Ärger mit der Maschenprobe

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pingi68

Ärger mit der Maschenprobe

Beitrag von pingi68 »

Hallo zusammen,

nach langer "Abstinenz" hab ich mich mal wieder dazu aufgerafft an meine Strima zu gehen. Und schon geht der Ärger los.

Ich habe hier eine "Schritt für Schritt" Anleitung in der ganz genau steht, in welcher Reihe ich wie was machen muss.
Das setzt aber auch voraus, dass die Mapro mit der vorgegebenen übereinstimmt.

Sie soll haben 21 M + 30 R auf 10 cm mit Maschenweite 9.2.

Meine erste Mapro hab ich 6fädig gestrickt, ebenfalls auf Maschenweite 9.2.
Das ergab dann 26 M + 32 R auf 10 cm.

Der nächste Versuch war dann 4fädig auf Maschenweite 8.
Da kam dann 30 M und 34 R auf 10 cm raus.

Und nu hab ich ein Brett vor der Rübe und weiss nicht, was ich als nächstes probieren soll. Das Gestrick darf auch nicht zuuu fest werden, weil es gezopft werden soll. Der breiteste Zopf geht über 6 Maschen. Wenn dann alles zu stramm ist, gehts garantiert schief.

Irgendwie hab ich mit den Mapros noch immer meine Probleme.

Was würdet Ihr nun als nächstes probieren? Doch wieder 6fädig, vielleicht auf MW 8 ?
Ich will auch nicht zuviel rumprobieren, weil sonst evtl. zuviel Garn draufgeht und ich den Pulli dann überhaupt nicht mehr stricken kann :cry:

Ich muss sowieso schon sehr viel wickeln, weil ich leider nur eine Kone habe von dem Garn.
sabine
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Beitrag von sabine »

Ich würde es mal 7fädig versuchen mit den Einstellungen wie bisher (also mit 9.2 anfangen). Du hast ja immer feineres Garn genommen, so daß Deine Mapros logischerweise immer kleinere Maschen haben mussten =immer mehr Maschen auf 10cm.
Kerstin
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Beitrag von Kerstin »

Hallo Pingi,

die Maschenprobe ist ziemlich typisch für mittelstarkes Garn. Bist Du sicher, dass das mit einem Feinstricker glatt rechts gestrickt wurde?

Meine Strickmaschine ergibt, selbst bei lockerster Einstellung, bestenfalls 25 Maschen auf 10 cm. Lockerer als 23 Maschen ist schon rein rechnerisch nicht möglich, weil die Nadeln zu dicht nebeneinander liegen. Es könnte höchstens funktionieren, wenn man über jede 2. Nadel strickt.

Zahlreiche Grüße
Kerstin
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pingi68

Beitrag von pingi68 »

Huhu zusammen

@ sabine... dann muss ich ja noch mehr wickeln :wink:

@ Kerstin, jap bin ich mir ganz sicher.
Die Anleitungen sind für die Feinis mit 4,5 mm Nadelabstand.
Allerdings soll ich auch MW 9.2 auf beiden Betten nehmen, bei Brother geht das Zusatzbett ja nur bis MW 8
:cry:
Mallory
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Beitrag von Mallory »

Ich habe meinem Brother Feinstricker schon 23 Maschen auf 10 cm entlocken können, aber noch nie weniger. 21 Maschen wäre phantastisch, wenn es denn ginge, bei mir geht es nicht.

Womit wir wieder bei den kuriosen Brother-Anleitungen wären. Vielleicht ist es hier OT, aber ich muss mir mal Luft machen. Gestern habe ich wieder in dem Ringheft "Der Weg zur perfekten Strickerin" geblättert. Da heißt es kurz und trocken: Für das Hauptbett entspricht die Maschenweite der doppelten Nadelstärke (was bedeutet, mit Maschenweite 10 kann man ein Garn für Nadelstärke 5 stricken - ???? - bei mir im Leben nicht), beim Vorderbett hingegen sei Maschenweite gleich Nadelstärke (da sind wir dann bei Nadelstärke 8 angekommen, solche Bindfäden habe ich bisher noch nicht mal von Hand gestrickt).

Sind solche Anleitungen einfach total antiquiert (ich glaube tatsächlich, früher hat man fester gestrickt), oder ist mir irgendwas entgangen?

