Anleitung Empisal Knitmaster Instant Knitter

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Hummelbrummel
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Strickmaschine: Gilgen Euro 2000, Empisal Schnellstricker und andere Altertümer
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Beitrag von Hummelbrummel »

Hallo!

Die Frage hatte in einem anderen Forum schon mal jemand gestellt und ich habe auch geantwortet.

Leider finde ich meinen Beitrag nicht mehr, aber ich kopiere Dir meinen alten Text noch mal hier rein.
Ich habe die "Instant" bei Ebay auch gesehen und glaube, sie ist der EF 68 sehr ähnlich. Ich hatte beim Anbieter angefragt, ob eine Anleitung dabei sei und er hatte mir das versichert. (Hatte mit ihr als "Zweitgerät" geliebäugelt.)

Naja.

Hier jedenfalls mein Geschreibsel von damals, ich hoffe, es nützt Dir was. Ich mag die Maschine übrigens sehr (die EF 68).

Viele Grüße, Hummelbrummel.




Anleitung für Empisal EF 68:

Herzlichen Glückwunsch!
Die EF 68 ist ein ideales Anfängergerät und nicht schwer zu bedienen, wenn man einmal das Prinzip verstanden hat:

Da gibt es einen roten Schlauch, in den steckst Du die Metallstange. (Zum Üben langt das kurze Stück.)
Der Schlauch hat oben sozusagen Löcher.
Jetzt nimmst du die Bürste und bürstest damit alle Nadelzungen nach hinten, so dass alle Nadeln offen sind.
Du streifst den roten Schlauch mit der löchrigen Seite so über die Nadeln, dass er hinter den offenen Nadelzungen in der Maschine hängt. (Ganz dicht am Maschinenkörper, die Stange hängt unten dran/drin.)
Jetzt brauchst Du unbedingt einen Nylonfaden (alternativ ein Stück Filethäkelgarn oder Drachenschnur oder Gardinenschnur o.ä.).
Sagen wir mal, der Schlitten steht rechts. Du legst diesen Faden in die Nadeln Deiner gewünschten Strickbreite, d.h. du legst in längs so über die Nadeln, dass sie sozusagen in dem Haken drin liegen, also eher vorne, unbedingt vor den offenen Nadelzungen. (Das rote Band hängt noch hinten.)
Mit einem Teil, das entfernte Ähnlichkeit mit einer Wäscheklammer hat, klemmst du den Nylonfaden auf der Schlittenseite an der im roten Band befindlichen Stange unten fest.
In die linke Hand nimmst Du den Faden unter der auserkorenen „Randnadel“, um ihn zu führen, mit der rechten Hand fährst Du den Schlitten das erste Mal mal nach links. (Versuch mal Maschenweiteinstellung 5 für Sockengarn, das musst Du später austüfteln.) Dabei werden die Abstreifer von hinten nach vorne geschoben. Sie schieben das Band über den Nylonfaden und die ersten Maschen aus Nylonfaden entstehen. Falls sich die Haken im roten Band verhaken: Macht nichts, das gibt sich nach ein paar Reihen von selbst. (Am Anfang immer vorsichtig aushaken.)
Der Nylonfaden flutscht sanft durch Deine linke Hand, während der Schlitten fährt.

Jetzt klemmst Du das andere (linke) Ende des Nylonfadens zusammen mit dem Anfang des richtigen Strickgarns am linken Ende der Stange mit der anderen Klammer fest.
Dann gehts richtig los:

Du drückst die Maschen hinten an den Maschinenkörper und öffnest damit gleichzeitig die Nadeln (Ich benutze dafür ein langes Holzlineal, aber es geht auch mit den Fingern.)
Dann legst Du den Faden in die Nadeln. Führst ihn, indem Du ihn auf der rechten Seite (am anderen Ende Deines Strickstücks) leicht in der rechten Hand hältst (nicht festhalten!) und schiebst den Schlitten von links nach rechts.
Und wieder umgekehrt: Gestrick nach hinten drücken - dabei öffnen sich gleichzeitig die Nadeln - Faden einlegen - rüberfahren.
Wenn sich der Schlitten nur schwer schieben lässt, ist vielleicht die Maschenweite zu eng/niedrig.

Fehler entstehen, wenn einzelne Nadeln geschlossen sind und der Faden nicht DRIN sondern DRÜBER liegt, und das passiert mir vor allem, wenn ich nicht genau hingucke oder „schnell,schnell“ mache.
(Dann purzeln die Mascchen.)

Wenn Du fertig bist, ziehst Du unten den Nylonfaden an einer Seite raus. Dann fallen der rote Schlauch und das Strickstück auseinander und Du hast am unteren Rand offene Maschen.

(Ich nehme meist die Maschen vor dem Ziehen des Nylonfadens auf eine Nadel und stricke dann ein Bündchen dran.)

