Schnittzeichnung mit DesignaKnit 9

Fragen zu DesignaKnit, Strickrechner, Knitware und anderen Computerhilfsmitteln zum Entwerfen und Berechnen von Strickteilen
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bb1898
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Schnittzeichnung mit DesignaKnit 9

Beitrag von bb1898 »

Hallo und guten Abend,

ich versuche mich mit DesignaKnit 9 anzufreunden und stoße auf ein Problem, das mir ziemlich fundamental vorkommt und mich überrascht.

Zum Hintergrund: bisher habe ich immer strikt nach Anleitung gestrickt, mit meist halbwegs akzeptablen, aber doch nicht optimalen Ergebnissen. Ärmel werden gern etwas zu lang, Halsausschnitte weiter als mir angenehm ist. (Alternative: ich kann den Pullover nur ausziehen, wenn ich vorher die Brille abnehme. Aber der Pullover sitzt richtig gut.) Und wenn ich anderes Garn benutzen wollte, müsste ich alles umrechnen.

Da liegt Computerunterstützung nahe und diesmal habe ich mich ans selbst programmieren nicht recht herangetraut. DesignaKnit, was für meine Bedürfnisse möglicherweise eine Nummer zu groß ist, lag dann unter dem Weihnachtsbaum.

Und jetzt das Problem: ich hatte erwartet, dass eine spezialisierte, aufwendige Stricksachen-Entwurfs-Software mir erlaubt, eine bemaßte Schnittzeichnung zu erzeugen, und dass eben dies in der Hilfe erklärt und erträglich leicht zu finden ist. Schließlich will ich am Ende eine Zeichnung in Originalgröße machen und mein gestricktes Teil aufspannen. Bin ich zu doof, mich in der Dokumentation zurechtzufinden oder geht das tatsächlich nicht bzw. nur per Export / Import in ein anderes Programm (CAD, Grafik o. ä.)? Es könnten auch meine Englischkenntnisse sein - meine Lieblingsdetektivin strickt fleißig "in the continental manner", die Entwurfsphase kommt aber nie vor.

Danke für Tipps!
Strickgitti
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Re: Schnittzeichnung mit DesignaKnit 9

Beitrag von Strickgitti »

Hallo und guten Morgen!

Das Strickprogramm Designaknit kann so viel, dass man immer dazu lernt. Man muss sich lange damit befassen um einiges zu können. Da du ja eine neue bist, würde ich dir einen Tip geben, vielleicht machst du einen Anfänger Kurs für DK und setzt dich bei Facebook einmal mit Klavi Plopp in Verbindung, die so etwas macht.

Gruß
Strickgitti
Kerstin
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Re: Schnittzeichnung mit DesignaKnit 9

Beitrag von Kerstin »

bb1898 hat geschrieben: Mo Jan 20, 2020 20:09ich hatte erwartet, dass eine spezialisierte, aufwendige Stricksachen-Entwurfs-Software mir erlaubt, eine bemaßte Schnittzeichnung zu erzeugen, und dass eben dies in der Hilfe erklärt und erträglich leicht zu finden ist. Schließlich will ich am Ende eine Zeichnung in Originalgröße machen und mein gestricktes Teil aufspannen.
Hallo,

zunächst mal eine grundlegende Frage: Strickst du von Hand oder mit der Maschine, und welche DK-Version (Handstrick, Standard, Pro oder Complete) hast du? Die meisten Anwender hier im Forum verwenden das Programm zusammen mit der Strickmaschine.

Meines Wissens gibt es die von dir vermisste Druck-Option nicht. Wenn du tatsächlich einen Schnitt in Originalgröße drucken willst, brauchst du wahrscheinlich einen Plotter oder etwas Ähnliches. Mit handelsüblichen A4- und auch A3-Druckern geht das nur durch Zusammenkleben, es sei denn, du strickst Puppenkleidung. In dem Fall verwende bitte die Option "Formstricker" im Druck-Untermenü.

In den vergangenen 25 Jahren (ich verwende DK seit 1994 und bin derzeit auch bei DK9) habe ich es problemlos geschafft, Strickteile auch ohne bemaßte Vorlage zu spannen. Auf meine Spannmatte passt immer nur ein Schnittteil, und die entsprechenden sechs oder so Kerndaten eines Teils konnte ich mir bisher auch ohne Zeichnung merken. Ich kann mir aber gut vorstellen, dass das nicht für jeden Anwender gilt.
Ich kann mal Matthew Bragg konsultieren und ihn fragen, was er zu deinem Hinweis meint und ob es eine Option gibt, diese Funktion in ein Update aufzunehmen, vielleicht beim "Schnittumriss", der ja bisher ohne Maße daherkommt.

Kurse zu DesignaKnit gibt es übrigens auch bei https://www.cds-designsoftware.de (Ulrike Strenge). Ansonsten bitte nicht verzweifeln; das Programm kann wirklich sehr viel, aber es ist eben auch sehr komplex. Man lernt die Anwendung nicht im Handumdrehen; ich habe seinerzeit auch eine ganze Weile gebraucht, bis es richtig gut lief.

