ich habe mich nur in diesem Forum angemeldet, weil ich Hilfe suche.
Bei einem gerade gekauften Strickpullover ist eine Naht aufgegangen. Der Pulli ist so schön, dass ich ihn nicht zurückgeben sondern lieber reparieren möchte. Und nun hoffe ich darauf, dass mir hier jemand helfen kann. Ich habe vor Jahren selbst gestrickt, allerdings nur Schals, Mützen, Socken etc. Also ein bisschen kann ich noch, weiß aber nun nicht, wie ich vorgehen soll. Und zwar hat sich das Armbündchen angefangen vom Ärmel zu lösen.
Wenn ich es richtig seh, wurde der Ärmel gestrickt und dann abgekettet (?). Das Ärmelbündchen scheint extra gestrickt und dann mit dem Ärmel verbunden worden zu sein. Auf jeden Fall ist auf Seite des Bündchens jetzt eine offene Maschenreihe. Ich weiß nun nicht, wie ich das Ganze wieder verbinde, damit es korrekt ist. Habe schon gesucht, weiß aber nicht, wie man diese Art zu verbinden nennt. Eigentlich brauche ich nur eine Anleitung.
Ich habe ein paar Bilder gemacht und hoffe auf Hilfe.
Hallo,
das nennt sich Maschenstich. Im Blog hier gibt es eine gute, einfache Erklärung dazu.
Die Industrie hat spezielle Geräte, bei denen Masche für Masche verbunden wird. Wenn da der Faden reißt oder sich löst, ribbelt das weiter wie beim Ribbeln einer Strickreihe.
der eigentliche Ärmel wurde im Patentmuster gearbeitet, angefangen offenbar mit einem "italienischen Anschlag" und dann nach oben gestrickt.
Das Bündchen wurde auf dieselbe Art begonnen. An seinem Ende wurde es jedoch nicht abgekettet, sondern die offenen Maschen wurden an die Anschlag-Kante des Ärmels gekettelt. Das heißt so, weil es in einem kettenförmigen Stich gearbeitet wird, analog zu einer Kettmasche beim Häkeln.
Das Ärgerliche bei diesem Vorgehen: Wenn der Kettfaden (der durchaus auch der Strickfaden des Bündchens sein könnte) irgendwo reißt, dann löst sich die komplette Kettelnaht auf. Und weil darunter noch die offenen Maschenbögen liegen, ribbelt sich auch das Bündchen auf.
Als erstes solltest du alle offenen Maschenbögen auf eine dünne Rundstricknadel (mit einer dickeren ist es schwieriger) ziehen, um sie zu sichern. Auch die Bündchen-Maschen, die noch am Ärmel befestigt sind, wirst du aufnehmen müssen, eine nach der anderen, während du die Reste der Kettelnaht Masche für Masche löst. Keine Masche darf verlorengehen; sie gerät sonst auf Ab(wärts)wege und ruiniert dir das Bündchen.
Hast du sämtliche Bündchen-Maschen gesichert, dann nimmst du dir Garn in möglichst passender Farbe (und, falls möglich, Zusammensetzung) und kettest die Bündchen-Maschen locker ab, also nicht mit der dünnen Nadel, mit der du die Maschen aufgesammelt hast, sondern mit einer passenderen. Falls du nur eine Abkett-Variante kennst: Links für besonders elastische Abkettmethoden findet man bei Bedarf im Internet, u.a. bei Youtube.
Nachdem das Ärmelbündchen auf diese Weise vor dem Aufribbeln gesichert ist, bringst du diese Abkett-Kante wieder an der unteren Ärmelkante an. Am einfachsten dürfte es gehen, indem du die Teile rechts auf rechts legst und von der Innenseite des Ärmel-Teils dicht an der Kante mit Kettmaschen zusammenhäkelst. Die Kettmaschen bringen etwas Elastizität in die Naht. Trotzdem lieber nicht zu fest häkeln; immerhin muss deine Hand noch durchpassen.
Danach sollte es wieder sehr ähnlich aussehen wie die andere, unbeschädigte Ärmelbündchen-Naht.