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Pullover passt nicht trotz ordentlicher Maschenprobe
Verfasst: So Jan 03, 2010 18:53
von Ira
Hallo Ihr Lieben!
Ich bin ganz unglücklich. Mit meinem Mittelstricker habe ich einen Pullover gestrickt, den ich jetzt wohl wieder komplett aufribbeln kann. Er ist ca 10cm zu weit geworden, obwohl ich sehr sorgfältig eine Maschenprobe (40 Maschen und 40 Reihen) angefertigt habe. Nach waschen, trocknen und dämpfen habe ich die Werte im Strickrechner eingegeben, um mit meinen Maßen eine Anleitung zu zaubern.
Hat sonst immer super geklappt, nur diesmal nicht. Ich kann den Fehler nicht finden. Jetzt habe ich nochmal eine Maschenprobe angefertigt und gewaschen und getrocknet und gedämpft mit dem gleichen Ergebnis, wie bei der ersten Probe. Woran könnte es sonst liegen???
Der einzige Unterschied zu den anderen Strickstücken liegt darin, daß ich die Wolle (Schurwolle mit Alpaka) nicht mit dem Kreuzwickler vorbereitet hatte, sondern auf kleinen Plastikkonen mit dem Brother-Wickler. Kann es sein, daß sich die Wolle gelenkt hat, aber dann müsste der Pullover ja zu klein sein?
Habt Ihr so etwas auch schon mal erlebt? Ich trau mich kaum, etwas Neues anzufangen, solange ich nicht weiss, woran es liegt.
Danke für Eure Hinweise.
Viele Grüße von
Ira
Verfasst: So Jan 03, 2010 19:14
von ReniR
Hallo Ira!
Die Maschenprobe hast Du gewaschen, den fertigen Pulli auch?
Verfasst: So Jan 03, 2010 19:30
von Ira
Hallo Renate!
Den Pullover habe ich nicht gewaschen. Allerdings war ich bei der zweiten Probe so schlau, und habe sie vor und nach dem Waschen etc. gemessen. Die Abweichung ist weniger als eine Masche pro 10 cm. Das erklärt m.E. leider nicht, warum der Pullover im Umfang insgesamt 10 cm zugelegt hat. Leider.
Ich glaube, er wird auch wohl nicht beim Waschen um 10 cm schrumpfen.
Jetzt habe ich gerade die Strickrechner-Anleitung per Hand nachgerechnet. Sie ist in sich schlüssig, und könnte höchstens Abweichnung von 1 oder 2 cm aufweisen. Es ist mir ein Rätsel.
LG Ira
Verfasst: So Jan 03, 2010 20:50
von Hummelbrummel
Hallo Ira,
naja, doch, so in der Art habe ich das auch schon erlebt, allerdings beim Handstricken. Manche Muster verhalten sich in der großen Fläche etwas anders als in der kleinen Maschenprobe.
Das ärgerlichste war allerdings ein Baumwollpulli für meinen großen Sohn. Eigentlich hatte ich Maschenprobe und Vorlagenpulli ordentlich gemessen, aber dann war der fertige Pulli zu klein. (Vielleicht hatte mein Sohn auch einen Wachstumsschub, während ich strickte) Der Pulli sah aber in sich schlüssig aus. Ich probierte ihn schließlich meinem Jüngsten an. Da passten die Ärmel ganz gut, aber der Körper wirkte hoffnungslos zu lang. So trennte ich unten ein Stück ab und strickte das Bündchen unten noch mal neu.
Und dann, nach der Wäsche, war der Pulli quasi viel zu kurz. Jetzt kann ich das Bündchen wieder trennen und wieder ein Stück dranstricken!
Langsam nervt mich der Pulli.
So viel zum Trost: Ja: sowas habe ich auch schon erlebt.
Dennoch könnte es sein, dass du deinen Pulli nach der Wäsche "in Form" bringen kannst, aber es birgt natürlich ein Risiko.
Viele Grüße, Hummelbrummel
Verfasst: Mo Jan 04, 2010 00:45
von Michaela
Könnte am Garn liegen. Alpaca ist ein recht flutschiges Garn und verklettet sich nicht gern mit dem Gewebe. Deshalb sollte man auch die Fäden ordentlich vernähen, die rutschen sonst wieder raus.
