Dickes Problem: Wie rechnet man die benötigte Wollmenge aus?

Für Fragen zu Wolle, Garnen, Stricknadeln, Wicklern, Strickumgebung ...
selima

Dickes Problem: Wie rechnet man die benötigte Wollmenge aus?

Beitrag von selima »

Hallo,

ich bin neu hier, blutige Anfängerin und bräuchte mal euren Rat.

Ich möchte mir einen Pullover stricken, scheitere aber schon an der Aufgabe, mir Wolle zu kaufen.

Mein Problem: Ich habe Damen-Größe 54/56 und bin fast 1,80 m groß. Ich brauche Pullover, die etwa 75 cm breit und 80 cm lang sind.

Es kann mir aus irgendeinem Grund niemand sagen, wieviel Wolle ich für einen solchen langärmeligen Pullover benötige.

Ich habe mir schon einmal Wolle gekauft, 10 Knäuel a 50 g. Die Verkäuferin im Fachgeschäft hat mir hoch und heilig versichert, das es reicht. Ich habe brav meine 70 EUR bezahlt - und nachdem ich den Rücken fertig hatte war klar, das nicht mal mehr genug Wolle für das Vorderteil da ist, geschweige denn für 2 lange Ärmel. Da sie die Wolle nicht mehr hatte ging nachkaufen auch nicht. :cry:

Wolle war damals Lana Grossa Leggero Print, doppelt verstrickt mit einer dicken Nadel, ich glaube 7er oder größer.

Ein derartiges Material hätte ich für meinen 2. Versuch gerne wieder. Evtl kann ich das Rückenteil von meinem 1. Versuch auch noch retten, wenn ich (einfarbige) Wolle finde, die dazu passt.

Hier also meine Fragen (ich bin sicher, ich komme noch mit mehr):

- Wie finde ich heraus, wieviel Gramm Wolle ich benötige?
- Wo bekomme ich günstig Wolle die der Leggero ähnlich ist, und vor allem in den benötigten Mengen? Viel mehr als 50 EUR wollte ich eigentlich nicht mehr ausgeben, ein Reinfall hat mir gereicht.

Danke.
Francoise

Beitrag von Francoise »

Hallo, Selima!
Ich habe ähnlichen Maßen, und kaufe Wolle wie für einen Mann! Die Verkäuferin war schlecht ausgebildet: die MÜSSEN sowas wissen!
Du strickst mit der Hand?
Wenn du keine Angst haben solltest vor gefachtem Garn, solltest du in der Hamburger Wollfabrik deine Garne kaufen, zuerst anrufen und dein Problem schildern. Da wirst du gut beraten!
Je nach Modell und Bemusterung - Zöpfe und Ähnliches - kaufe ich für mich in einer ähnliche Lauflänge (Nadelstärke 6 -7) mindest. 15 Knäueln!!!
Falls du ein Heft mit Anleitungen hast, schaue bei Männermodellen die Maßen und Verbrauchangaben in deiner Wollqualität: da findest du die Antworten!
Viele Grüße und Erfolg wünscht dir
Françoise
selima

Beitrag von selima »

Danke für deine Antwort.

Leider kann ich mit Strickanleitungen gar nichts anfangen, ich verstehe bei den Käsekästchen und den ganzen Fachbegriffen (was ist z.B. gefachtes Garn?) nur Bahnhof.

Stricken bringt mir meine Oma bei, die ist Schneidermeisterin und hat früher mit meiner Großtante zusammengearbeitet - meine Oma hat die Schnitte gemacht und meine Großtante hat gestrickt. Mit Anleitungen haben die beiden nie gearbeitet - im Gegenteil, meine Tante hat die Modelle entworfen und die Anleitungen für diverse Hefte erstellt. Leider ist meine Großtante verunglückt und Oma kann mir nur die Grundtechniken beibringen. Bei den Anleitungen muss auch sie passen, das war die Spezialität ihrer Schwester.

Mittlerweile habe ich genug Probestücke aus Acrylwolle-Resten gemacht, der Winter kommt und ich brauch einen Pullover!

