ich habe im Laden einen Schal gesehen und wollte den nun gerne nachstricken.
Habe aber ein Problem bezüglich der Maschen.
Man soll 29 Maschen anschlagen und dann in Reihen stricken. Das Muster ist
Eine Rd (Randmasche), 2 Maschen links, 1 Patentmasche, 2 Maschen links, 1 Patentmasche USW.
Bis zum Ende der Reihe.
Aber wie strickt man denn bitte eine Patentmasche in diesem Stück?
eine Patentmasche strickst Du indem man einen Umschlag macht und die Masche wie zum links stricken (ohne abzustricken) von der linken auf die rechte Nadel hebt. In der Rückreihe wird die abgehobene Masche samt Umschlag rechts abgestrickt.
Stricke ich dann in der Rückreihe alle Maschen rechts? Die Linken aus der vorherigen Reihe muss ich doch auch rechts stricken, oder?
Und wie sieht dieser Umschlag aus? Lege ich den Arbeitsfaden einfach vor die Arbeit, steche wie zum links stricken ein und hebe ab? Oder muss ich den Faden erst einmal um die rechte Nadel wickeln?
Um die Verwirrung zu komplettieren:
Eine Patentmasche ist eine Masche, die über zwei Reihen geht. Sie erscheint wie eine Masche, resultiert aber aus zwei Vorreihen, nicht nur aus einer.
Man kann sie entweder stricken, wie Liane es beschreibt, indem man eine Reihe tiefer einsticht. Dann ist sie sofort fertig. In der folgenden Reihe oder Runde wird sie gestrickt, wie sie erscheint, das ist gewissermaßen die Vorbereitung für die nächste Reihe oder Runde, wo sie wieder tiefer gestrickt wird.
Man kann sie auch bilden, indem man in einer Reihe die Masche wie zum Linksstricken abhebt und dabei den Arbeitsfaden von rechts vorn nach links hinten parallel zur abgehobenen Masche über die Nadel laufen lässt. (Das klingt jetzt kompliziert, es ist aber tatsächlich nur eine einzige, fließende Bewegung.) In der folgenden Reihe wird die Masche mit dem übergelegten Faden zusammen abgestrickt, üblicherweise als Rechtsmasche. Hier erfolgt also erst die Vorbereitung durch das Abheben mit Umschlag und danach das Durchstricken mit dem Umschlag.
Das Resultat ist dasselbe. Die erste Methode erlaubt mehr Gestaltungsmöglichkeiten, z.B. das Stricken in Runden. Die zweite ist etwas schneller, weil man de facto weniger Maschen stricken muss (Abheben geht normalerweise schneller als Stricken), und weil man, zumindest bei klassischem Patent in Reihen, keine gestrickten Linksmaschen drin hat, denn das sind immer die abgehobenen.
Man sollte beide Methoden probieren und die wählen, die sich für das jeweilige Projekt besser eignet bzw. mit der man besser zurecht kommt.
Wenn man bei Youtube "Patentmaschen stricken" eingibt, kann man verschiedene Methoden sehen.
Auch über die Stichworte "brioche stitch" wird frau fündig.
Michaela hat geschrieben:Auch über die Stichworte "brioche stitch" wird frau fündig.
Da hast du das Problem recht gut benannt
Zum Verständnis noch zwei Fragen.
1) In der Rückrunde die linken Maschen dann rechts abstricken?
2) Muss ich, wie in den Videos häufig gezeigt, auch eine Vorbereitungsrunde stricken?
Oder direkt nach Anschlag der 29 Maschen in der nächsten Runde mit *2 li, 1 Patent* beginnen?
Dexian hat geschrieben:1) In der Rückrunde die linken Maschen dann rechts abstricken?
Üblicherweise strickt man die Maschen bei Patent so ab, wie sie erscheinen. ist Dir das unterschiedliche Aussehen von linken und rechten Maschen vertraut? Kannst Du erkennen, ob sie links oder rechts sind, und sie dann so abstricken, wie sie daherkommen?
2) Muss ich, wie in den Videos häufig gezeigt, auch eine Vorbereitungsrunde stricken?
Oder direkt nach Anschlag der 29 Maschen in der nächsten Runde mit *2 li, 1 Patent* beginnen?
Das hängt davon ab, ob Du nach Methode 1 (tiefergestochene Maschen) oder Methode 2 (abgehobene Maschen) strickst. Bei Methode 1 hast Du in der 1. Runde noch keine Maschen, in die Du tiefer einstechen kannst.