während der Berufszeit bin ich wenig kreativ in dieser Richtung - warum auch immer...
Obwohl ich selbst also kaum etwas beisteuern kann, möchte ich mich doch zu Wort melden und lobend darauf hinweisen, dass einige der „wahren Könner“ ihr Wissen freundlicherweise mit uns nur „mittleren Talenten“ teilen, und uns dadurch schnell auf die Sprünge helfen, denn es muss ja bekanntermaßen nicht jeder das Rad selbst erfinden.
So war und bin ich z. B. sehr dankbar für Anleitungen wie z. B. der zur „Bedingten Formatierung“, die hier im Strickforum zur Verfügung gestellt wird (Stichwort „Bedingte“ reicht der Suchfunktion schon).
Seit kurzem wird auch über Ravelry eine „Excel-App“ angeboten, mit der man Norwegermuster-Aufzeichnungen, die in einer Reihe drei- oder vierfarbig sind, schnell für Deco Lochkarten separieren kann.
https://www.ravelry.com/discuss/passap- ... 17/451-475
Siehe Post 471
Bin gerade dabei, das zu testen, siehe Post 477, und ausgesprochen dankbar für solche Hilfen.
Von derselben Person gibt es auch einen diagonalen Zufallsstreifengenerator, hier
https://www.ravelry.com/discuss/passap- ... 93/301-325
Siehe Post 311
Vielleicht weiß jemand von euch auch von solchen Apps oder Hilfen oder hat selbst welche entwickelt und würde auch teilen?
Margrit
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mfischer
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Re: Tabellenkalkulationsprogramm - ein Plädoyer

Beitrag von mfischer »

Hallo Michaela,
Dann habe ich noch ein umfassendes Programm geschrieben für Garnmelierungen mit 4-5 Fäden aus 13 Farben.
Das hört sich super an - wäre vielleicht etwas, das einige auch gerne verwenden würden.... hm, hm?
Margrit
Zuletzt geändert von mfischer am Sa Sep 14, 2019 14:30, insgesamt 1-mal geändert.
mfischer
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Re: Tabellenkalkulationsprogramm - ein Plädoyer

Beitrag von mfischer »

mfischer hat geschrieben: Sa Sep 14, 2019 14:26 Hallo Michaela,
Dann habe ich noch ein umfassendes Programm geschrieben für Garnmelierungen mit 4-5 Fäden aus 13 Farben.
Das hört sich super an - wäre vielleicht etwas, das einige auch gerne verwenden würden.... hm, hm?
Margrit
Michaela
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Re: Tabellenkalkulationsprogramm - ein Plädoyer

Beitrag von Michaela »

Margrit, im Grunde bin ich freigiebig, aber das kann ich definitiv nicht herausgeben, aus verschiedenen Gründen.
Es hat viele Tage gedauert, bis ich es fertig hatte, ich würde mal 100 Stunden veranschlagen.
Ich müsste sicher noch Zeit Stunden investieren, um eine Bedienungsanleitung zu schreiben. Dann braucht man auch das NCS Color System, um die Kürzel für die Farbtöne eingeben zu können. Und ob es auf allen Rechnern läuft, weiß ich auch nicht.
Im kommenden Jahr brauche ich einen neuen Rechner, weil Windows 7 nicht mehr aktualisiert wird, da mus ich auch überprüfen, ob es auf Windows 10 funktioniert.

Bitte also um Verständnis, das ich das nicht weitergeben kann.
Viele Grüße - Michaela
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Re: Tabellenkalkulationsprogramm - ein Plädoyer

Beitrag von zwirni »

Ich finde es toll, was Ihr alles könnt, ich bin wohl eher nicht so technikaffin. Leider neige ich zum Verzetteln: nähen, patchworken, quilten, sticken, stricken und Hundesport.... (und bei allem bin ich langsam und mit dem Alter werde ich zwar vielleicht weiser, aber schneller nun gerade nicht :().

Excel kann ich "ausfüllen", mehr nicht.

Vielen Dank für Eure große Freigebigkeit. Ohne das Forum hätte ich einiges nicht geschafft - aber auch viele (Zeitfresser-)Inspirationen verpasst :D
Freundliche Grüße
Karla
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Re: Tabellenkalkulationsprogramm - ein Plädoyer

Beitrag von mfischer »

Guten Morgen, Michaela,
im Grunde bin ich freigiebig
...und so kennen wir dich ja auch alle!!!
Kein Problem - ist doch klar, dass nicht jedes Programm freigegeben werden kann und dass es dafür unterschiedliche und plausible Gründe gibt.
Mein Appell ist ja ganz allgemein formuliert - nur deine Beschreibung deines Programms war halt gerade eine Steilvorlage, nun genau dich „anzuspitzen“ :-)
Ich denke aber schon, dass es hin und wieder Dinge gibt, seien es kleine Progrämmchen oder auch nur Anleitungen, die man teilen könnte.
Klar, ist immer eine Frage der Zeit, ob man das, was man selbst nach Erarbeitung beherrscht, auch noch in eine allgemeine und leicht verständliche Anleitung gießt oder ein Tutorial daraus macht.
Aber genau das hilft dann anderen auch weiter, während die bloße Darstellung, dass man selbst bestimmte Dinge ganz super beherrscht, zwar sehr interessant und informativ ist, möglicherweise auch dafür motivierend, sich wieder selbst einmal mit etwas zu beschäftigen, oft aber doch nur Staunen zurücklässt.
Im übrigen macht es doch auch Spaß, sein Spezialwissen weiterzugeben.
Margrit
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Re: Tabellenkalkulationsprogramm - ein Plädoyer

Beitrag von Michaela »

Liebe Margrit,

ich kann dir nur vollumfänglich zustimmen. Bei "Progrämmchen" oder kleinen Hilfen, wie man etwas Alltägliches geschickt nutzen kann, ist es auch kein Problem.
Dieses Programm ist sehr komplex, aber du hast mich jetzt zur Überlegung motiviert, wie man es für einfachere Nutzung abspecken kann.
Vielleicht bezogen auf die RAL- oder Pantone-Farben, die sind nicht so umfassend wie das Natural Color System
Viele Grüße - Michaela
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