Jedesmal wenn ich an schöner Wolle vorbeikomme, möchte ich welche kaufen - aber ich stehe immer wieder vor der Frage wieviel? Wie lässt sich sowas berechnen?
Francoise

Beitrag von Francoise »

Hallo, Selima,
Ich habe mich wohl nicht klar genug ausgedückt!
Es geht nicht darum, einen Modell nachzustricken, sodern benötigte Wollmengen zu erfahren.
Du willst wissen, wieviel du benötigst.
1 - Du gehst in einem Wollladen,
2 - suchst dir einen Garn aus,
3 - schaue in einem Heft nach einem Männermodel aus dem Garn, was deinen Maßen und deiner Vorstellung entspricht, da steht dann z.B. Größe 56, 15 Knäuel so und so!
So weiß du, wieviel du für deine Zwecken brauchst!
… und kannst erfahren, wieviel es kosten wird!
Übrigens: meine Erfahrung ist, dass man in jedem Wollgeschäft Wolle beiseite liegenlassen kann auf Vorrat, falls der Pullover mehr benötigt!
Grüße
Françoise
frieda
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Beitrag von frieda »

selima hat geschrieben: Wie lässt sich sowas berechnen?
Wenn Du das wirklcih berechnen willst, dann brauchst Du eine Maschenprobe. Die wiegst Du aus und Du berechnest, wieviel Quadratzentimeter die hat. Dann berechnest Du, wieviele Quadratzentimeter Dein gewünschter Pullover haben wird, und kannst dann per Dreisatz ausrechnen, wieviele Gramm Wolle Du brauchen wirst.

Ich würde Dir aber dringend empfehlen, Dich mal ernsthaft mit fertigen Strickanleitungen auseinanderzusetzen, das ist keine schwarze Magie, und auch kein Hexenwerk. Es würde Dir das Leben sehr erleichtern, solange Du noch nicht selber in der Lage bist, deine eigenen Anleitungen zu erstellen.

Die Garnangaben in den Anleitungen wirst Du auf jeden Fall ohne weitere Kenntnisse lesen können. Die können Dir als Richtwert dafür dienen, wieviel Garn Du für Deinen Pullover brauchen wirst.


Grüßlis,

frieda
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mama strickt
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Beitrag von mama strickt »

Hallo Selima!
Also ich brauche bei einem großem Pullover, ich gehe mal von Herrengröße 56/58 aus, etwa 800-900g Wolle bei einer lauflänge von 120-140m auf 100g aus.
Am besten wäre, du würdest dir einen Raglan von oben stricken, Anleitungen dazu findest du im Netz bzw. bemühe mal die Suchfunktion hier im Forum. Damit kannst du anpassen, wie lang du den Pulli bei dir haben möchtest.
Ein weiterer Tip. Hast du zufällig ein Kleidungsstück(Jacke,Pulli) zu Hause, das in etwa dem gleicht, also von der Dicke her, wie du dir gern stricken möchtest? Dann wieg das aus und weißt, was du in etwa an Wolle benötigst.
Gefachtes Garn ist Wolle bei der die einzelnen Fäden nebeneinander liegen und nicht miteinander verdreht sind.
Hilft dir das?
LG Anke
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Karoletta
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Beitrag von Karoletta »

Hallo Selima!

Ich lese hier mit und da fällt mir spontan ein, dass es auch Wollgeschäfte gibt, die zuviel gekaufte
Wolle anstandslos zurücknehmen, wenn du den Kassenzettel noch hast und die Knäuel sauber sind
und nicht nach Zigarette stinken. Warum also nicht einfach vorsichtshalber zuviel Wolle kaufen
und dann einfach die Rest-Knäuel zurückgeben? Z.B. Wolle-Rödel macht sowas anstandslos. Und
andere Wollgeschäfte bestimmt auch. Frag doch einfach mal. Wenn sie dir schon nicht im Voraus
sagen wollen, wieviel du brauchst.

LG, Karoletta :wink:
* Handstrickerin *
Meine "Werke" bei Ravelry: Klick
selima

Beitrag von selima »

Die beiden Wollgeschäfte vor Ort sind genau mein Problem. Ich war schon ein paar Mal da, in beiden Fällen wurde ich entweder angestarrt wie ein Alien und mit einem bedauerndem Kopfschütteln weggeschickt (solche Mengen haben wir nicht) oder mir wurde versucht, 8 oder 10 Knäuel anzudrehen. Da ich das nicht überprüfen kann, was die Damen mir erzählen könnten die mir jeden Mist andrehen. Das mach ich nicht mit, nicht noch einmal. Bin halt ein gebranntes Kind.

