Socken stricken aber Fersenkralle fehlt

[AnnyK.]

Hallo Zusammen,
nachdem ich jetzt auf meiner Busch geübt habe, wollte ich mich mal an Socken wagen.
Schaft ist kein Problem, dann geht’s an die Ferse. Und hier hapert es gewaltig.
Die verkürzten Reihen gehen so einigermassen, wenn ich aber die Maschen wieder dazu nehme, habe ich lose Maschen oder der Schlitten blockiert.
Leider fehlt so eine Fersenkralle oder Fersenkamm.
Ich habe die Seitengewichte eingehängt, Gewicht von meiner Strickmühle so gut es ging angehängt. Leider ohne Erfolg.
Ich habe die Anleitung von vorne bis hinten studiert, Videos auf YouTube angeschaut. Dort sieht alles so leicht aus.
Die haben auch modernere Strickmaschinen als die meine.
Hat jemand einen guten Rat für mich?
Ich werde mir dann wohl so Krallengewichte kaufen. Dann klappt es vielleicht besser.
Aber bis dahin wäre ich um ein paar gute Tipps dankbar.
Liebe Grüsse, Anny

[dreckspatz]

Hallo anny
Ich habe glücklicherweise sehr schnell krallen bekommen, wo ich Gewichte einhängen konnte. Damit kann man die ferse gut "abhängen".
Vorschlag: Ich nehme Gewichte aus alten Waagen, bevorzugt die, die oben eine Art Kopf haben, wickle eine grosse Büroklammer drum und habe ein Gewicht. Flohmarkt macht hier Laune....
Als Kralle habe ich die blechstreifen von büroheftstreifen oder alten mappen genommen, und an einer Seite mit einer alten schere spitzen geschnitten. Diese dann umgebogen und ins gestrick eingehängt und in das andere Loch vom blechstreifen ein Gewicht. Gut...hält natürlich kein Kilo.. aber geht übergangsweise....quasi ne art Kralle.
Es gibt die blechstreifen in unterschiedlicher stärke/härte, die lummeligen kannst vergessen. Alte sind stabiler.....
Lg chris

[AnnyK.]

Liebe Chris,
vielen Dank für deine Antwort. Es gibt doch recht kreative Leute hier. Ich versuche mal heute Mittag, ob ich sowas auch machen kann.
Krallengewichte habe ich bereits bestellt.
Liebe Grüsse, Anny

[Hummelbrummel]

Hallo Anny,

vor meinem inneren Auge sehe ich Fersenkrallen, die aus Gabeln gebogen wurden:
Oben die Zinken umbiegen zum einhängen, unten entweder ein Loch reinbohren, um ein Tonnengewicht mit Haken einzuhängen, oder auch umbiegen, um Gewicht zu befestigen.
Ich meine, die Idee stammt hier aus dem Forum und es gibt oder gab mal eine Anleitung dafür, falls mich die Erinnerung nicht täuscht, aber ich habe gerade keine Zeit zum Suchen.

Viele Grüße
Hummelbrummel

[Mallory]

vor meinem inneren Auge sehe ich Fersenkrallen, die aus Gabeln gebogen wurden:

Ja, die sieht mein inneres Auge auch, aber wo bekommt man so biegbare Gabeln her?
Wenn man nicht gerade zufällig auf dem Flohmarkt welche findet ...?
lG Anna

[dreckspatz]

Hallo
Gabeln gibt's im recyclinghof, second hand Kaufhaus, zweite Hand Läden für wenig Geld. Flohmarkt natürlich auch.....
LG chris

[Mallory]

Ich bin regelmäßig in unserem Sozialkaufhaus, weil ich gern Bücher dort kaufe (und auch wieder spende), aber Blechgabeln habe ich dort noch nie gesehen, obwohl ich immer nachgucke. Nur normale Stahlgabeln.
Vielleicht gibt es noch ein zweite Maschinenstrickerin in der Nähe, die mir die Dinger immer vor der Nase wegkauft ...

[Hummelbrummel]

Ich mein', man kann auch Stahlgabeln biegen. Jedenfalls habe ich ein paar verbogene ...

[Michaela]

Da erinnerte ich mich doch gleich an unser ehemaliges Mitglied Ingeborg, die das auf ihrem Blog vorgestellt hat.
Dort hat es noch mehr hilfreiche Strickmaschinentipps.
http://strikinge-selfmade.blogspot.com/ ... s-art.html

[AnnyK.]

Hallo zusammen,
ich habe heute das mit den Gabeln versucht. Ich habe mal billige Gabeln in einem Supermarkt gekauft, die uns dann aber nicht gepasst haben.
Ich habe sie umgebogen und ein Gewicht von der Strickmühle dran befestigt.
Es war aber eine ziemliche Fumelei. Laut Anleitung strickt man die Ferse auf dem Vorderbett. Es war recht mühsam, um die einzuhängen, weil der Anschlag noch geschlossen war. Ich habe nur eine kleine Probe gestrickt, weil ich vor allem die Ferse ausprobieren wollte.
Wenn man von unten durch das Rohr einhängen kann, geht es sicher besser.
Könnte man die Ferse auch auf dem hinteren Bett stricken? Das Einhängen wäre dann sicher auch einfacher. Oder gibt es noch andere Ideen?
Ganz liebe Grüsse und danke für eure Antworten.
Anny

[Hummelbrummel]

Ich stricke auf meiner alten Euro 2000/Gilgen die Ferse immer am hinteren Nadelbett, und zwar, weil das von der Strickrichtung her sinnvoller ist.

