Probleme beim Stricken mit dicker Wolle

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Valyris

Probleme beim Stricken mit dicker Wolle

Beitrag von Valyris »

Huhu, ich bin ganz neu hier und habe auch erst vor ca einem Jahr mit dem Stricken angefangen. Bisher hatte ich auch kaum Probleme.

Aber mit meinem neuesten Vorhaben habe ich mich bisher nur rumgeärgert.

Ich wollte mir eine Mütze in der Art hier stricken http://www.baur.de/is-bin/INTERSHOP.enf ... m%C3%BCtze

An sich nicht schwer und Mützen habe ich auch schon ein paar gestrickt. Also habe ich mir schöne, dicke Wolle von Wolle Rödel besorgt (Modell Big 53% Schurwolle, 47% Polyacryl) und mich mit einem 10er Nadelspiel ans Werk gemacht.
Allerdings habe ich es einfach nicht hinbekommen, das Bündchen eng zu stricken und es gab auch ziemliche Gassenbildung :(
Daraufhin habe ich das ganze neu auf einer 10er Rundstricknadel angefangen, leider hat das auch nicht funktioniert. Auch hier waren die Maschen vom Bündchen sehr locker, wenn ich versucht habe fester zu stricken, hatte ich das Problem, dass die Maschen zu eng waren und ich sie nicht mehr auf die Nadeln bekommen habe.

Es ist das erste Mal, dass ich mit solchen "Baumstämmen" stricke, bisher hatte ich auch nie Schwierigkeiten dieser Art. Ich habe zwar auch 10er Schnellstricknadeln, stricke aber einfach lieber Mützen in Runden, da mir so das zusammen nähen erspart bleibt, das sieht bei mir immer recht fuddelig aus.

Hat jemand von euch erfahreneren Strickerinnen einen Tipp für mich, was ich tun kann, um das Bündchen schön fest hinzubekommen? Ohne Gassenbildung oder, dass die Maschen sich zu fest zuziehen?
Sporcherin
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Re: Probleme beim Stricken mit dicker Wolle

Beitrag von Sporcherin »

Hallo,
auch wenn die Wolle mit Nadelstärke 10 bis 12 angegeben ist, kann sich ein Versuch lohnen auf eine geringe Stärke fürs Bündchen runterzugehen.
Wie strickst Du denn das Bündchen? 1 rechts - 1 links? Probier' mal die rechte Masche als verschränkte rechte Masche zu stricken.

Mir ist nicht ganz klar, was Du mit "Gassenbildung" meinst - Löcher zwischen der letzter Masche der Nadel und der ersten Masche bei der nächsten Nadel beim Nadelspiel? Oder das Auseinanderlaufen des Musters?
Gib' mir Nadeln und Wolle... dann kannst Du sehen, was Chaos ist..... - Grüßle von der Sporcherin
Basteline
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Re: Probleme beim Stricken mit dicker Wolle

Beitrag von Basteline »

Hallo
Wie schon geschrieben: Bündchen mit einer kleineren Nadelstärke stricken.
Und unter deiner Gassenbildung kann ich mir schwer was vorstellen, da wäre es sinnvoll uns ein Foto zu zeigen.
Ich kann mir höchstens vorstellen ( weil ich das schon öfters so gesehen habe) das du event. die li Maschen nicht richtig strickst, dass du sie nur durchschlaufst, statt sie zu abzustricken. Bei dieser (nicht so korrekten) Strickweise habe ich schon so was wie "Gassen" bei Strickteilen gesehen.
Aber das ist nur einen - Ohne Fotos - gemachte Ferndiagnose. :wink:
Liebe Grüße
Basteline
....und lasset die Nadeln schwingen!
Valyris

Re: Probleme beim Stricken mit dicker Wolle

Beitrag von Valyris »

Stimmt, auf die Idee das Bündchen mit einer kleineren Nadelstärke zu stricken bin ich von allein gar nicht gekommen, obwohl ich das bei anderen Mützen auch schon oft gemacht hab *Brett vorm Kopf*
Das Bündchen stricke ich 2 rechts, 2 links. Mit Gassenbildung meine ich die Löcher zwischen der letzten Masche der Nadel und der ersten Masche auf der neuen Nadel. Sonst passiert mir das nicht so häufig, aber mit der dicken Wolle habe ich da richtig dicke "Löcher" dringehabt.
Basteline
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Re: Probleme beim Stricken mit dicker Wolle

Beitrag von Basteline »

