Intarsienschlitten

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Mallory
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Intarsienschlitten

Beitrag von Mallory »

Liebes Forum,

offenbar gibts auch bei einem so simplen Gerät wie dem Intarsienschlitten jede Menge Fehlerquellen.

Ich habe ohne Probleme das komplette Vorderteil und die Hälfte des Rückenteils mit dem Intarsienschlitten (KA 8200) gestrickt, dann fing er plötzlich an, Nadeln auszulassen bzw. abzuwerfen. Ich musste das ganze Teil abnehmen und von Hand Fehler ausbessern. Dann strickte ich sicherheitshalber nochmal einen Probefleck, der wieder einwandfrei klappte. Also hänge ich das halb gestrickte Rückenteil wieder an und lege los - das gleiche Problem von neuem: die Maschen fallen stückweise.

Das passiert beim Stricken, eben beim zweiten Versuch aber schon beim korrekten Einrichten der Reihe. Dabei soll man laut Anleitung mit dem Intarsienschlitten zunächst einmal ohne Garn über die Nadeln fahren, damit diese korrekt ausgerichtet und die Nadelzungen geöffnet werden. Schon dabei fällt das Gestrick stückweise von den Nadeln.
Wenn ich von Hand ausrichte und dann zu stricken versuche, ebenso.

Ich stricke mit Wolle in fingering-Stärke und Maschenweite 8. Auf Gewicht, Ölen des Schlittens, korrektes Aufsetzen etc. habe ich geachtet.
Wenn ich den Schlitten von unten angucke, gibt es da eigentlich nichts, was "nicht stimmen" könnte. Die Mechanik ist supersimpel. Woran kann es also liegen?

Ich stricke übrigens einfach Karos. Das Foto ist nicht gut, die Wolle hat keine weißen Stellen - das nur nebenbei, spielt für mein Problem ja keine Rolle.

LG Anna

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Kerstin
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Re: Intarsienschlitten

Beitrag von Kerstin »

Hallo Anna,

beim ersten Drüberfahren müssen alle Nadeln exakt in B-Position (d.h. eingerastet) sein. Streckt eine den Hals zu weit vor, dann kann es passieren, dass die dazu gehörende Masche abstürzt, denn es ist ja kein Faden vorhanden.

Nadeln in E-Position werden ignoriert; man kann also problemlos damit verkürzte Reihen arbeiten. Aber alles, was nicht exakt in B- oder E-Position ist, wird gnadenlos "abgestrickt".

Wenn ein Faden zu lose in den Haken liegt, kann es sein, dass er herausrutscht, wenn der Schlitten drüberfährt. Dann fällt die Masche natürlich. Man muss also jeden Faden beschweren. Ich mache das im allgemeinen, indem ich die Fäden unterhalb des Nadelbetts mit einer Hand greife und gefühlvoll straff halte, wenn ich mit der anderen den Schlitten drüberschiebe. Je nach Arbeitsbreite und Fadenzahl muss ich den Schlitten manchmal zwischendrin stoppen, um die nächste Fadengruppe in die Hand zu nehmen. Da ich nicht weiß, wie du vorgehst, wäre das eine mögliche Ursache. Unbeschwert sicher sind nur Maschen, über die der Schlitten schon hinaus ist.

Es kann auch sein, dass ein Faden nicht richtig in einem oder mehreren Nadelhaken liegt. Deshalb kontrolliere ich vor jeder Reihe, ob alle Kläppchen offen und mit Faden versehen sind. Das Ganze ist relativ aufwendig und zeitraubend, darum sind Intarsienmuster nicht gerade meine liebste Technik.

Zahlreiche Grüße
Kerstin
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Mallory
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Re: Intarsienschlitten

Beitrag von Mallory »

Hallo Kerstin, danke für die Antwort!
Wenn ein Faden zu lose in den Haken liegt, kann es sein, dass er herausrutscht, wenn der Schlitten drüberfährt. Dann fällt die Masche natürlich. Man muss also jeden Faden beschweren. Ich mache das im allgemeinen, indem ich die Fäden unterhalb des Nadelbetts mit einer Hand greife und gefühlvoll straff halte, wenn ich mit der anderen den Schlitten drüberschiebe. Je nach Arbeitsbreite und Fadenzahl muss ich den Schlitten manchmal zwischendrin stoppen, um die nächste Fadengruppe in die Hand zu nehmen. Da ich nicht weiß, wie du vorgehst, wäre das eine mögliche Ursache. Unbeschwert sicher sind nur Maschen, über die der Schlitten schon hinaus ist.

Es kann auch sein, dass ein Faden nicht richtig in einem oder mehreren Nadelhaken liegt. Deshalb kontrolliere ich vor jeder Reihe, ob alle Kläppchen offen und mit Faden versehen sind.
Auf das alles habe ich sorgfältig geachtet, und wie erwähnt ist ja das komplette Vorderteil und die Hälfte des Rückens problemlos entstanden.

Was natürlich sein könnte, ist, dass die Nadeln nicht millimetergenau ausgerichtet waren. Das Rückenteil ist wie erwähnt auf halber Höhe abgestürzt, und wenn man es von Hand auf das Nadelbett zurückwurstelt, sind möglicherweise immer Stellen mit mehr oder weniger Spannung vorhanden.
Ich werde nochmal einen Versuch machen und ganz genau vorgehen.
Komme nur leider wohl in den nächsten Tagen nicht dazu. :cry:
Mallory
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Re: Intarsienschlitten

Beitrag von Mallory »

So, um die Sache abuschließen - ich habe festgestellt, dass der Casus cnactus tatsächlich die korrekte Ausrichtung der Nadeln ist.

Zuverlässig arbeiten kann und will der Intarsienschlitten nur, wenn die Nadeln alle pieksauber in einer Reihe stehen. Von Hand ausrichten genügt nicht.

Wenn ich von Hand etwas nachgebessert habe, hilft nur: alle Nadeln wieder mit dem Dreier-Decker in B zurück und dann einmal leer mit dem Intarsienschlitten drüber - danach arbeitet er mit eingelegtem Garn einwandfrei weiter.

Das Ganze ist, wie richtig bemerkt, aufwendig und zeitraubend, aber immer noch wesentlich flotter, als wenn ich mit sechs Knäueln im Wechsel von Hand stricken würde.

Mit Glück kann das Ganze am Wochenende von der Maschine runter. Ich komme im Moment nicht täglich dazu, aber heute konnte ich immerhin ein gutes Stück weiterstricken.

LG Anna
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