Hallo Sigrid,
man braucht keinen Schnitt dafür, denn der Kragen ist tatsächlich nur ein einfaches Rechteck, das so hoch gestrickt wird, wie der vordere (eckige) Ausschnitt breit ist. Im Gegensatz zu den Angaben im Buch würde ich die vordere Ausschnittkante allerdings abketten, es näht sich dann leichter.
Wenn dir verkürzte Reihen für den rückwärtigen Ausschnitt schwer fallen, kette die Maschen ab. Es ist erlaubt, so zu arbeiten, wie es einem am besten von der Hand geht; die Strickpolizei hat das ausdrücklich genehmigt.
Was du ermitteln musst, ist die Anzahl der Maschen für den Kragen. Der Kragen beginnt an der einen vorderen Ecke, zieht sich hoch zur Schulter, weiter an der hinteren Ausschnittkante entlang und dann hinunter zur anderen vorderen Ecke.
Du benötigst also zweimal die Höhe des vorderen Ausschnitts und einmal die Weite des hinteren Ausschnitts. Beide Zahlen kannst du deinem DesignaKnit-Schnitt entnehmen. Bevor du den Kragen strickst, müssen beide Schulternähte geschlossen werden.
Angenommen, der Ausschnitt ist 18 cm breit und vorn 20 cm tief. Dann muss der Kragen einmal an die eine senkrechte vordere Kante, einmal an die hintere Ausschnittkante und einmal an die andere senkrechte vordere Kante passen: 20 cm + 18 cm + 20 cm = 58 cm.
Wenn du den Kragen in 2li-2re mit Versatz H5 strickst, kannst du für die Maschenzahl die Pullover-Maschenprobe verwenden. Wir nehmen mal an, dass das 28 M auf 10 cm sind. Für 58 cm braucht man dann also 58 mal 2,8 = (abgerundet) 162 Maschen. Davon entfallen auf jede vordere senkrechte Kante 56 M (= 20 mal 2,8)und auf den hinteren Ausschnitt 50 M (18 mal 2,8, abgerundet).
Versatz auf H5 stellen. Auf dem HNB beidseitig der Mitte jeweils 81 M (die Hälfte von 162) in Arbeit schieben, auf dem VNB ebenfalls. Die Nadeln für "Eine andere Art 2rechts-2links" arrangieren, wie auf Seite 26 im KR-Anleitungsbuch beschrieben und den Anschlag arbeiten wie dort angegeben.
Nach den Rundreihen, wenn der Versatz wieder auf H5 gestellt wird, die Maschen am Rand so umhängen, dass auf dem VNB außen auf beiden Seiten 3 M in Arbeit sind; dann abwechselnd 2 am HNB, 2 am VNB, bis zur anderen Seite, wo man mit 3 M am VNB endet.
Den Kragen über so viele Reihen stricken, dass er (z.B.)18 cm hoch wird, also so hoch, wie der Ausschnitt breit ist. Die Seitenkanten des Kragens sollen ja an die vordere untere Ausschnittkante passen.
Möglichst enden mit dem Schlitten rechts. Dann den Versatz auf P5 stellen, alle HNB-Nadeln in Arbeit schieben und sämtliche VNB-Maschen auf die gegenüber liegenden Nadeln des HNB hängen. Ein Teil der HNB-Nadeln sind dabei schon belegt, das ist so in Ordnung. Die VNB-Masche wird einfach dazugehängt. Nun Einbett- bzw. Pullover-MW plus 1 einstellen und eine R nach links stricken.
Man verbindet nun Kragen und Leibteile abschnittweise, weil sich die Ausschnittkante nicht in einem Zug auf die Nadeln hängen lässt.
Links beginnend die rechte senkrechte Ausschnittkante des Vorderteils mit der Vorderseite zur Maschine gleichmäßig verteilt auf die ersten 56 M an der Maschine hängen. Die untere rechte Ausschnitt-Ecke liegt dabei am weitesten links. Von Hand lange Maschen bilden und ca. 50 M von Hand abhäkeln. Die anderen M bleiben noch auf der Maschine. Auf die nächsten 50 Nadeln von links nach rechts die Kante des Rückenausschnitts hängen. Wieder von Hand lange Maschen bilden und etwa 50 M von Hand abhäkeln. Die linke senkrechte Ausschnittkante auf die verbleibenden 56 Nadeln verteilt aufhängen und auch darüber lange Maschen bilden. Alle restlichen M abhäkeln.
Wenn man nun die seitlichen Kragenränder im Matratzenstich an die untere Ausschnittkante näht und dabei eine Kragen-Randmasche in die Naht gibt, erhält man einen gleichmäßigen 2re-2li-Rippenverlauf.
Beim Tragen wird der Kragen wie auf dem Bild im Buch knapp zur Hälfte nach außen geklappt.
Zahlreiche Grüße
Kerstin