Ist die Schurwolle Merino? die ist auch recht eigenwillig, wenn man sie zu lose verstrickt.
Am Wickeln liegt es sicher nicht, eher an der Maschenweite. Ich würde die gleiche Maschenzahl nehmen, aber die Maschenweite variieren.
Ist denn die Länge gleich geblieben und nur die Weite verändert?
Ciao
Michaela
Verfasst: Mo Jan 04, 2010 07:31
von Kerstin
Hallo Ira,
betrachte doch mal den fertigen Pullover als übergroße Maschenprobe und miss an ihm aus, wie viele Maschen und Reihen Du auf 10 cm hast.
Wenn die Zahlen mit Deiner Maschenprobe übereinstimmen, liegt es am Schnitt. In dem Fall musst Du den Schnitt verkleinern. Es gibt Muster und Garnstrukturen, die besser aussehen, wenn sie körpernah sind, auch wenn man sonst eher weite Pullover trägt.
Wenn die Maschen- und Reihenzahlen im fertigen Teil nicht mit der kleinen Probe übereinstimmen, verhält sich das Gestrick auf großer Fläche anders als auf kleiner. Das kommt bei manchen Materialien (und Stricktechniken) schon mal vor. Berechne dann anhand der Zahlen im großen Teil die Maschen und Reihen neu für den zweiten Versuch.
Zahlreiche Grüße
Kerstin
Verfasst: Mo Jan 04, 2010 08:06
von lotti1936
Hallo Ira,
mir ist bei einem Pullover für meinen Mann einmal ähnliches passiert.
Ich hatte allerdings einen ganz dummen Fehler gemacht, und nach der Maschenprobe beim Berechnen falsche ahlen für die Pullovergrösse eingegeben, und dadurch viel mehr Maschen als wie ich brauchte.
Vielleicht hast du ja auch beim Berechnen einen solchen Fehler drin.
Ich bin damals erst nach ein paar Tagen darauf gekommen, als ich Maschen und Reihen nachgezählt hatte, welches natürlich in beiden Fällen zuviel waren.
Was ich bis heute nicht weiß ist, warum ich damals die falschen Zahlen zur Berechnung genommen habe.
Mein zu großes Strickstück war übrigens per Hand gestrickt. Ich weiß jetzt nicht, ob das auch Unterschiede macht.
lotti
Verfasst: Mo Jan 04, 2010 08:51
von bea2
hallo ira
zitat:
...obwohl ich sehr sorgfältig eine Maschenprobe (40 Maschen und 40 Reihen) angefertigt habe.
ich weiß jetzt nicht, ob ich einen denkfehler habe oder nicht, aber ist die maschenprobe nicht immer 40 maschen und 60 reihen?
könnte es vielleicht daran liegen?!
lg
bea
Verfasst: Mo Jan 04, 2010 09:29
von Victoria
Hallo,
ich denke auch das es an der Maschenprobe liegen könnte. Ich mache die Maschenprobe immer 60 Maschen breit und 60 Reihen hoch beim Feinstricker. Siehe hier auch:
http://www.strickmoden.de/stricktipps/maschenprobe.html.
Ich habe nach dieser Methode noch niemals ein Strickstück gehabt was nicht wie angegossen gepasst hätte.
Verfasst: Mo Jan 04, 2010 13:24
von Ira
Hallo Ihr Lieben!
Vielen Dank für Euer Mitgefühl und die Hinweise.
Jetzt hat sich meine Aufregung und Enttäuschung gelegt, und ich habe mir gerade in Ruhe nochmal das mißratene Stück oder besser: die Maschenprobe 1:1 angeschaut.
Dabei ist mir folgendes aufgefallen: Der Pullover ist nicht nur insgesamt ein Sack geworden, sondern das Rückenteil ist ein Stück weiter und länger als das Vorderteil, welches auch schon zu lang und zu weit ist. Außerdem hat das Gestrick einen Drall, wie man es von billigen T-Shirts kennt.
Ich glaube, das hätte man auch mit einer größeren Strickprobe nicht unbedingt vorhersehen können.
Langsam neige ich zu dem Ergebnis, daß es wohl an der Wolle liegen könnte, die zwar nicht billig, aber auch nicht teuer war.
Wenn ich wieder Lust habe, werde ich das Teil aufribbeln, und dann mit den Erkenntnissen einen Pullover mit einem ganz, ganz einfachen Schnitt daraus machen.
