Heißt das, ich soll die Finger davon lassen?
Solange du nicht weißt, was du stricken willst, ist es müßig, darüber nachzusinnen, ob das Garn geeignet ist.
Da wir immer die besten Ratschläge geben können, wenn wir vom Fragenden die maximalen Infos bekommen, wäre es günstig zu wissen, um welches Garn es sich handelt, wie es verzwirnt ist, welche Nadelstärke empfohlen wird. etc.
Ich hatte schon Seidengarn, das lose verzwirnt war, da zog ich mit trockenen, rauen Händen immer Fäden. Ich hatte aber auch schon anderes, bei dem das nicht der Fall war, ein Genuss zu verstricken.
Da ein Nachbarskind sehr allergisch reagierte, habe ich Seidenunterhemden für es gestrickt und kann daher sagen, dass diese Hemden auch recht strapazierfähig und pflegeleicht waren, gewaschen in der Maschine, aber nur mit Waschnüssen, sie ist also wie Tierfaser zu behandeln, nicht wie Pflanzenfaser.
Stünde ich vor der Entscheidung, würde ich ein Kleidungsstück fertigen, das dem Garn entgegenkommt, bespielsweise ein Overtop mit einem Ajourmuster, das über einem andersfarbigen Shirt gut zur Geltung kommt. Oder ein glattgestricktes Shirt mit einem Muster als Akzent.
Wie schon geschrieben wurde: ohne Beimischung folgt Maulbeerseide (nicht Bourette!) der Schwerkraft, vergleichbar damit, wie reine glänzende Viscose verstrickt. Also auch die Muster ziehen sich dann in die Länge.
Rippenmuster kannst du vergessen, die ziehen sich auseinander. Die Formgebung sollte eher schlicht gehalten werden.
Das Garn verhäkelt gibt keinen Anhaltspunkt dafür, wie es sich beim Stricken verhält und ein Tuch repräsentiert auch nicht das Verhalten eines Kleidungsstücks am Körper. Aber bestimmt sieht ein Mustertuch aus Seide, das über die Schulter gelegt wird (und nicht um den Hals gefaltet) ganz toll aus.