Noch etwas:
Wenn man zum An- oder Ausziehen eines Pullovers die Brille abnehmen oder die Ohren dicht am Kopf fixieren muss, um sie nicht abzureißen, dann liegt das fast nie an der Ausschnittgröße des Schnitts, sondern vielmehr an einer zu engen Abkettkante der Blende oder der Ausschnittkante. Wenn man bei letzterer möglichst mit offenen Maschen arbeitet und die Rippen-Blende nicht so fest abkettet, passt der Kopf mühelos durch. Meinen Kopf habe ich immer auch durch die Ausschnitte gelegentlich gestrickter Baby- oder Kinderpullover bekommen.
Zu lange (oder zu kurze) Ärmel strickt man normalerweise genau einmal. :-) Danach merkt oder notiert man sich, um wie viel das persönliche Armmaß von der Normgröße abweicht und ändert das Schnittteil, bevor man die erste Masche anschlägt. Bei DK kann man für jedes Familienmitglied oder jeden Kunden gesonderte Maße hinterlegen und wählt dann als Größe die entsprechende Person aus. (Für Kinder im Wachstum taugt diese Lösung allerdings nicht so gut.)

Zahlreiche Grüße
Kerstin
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bb1898
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Re: Schnittzeichnung mit DesignaKnit 9

Beitrag von bb1898 »

Kerstin hat geschrieben: Di Jan 21, 2020 16:15 zunächst mal eine grundlegende Frage: Strickst du von Hand oder mit der Maschine, und welche DK-Version (Handstrick, Standard, Pro oder Complete) hast du? Die meisten Anwender hier im Forum verwenden das Programm zusammen mit der Strickmaschine.
Ich stricke nur mit der Hand, habe aber trotzdem die Complete-Version.
Meines Wissens gibt es die von dir vermisste Druck-Option nicht. Wenn du tatsächlich einen Schnitt in Originalgröße drucken willst, brauchst du wahrscheinlich einen Plotter oder etwas Ähnliches. Mit handelsüblichen A4- und auch A3-Druckern geht das nur durch Zusammenkleben, es sei denn, du strickst Puppenkleidung. In dem Fall verwende bitte die Option "Formstricker" im Druck-Untermenü.

In den vergangenen 25 Jahren (ich verwende DK seit 1994 und bin derzeit auch bei DK9) habe ich es problemlos geschafft, Strickteile auch ohne bemaßte Vorlage zu spannen. Auf meine Spannmatte passt immer nur ein Schnittteil, und die entsprechenden sechs oder so Kerndaten eines Teils konnte ich mir bisher auch ohne Zeichnung merken. Ich kann mir aber gut vorstellen, dass das nicht für jeden Anwender gilt.
Ich kann mal Matthew Bragg konsultieren und ihn fragen, was er zu deinem Hinweis meint und ob es eine Option gibt, diese Funktion in ein Update aufzunehmen, vielleicht beim "Schnittumriss", der ja bisher ohne Maße daherkommt.
Es müsste keine Druck-Option sein, ein Schnittumriss mit Maßen würde mir völlig genügen. Originalgröße sowieso nicht. Ich habe mir einfach genau das vorgestellt, was ich in jedem Anleitungsheft vorfinde: eine kleine Zeichnung mit Maßen, evtl. sogar sowohl mit cm als auch mit Reihen. Das lässt sich ja einigermaßen leicht in Originalgröße abzeichnen. Im Augenblick verwirrt mich die DK-Dokumentation: kann es sein, dass mit "Schematics" genau das gemeint ist - und dass es als eine Besonderheit japanischer Anleitungen dargestellt wird?

Eine Spannmatte habe ich noch nie gehabt oder benutzt, da werde ich auf jeden Fall mal forschen gehen.
Noch etwas:
Wenn man zum An- oder Ausziehen eines Pullovers die Brille abnehmen oder die Ohren dicht am Kopf fixieren muss, um sie nicht abzureißen, dann liegt das fast nie an der Ausschnittgröße des Schnitts, sondern vielmehr an einer zu engen Abkettkante der Blende oder der Ausschnittkante. Wenn man bei letzterer möglichst mit offenen Maschen arbeitet und die Rippen-Blende nicht so fest abkettet, passt der Kopf mühelos durch. Meinen Kopf habe ich immer auch durch die Ausschnitte gelegentlich gestrickter Baby- oder Kinderpullover bekommen.
Das kann's leicht sein. Bei meinen ersten Toe-Up-Socken habe ich den Effekt ziemlich ausgeprägt gehabt. Bei dem Pullover ist es kein echtes Problem, weil er beim Tragen tadellos sitzt.
Zu lange (oder zu kurze) Ärmel strickt man normalerweise genau einmal. :-) Danach merkt oder notiert man sich, um wie viel das persönliche Armmaß von der Normgröße abweicht und ändert das Schnittteil, bevor man die erste Masche anschlägt. Bei DK kann man für jedes Familienmitglied oder jeden Kunden gesonderte Maße hinterlegen und wählt dann als Größe die entsprechende Person aus. (Für Kinder im Wachstum taugt diese Lösung allerdings nicht so gut.)
Meine Maße habe ich schon drin, das war eine eher leichte Übung dank der Hilfsbildchen.

Erst einmal ganz herzlichen Dank für die ausführliche Antwort, da bin ich schon wieder ein Stück weiter. Aber natürlich durchaus motiviert, bei der nächsten Gelegenheit die nächste Frage zu stellen ...
Kerstin
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Re: Schnittzeichnung mit DesignaKnit 9

Beitrag von Kerstin »

Hallo,

meine Spannmatte heißt mit vollem Namen "Spann- und Dämpfunterlage" und ist z.B. hier zu finden:
:arrow: https://www.fischer-wolle.de/spann-und-d-mpfunterlage-70-x-70-cm.html
Sie hat ein Zentimeter-Raster, das macht es recht einfach, Teile nach Maß aufzunadeln. Um das Parkett zu schonen, lege ich eine Dämmplatte oder Puzzlemattenteile drunter.