Danke nochmals für die Hilfe. Nun fahre ich erst einmal für eine Woche an die Nordsee.
LG Ira
Verfasst: Mo Jan 04, 2010 20:00
von cornu
hallo,
mit dem Drall habe ich auch so meine Erfahrungen
Dünne 2 -3 fädige locker gedrehte Garne ( aus oder mit hohem Baumwollanteil ) und dann noch mit großer Maschenweite verstrickt. Nach mehrmaligem Aufribbeln und Neuanfängen ( mit immer kleinerer MW ) ein Fall für die Tonne.
Bis ich zufällig mal ein Fangmaschenmuster ausprobierte, da hat sich dann nix mehr verzogen
liebe Grüße
Konni
Verfasst: Mo Jan 04, 2010 22:50
von Licia
oh danke konni,
das ist die Lösung für meine Wolle.
Ich habe sehr viele Konen mit unterschiedlicher Qualität bekommen, aus reiner Neugier wie sich das Garn stricken lässt mal einige Mapros in glatt rechts gestrickt und festgestellt dass sich das eine Garn verdreht. Wollte die Konen schon weg werfen, aber gut dann versuch ich mal ein Fangmuster, an sich fühlt sich die Maschenprobe sehr gut an. Materialangaben stehen nicht dabei.
Vielen Dank für den Hinweis
Sigrid
Hallo Ira,
nicht verzagen,
im Forum fragen.
Grüßle Sigrid
Verfasst: Di Jan 05, 2010 15:22
von Michaela
Wolle mit Drall lässt sich sehr gut in Strukturmuster mit rechten und linken Maschen verwandeln.
Wenn man es zweifädig verstricken kann, sollte man die Richtung tauschen. Wenn man sich das Garn als Knäuel vorstellt, nimmt man den Anfang des einen und das Ende des anderen Knäuels zusammen.
Ciao
Michaela
Verfasst: Di Jan 05, 2010 18:41
von catwoman1811
Ich hatte auch mal ein Garn mit "Drall" beim glatt rechts stricken und hab dann einfach kraus rechts gestrickt - und es wurde wunderbar gerade!
Maschenprobe
Verfasst: Mi Jan 13, 2010 18:47
von Strickweisschen
Ich würde vorschlagen: Schneiden!
Ich habe es in 30 Jahren nicht zusammengebracht einen Pullover nach der Minimaschenprobe zu stricken .
Der einzige Schnitt der sitzt, ist der zugeschnittene Schnitt!.
Ich glaube, dass ich es hier im Forum schon unter Cut and Sew beschrieben habe.
lg Churchy
Re: Maschenprobe
Verfasst: Do Jan 14, 2010 09:19
von frieda
Churchy hat geschrieben:
Der einzige Schnitt der sitzt, ist der zugeschnittene Schnitt!.
Das ist eine sehr gewagte Aussage, der ich in keinster Weise zustimmen kann. Ich habe dutzendweise Pullover gemacht, die alle fully fashioned gestrickt waren, und die mir wunderbar passen und die auch gut sitzen.
Grüßlis,
frieda
Verfasst: Do Jan 14, 2010 18:44
von Inselrose
Ich muß mich auch wundern ...... ich mache meine Proben und lass den Strickrechner nach meinen Wunschmaßen rechnen und die Pullover passen ! Da wird nix geschnitten .
Verfasst: Do Jan 14, 2010 19:17
von ingeborg hansen
Hallo
Es könnte doch auch an falschem Massnehmen liegen - oder?
Wenn ich per Mail Aufgaben von meinen¨Enkeltöchtern (16 und 20 J) Wünsche für Pullover etc. bekomme, und ich um Ihre derzeitigen Masse bitte, weil sich das ja alle 3 Monate ändert, wundere ich mich oft über angegebene Maße, die nach meinen Erfahrungen überhaupt nicht stimmen können. Dies nur am Rande bemerkt.
In DK 7 hat man 4 verschiedene Möglichkeiten anzugeben, wie das Kleidungsstück sitzen soll. 1 Casual, 2 classic, 3 oversize und 4 zero.
(1 bequem, 2 klassisch, 3 übergross und 4 präzise). Da gibt es dann also schon mal 4 verschiedene Möglichkeiten die Maße zu berechnen.
Viele Grüsse
Ingeborg