ingeborg hansen hat geschrieben:Hallo Hummelbrummel
Ich glaube es wird langsam mal Zeit, dass Du auch strickst, denn nur so kannst Du erleben, was "verkehrte" Sperrschienen Polsterungen verursachen, weil die Nadelstellung nicht mit dem Strickschlitten bzw. dem KG harmonieren. Bei den Brother Maschinen ist es ganz sicher nicht um einen leiseren Gang zu kriegen, sondern um die Nadeln in eine Position zu bringen, wo sie vom Schlitten und dem KG erfasst werden
Ingeborg
Hallo Ingeborg,
Ich glaub, da hast Du mich falsch verstanden.
Natürlich müssen die Nadeln durch die Sperrschiene so in Position gebracht werden, dass die Maschine problemlos strickt und ohne Schiene gehts nicht, weil die Nadeln sonst nach Lust und Laune herumpurzeln. So sind die Maschinen halt konstruiert.
Meine Überlegungen gingen eigentlich davon aus, über das zu verschiedenen Zeiten der Maschinenherstellung verwendete Material zu sinnieren und über evtelle Konsequenzen für das Aufpolstern der Schienen zu grübeln.
Schließlich zeigt Dein Veruch mit dem Teppich doch, dass Du in ähnliche Bahnen denkst.
Ich finde nur folgendes schon bemerkenswert: Die Vistamatic habe ich für ganz billig ohne Anleitung bei E-Bay ersteigert. Sie war total verdreckt (mit Marmeladenklecksen und Vogelschisshäufchen, aber offenbar kaum benutzt) und und ich habe sie erst mal komplett auseineder geschraubt, wobei ich auch auf die Nadelsperrschiene aus Vollmetall und ganz ohne Polsterung und ohne vorgesehene Polsterung stieß. Dann hab ich versucht, die Fadenspannungregelung zu verstehen, Wolle (baumwolle) eingehängt, nach der Anleitung von der Empisal 260 angeschlagen und dann hat sich mein zu dem Zeitpunkt noch sechsjähriger Sohn zwei große Meere für seine Playmobillandschaften gestrickt. Völlig problemlos.
Dann habe ich die gepflegte, teure, als funktionstüchtig und mit Originalrechnung über 1500.-DM erstandene Empisal aufgestellt, Wolle angeschlagen und erst mal 3 Nadeln im rechten Winkel verbogen. Sehr originell.
Also, ich weiß, wie wichtig die Nadelsperrschiene mit richtiger Polsterung ist! Jedenfalls, wenn die Machine so gebaut ist, dass sie eine gepolsterte Schiene braucht, dann strickt sie auch nicht ohne. (Da mir die Vorbesitzerin das so sehr angepriesen hat, dass die Maschine einwandfrei arbeitet, war ich nicht auf die Idee gekommen, die Schiene vor dem Stricken anzusehen. Es ist die einzige Maschine, die ich nicht auseinandergenommen habe, ein wenig aus Angst, an dem teuren Teil was kaputt zu machen. Und es war auch die erste Maschine mit gepolsterter Nadelsperrschiene, die ich ausprobiert habe, vorher war ich dem Phänomen noch nicht begegnet. Bei der Simac von meinem Bruder war der Blick auf die Schiene dann meine allererste Aktion mit der Maschine überhaupt. Ich habe schon gelernt!)
Also ich frage mich halt, was die Strickmaschinenbauer dazu bewogen hat, diese Polsterungen einzuführen, die ein lästiges Verschleißteil darstellen, wenn meine alten Maschinen mir beweisen, dass es ohne auch sehr gut geht. (Also nicht ohne Sperrschiene, aber mit einem dauerhaft haltbaren Sperrschienenmodell ohne vorgesehene Polsterung)
Und wenn ich die beiden Maschinen Vistamatic und Empisal 260 vergleiche, die vom gleichen Hersteller und vermutlich ungefähr gleich alt sind, und bedenke, dass die Vistamatic damals das Versandhausmodell und die 260 die Nobelausführung waren, dann fällt mir als einziger Unterschied der elegantere Sound und die weichere Schlittenführung der 260 auf, abgesehen davon, dass letztere ein empfindliches Verschleißteil aufweist, das der ersteren abgeht.
Naja, ist vielleicht egal.
Viele Grüße und viel Spaß beim Stricken!
(Ich bleib vorläufig erst mal bei der Uraltmaschine von 1968 als Arbeitstier, die ist so schön robust und einfach, aber doch nicht so leicht zu bedienen, dass eines meiner drei Kinder dauernd das Bedürfnis hat, den Schlitten hin und herzuschieben, wie bei den Maschinen mit Fadenführung)
Hummelbrummel