Hallo, Andrea und alle anderen!
Ich habe einen Weg gefunden, wie man Lochmuster oder Fair-Isle-Muster mit der Maschine auf dem Fußblatt der Socken stricken kann! Dabei werden Fußblatt und Fußsohle getrennt gearbeitet, und zwar so:
Man strickt den gesamten Schaft der Socke (mit Lochmuster oder Fair-Isle) offen auf dem hinteren Nadelbett und hängt dann die Hälfte der Maschen für die Ferse auf das vordere Nadelbett um. Die jeweils äußere Masche wird eine Nadel weiter nach außen gehängt und aus dem Querfaden zwischen den beiden Maschen wird eine Masche zugenommen. (Diese braucht man später zum Zusammennähen.) Es wird nur auf dem hinteren Nadelbett weiter mit der Lochkarte gestrickt, bis die Fußlänge erreicht ist, bei der dann die Spitzenabnahme begonnen werden soll. Man muss die Gewichte hinten immer wieder nachhängen, sonst ist der Abzug nicht richtig und es gibt unregelmäßige Maschen! Jetzt lässt man alle Nadeln auf dem hinteren Nadelbett in Ruhe, d.h. man wechselt das Strickschloß zum Rundstricken, schiebt das vordere Nadelbett hoch und drückt beide Part-Tasten des hinteren Nadelbettes, damit diese Nadeln nicht mitgestrickt werden. Man arbeitet jetzt die Ferse auf dem vorderen Nadelbett, nimmt danach - wie oben beschrieben - seitlich jeweils eine Masche dazu, strickt dann die Fußsohle genauso lang wie bereits das Fußblatt. Sind beide Teile gleich lang, wird die Spitze wie gewohnt rund gestrickt. Dazu hinten die linke und vorne die rechte Part-Taste drücken und die Spitzenabnahmen durchführen. Die letzten Maschen mit Kontrastfaden abwerfen.
Zum Fertigstellen werden erstmal die letzten Spitzenmaschen im Maschenstich vernäht und der Schaft im Matratzenstich geschlossen. Dann werden die beiden Nähte zwischen Fußblatt und Sohle ganz knappkantig und nicht zu fest im Maschenstich zusammen genäht. Ich habe inzwischen schon einige Socken auf diese Art gestrickt und bin sehr zufrieden damit.
Übrigens:
Diese Strickweise wurde in der schon sehr alten Handstrick-Anleitung deshalb empfohlen, weil sich so die oft schadhaften Sohlen leichter erneuern lassen und man auch nicht so viel Garn zum Reparieren braucht. Man ribbelt dafür ja nur die Spitze, die Sohle und vielleicht die Ferse auf und kann diese dann ganz leicht wieder neu stricken, ohne dass das gute Fußblatt ersetzt werden muss. Übrigens fällt es dann auch gar nicht so sehr auf, wenn man mal nicht den richtigen Farbton trifft, da das Gesamtbild ja stimmt.
Eine gute Anleitung für die Ferse am vorderen Sockenbett kann man übrigens hier finden:
http://www.stricknetz.de/maschine/socken/index.htm
Nun viel Spaß beim Nacharbeiten!
Vielleicht höre ich ja mal, ob es geklappt hat oder ob überhaupt jemand es mal versucht hat.
Wer´s nachmacht hat bestimmt auch bald Spaß daran, endlich Socken mit Mustern auf der Maschine stricken zu können.
Bestrickende Grüße von...
Caro