Nachtgruß von Anna
Doris
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Beitrag von Doris »

Hallo Anna,
Deine Überlegung ist zwar logisch - aber so nicht ganz richtig.
Denn es steht ja nicht dabei, dass man soooo dickes Garn verstricken kann - glaube Feinstricker ist angegeben bis Garn Handstricknadel Stärke 3,5 ???
und außerdem kann man auch dickere Garne auf dem Feinstricker verarbeiten mit ausgelassenen Nadeln - Du kannst ja über jede zweite, dritte oder sogar noch 4. Nadel stricken.
Doris
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Kerstin
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Beitrag von Kerstin »

Pingi, jetzt bin ich aber doch gespannt wie ein Flitzebogen. Was ist das für eine mysteriöse Anleitung? In was für einem Buch oder Heft hast Du sie gefunden, oder ist sie im Internet verfügbar?
Übers Garn müsste doch auch etwas mehr darin stehen als "Garn, mit dem man 21 Maschen auf 10 cm strickt". Ist keine Lauflänge, Zusammensetzung oder ähnliches angegeben, an dem man sich orientieren kann?
Und in Sachen Einstellung: Soll das Wasauchimmer denn rund gestrickt werden? Denn wenn Du sonst auf beiden Betten mit 9.. bzw. 8 strickst, wäre es ja eine Rippenmuster-Variante und nicht glatt rechts.
Also, klär uns bittebitte auf und schreib ein paar mehr Einzelheiten. :-)

Anna, ich könnte mich auch manchmal aufregen über die realitätsfremden Angaben zur Nadelstärke. Das Schlimmste ist, dass Anfänger und Ebay-Verkäufer so etwas auch noch für bare Münze nehmen. Dann hat man alle Hände voll zu tun, die Erwartungen zurückzuschrauben.
Klar kann man versuchen, über jede 2. oder gar 3. Nadel zu stricken, aber mit 100 oder 66 Maschen kommt man (buchstäblich) nicht besonders weit, und die dickeren Garne passen auch nicht in die Nadelhaken.

Zahlreiche Grüße
Kerstin
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sabine
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Beitrag von sabine »

Kerstin hat geschrieben:

Meine Strickmaschine ergibt, selbst bei lockerster Einstellung, bestenfalls 25 Maschen auf 10 cm. Kerstin
:oops: :oops: ich hätte bloß mal in meinem Notizheft nachsehen müssen, denn genau diese Mapros sind auch bei meiner 860 das höchste der Gefühle. Ich habe im letzten Jahr versucht, ein Handstrickgarn auf dem Feini zu verstricken, das ergab sehr schöne Skulpturen mit 24 M auf 10cm.
Ich habe eine Mapro von der KX im Strickschrank gefunden, die etwa Pingis Ergebnisse hat. Es ist wirklich nicht nachvollziehbar, warum das als Anleitung für den Feinstricker geschrieben wurde. Mit dem Plastikbomber dürfte das 7fädig sicher gut klappen....wenn man einen hat :roll: . Die Wickelei ist wieder eine andere Sache :wink: .
pingi68

Beitrag von pingi68 »

Huhu,

Also, das ist so. Die Anleitung hab ich mir im grossen Auktionshaus ersteigert. Und das Rätsel mit den beiden Betten ist ganz einfach erklärt. Es ist ein Zopfmusterpulli mit linken und rechten Maschen, die rechten Maschen werden gezopft.
Angucken kann man sich den Pulli hier.

Wenn Ihrhier mal schaut, findet Ihr noch mehr Anleitungen dieser Art.

Nun habe ich die Frau Edler (die übrigens sehr sehr nett ist) mal gefragt, mit welcher Strickmaschine sie strickt. Es ist eine Empisal 360. Empisal kenne ich nicht, stricke ja auf Brother. Frau Edler war nun auch erstaunt, dass die MW auf dem Zusatzbett der Brother nur bis 8 geht.
Aber vielleicht bringt die Empisal ja tatsächlich andere Mapros zutage, ich weiss es nicht.
Das wär jetzt mal eine Frage an die Empi-Stricker hier.

Das Garn ist nicht per Lauflänge oder ähnliches festgelegt. In der Anleitung steht z.B. folgendes: Material = Acryl/Wollgemisch, 6-fädig (entspricht Handstrickgarn Nadel 3)
Dann ist die Mapro angegeben, in meinem Fall war das nun
Breite 10 cm = 21 Maschen
Höhe 10 cm = 30 Reihen

Ich finde die ganze Idee wirklich klasse. Man bekommt einen "Musterorientierungsstreifen", das ist eigentlich sowas wie eine Nadelzählfolie, den schiebt man unter die Nadeln des Hauptbettes und einige Felder sind farblich markiert.
Auch steht dabei, welche Maschen auf das Hauptbett und welche auf das Zusatzbett gehören.

Die Anleitung beschreibt jede einzelne Reihe. Und das ist das schöne daran.
Beispielsweise steht da nun:

1. Reihe, Schlitten strickt von rechts nach links
2. Reihe, Schlitten strickt von links nach rechts
3. Reihe, Felder rosa in Pfeilrichtung zopfen, Schlitten strickt von rechts nach links
4. Reihe, Schlitten strickt von links nach rechts
5. Reihe, Felder blau in Pfeilrichtung zopfen,
Schlitten strickt von rechts nach links

usw. usf.
Das geht so vom Anschlag bis zum Abketten.
Das schöne ist, dass man die Arbeit ohne weiteres unterbrechen kann.
Ein Blick auf den Reihenzähler und man weiss genau, was man als nächstes tun muss, weil man das ja Reihe für Reihe in der Anleitung ablesen kann.