Ach soooo....
Nun ja, bei so dicker Wolle ist es klar, dass du an den Nadelübergängen solche Löcher" bekommst. Dann halt den Faden gut anziehen.
Ich stricke ja auch sehr viele Mützeen, aber versuche möglichst mit einer Rundnadel zu arbeiten, mit 60er Seil, passt eigentlich (fast) immer. :D
Nur wenn es durch die Abahmen zu eng wird, wird aufs Nadelspiel gewechselt.
Liebe Grüße
Basteline
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Siebenstein
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Re: Probleme beim Stricken mit dicker Wolle

Beitrag von Siebenstein »

Wechsel nicht immer an derselben Stelle die Nadel, sondern strick noch zwei oder drei Maschen der nächsten Nadel mit ab; so verlegst du den Nadelwechsel spiralförmig und hast keine Gassen.

VG, Ulrike
Valyris

Re: Probleme beim Stricken mit dicker Wolle

Beitrag von Valyris »

Oh, Danke Ulrike! Das ist auch ein sehr guter Tipp, das werd ich auch ausprobieren!

Bei der Rundstricknadel habe ich halt das Problem, dass die Maschen sich auf dem Seil irgendwie sehr fest zuziehen und ich sie später dann nicht mehr auf die Nadel bekomme, weil sie zu eng sind. Hatte das vorher auch noch nie, obwohl ich normalerweise meine Mützen auch eher mit der Rundnadel stricke und später dann aufs Nadelspiel wechsel.
sumsum
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Re: Probleme beim Stricken mit dicker Wolle

Beitrag von sumsum »

Huhu,
schon mal was von knooking gehört?
Gerade fürs Rundstricken ist das einfach ideal. Da braucht man weder ein Nadelspiel, noch eine Rundnadel. Löcher kommen da beim Übergang nicht vor ( weil kein Übergang da ist). Ich habe gestern Wolle die für NS 10 ist mit einer 6er Knooking Nadel verarbeitet( NS 6 ist meine dickste Knooking Nadel). Sogar das geht noch richtig gut.
Liebe Grüsse aus dem Sauerland von Sabine

"Es geht im Leben nicht darum zu warten, dass das Unwetter vorüberzieht,sondern darum zu lernen, im Regen zu tanzen" Hilary Hinton

2 Nadeln ab NS6
Brother KH 950i, KR 850
www.sumsum165.blogspot.de
Valyris

Re: Probleme beim Stricken mit dicker Wolle

Beitrag von Valyris »

Habe mich gestern Abend nochmal hingesetzt und das Bündchen mit einer 8er Rundnadel gestrickt, jetzt sieht es doch schon besser aus.
Na ja, nach dem Bündchen bin ich auf die 10er Rundnadel umgestiegen und in der zweiten Runde mit der 10er Nadel habe ich nun wieder das Problem, dass die Maschen sich so fest zuziehen, dass ich sie nicht mehr über die Nadel bekomme.
Ich habe mal ein Foto davon gemacht um zu verdeutlichen, was ich meine.
Bild[/img]

Ich achte schon drauf, dass ich nicht zu fest stricke und trotzdem passiert das immer wieder, mit der 8er Nadel hatte ich das Problem nicht. So ist stricken eher anstrengend als entspannend :(
Basteline
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Re: Probleme beim Stricken mit dicker Wolle

Beitrag von Basteline »

Das ist eigentlich ganz normal, dass die Maschen, die von einer dicken 10er Nadel gebildet werden, beim auf das Seil rutschen, sich zusammenziehen. Denn das Seil ist ja um einiges dünner.
Aber wenn du normal strickst, ist es kein Problem diese auch wieder auf die Nadel zu schieben. Nur wenn die Maschen extrem eng gestrickt wurden, dann gibt es Krampf in die Hände.

Und bei deinem Problem kommt noch hinzu, dass du mit einer Kunststoff beschichteten Nadel strickst. Das erschwert die ganze Geschichte noch mal um einiges mehr.
Ich habe auch in der Vergangenheit recht früh aufgehört, diese Nadeln zu verwenden, weil es immer die von dir beschriebenen Problem gab. Hatte mir damals alles in Metallspitzen gekauft.
Und nun, in meiner *ichstrickewiederzeit* alle auf Synfonienadeln von knitPro umgestellt. Seitdem auch keine Handprobleme mehr und auch nicht diese engen, nicht gleiten wollende Maschen mehr. :D
Liebe Grüße
Basteline
....und lasset die Nadeln schwingen!
Valyris

Re: Probleme beim Stricken mit dicker Wolle

Beitrag von Valyris »

Ich glaube, es liegt in erster Linie wirklich an der Kunststoffbeschichteten Nadel. Stricke sonst nur mit Alunadeln, da hab ich das Problem nicht.