Deine ursprüngliche Frage erinnert mich an Aspekte meines Jobs. :-) Ein Kunde hat ein Problem und kommt zu uns, damit es gelöst wird. Er schildert nun aber nicht sein eigentliches Problem, sondern etwas, das er irgendwo gesehen hat und für eine gute Lösung hält, und möchte das umgesetzt haben. Möglicherweise ist diese Idee aber nur mit viel Aufwand machbar. Als erstes muss man also herausfinden, worin das Problem besteht und was der Kunde tatsächlich benötigt. Das ist mitunter schwierig, weil der Kunde sich schon auf seine Vorstellung fixiert hat. Aber es lohnt sich, denn oft ist eine gute Lösung bereits mit Bordmitteln machbar. Man kann sich dann Projekte wie im Bild auf
:arrow: http://www.marketing-blog.biz/blog/archives/3720-WYWIWYG.html sparen.

Hast du bisher deine Modelle mit dem "Standard"-Modul entworfen? Falls ja, öffne mal einen deiner Schnitte im Modul "Original". Da sind die einzelnen Teile (ohne Bündchen und Blenden) auf einem Raster aufgereiht. Man kann aber auch nur ein einzelnes Teil bildschirmfüllend anzeigen.
Mit einem Klick auf die Lineal-Enden rechts und unten kannst du das Raster wahlweise auf Zentimeter oder Maschen+Reihen stellen. Steht es auf Zentimeter, dann kann man mit dem mittleren Maßband-Werkzeug ("Strecke messen im Uhrzeigersinn") am aktiven Schnittteil das exakte Maß zwischen zwei beliebigen Punkten anzeigen lassen. Simple Maße wie Höhe und Breite kann man schon dem Raster entnehmen.

Würde dir das (zusammen mit einer vernünftigen Spannunterlage) schon helfen?

Zahlreiche Grüße
Kerstin
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bb1898
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Re: Schnittzeichnung mit DesignaKnit 9

Beitrag von bb1898 »

Kerstin hat geschrieben: Do Jan 23, 2020 11:49 Hallo,

meine Spannmatte heißt mit vollem Namen "Spann- und Dämpfunterlage" und ist z.B. hier zu finden:
:arrow: https://www.fischer-wolle.de/spann-und-d-mpfunterlage-70-x-70-cm.html
Sie hat ein Zentimeter-Raster, das macht es recht einfach, Teile nach Maß aufzunadeln. Um das Parkett zu schonen, lege ich eine Dämmplatte oder Puzzlemattenteile drunter.
So was muss auf alle Fälle mal her. Offensichtlich reicht es nicht aus, das "nützliche Zubehör" im gedruckten Fischer-Katalog zu studieren.
Deine ursprüngliche Frage erinnert mich an Aspekte meines Jobs. :-) Ein Kunde hat ein Problem und kommt zu uns, damit es gelöst wird. Er schildert nun aber nicht sein eigentliches Problem, sondern etwas, das er irgendwo gesehen hat und für eine gute Lösung hält, und möchte das umgesetzt haben. Möglicherweise ist diese Idee aber nur mit viel Aufwand machbar. Als erstes muss man also herausfinden, worin das Problem besteht und was der Kunde tatsächlich benötigt. Das ist mitunter schwierig, weil der Kunde sich schon auf seine Vorstellung fixiert hat. Aber es lohnt sich, denn oft ist eine gute Lösung bereits mit Bordmitteln machbar. Man kann sich dann Projekte wie im Bild auf
:arrow: http://www.marketing-blog.biz/blog/archives/3720-WYWIWYG.html sparen.
Das ist sehr schön. Ich kannte eine viel kürzere Version, wohl per Link aus irgendeiner Programmier-Diskussion, aber hier ist mehr ausnahmsweise lustiger.
Wir (d.h. der mir DK geschenkt hat und ich) sind in einem gemeinsamen Versuch zu so was gekommen:
Schnittumriss Vorderteil bemaßt verkleinert.jpg
Schnittumriss Vorderteil bemaßt verkleinert.jpg (19.78 KiB) 7314 mal betrachtet
Die roten Linien kommen von DK, die Bemaßung aus einem CAD-Programm und damit würde jeder Pullover zu einer Zwei-Personen-Aktion.
Hast du bisher deine Modelle mit dem "Standard"-Modul entworfen? Falls ja, öffne mal einen deiner Schnitte im Modul "Original". Da sind die einzelnen Teile (ohne Bündchen und Blenden) auf einem Raster aufgereiht. Man kann aber auch nur ein einzelnes Teil bildschirmfüllend anzeigen.
Mit einem Klick auf die Lineal-Enden rechts und unten kannst du das Raster wahlweise auf Zentimeter oder Maschen+Reihen stellen. Steht es auf Zentimeter, dann kann man mit dem mittleren Maßband-Werkzeug ("Strecke messen im Uhrzeigersinn") am aktiven Schnittteil das exakte Maß zwischen zwei beliebigen Punkten anzeigen lassen. Simple Maße wie Höhe und Breite kann man schon dem Raster entnehmen.
Damit habe ich gerade zu experimentieren angefangen, so ganz komme ich mit diesem Maßband-Werkzeug noch nicht zurecht.
Würde dir das (zusammen mit einer vernünftigen Spannunterlage) schon helfen?
Da bin ich ziemlich sicher. Auf jeden Fall ist jetzt erst mal weiteres Ausprobieren angesagt.
Kerstin
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Re: Schnittzeichnung mit DesignaKnit 9