Am liebsten wäre es mir, ich könnte online bestellen - erst ein Knäuel für die Maschenprobe (evtl in verschiedenen Farben zur Auswahl) und dann den Rest.

Also nochmal: welches Garn ist dem Lana Grossa Leggero ähnlich und günstig? Irgendwelche Tips?

Ich habe mal eine alte Banderole vom Leggero herausgekramt: 27 R, 16 M, Gr. 38-40 350 g, 50 g = 160 m, 100% Microfaser. Nadel 4-5. Garn ist recht flauschig.

Ich suche etwas, das multicolor eingefärbt ist (ähnlich Sockenwolle) und richtig schön bunt, Schattierungen blau/lila/türkis/hellgrün.
saphir wings
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Beitrag von saphir wings »

Hallo Selima,

mit dem gewünschten Garn kann ich nicht dienen, ich weiß aber, daß viele Besitzer von Onlineshops oft Farbkarten zur Verfügung haben - habe ich ja auch.
Vielleicht kannst Du schauen, welches Garn Dir zusagt und dann den entsprechenden Shopinhaber fragen, ob es Farbkarten gibt, die Du in Ruhe zuhause anschauen und etwas befühlen kannst?

Wir haben hier im Forum ja einige Shopbesitzer.
Franziska

Beitrag von Franziska »

Hallo Selima,

ich hab mal ein bisschen gegoogelt und das hier gefunden:
http://www.wollemaus.de/0433ca9c460c652 ... 43775a.php
Die Damen in den Wollgeschäften sollten ihren Laden schließen (so sie Eigentümer sind) oder sich um erfahrenes Personal kümmern. Denn ein langes Überleben wird ihnen so nicht gelingen.

LG Franziska
Pull-over

Beitrag von Pull-over »

Hallo!
Was sind das denn für " Trantüten ", so etwas gehört nicht als Verkäuferin in ein Wollgeschäft :? !
hier gibt es übrigens unifarben:
http://www.wolleimhof.de/product_info.p ... ucts_id=37
Ansonsten würde ich dir den Rat geben, wende dich mal entweder an:
http://www.junghanswolle.de/F=homepage? ... 8tBEuuQ8uG
oder an:
http://www.fischer-wolle.de/shop/index.php
bei beiden bekommt man einen Katalog, eine Karte mit Musterwolle und bei den Modellen steht auch dabei wieviele Knäuel man für welche Grösse braucht!
Man muss das entsprechende Modell ja nicht nacharbeiten, aber man weiss in etwa, wieviel Wolle man braucht!
Monika
wischelundwuschel
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Beitrag von wischelundwuschel »

Hallo Selima,

guck doch mal bei

http://www.garnstudio.com/lang/de/drops ... type=Drops

Da findest Du neuerdings ganz viele Modelle in grossen Grössen mit genauen Mengenangaben bei welchen Grössen - vielleicht hilft Dir das weiter.

lieben Gruss aus Hamburg
Wischel
frieda
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Beitrag von frieda »

selima hat geschrieben:
Also nochmal: welches Garn ist dem Lana Grossa Leggero ähnlich und günstig? Irgendwelche Tips?
Ich habe da mal nach gegoogelt, das Garn ist ja schon ziemlich dick. Ich hätte da die Befürchtung, daß das ziemlich aufträgt, wenn man daraus einen ganzen Pullover strickt. Es ist eben ziemlich voluminös. Ich würde das eher dazu verwenden, einen schönen Schal oder eine Mütze daraus zu machen. Für einen Pullover würde ich lieber ein Garn nehmen, das nicht ganz so aufplustert, nicht daß der Pullover nachher nicht mehr unter eine Jacke passt und Du Dich über die gemachte Arbeit ärgerst.