Na ja, für meine Mütze habe ich jetzt umdisponiert, das Bündchen mit einer 5er gestrickt und werde jetzt mit einer 8er weiterstricken.

Ach, und Basteline, ich wollte dich noch fragen, wie genau du das meinst mit den durchgeschlauften linken Maschen?

Ah, und noch etwas, wollte dafür jetzt nicht extra einen neuen Thread aufmachen, ich hoffe, das ist ok so. Und zwar habe ich gestern im Internet beim stöbern folgende Anleitung gefunden: http://www.jolie.de/artikel/beanie-muet ... 83337.html

Dort steht: Für die erste Runde den Faden ungestrickt über die Nadel legen (= ein Umschlag), danach den Faden durch die folgenden zwei Maschen rechts stricken (= zwei Maschen rechts zusammenstricken). Für die zweite Runde mit einem Umschlag beginnen. Dann den Umschlag der Vorrunde mit der folgenden Masche rechts zusammenstricken. Diese zwei Runden abwechselnd über 21 Reihen wiederholen (= insgesamt sind das 42 Reihen).

Ist damit jetzt gemeint, dass ich das nur am Rundenanfang ein Mal mache oder setze ich das kontinuierlich fort? Also jedes Mal einen Umschlag und dann 2 zusammenstricken?
Basteline
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Re: Probleme beim Stricken mit dicker Wolle

Beitrag von Basteline »

Hi.
Bei der von dir nun neu eingestellten Mütze kannst du auf dem Bild sehr gut erkennen, dass das Muster die komplette Rund über gestrickt wird, und das in jeder reihe. Nur sehr ungünstig in der Beschreibung, also, damit hätte ich leider nie stricken lernen können.
Das Muster ist: 1 Umschlag , 2 M re zusammenstricken. Es macht Sinn den Reihenanfang mit einer Fadenschlinge, die du dir auf deinen Stricknadel legst und in jeder Runde nur auf die re Nadel überhebst, zu markieren.

Das Muster geht auch mit ssk und dann den Umschlag machen: 1 M wie zum re stricken abheben, der 2. Masche genauso verfahren, dann wieder auf die li Nadel legen, aber !!! die Nadeln nicht rausziehen, und re verschränkt zusammen stricken.(und nein, man sollte nicht sofort re verschränkt zusammenstricken, das wird sehr fest und die Masche liegt anders und daher wird das Muster auch anders)
Dann verläuft die Rippe in die andere Richtung. Ich komme damit besser zurecht, weil ich mir beim 2 re zusammenstricken zu sehr die Hand verdrehen muß. Und dann eine ganze Mütze so stricken fällt mir recht schwer. Diese Mütze habe ich schon einige Male gemacht. In verschiedenen Variationen. :D

Zum li Maschen durchschlaufen, da gibt es im Netz leider sehr viele Videos, wo das linke-Maschen-stricken falsch gezeigt wird, dadurch entsteht eine verdrehte re Masche auf der Rückreihe. Solange es nur um glatte Gestrickte geht, merkt man den Unterschied nicht, aber sobald es ans Eingemacht geht, sprich komplexe Musterungen, stellen die Strickerinnen fest, dass sie nicht hinkommen, meinen Fehler gestrickt zu haben....und dabei sollten sie nur lernen die li Maschenkorrekt abzustricken. Dann funktionieren auch alle Muster. :wink:
Liebe Grüße
Basteline
....und lasset die Nadeln schwingen!
kim97

Re: Probleme beim Stricken mit dicker Wolle

Beitrag von kim97 »

sumsum hat geschrieben:Huhu,
schon mal was von knooking gehört?
Gerade fürs Rundstricken ist das einfach ideal. Da braucht man weder ein Nadelspiel, noch eine Rundnadel. Löcher kommen da beim Übergang nicht vor ( weil kein Übergang da ist). Ich habe gestern Wolle die für NS 10 ist mit einer 6er Knooking Nadel verarbeitet( NS 6 ist meine dickste Knooking Nadel). Sogar das geht noch richtig gut.
Hallo Sabine

wo gibt es den solche Knooking Nadeln?
Finde diese Technik sehr interessant, da ich mich beim Stricken mit dem Nadelspiel noch ziemlich schwer tue.

Gruß Kim <3
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