Beitrag von Kerstin »

Hallo,

deine bzw. eure Zeichnung sieht nach sehr viel und vor allem unnötiger Arbeit aus. Ich habe bestimmt schon hunderte von Pullovern und Jacken gespannt, weil ich früher auch Aufträge angenommen habe. Hier mal ein Beispiel, was mir 1995 für den Pullover einer Privatkundin ausreichte:
schnittbeispiel.jpg
schnittbeispiel.jpg (20.43 KiB) 7267 mal betrachtet
Vorder- und Rückenteil sind auf dem Originalblatt 2 cm breit und 2,5 cm hoch. Und für den Halsausschnitt braucht man keine fünf, sondern genau zwei Maße, nämlich Breite und Tiefe.

Zuerst steckt man die Eckpunkte auf, in deinem Fall erst die unteren Ecken oberhalb des Bündchens (das wird nie mitgespannt) beiderseits der Mittellinie, dann die Ecken außen und innen bei der Ärmelabnahme. Meine Kristallkugel sagt mir, dass du die Abnahmen ursprünglich mit 2,5 und nicht mit 2,4 cm geplant hattest. Also steckst du auch die beiden Nadeln im Abstand von 2,5 cm in die Ecken. Die Abweichung von 1 mm ergibt sich, weil Maschen sich einen Dreck um popelige Millimeter scheren. Sie sind immer größer als ein Millimeter, und je nach Maschenprobe kommt man meistens nur auf Näherungen zum gewünschten Zentimeterwert. Das ist aber völlig in Ordnung, weil Maschen dehnbar sind. Es macht so einem Maschengrüppchen nichts aus, wenn es um einen Millimeter gedehnt wird.
Als nächstes werden die Raglanspitzen aufgesteckt, und zwar in der geplanten Höhe und im Abstand der geplanten Ausschnittbreite, die bei dir vermutlich 18,5 oder 19 cm beträgt. Die Abweichung von 2 oder 3 mm ignorierst du wieder, weil du weißt, dass Maschenzahlen sich nicht in Millimeter zwingen lassen. Du gehst nur nach den geplanten Werten.
Nun liegen die Eckpunkte fest, und wir kümmern uns um die Ausschnittrundung.

Es ist hilfreich, die Mitte der Ausschnittrundung noch an der Maschine mit einem Fädchen in Kontrastfarbe zu markieren. Das knüpft man einfach in die mittlere oder zwischen die zwei mittleren Maschen, je nachdem, ob man eine ungerade oder eine gerade Maschenzahl hat.
Diesen Markierungspunkt steckt man nun auf der Mittellinie der Matte in der gewünschten senkrechten Tiefe unterhalb der Raglanspitzen fest. In deinem Fall dürften das 4,5 cm gewesen sein.
Wenn du korrekt abgenommen hast, ergibt sich die Rundung des Ausschnitts nun ganz von selbst. Du steckst die Kante so auf, wie sie sich freiwillig legt.

Nun entrollst du die Seitenkanten und steckst sie in der geplanten Breite fest, dabei orientierst du dich am Raster der Matte, immer senkrecht hoch vom unteren Eckpunkt bis zum oberen vor der Abnahme. Für die Raglanschrägung nimmst du ein langes Lineal zu Hilfe, das du von der Raglanspitze bis zum inneren Abnahme-Eckpunkt legst. An dieser geraden Kante entlang steckst du die Strickkante fest.

Das war's. Bei diesem Vorgehen wird das Strickteil nach den geplanten Maßen gespannt, nicht nach den Näherungen, die sich mehr oder weniger zufällig infolge der Maschenprobe ergeben. Und weil, wie schon erwähnt, die Maschen dehnbar sind, nehmen sie es dir auch nicht übel, wenn sie sich ein wenig strecken müssen. Also entspann dich. ;-)

Zahlreiche Grüße
Kerstin
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Re: Schnittzeichnung mit DesignaKnit 9

Beitrag von samba »

Das Thema interessiert mich, und ich habe ein wenig herumgespielt.
Ja, man kann jeden Schnitt aus DK9 mit Maßen ausdrucken, geht ganz einfach.

Meine Vorgehensweise:
- Das Schnittteil einzeln darstellen, dann jede Strecke ausmessen (Punkt markieren auf *Measure/Edge* - in englischer DK9 Version- klicken, Cursor wird schwarzes Kreuz, damit auf markierten Punkt klicken, dann Punkt am Ende der zu messenden Strecke anklicken, genaue Länge erscheint rot …) so fortfahren, bis Schnittteil mit Maßen versehen ist.
- Screenshot erstellen: Bei Windows 10 gleichzeitig auf Windowstaste (mit Symbol) + Umschalttaste (Shifttaste) + S-Taste klicken, Bildausschnitt ausschneiden, abspeichern oder ausdrucken.
Und schon hat man das Schnittteil mit allen gewünschten Maßen.
Diese Screenshots kann man in ein Worddokument einfügen, damit man alle Teile platzsparend beisammen hat.

Die Mess-Funktion ist sehr praktisch und bietet unterschiedliche Optionen, für die man sich bisserl Zeit nehmen sollte. Es lohnt sich.