Grüßlis,

frieda
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selima

Beitrag von selima »

Danke für den Tip mit den Anleitungen von Drops, habe mich ein wenig durchgeklickt. Leider ist mir die XXXL bei Drops zu klein, sie entspricht etwa Gr. 48/50, maximal 52.

Das mir der Pullover beim Leggero zu dick wird habe ich keine Angst, ich habe ja schon ein Rückenteil aus dem Garn gestrickt. So dick ist das Garn gar nicht. Ok, wenn ich eine dünne Nadel (3er oder 4er) nehme, wird es wahrscheinlich dicker als mit einer 7er, aber das ich es unter einer Jacke nicht mehr drunter bekomme ist sehr unwahrscheinlich.

Ja, das Garn trägt auf weil es voluminös ist - aber egal welches Garn ich nehme, die Größe 54/56 wird man mir immer ansehen. Die 2-3 cm mehr Umfang durch das Garn machen dann nicht mehr so viel aus. Da kann ich dann auch etwas nehmen, was mir gefällt. Ich muss halt nur aufpassen, das es halbwegs die Form hält und weder zu weit noch zu eng wird.

Das Garn Scala von Junghans gefällt mir und auch einige Modelle, die daraus gefertigt worden sind, insbesondere 151/6, 114/0 und 147/8 . Leider sind die Anleitungen für mich viel zu klein, ich bin also so schlau wie vorher.
Chaosqueen

Beitrag von Chaosqueen »

also als Leidgenossin muss ich leider sagen, dass die Rechnung je dünner das Garn desto besser durchaus greift und dementsprechend umgekehrt.

Tendenziell können "wir" uns auch kaum leisten einen "Kartoffelsack" anzuziehen, also sollte das gestrickte Teil möglichst gut der Figur entsprechen, nicht hier zu eng und da zu weit, was letztlich bedeutet, dass du um einen Schnitt kaum herum kommst. Im Idealfall findest du jemand, die/der dir das erstellen kann, notfalls kannst du das (kostenlose) Hemd01 von Golden Pattern (http://www.golden-pattern.online.de) als Schnitt nehmen (das kann man ohne Manschetten, taschen etc und beliebig tailliert erstellen). Als Schnittmuster für einen Pullover, der ja etwas elastisch ist, würde ich eine sehr körpernahe und möglichst taillierte Form wählen.

Die Fläche des Schnitts rechnest du (grob) aus, erstellst eine Maschenprobe, misst und wiegst die Probe und kannst so ausrechnen, wieviel Wolle du für das Ganze brauchst.

Ist fürs erste sicher etwas Gefummel und Getue, aber auf die Dauer rentiert es sich.

Zu der Wolle m.E. müsstest du sie über das Internet bestellen können, jedenfalls erscheinen unter dem Namen allenthalben Angebote, ob die genau deine Farbe sind, kann ich nicht beurteilen. Aber hast du mal eine Maschenprobe mit der einfachen Wolle gemacht? Denn so von den Bildern ist die Wolle schon ganz schön üppig und das mal 2? hm.
Auftrennen macht natürlich keinen Spaß, aber ob du letztlich mit einem Model nach einem wirklich passenden Schnitt (siehe oben) und mit der Wolle einfach verstrickt nicht glücklicher wirst? Wäre vielleicht eine Überlegung wert.

Ansonsten Schnitt erstellen (lassen), an das bestehende Rückenteil anpassen (lassen) und mit nachbestellter Wolle fertig machen ;-)

Viel Erfolg!!
Mariachi
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Registriert: Mo Okt 10, 2005 17:53

Beitrag von Mariachi »

nun ich habe mit gr. 56 nochmal ne nummer mehr - und das ist genau der grund warum ich niemals aus handarbeitsladen-mode-up-to-date-marken-garn für mich stricken würde.
man braucht - wie du ja nun siehst (rückenteil + bisschen vorderteil= knapp halber pulli) - gut und gerne die doppelte menge garn als die standard 38-40 und landet damit schon gleich mal bei preisen von 150-200 euro
das steht - für mich - einfach in keiner relation mehr.
zumal die aktuellen garne meist auch sehr dick und unvorteilhaft wirken - werden ja für die moderne "alle 2 jahre packts mich und ich strick was"-frau entworfen, die wollen ja auch fertig werden mit dem teil ;)
persönlich würde ich für mich nicht dicker als sockenwollstärke verstricken.
erst seit ich über strickmaschine und dieses forum auf anbieter wie die hwf mit konengarnen gestossen bin stricke ich überhaupt für mich selbst.
da kauf ich halt dann 2kg das reicht auf jedenfall und kostet einen bruchteil...
nur sinds halt keine modegarne - dafür kann man in schönes material (seidenmischungen zb) investieren und "das besondere" über schnitt und/oder bemusterung einbringen.