Wenn meine Maschine auf rund steht, strickt sie hinten von links nach rechts und vorne von rechts nach links.
Ich stricke die erste Fersenreihe mit der ersten rechts außer Arbeit gestellten Nadel von rechts nach links, hänge dann die Fersenkralle von hinten ein und rutsche die Betten ein kleines bisschen auseinander. Dann geht es am hinteren Bett mit "normal" weiter, wobei nach und nach die Nadeln erst außer Arbeit und dann wieder in Arbeit genommen werden.
Am Ende komme ich links an, stelle wieder auf "rund" und fange am vorderen Bett die erste Runde nach der Ferse an (Betten wieder zusammen).

Sehr wichtig ist bei meiner Maschine, dass ich beim Verkürzen der Reihe wirklich nach jeder (!) Schlittenbewegung die Randgewichte in das neue Eck hänge, sonst klappt der Abzug nicht und die Maschen fallen.
Die Fersenkralle hänge ich einmal am Anfang der Ferse ein, und hänge sie nocheinmal einmal um, wenn die Reihen wieder verlängert werden. Da bleibt sie bis zum Schluss (Ende der Socke) hängen.
Wichtig ist bei meiner Maschine auch, dass die Kralle nur im hinteren Teil hängt und nicht aus Versehen bis in Maschen vom vorderen Bett greift.

Viel Erfolg und viele Grüße
Hummelbrummel

[Michaela]

Ja, man kann Fersen auch auf dem hinteren Bett stricken, und ich benutze gar keine Fersenkrallen, sondern die Hand.

[Mallory]

Ich stricke die Fersen auch auf dem hinteren Bett, also dem Hauptbett.
Ohne Fersenkrallen komme ich aber nicht aus. Solange ich Reihen verkürze, kann ich mit der Hand ziehen (dann fasse ich die Ferse in der Mitte an), sobald ich aber wieder verlängere, brauche ich Zug an den Seiten, und da kann ich nicht alles mit einer Hand fassen. Wenn die ersten paar verlängerten Reihen gestrickt sind, komme ich auch wieder mit der Hand hin.
Eigentlich könnte ich mal wieder Socken stricken ...
lG Anna

[Hummelbrummel]

Ne, das geht bei mir gar nicht. Ich brauch die Fersenkralle auch noch eine ganze Weile, wenn es am Fuß weitergeht, sonst haben die mittleren Maschen am HNB keinen Abzug und fallen.
Ich kann mir auch gar nicht vorstellen, wie ich da mit einer Hand hinten-unten hinkommen sollte, um die Maschen zu halten, während die andere Hand den Schlitten schiebt. Das wär' ne interessante Verrenkung. (Ginge vielleicht bei Ferse am vorderen Bett besser.)
Ich denke, das muss man für seine Maschine austüfteln und auch sehen, was einem persönlich am besten liegt. (Ich erinner mich noch, dass ich seinereit einges rumprobiert habe, jetzt arbeite ich nur noch einfach mein Rezept ab ...)

[Hubert]

schau dir mal meinen Beitrag (von Hubert » So Mai 24, 2020 09:45) an,
dieses Problem habe ich so gelöst.
Zusätzlich habe ich den Stricktisch im Bereich der umhängerei "ausgeklinkt"
damit meine zarten Fingerchen mehr Patz zum Umhängen haben.
(Mein Tisch ist allerdings Marke "Eigenbau")
nächtliche Grüße Hubert

[Michaela]

schau dir mal meinen Beitrag (von Hubert » So Mai 24, 2020 09:45) an,

Direktlink dorthin?

[AnnyK.]

Herzlichen Dank für all eure hilfreichen Tipps und Tricks. Ich werde die nächsten Tage wohl einiges ausprobieren. Ich denke, die Strickmaschinen sind nicht alle gleich und man muss schauen, was am besten passt.
@Hubert, Ich habe deinen Beitrag gefunden. Wie hast du denn das gemacht? Einen grossen Abzugskamm zersägt und den Draht verkürzt…. Und wie die Fersenkrallen?
Kannst du das etwas näher beschreiben?
Liebe Grüsse, Anny

[Hubert]

Genau! Langen Kamm zersägt, Draht gibt es als Meterware (Modellflugzeugbau)

Die Abzugskämme sind aus Flachstahl 25 x 4, ca. 250mm lang. die "Zinken" sind Drähte aus einen defekten Schneebesen.
Je eine Stirnseite der Flachstahtstücke mit der Eisensäge eingesägt, so daß ein Schlitz vo ca. 15 - 20 mm tiefe entseht.
Dann die Drähte U-förmig umgebogen, so daß ein Paar entsteht. Jeweils 2 solcher Paare in den Schlitz gesteckt
und dan praktisch in dem U mit einem Körner verstemmt.
Anschließend die 4 hervorstehenden Drähte etwa 45° abgewinkelt und abgelängt.
Funktioniert zufriedenstellend! Die "Häkchen sin noch etwas zu lang. Ich betrachte meine Exemplare als "Prototyp"
Wenn ich Zeit und vor allmem Lust habe, werde ich noch eine "elegantere" Variante fertigen.
Ich hoffe, die Beschreibung ist einigermaßen verständlich rüber gebracht.

Mit diesen Hilfsmitteln sind im Januar bereits 10 Paar Socken von der Maschine"gepurzelt"!

Gruß Hubert

[AnnyK.]

Hallo Hubert,
vielen Dank für deine Beschreibung. Den Abzugskamm zersägt heute mein Sohn und bohrt Löcher rein.
Für die Fersenkrallen probiere ich es erst mal mit gekrümmten Gabeln.

Ich habe heute mal das Umhängen geübt. Uups, das ist echt eine Fumelei. Ich denke, dass ich es so mache wie Hummelbrummel, ich stricke das Bord gleich rund und stricke dann das rechts-links Bördchen von Hand.
Schönes Wochenende, Anny