ich wollte mit 2 Wollresten einen Pulli stricken und mir fiel nichts besseres ein, als Streifen zu stricken, damit es für einen ganzen Pulli reicht. Zudem mag ich ja keine enganliegenden Schnitte und hatte immer Probleme mit der Schulter, die dann am Oberarm hing. Die Modifikation, dass die Schulter ordentlich positioniert ist und der Körper doch weit geschnitten, bekam ich nicht hin, (sollte jetzt aber vielleicht Dank fully-fashioned-Rechner, der gestern ankam, eher möglich sein).
Wie dem auch sei, ich dachte, dass Raglan ja dafür perfekt geeignet sei, da dabei gar keine Schulte ausgeformt werden muss. Also nahm ich meine bevorzugte Maschenanzahl von 170M, begann nach der überlegten Achselhöhe mit der Raglanschräge bis zum Ausschnitteck, das ich aus einem 70er-Jahre-Raglanschnitt herauslas. Bei den Ärmeln verfuhr ich ähnlich. Mehr Maschen im Vergleich zum 70er-Jahre-Raglanschnitt und gleiche Raglanabnahmen wie bei den Leibteilen.
Als ich die Teile zusammengenäht hatte, fiel mir auf, dass meine eh kräftigen Oberarme unangenehm betont wurden. Außerdem habe ich den Matratzenstich beim Zausammennähen wohl zu fest angezogen, so dass die Nähte unangenehm spannen. Also auftrennen. Die Fäden habe ich zum Glück nicht vernäht.
Nun weiß ich nicht, ob mein Oberarmproblem
- von dem schlecht modifizierten 70er-Jahre-Raglanschnitt kommt
- die Oberarme durch die Streifen ungünstig betont werden (auch wenn ich eine Kugelschulter machen würde)
- oder nur der Raglanschnitt generell für kräftige Oberarme ungünstig ist (also auch ohne Streifen wurstig aussieht).
Deswegen möchte ich um eure Erfahrungen bezüglich des Streifenlooks bitten: soll ich die Raglanversion nochmal probieren (dieses Mal errechnet mit dem Strickrechner) oder besser eine ordentlich positionierte Kugelschulter machen? Oder gleich stur gerade hoch stricken und die Ärmel gerade ansetzen und die Schulter bewusst über den Arm hängen lassen? Vielleicht würde das mit den Streifen besser passen und mein "gequetschtes Winkefleisch" kaschieren? Wisst ihr, was ich meine?
Und noch eine Frage zum Vernähen...wie fest zieht man den Matratzenstich beim Zusammennähen denn? So dass der Nähfaden fast gerade liegt, das Zickzack also komplett weg ist? So hatte ich es gemacht, bis ich das Strickteil wie auf der Wäscheleine verschieben konnte, was dann aber eine sehr unflexible Naht ergibt. Ziehe ich es nicht so fest, dann habe ich an manchen Stellen noch die Strickleiteransicht des Matratzenstiches bei Dehnung der Naht, während an anderer Stelle die Naht schon komplett geschlossen ist.
Viele Grüße
beaune