Oder man druckt sich die Schnittteile in Originalgröße aus und beschriftet sie selbst mit den von DK erhobenen Maßen, hat dann eine gute Spannvorlage.

Liebe Grüße
Samba
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Kann STRICKMASCHINE mittlerweile buchstabieren, es wird...!
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Re: Schnittzeichnung mit DesignaKnit 9

Beitrag von Kerstin »

Hallo Samba,

man kann einen Screenshot normalerweise auch direkt in Word beschneiden und skalieren. Noch professioneller wird es, wenn man Screenshots in einem Bildbearbeitungsprogramm auf ein einheitliches Maß bringt oder Einzelteile zu einer Illustration zusammenfügt.

Die Messfunktionen gibt es schon seit mehreren DK-Versionen. Ich finde sie extrem praktisch, um die Maße von Rundungen zu ermitteln und z.B. zu prüfen, wie Armkugel und Armausschnittrundung zusammenpassen. Ich messe auch die Halsausschnittkante, um herauszufinden, wie viele Maschen ich für die Halsblende brauche. Meine Maschenprobe fürs Rippenmuster ist dabei immer das untere Bündchen eines Leibteils, leicht gedehnt.

DesignAKnit hat viele solcher hilfreichen Funktionen, aber man muss ein Problem oft mehrfach im Kopf hin- und herdrehen und/oder umformulieren, bevor sich ein Lösungsweg abzeichnet.

Zahlreiche Grüße
Kerstin
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Re: Schnittzeichnung mit DesignaKnit 9

Beitrag von bb1898 »

Kerstin hat geschrieben: Mo Jan 27, 2020 12:05 deine bzw. eure Zeichnung sieht nach sehr viel und vor allem unnötiger Arbeit aus. Ich habe bestimmt schon hunderte von Pullovern und Jacken gespannt, weil ich früher auch Aufträge angenommen habe. Hier mal ein Beispiel, was mir 1995 für den Pullover einer Privatkundin ausreichte:

schnittbeispiel.jpg

Vorder- und Rückenteil sind auf dem Originalblatt 2 cm breit und 2,5 cm hoch. Und für den Halsausschnitt braucht man keine fünf, sondern genau zwei Maße, nämlich Breite und Tiefe.
Die Arbeit mit unserer Zeichnung hat hauptsächlich der Entwickler des CAD-Programms geleistet, für uns war da nicht mehr viel zu tun. Es sieht nur so wild aus, weil alle Hilfslinien mit drin sind. Der Umriss mit den zusätzlichen Punkten im Halsausschnitt ist im übrigen DK original.

Das Problem liegt woanders: auch Deine Zeichnung enthält Maße, die mit den Messfunktionen von DesignaKnit ermittelt, aber im Programm nicht festgehalten werden können (steht so auch in der Hilfe). Das Messen von Punkt zu Punkt geht ja immer nur an den Außenkanten entlang und es ist nicht möglich, zusätzliche Punkte und/oder Hilfslinien im Inneren oder außen einzuzeichnen. Zum Beispiel für die Höhe und Breite der Armkugel, Höhe und Breite der Schultern - alle Stellen, wo man waagerecht oder senkrecht durch das Innere oder außerhalb des Umrisses misst. Es geht mit dem "freien Messen" oder mit den Linealen, aber festhalten muss man die Werte extra. Bei einem Ausdruck in Originalgröße wäre es tatsächlich egal, aber nur dann.
Es ist hilfreich, die Mitte der Ausschnittrundung noch an der Maschine mit einem Fädchen in Kontrastfarbe zu markieren. Das knüpft man einfach in die mittlere oder zwischen die zwei mittleren Maschen, je nachdem, ob man eine ungerade oder eine gerade Maschenzahl hat.
Die Ausschnittmitte zu markieren leuchtet mir ein, bisher habe ich das nie gemacht - oft reicht natürlich das Strickmuster, insbesondere, wenn es eines ist, das optisch strecken soll. Im übrigen vermute ich, dass das Spannen mit Matte und deren Raster nicht gar so viel anders läuft als mit originalgroßem (handgezeichneten) Schnitt. Stellenweise wahrscheinlich schon, das wird sich weisen (da ich mit der Hand und nicht mit der Maschine stricke, bin ich nicht so bald an diesem Punkt).
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Re: Schnittzeichnung mit DesignaKnit 9

Beitrag von Kerstin »

bb1898 hat geschrieben: Fr Jan 31, 2020 17:29Das Problem liegt woanders: auch Deine Zeichnung enthält Maße, die mit den Messfunktionen von DesignaKnit ermittelt, aber im Programm nicht festgehalten werden können (steht so auch in der Hilfe). Das Messen von Punkt zu Punkt geht ja immer nur an den Außenkanten entlang und es ist nicht möglich, zusätzliche Punkte und/oder Hilfslinien im Inneren oder außen einzuzeichnen. Zum Beispiel für die Höhe und Breite der Armkugel, Höhe und Breite der Schultern - alle Stellen, wo man waagerecht oder senkrecht durch das Innere oder außerhalb des Umrisses misst. Es geht mit dem "freien Messen" oder mit den Linealen, aber festhalten muss man die Werte extra.
Im "Standard"-Modul finden sich einige dieser Daten beim Modifizieren des Grundschnitts und in den Styling-Optionen.
Im Modul "Original" kann man Höhen und Weiten am Zentimeter-Raster ablesen. Das geht noch einfacher, wenn man mit Klick auf die Leertaste das große Fadenkreuz aktiviert, das reicht nämlich bis zu den Linealen:
aermel_original.png
aermel_original.png (266.8 KiB) 6862 mal betrachtet
Hier lässt sich relativ einfach ablesen, dass die Armkugel 14 cm hoch und 45 cm breit sein soll, Die Spannmatte zählt die cm übrigens von der Mitte aus, das macht es noch einfacher.