natürlich sieht man eine grösse 56 - aber man kann sich vorteilhaft oder unvorteilhaft kleiden.
auch mit übergewicht hat man eine figur, brust, taille die man gefällig verpacken kann.
presswurststyle oder im anderen extrem wuschelwollberg tun das meines erachtens nicht.
aber natürlich ist das ansichts- und geschmackssache, eine frage des eigenen selbstbewusstseins und körpergefühls ;)
jeder wies ihm gefällt eben.
es will dir hier keiner was - also schön durchatmen ;)

zu deiner frage:
entweder du bestellst dir übers internet nochmal die gleiche menge plus sicherheitsknäuel (am besten in passender anderer oder kontrastierender farbe - denn die gleiche farbcharge wirst du wohl nicht bekommen) dröselst das ganze auf, überlegst dir eine farbfolge und strickst neu nach der anleitung die du ja offenbar schon passend für dieses garn hast.

oder 2. möglichkeit wenn es ein "ähnliches" garn sein soll wirst du nicht darum herumkommen diverse wollgeschäfte abzuklappern (oder bei versendern garnproben zu bestellen. junghans und fischer wurden ja schon genannt mit garnproben im katalog) und mit deinem garn zu vergleichen
die maschenprobe wird sich dann aber definitiv verändern -also umrechnen wirst du so oder so müssen, ob du dann so eine zu kleine drops-anleitung umrechnest oder deine vorhandene kommt sich für mich auf den gleichen aufwand...

lg,
sonja
Hummelbrummel
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Beitrag von Hummelbrummel »

Hallo Selima,

jetzt geb ich auch noch meinen Senf dazu:

1. Gedanke:

Wenn ich mal eine Wolle gefunden habe, die sich gut verstrickt gut trägt und gut wäscht, dann stricke ich gerne gleich mehrere Teile in unterschiedlichen Farben und Formen daraus und habe nach dem ersten fertigen Teil ein gutes Gefühl dafür, wie viel ich benötige und kann entsprechend einkaufen. Die Frage ist, wie Du an solche Wolle kommst.

Ich hatte bei Rellana Glück. Hatte auch falsch kalkuliert und sie haben mir sogar 1 Jahr später (Die Wolle lag etwas vor dem Verarbeiten) noch die gleiche Partienummer nachgeschickt. Gut, da hätte ich auch Pech haben können. Aber nachdem ich damit so gute Erfahrungen gemacht hatte, habe ich gleich - in großzügig bemessenen Mangen - nochmal Wolle für drei Pullis/Jacken gekauft, als sie sie reduziert hatten. Das waren am Ende noch 2.- /100g und das fand ich echt gut! (Davon liegt jetzt wieder einiges rum, bis ich dazu komme.)

Die Hamburger Wollfabrik finde ich auch nicht schlecht. Neulich im Urlaub hatte ich die Gelegenheit, da mal "live" reinzuschauen. Sie haben viele verschiedene Qualitäten und Farben und Du kannst Dir quasi jede beliebige Dicke/Lauflänge zusammenstellen lassen. Die Preise find ich auch in Ordnung. Wenn ich mich recht erinnere, so 1,60-2,00 für 50g.
Da hast Du dann 32-40 Euro pro Kilo. Übrigens: Je dünner die Wolle, desto weniger Gewicht wird das fertige Kleidungsstück bei gleicher Größe haben.

Wenn Du da einmal rausgefunden hats, was Dir taugt, ist das ganze demnächst viel einfacher.

An das gefachte Garn (bei dem einzelnä Fäden nebeneinander liegen) muss man sich halt gewöhnen.

