Bündchen für V-Ausschnitt

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January

Bündchen für V-Ausschnitt

Beitrag von January »

Hallo ihr Lieben,

ich brauche mal eure Hilfe.

Wie stricke ich das Bündchen für einen V-Ausschnitt?

Es sollte möglichst 1re/1li sein.

Ich hoffe, ihr könnt mir helfen.
Kerstin
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Beitrag von Kerstin »

Hallo January,

im Prinzip gibt es zwei Möglichkeiten: Direkt anstricken oder getrennt stricken und dann anbringen.
Für beide Möglichkeiten gibt es eine Reihe von verschiedenen Varianten, die alle zu erklären meine Zeit nicht reicht.

Für den Anfang ist es vielleicht am einfachsten, wenn Du eine Blende in der korrekten Länge (Maschenprobe machen, Schnittschema ausmessen) und der gewünschten Höhe strickst, sie an die Halslochkanten annähst und in der vorderen Mitte übereinanderlegst.

Für ambitioniertere Projekte würde ich Dir das Buch "Jetzt geht's an den Kragen" empfehlen, in dem auch V-Ausschnitt-Varianten sind, die für Duo geeignet sind. Voraussetzung ist allerdings, dass Du allgemeine Anleitungen auf Duo umsetzen kannst.

Zahlreiche Grüße
Kerstin
KH 965 mit KR 850 und KG 95, KH 270 mit KR 260, DesignaKnit-abhängig ;-)
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January

Beitrag von January »

Hallo Kerstin,

das mit den Streifen und vorne überlappend annähen, hab ich mir auch schon gedacht.

Kann ich denn eigentlich auch die Reihen an den Seiten zusammenzählen und dann noch die vom Rücken, durch 2 Teilen und soviele Maschen dann aufnehmen und 2x stricken?

Z. B. rechts vorne 112 Reihen, hinten 48 Maschen und links vorne nochmal 112 Reihen = 272 Maschen : 2 = 136 Maschen.

Dann muss ich die Teile in der Mitte des hinteren Halsausschnittes auch nochmal zusammennähen.

Ginge das so?
Kerstin
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Beitrag von Kerstin »

Hallo January,

die korrekten Maschenzahl für die Blende findet man nicht unbedingt durch das Zählen der Reihen heraus.

Eine normale Strickmasche ist nicht quadratisch, sondern breiter als hoch. Ein typisches Verhältnis bei glatt rechts ist 3:4, d.h. 3 Maschen sind so breit, wie 4 Reihen hoch sind. Bei Norwegertechnik verschiebt es sich häufig in Richtung 4:4 (oder 1:1), weil die Maschen durch die Spannfäden auf der Rückseite zusammengedrängt werden. Bei Fang- und Vorlegemuster ist es genau andersheraum, da gibt es dann Verhältnisse von 2:4, weil nicht alle Maschen in jeder Reihe durchgestrickt werden.

Die zweite Schwierigkeit: Reihen zählt man senkrecht hoch. V-Ausschnitte verlaufen aber nicht senkrecht, sondern meistens schräg. Dadurch ist die Ausschnittkante länger als die einfache Höhe.

Wenn die Ausschnittblende wirklich passen soll, kommst Du um zweierlei nicht herum:

1. Die Länge der Ausschnittkante möglichst genau ermitteln. Dafür bitte nicht das Strickstück messen, denn das wellt und zieht sich in alle möglichen Richtungen. Stattdessen entweder am originalgroßen Papierschnitt messen oder mit dem Satz des Pythagoras die Länge der Schrägung berechnen. Höhe und halbe Breite des Halsausschnitts sind in diesem Fall die Katheten eines rechtwinkligen Dreiecks, die benötigte Blendenlänge ist die Hypotenuse.

2. Die für diese Länge benötigte Maschenzahl berechnen. Dafür kann man z.B. am Bund abmessen, wieviel M (etwas gedehnt) auf 10 cm oder die tatsächliche Blendenlänge kommen.

Man kann so einen Ausschnitt dann in einem Stück stricken und annähen, oder man strickt in zwei Teilen, und zwar eine vordere Kante und die rückwärtige Kante zusammen, und die zweite vordere Kante gesondert. Dann hat man nur eine Naht, auf der einen Schulter.
Wenn die Ausschnittblende sehr lang ist, passt möglicherweise die rückwärtige Kante auch nicht mehr mit aufs Nadelbett, dann braucht man drei Teile.

Zahlreiche Grüße
Kerstin
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January

Beitrag von January »

Poah Kerstin, das muss ich erstmal sacken lassen mit der Hypotenuse oder wie das heißt. Bild

Mathe war noch nie mein Ding.

Ich werde den Pullover jetzt erstmal zusammennähen und dann entscheiden, ob ich überhaupt ein Halsausschnitt-Bündchen brauche. Bild

Ich wünsche dir noch einen schönen Sonntag und danke für die Mühe. Bild
Kerstin
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Beitrag von Kerstin »

Es ist nicht so schwierig, wie es sich anhört. :-) Guck Dir einfach das Bild an.

Bild
Man sieht sofort, dass die eigentliche, schräge Kante des Ausschnitts länger ist als die in Rot eingezeichnete Ausschnitttiefe.

Die rote Ausschnitttiefe ist das eine Maß, das man zum Berechnen braucht. Die halbe Ausschnittbreite (grün eingezeichnet) ist das zweite Maß.
Das rote Maß ins Quadrat (Taschenrechner) plus das grüne Maß ins Quadrat ergeben zusammengezählt eine Zahl. Aus dieser Zahl die Wurzel ziehen (Taschenrechner), und man hat das Maß der schrägen Kante.

Zahlreiche Grüße
Kerstin
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