Mittels Bleistift lassen sich diese Maße relativ problemlos in eine Mini-Handzeichnung einfügen, die man in maximal zwei Minuten auf einem Notizzettel anfertigt. Zum Spannen auf einer Spannmatte mit Zentimeteraufteilung reicht das, da man, wie bereits erläutert, nach Soll-Daten spannt und nicht nach den Millimeter-Daten, die entstehen, weil die Maschen sich nicht so genau annähern lassen.

Wenn du nicht gerade ein und dasselbe Modell in Massenproduktion herstellst (was bei Handstrick eher unwahrscheinlich ist), benötigst du diese Daten bestenfalls viermal, fürs Spannen der Einzelteile. Danach ist der Zettel obsolet. Alle Daten bleiben in DesignaKnit gespeichert. Das nächste Modell in derselben Größe und Form speicherst du ohnehin unter einem neuen Namen, da du nicht unbedingt dasselbe Muster und Material und dieselbe Maschenprobe verwendest.

Ich begreife immer noch nicht, wozu du den millimetergenauen Ausdruck brauchst. Planst du, deine Modelle zu veröffentlichen? Selbst dann wäre diese Bemaßung sinnlos, weil nur wenige deiner Kunden exakt die Größe deiner Familienmitglieder hätten.

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Re: Schnittzeichnung mit DesignaKnit 9

Beitrag von bb1898 »

Verehrte Strickgemeinde,

hier schreibt nicht bb1898 persönlich, sondern der 2. Teil des von bb1898 erwähnten "Wir". Da ich beglaubigt inkompetent in Strickangelegenheiten bin, werde ich in diesem Forum nicht viel schreiben. Deshalb spare ich mir eine eigene Anmeldung und habe mir von der Kontoinhaberin die Erlaubnis geben lassen, mich jetzt zur Bemaßung in DK 9 zu äußern.
samba hat geschrieben: Do Jan 30, 2020 18:10 Das Thema interessiert mich, und ich habe ein wenig herumgespielt.
Ja, man kann jeden Schnitt aus DK9 mit Maßen ausdrucken, geht ganz einfach.
Der Ausdruck erhält nicht die Maße, die man zur Übertragung eines Schnittumrisses auf Papier gern hätte, sondern schaut so aus:
unbrauchbare Bemaßung.jpg
unbrauchbare Bemaßung.jpg (11.87 KiB) 6824 mal betrachtet
Die Bemaßung ist deswegen unbrauchbar, weil ich zum bequemen Zeichnen der unteren, schräg verlaufenden Linie nicht daran interessiert bin, dass sie 30,6 cm lang ist, sondern wissen muss, um wieviel Einheiten ich erst nach links und dann nach oben gehen muss, um die Linie richtig zu zeichnen. Deswegen würde eine sinnvolle Bemaßung etwa so ausschauen:
brauchbare Bemaßung.jpg
brauchbare Bemaßung.jpg (14 KiB) 6824 mal betrachtet
Die Mess-Funktion ist sehr praktisch und bietet unterschiedliche Optionen, für die man sich bisserl Zeit nehmen sollte. Es lohnt sich.
Dumm nur, wenn sich wie hier heraus stellt, dass das Gewünschte eben nicht geht. Man kann zwar etwas fummelig mit dem "Frei Messen" zu diesem Ergebnis kommen:
frei messen.jpg
frei messen.jpg (13.43 KiB) 6824 mal betrachtet
Aber weder der gemessene Wert noch die zugehörige Hilfslinie lassen sich im Programm speichern.
Kerstin hat geschrieben: Sa Feb 01, 2020 11:17 Mittels Bleistift lassen sich diese Maße relativ problemlos in eine Mini-Handzeichnung einfügen, die man in maximal zwei Minuten auf einem Notizzettel anfertigt.

Ja freilich. Bloß dann geht es noch schneller, wenn ich den Computer auslasse und mir das Programm spare und gleich mit Millimeterpapier und Kästchen abzählen arbeite, wie man das früher tatsächlich gemacht hat.

Vielleicht möchte jetzt eine oder einer erwidern in der Art: "Das braucht man doch alles nicht. Es genügt, sich den Faden um den linken großen Zeh zu wickeln und dann hinter dem rechten Ohr durchzuziehen und vorher in der Mitte ein buntes Schleifchen anzubringen." Da muss ich passen. Das bitte mit bb1898 direkt ausmachen. Ich kenne mich mit dem Stricken nicht aus. Ich erstarre jedes Mal von neuem vor Erstaunen und Ehrfurcht, wenn ich sehe, wie kundige Menschen, meistens Menschinnen, aus zwei unschuldigen Wollknäueln mit Hilfe von dünnen, biegsamen Essstäbchen, die wohl Stricknadeln heißen, in Windeseile schöne Klamotten anfertigen.

Was den Gebrauch von CAD-Programmen angeht, bin ich nicht völlig blank. Wenn ein Programm den Namensteil Design in sich trägt, mehrere Hundert Euro kostet und im Jahr 2020 dann in der Bemaßung das bietet, was wir hier bereden, nämlich die Empfehlung, zum Notizzettel zu greifen, dann - jetzt grübel-grübel über die richtige Formulierung - ja dann dürfte es an dieser Stelle noch Entwicklungspotential haben. Das gilt auch, wenn das Programm ansonsten irre toll ist, was ich hoffe, da ich es ja unter den Weihnachtsbaum gelegt habe.

