Hallo Hannelotte,
danke für Deinen Bericht mit dem Rapidex - der mir noch nicht untergekommen ist, vermutlich, weil die früheren Besitzer ihn hinreichend schnell entsorgt haben?
Es gibt eine Singer-Doppelbett-Maschine die direkt den Namen "Heimstricker" hat, ein sehr robustes und funktionales Doppelbettgerät aus den 50er Jahren.
Eine "Strickfix" von 1951 besitze ich und ich kann Dich trösten: Dir ist nichts entgangen. Das ist ein blödes Teil, auf dem ich nichts zuwege gebracht habe, nicht mal einen vernünftigen Anschlag.
Genaugenommen hatte ich schon 2 davon.
Die erste ersteigerte ich bei Ebay als "funktionstüchtig" für 1.- + Porto und es kam ein einziger Rosthaufen mit Holzwürmern.
Später ertseigerte ich noch einen für 1.-, eigentlich, um auszuprobieren, ob es sich lohnen würde, den ersten zu restaurieren.
Der zweite war zwar ohne Rost, trotzdem aufwendig zu reinigen, und nachdem ich etliche Stunden drangeputzt hatte, versuchte ich darauf zu stricken - ohne Erfolg. Möglicherweise waren auch die Nadelkanäle ausgenudelt?
Das könnte gut sein, denn das Gerät sah ziemlich benutzt aus, und ich habe nicht heruasfinden können, woran es liegt, bilde mir aber auch ein, mich eigentlich schon ein bisschen mit den Maschinen auszukennen.
Aber der Strickfix sieht sehr dekorativ aus, mit einem messingfarbenen Bett auf dunklem Holzgehäuse. Wenn ich das passende Handarbeitsgeschäft dazu hätte, würde ich ihn ins Schaufenster stellen. Leider habe ich es nicht und so habe ich mich wieder von ihm getrennt. Der andere liegt noch im Keller, mittlerweile in Einzelteilen zur Entrostung, aber meine Motivation ist nicht sehr hoch.
Den Begriff "Heimstricker" hatte ich nicht "wissenschaftlich" verwendet.
Allerdings scheint es mir zu Beginn der 50er Jahre aufgekommen zu sein, Strickmaschinen für Zuhause anzubieten und in Serie herzustellen immer noch teuer, aber verglichen mit den industriellen Geräten erschwinglich.
-> Für die moderne Hausfrau, die ihre Familie effektiv und billig mit Kleidungsstücken versorgen oder sich in Heimarbeit etwas hinzuverdienen will. So wirbt, wenn ich mich recht erinnere, Knittax.
Also eine Strickmaschine fürs traute Heim sozusagen.
Das neueste Mitglied meiner Herde, ein historischer Flachstricker - gehört nicht in diese Kategorie. Leider war keine Bedienungsanleitung dabei, aber Prospekte, unter anderem von der "Bayerischen Textilmaschinen Gesellschaft", die Lieferzeiten von 4-7 Wochen für ihre verschiedenen Maschinentypen angibt (leider ohne Jahr) und das waren bestimmt keine Serienprodukte. Auch eine Rechnung über nachgekaufte Nadeln aus dem Jahr 1954 ist dabei, in der erwähnt wird, dass "geforderte Prospekte" beiliegen. Diese Prospekte enthalten Reklame für Maschinen von Stoll u.a.
Ich interpretiere, dass die Besitzerin/der Besitzer zu der Zeit mit einer Neuanschaffung geliebäugelt hat, dann aber doch die alte Maschine mit den neuen Nadeln weiter nutzte.
Auf meiner Maschine ist ein Logo, in dem ich ein verschnörkeltes I und W zu erkennen glaube. Mittlerweile habe ich herausgefunden, dass es bis 1933 eine "Irmscher und Witte Strickmaschinen AG" in Dresden gab....
Der Nadelabstand beträgt ca. 3,2mm, auf 42 cm Strickbreite tummeln sich ca 130 Nadeln. Alles ist sehr staubig, aber ohne Rost!
Man sieht, dass diese Maschine sozusagen in Handarbeit gefertigt wurde. Jede Schraube hat eine eingeprägte Zahl und das Schraubenloch daneben die gleiche.
Nun muss ich nur mal die Zeit finden, um sie richtig sauber zu machen.
(Momentan beruflich recht stressig und heute außerdem krank.)
Aber darauf freue ich mich schon und werde dann berichten, falls es Euch interessiert.
So stand sie bei Ebay (und ich konnte sie persönlich abholen

):
http://cgi.ebay.de/ws/eBayISAPI.dll?Vie ... 306wt_1141
Viele Grüße, Hummelbrummel
PS: Bei meinem Passap-Junior Pulli fehlen nur noch ein paar cm Naht, dann gibt's ein mal Foto.