So, ich hoffe, ich habe jetzt keine Frage vergessen und alle beantwortet.
Kerstin
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Beitrag von Kerstin »

Hallo Pingi,

danke für die Erläuterung.

Ich tippe auf: Tippfehler. :-)
Du kannst anhand der Gesamtmaschenzahl und der angegebenen Breite sehr einfach ausrechnen, was für eine Maschenprobe tatsächlich gemeint ist. Das wäre jedenfalls das erste, was ich täte.
Wenn das Rückenteil 51 cm breit sein soll, dann müsste es bei einer Maschenprobe von 21 Maschen über insgesamt 108 Maschen gestrickt werden. Bei einer Maschenprobe von 31 Maschen wären es jedoch 158 Maschen. Irgendein Wert in der einen oder anderen Größenordnung sollte in der Anleitung stehen. Davon ausgehend kannst Du zurückrechnen.

Die Maschenprobe sollte man natürlich dann auch im Muster stricken, aber das weißt Du ja.

Und was lernen wir daraus? Auch die teuerste und präziseste Anleitung kann saublöde Fehler enthalten und einen zur Verzweiflung treiben.

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pingi68

Beitrag von pingi68 »

Hallo Kerstin,
Du kannst anhand der Gesamtmaschenzahl und der angegebenen Breite sehr einfach ausrechnen, was für eine Maschenprobe tatsächlich gemeint ist. Das wäre jedenfalls das erste, was ich täte.
Oh Mann Bild Da hätte ich ja auch wirklich selber drauf kommen können.
Danke schön :wink:
pingi68

Beitrag von pingi68 »

Och menno.....

nee, so geht das auch wieder nicht.

Jetzt hab ich nochmal genau nachgeschaut. Über der Mapro steht eindeutig "glatt rechts"

Als Anleitung dann "140 Maschen anschlagen"

okay, also 21 Maschen auf 10 cm macht dann bei 140 Maschen 66 cm.
Angegeben ist aber eine Breite von 51 cm. Allerdings ist das dann das Endmaß, das heisst, mit gezopften Maschen. Die ziehen das ganze ja nun wiederum etwas zusammen.

Boah... ob ich damit irgendwann mal klarkomme? :evil:

Ich muss nun also eine gezopfte Maschenprobe stricken. Okay, hätt ich ja auch gemacht. Aber wie ich die dann auszählen soll ist mir ein Rätsel.
Da muss dann wohl wieder die übliche 40/60 Mapro herhalten.

*seufz* Das stricken könnte ja echt Spass machen..... wenn diese blöden Mapros nicht wären *grummel*
Kerstin
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Beitrag von Kerstin »

Hallo Pingi,

es ist schade, dass das Stricken sich so schwierig gestaltet. Die Website mit den Anleitungen fand ich nämlich gut und die Idee mit diesen Musterstreifen ist wirklich pfiffig. Und billig ist das Ganze ja auch nicht, für den Preis hätte ich eine einwandfreie und eindeutige Anleitung erwartet.

Meiner Ansicht nach ist die Anleitung auf 31 Maschen Zopfmuster auf 10 cm ausgelegt. Anders kann es nicht funktionieren, denn bitte glaub Sabine, Anna und mir, Du kriegst keine 21 Maschen auf 10 cm glatt rechts hin. Vertrau uns einfach. :-)

Normalerweise wird für so ein Muster eine Durchschnitts-Maschenprobe zugrundegelegt, und ich vermute, das ist hier auch so, auch wenn es nicht dabei steht.
Ich würde eine Probe über den großen Mittelzopf, den kleinen nebendran und den Links-Rechts-Streifen daneben stricken, also den Mittelstreifen etwas nach außen versetzt. Solange die mittlere Breite über so einen Mustersatz ungefähr dem entspricht, was die Autorin gemeint haben könnte, solltest Du auf der sicheren Seite sein. Du kannst die Probe gleich verwenden, um Dich mit dem Muster vertraut zu machen und das Verkreuzen zu üben.

Außerdem legst Du Dir eine Liste an, was in der Anleitung alles unklar und verbesserungsfähig ist. Vielleicht kommt ja noch mehr. Und wenn Du den Pullover fertig hast, schickst Du der Autorin Deine Verbesserungsvorschläge bezüglich der Gestaltung ihrer Anleitungen, z.B. dass eine Maschenprobe immer im Muster gestrickt und angegeben sein sollte.
Normalerweise lässt man einen fertigen Text korrekturlesen und auf Plausibilität prüfen. Ganz gewissenhafte Anleitungsschreiber lassen sogar erst mal eine Teststrickerin ran, die die Fehler finden muss.

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