Also nochmal ohne Ironie: In Strickzeitschriften sind doch brauchbar bemaßte Zeichnungen gängig. Das Forum erlaubt nur drei Bilder pro Beitrag, deshalb kommt das Beispiel hierzu in einem weiteren Beitrag.

Also bis gleich!
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Re: Schnittzeichnung mit DesignaKnit 9

Beitrag von bb1898 »

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Hier z.B. (kostenlos bei Schachenmayr heruntergeladen):
Zeitschriftenbemaßung.jpg
Zeitschriftenbemaßung.jpg (30.25 KiB) 6824 mal betrachtet
Mit welchem Programm erstellen die denn die am Rand ordentlich aufgeführte Bemaßung, wenn DK damit überfordert ist? Sicherlich nicht mit Bleistift und Notizzettel.

Ich wünsche allen Strickkundigen weiter bestes Strickvergnügen.
Kerstin
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Re: Schnittzeichnung mit DesignaKnit 9

Beitrag von Kerstin »

Hallo, Strickunkundiger,

bevor ich mich in weitere Elaborate knie, bitte ich zum mindestens dritten Mal um Auskunft, WOZU diese Zeichnung benötigt wird. Zum Spannen habe ich so etwas bei mindestens 500 gestrickten Kleidungsstücken in den vergangenen 25 Jahren nie gebraucht. Wahrscheinlich habe ich irgend etwas falsch gemacht.

Davon abgesehen gewinne ich inzwischen den Eindruck, dass das, was ich hier schreibe, höchstens zur Hälfte gelesen wird (ja, Lesen ist inzwischen für viele Menschen zu anstrengend) und das, wonach ich frage, wird nicht beantwortet. Ich spare mir ab jetzt jegliche weitere Mühe und wünsche euch noch viel Freude mit was auch immer.

Zahlreiche Grüße
Kerstin
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samba
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Re: Schnittzeichnung mit DesignaKnit 9

Beitrag von samba »

Eine Schnittzeichnung kann man durch Ausdruck in Originalgröße erzielen aber auch mittels Koprdinatensystem x/y Achsen zeichnen, da jeder Umrisspunkt des Schnittteils genau angegebene Werte auf der x/y - Achse in DK hat.
Reicht das nicht für ein Schnittteil?

Liebe Grüße
Samba
(ziemlich zufrieden mit DK9 ;) )
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Kann STRICKMASCHINE mittlerweile buchstabieren, es wird...!
Kerstin
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Re: Schnittzeichnung mit DesignaKnit 9

Beitrag von Kerstin »

Hallo Samba,

irgendwie scheint es hier heftige Kommunikationsprobleme und Mistverständnisse mit den Fragestellern zu geben, so als schrieben wir in Kisuaheli unter Verwendung von Maya-Runen statt in CAD-Entwickler-Denglisch mit fester Breite. :mrgreen:

DesignaKnit ist für den Hausgebrauch entwickelt. Es wird genutzt von Stricker*innen, die möglicherweise kein Studium, erst recht nicht in Informatik, absolviert haben, die ihren Pythagoras vielleicht schon vergessen haben, die aber trotzdem ansprechende gemusterte und/oder komplex geformte Strickteile ohne viel Rechnerei erstellen möchten und die wissen, dass Abweichungen im Millimeterbereich keine Diskussion wert sind.
Kein Textilingenieur in einer Strickwarenfabrik würde DK einsetzen; für die dort genutzten Industrie-Strickmaschinen gibt es eigene CAD-Programme.

Der Preis für das Programm ist schlicht darauf zurückzuführen, dass es nur eine begrenzte Zielgruppe gibt. Ottilie Normalverbraucherin, die einmal im Jahr strickt, und dann den angesagten Pulli aus aus ihrer Frauenzeitschrift, gehört nicht dazu.
Und nicht ohne Grund ist DK in verschiedenen Ausprägungen mit unterschiedlicher Komplexität erhältlich.

Ich habe bereits in meiner ersten Antwort auf dieses Thema erklärt, dass es das gewünschte Feature in DK9 nicht gibt.
In weiteren Antworten wurden von verschiedenen Mitgliedern diverse Workarounds vorgeschlagen.
Die Fragesteller können oder wollen auch nach mehrmaligem Nachfragen keinen überzeugenden "use case" für ihren Feature-Wunsch benennen. (Ein Feature ist kein use case.)
Weiterhin ist unklar, ob besagter ungenannter use case mehrmals täglich (Prio 1, must) oder z.B. nur alle halbe Jahre (nice to have) auftritt. Wenn etwas nur selten im Hausgebrauch vorkommt, ist ein Workaround zumutbar.