2. Gedanke:

Ich habe mir Sabines Fully-Fashioned Strickrechner (PC-Programm) für ca 15.- gegönnt.

http://fully-fashioned.net/

Du machst eine Maschenprobe mit dem gewünschten Material und Muster und gibst Länge, Breite und Gewicht (Briefwaage) derselben im Computer ein.

Außerdem nimmst Du einen Pulli, der Dir gut passt und dessen Schnitt Du Dir für Dein Strickstück vorstellen kannst, legst ihn auf den Boden und misst ihn aus. Dann überträgst Du die Maße, die das Programm abfragt, in den Rechner.
Das Programm berechnet die ungefähr benötigte Garnmenge und spuckt Dir außerdem auch noch die Strickanleitung nebst einer Skizze des fertigen Teiles aus.

(Wie Du das Strickmuster anordnest, musst Du allerdings noch selbst austüfteln.)

Es gibt ziemlich viele Varianten: verschiedene Krägen, Raglan, Querpasse, Pullis und Jacken mit und ohne Taille ... das stellt man sich alles selbst zusammen.

Ich finde das super praktisch!

Und selbst wenn Du einen Pulli dann nach einer Heftanleitung strickst und nur so die Maße des Pullis und die Maschenprobe eingibst, erhältst Du auch einen ganz guten Anhaltspunkt über die benötigte Garnmenge.

Vielleicht hilft es Dir ein bisschen weiter.

Liebe Grüße, Hummelbrummel, die eigentlich gar nicht gern nach Anleitung strickt, weil dann am Ende immer die Ärmel oben klemmen und unten zu lang sind, die aber diese Anleitungen tatsächlich schon erfolgreich umgesetzt hat, weil sie die Teile so berechnen, wie es MIR am Ende passt. (Allerdings auf der Strickmaschine. Aber das Programm berechnet auch für Handstickprojekte.)


PPS: Also der Weg wäre dann kleine Garnmenge kaufen, viel zurücklegen lassen, - berechnen - benötigte Menge + "Reserveknäuel" kaufen - loslegen.
Und falls der nächste Pulli aus dem gleichen Garn in anderer Farbe ist, kannst Du gleich passend kaufen!
(Ich habe zwar die Erfahrung gemacht, dass manchmal andere Farben der gleichen Wolle auch andere Maschenproben ergeben, aber der Unterschied ist nicht sooo groß, dass er sich auf meinen Garneinkauf auswirkt, höchstens auf das Modell...)
Chaosqueen

Beitrag von Chaosqueen »

Das Programm sieht gut aus, aber bitte bitte bitte nimm deine Körpermaße und nicht die von einem fertigen Stück.
Hummelbrummel
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Beitrag von Hummelbrummel »

Chaosqueen hat geschrieben:Das Programm sieht gut aus, aber bitte bitte bitte nimm deine Körpermaße und nicht die von einem fertigen Stück.
Hallo Chaosqueen!
In diesem Falle erreichst Du ein wurstpellenartig sitzendes Kleidungsstück, denn das Programm gibt keine Bequemlichkeitszugaben zu, sondern berechnet genau das, was man ihm sagt.

Sinnvoll ist es, bei Schulterbreite und Armlänge die eigenen Maße einzugeben, aber ansonsten sollte man sichj schon selbst vorher überlegen, wie weit man das Strickstück wo haben möchte.

LG, Hummelbrummel
Chaosqueen

Beitrag von Chaosqueen »

dann eben die Körpermaße + Bequemlichkeitszugaben

Aber wenn man die Maße von einem existierenden Kleidungsstück nimmt ist die Wahrscheinlichkeit dann doch sehr hoch, daß es nicht funktioniert, umso mehr, wenn das existierende Kleidunsstück, wie ein Pullover elastisch ist, das bekommt man beim Ausmessen doch nie wieder in genau die Dehnung, die es am Körper hat(te).

Da das Programm die Bequemlichkeitszugaben nicht "selbst" zu gibt (nach angabe, wie körpernah oder umspielend das fertige Produkt denn sein soll) ist es wohl doch eher nur zur Wollmengenberechnung zu benutzen und für die Form ein richtiger an die Körpermaße angepasster Schnitt. (s.o.)
Antworten

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