Dreimal um den Finger kann ich mir nicht vorstellen, das würde bei mir bretthart.
Ich wickle das Garn dreimal um den Zeigefinger, das wird zwar fest und gleichmäßig, aber nicht hart.
Die Spannung erzeuge ich zwischen kleinem - und Mittelfinger, wo das Garn vom Knäuel kommend durchläuft, der Zeigefinger steuert nur etwas.
Im übrigen wickle ich den Faden nicht im Uhrzeigersinn, wie von Melanie gezeigt, um den Finger, sondern im Gegenuhrzeigersinn, das dürfte einen anderen Effekt haben und nicht vergleichbar sein.
Ganz anders beim Häkeln: da wickle ich nicht und habe den Zeigefinger auch nicht gestreckt. Der Faden läuft durch die Handinnenfläche zwischen Zeige- und Mittelfinger durch, der Zeigefinger hält das Werkstück fest, die Spannung wird durch den Druck zwischen Zeige- und Mittelfinger erzeugt.
Fazit: es gibt keine Patentlösung, kein richtig und kein falsch. Wie die Fadenspannung am besten gesteuert wird, muss man für sich selbst herausfinden.
Ich bin wie Lisbeth der Auffassung, dass man passende Maschenproben nur minimal durch Nadelstärken steuern kann und lieber anhand der Maschenprobe (gewaschen!!!!!) umrechnet. Maschenproben machen nur dann Sinn, wenn sie nach dem Waschen und Trocknen gemessen werden, sonst kann man es auch lassen und ohne stricken.
Falls du die Maschenproben nicht gewaschen und getrocknet hast, kann es durchaus ein Faktor sein, warum sie stark von den Vorgaben abweichen.
Dann kommt es erheblich auf die Art des Garnes an, wie Maschenproben ausfallen. Die Verzwirnung macht's. Es gibt Garne, die sehr breite Maschen machen, andere machen sehr hohe.
Nadeln: Es ist zumindest bei mir, die ich sehr gleichmäßig stricke, ein ziemlicher Unterschied, ob ich mit Holz/Bambus, Kunststoff oder Metall stricke.
Mit Metall - was ich bevorzuge - wird es in jedem Fall fester und gleichmäßiger. Holz nehme ich nur selten, es wird lockerer bei mir. Plastik ist nichts für Feststricker, das wabbelige in den unteren Nadelstärken erzugt einen unsicheren Griff bei mir.
Daher: die Maschenprobe mit gleicher Nadel machen, die man auch hinterher fürs Strickstück verwendet.