Wie schön, dass wir für DK weder die Entwicklung noch den Vertrieb machen und auch unser Support hier freiwillig ist. :lol:

Zahlreiche Grüße
Kerstin
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bb1898
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Re: Schnittzeichnung mit DesignaKnit 9

Beitrag von bb1898 »

samba hat geschrieben: So Feb 02, 2020 23:25 Eine Schnittzeichnung kann man durch Ausdruck in Originalgröße erzielen
Aber sicher doch! Für ein Puppenjäckchen reicht da sogar ein haushaltsüblicher DIN-A4-Drucker. Beim Strickkleid wäre eher an einen Din-A0-Plotter oder noch größer zu denken. Du hast keinen zur Hand? Plotterservice beauftragen! Oder mit Hilfe der entsprechenden Software die A0-Druckvorlage in 16 kleine DIN-A4-Vorlagen zerlegen, die ausdrucken und dann auf ein DIN-A0-Papier aufkleben. Die Software fehlt? Der Kleber droht auszugehen? Dann mit Hilfe der aus DK entnommenen kartesischen Koordinaten die 16 Vorlagen selber erstellen! Es gibt bei technischen Zeichnungen fast nichts, was sich nicht auch allein mit Hilfe der x- und y-Koordinaten erledigen lässt.
aber auch mittels Koprdinatensystem x/y Achsen zeichnen
Besser noch, ein vollständiges mm-Raster zeichnen! Bei einem DIN-A4-Blatt sind das nur 507 Linien. Bei DIN-A0 auch erst 2030. Etwas handwerklich-sportlichen Ehrgeiz darf man doch bei ziemlich zufriedenen Software-Liebhabern voraussetzen. Oder?
da jeder Umrisspunkt des Schnittteils genau angegebene Werte auf der x/y - Achse in DK hat.
Reicht das nicht für ein Schnittteil?
Diese Methode funktioniert nicht nur für ein Schnittteil. Damit kann man auch die komplexesten Zeichnungen übertragen. Ob man sich die damit verbundene Mühe macht oder doch lieber von seiner Software verlangt, sie möge zumindest die rudimentärsten Bemaßungsfähigkeiten mitbringen,, muss jede und jeder für sich selbst entscheiden. Wenn aber sogar bekennende Fans einer Software auf die Punkt-zu-Punkt Übertragung mittels kartesischer Koordinaten verweisen, dann kann man sich als Neuling in einer Software sicher sein, dass an dieser Stelle die Software tatsächlich nichts zu bieten hat und man nicht selber Wesentliches übersehen hat. Über die sonstigen Fähigkeiten der Software ist damit nichts Negatives gesagt.

Deswegen bin ich ziemlich zufrieden mit Deiner Antwort, weil sie Klarheit schafft, bedanke mich und grüße allerseits

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samba
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Re: Schnittzeichnung mit DesignaKnit 9

Beitrag von samba »

Besser noch, ein vollständiges mm-Raster zeichnen! Bei einem DIN-A4-Blatt sind das nur 507 Linien. Bei DIN-A0 auch erst 2030. Etwas handwerklich-sportlichen Ehrgeiz darf man doch bei ziemlich zufriedenen Software-Liebhabern voraussetzen. Oder?
Warum so kompliziert?
Wieso ein vollständiges Raster zeichnen?
Man braucht doch nur eine x-Achse und eine y-Achse. Die einzelnen Punkte misst man ab und fertig.

Übrigens kann man die von dir gewünschten Maße außerhalb des Schnittteils auch automatisch aus den Koordinaten ablesen.

Aber wer weiß?
Vielleicht ist schon in DK10 die von euch gewünschte Messvariante enthalten? DK hat sich, seit ich es kenne, schon sehr gut und immer weiter entwickelt.

Samba
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Re: Schnittzeichnung mit DesignaKnit 9

Beitrag von bb1898 »

samba hat geschrieben: Di Feb 04, 2020 10:12 Übrigens kann man die von dir gewünschten Maße außerhalb des Schnittteils auch automatisch aus den Koordinaten ablesen.
Was auch immer Du gemeint haben magst mit "automatisch ablesen", da schiebt sich leider gar nichts. Entweder musst Du sie errechnen als Differenz der Koordinaten von Punkten auf dem Schnittumriss, oder Du gehst bei eingeblendetem Raster Kästchen zählen, oder Du navigierst mit dem "Großen Cursor" gleichzeitig 2 Punkte ins Auge fassend. Wenn dann ein Wert angezeigt wird, darfst Du den von Hand notieren. Dass hier ein krasser Schwachpunkt der Software vorliegt, ist offenbar auch den Entwicklern von DK bewusst, sonst würden sie nicht schon von sich aus in der Hilfe warnend darauf hinweisen, dass die Software nichts speichert.
Warum so kompliziert?
Wieso ein vollständiges Raster zeichnen?
Man braucht doch nur eine x-Achse und eine y-Achse. Die einzelnen Punkte misst man ab und fertig.
Tut mir leid, dass ich erneut enttäuschen muss. Bevor ich in Dein freudiges "und fertig" einstimmen kann, müssen die Punkte gezeichnet werden. Das meintest Du vermutlich mit "Die einzelnen Punkte misst man ab". Wenn Du kein Raster zur Verfügung hast, musst Du für jeden einzelnen Punkt die Parallelen zu den Achsen zeichnen. Deswegen schrieb ich vorsätzlich von "besser noch". Das mm-Raster habe ich freilich nur aus Boshaftigkeit ins Spiel gebracht. Für Strickzeug genügt ein cm-Raster locker.
Aber wer weiß?
Vielleicht ist schon in DK10 die von euch gewünschte Messvariante enthalten? DK hat sich, seit ich es kenne, schon sehr gut und immer weiter entwickelt.
Deinen Segenswünschen für die Schwangerschaft von DK 9 möchte ich nicht widersprechen. Wenn DK 10 auf der Welt (und eine nette Upgrade-Gebühr fällig) ist, werde ich mir das Baby genauer anschauen.

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