Wenn Du ohne eingelegten Faden über die nach hinten gedrückten Maschen fährst, fällt das Strickstück aus der Maschine.
Wenn du den Schlitten bewegst, während die Maschen VOR den offenen Nadelzungen oder in den geschlossenen Nadeln liegen, passiert nichts. Das ist sehr praktisch wenn man Fehler korrigieren muss.

Du kannst am oberen Rand natürlich auch Abketten oder Abhäkeln. Das schreibe ich Dir ein anderes Mal, vielleicht findest Du es auch selbst raus, es ist im Prinzip wie bei anderen Maschinen auch und im Netz mehrfach dokumentiert.

Einen geschlossenen Anschlag kannst Du auch machen:
Wenn die erste Reihe mit Nylonfaden gestrickt ist (WICHTIG!), machst Du einen Wickelanschlag mit dem richtigen Garn. Den Wickelanschlag findest Du aller Wahrscheinlichkeit nach auch irgendwo im Netz mit Bildern. Kurze Beschreibung: z.B. Schlitten links, Faden links festgeklemmt. Jetzt führst die ihn gegen den Uhrzeigersinn um die erste linke Nadel, dann um die nächste (nicht zu stramm) usw, bis Du rechts angekommen bist.
Dann alles hinter die Nadeln schieben, Faden einlegen, los gehts. Wenn Du am Schluss den Nylonfaden ziehst, ist der Anschlag geschlossen und gerade (Aber rollt natürlich).

Probier das mal aus. Gegen Rollen kann man auch sehr schön einen Saum arbeiten, das erkläre ich Dir bei Bedarf gerne ein anderes Mal.

Viel Spaß mit der Maschine und lass mich wissen, ob meine Ausführungen Dir geholfen haben!

Viele Grüße, Hummelbrummel
Artibus Versari

Nadelwechsel Empisal Knitmaster Instant Knitter

Beitrag von Artibus Versari »

Hallo Hummelbrummel!

Leider hab ich erst jetzt die Zeit gefunden mich mit der Maschine auseinanderzusetzen.

VOLL LIEBEN DANDK für deine Anleitung! Die hat echt geholfen.
Ich wär sonst nie draufgekommen, was ich mit dem roten Band anstellen soll! Jetzt funktioniert die Maschine einwandfrei! :D :D

Wenn du mir jetzt noch einen kleinen Hinweis geben könntest, wie ich die Nadeln wechseln kann, dann ist die Welt wieder in Ordnung!
Ich war beim ersten Versuch etwas ungestüm und hab mir eine Nadel ruiniert! Natürlich in der Mitte des Nadelbetts.
Es gibt bei der Maschine ja keine Nadelsperrschine. Naja, eigentlich schon... beim genauen Hinsehen erkennt man eine dünne Metallstange,
die die Nadeln zurückhält. ich hab aber keine Ahnung wie man die rausbekommt!

Ganz liebe Grüße

Arteba
Hummelbrummel
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Beitrag von Hummelbrummel »

Hallo Arteba,

also, bei meiner Maschine ist das so:

(nicht sehr komfortabel, man braucht etwas Feingefühl und muss genau zielen.)

Es gibt da ein gebogenes Werkzeug mit einer Art Haken vorne dran.
An der Seite der Maschine sind Aussparungen in der Plastikabdeckung. Mit dem Haken kann man da reinfahren und eine Metallstange angeln, die an diesem Ende eine Öse gebogen hat. Mit dem Haken kann die Stange rausgezogen werden und dann sind die Nadeln lose und können ihrerseits nach vorne rausgezogen werden. Um sie wieder reinzubringen muss man genau zielen, denn anscheinend gibt es genau ein kleines Loch, wo sie rein gehören.
Wenn es nicht unbedingt nötig ist, würde ich die "Sperrstange" nicht ganz rausziehen, denn es ist etwas fummelig, sie wieder reinzubringen, auch da braucht man viel Gefühl und muss gut zielen.

Für meine Maschine habe ich auch keine Anleitung - ich habe sie zwar mit gekauft, aber der Dödel von Verkäufer hat vergessen, sie ins Paket zu legen und war trotz diverser Anfragen anschließend zu dämlich, sie nachzuschicken. Dann hat er sich über die negative Bewertung aufgeregt, aber das ist eine andere Geschichte. ...

Jedenfalls habe ich mal eine Anleitung von meiner "Schwiegertante" zu Gesicht bekommen, die ein ähnliche Maschine hatte. Da stand drin, man könne, wenn man den Sperrdraht rausgezogen hat, die Nadeln nach hinten in eine Art Ruheposition schieben. Das geht bei meiner Maschine aber definitiv nicht. Ich kann die Nadeln nur nach vorne rausziehen und so entfernen. Das mache ich ganz gerne bei geraden Teilen, z.B. Voder- und Rückenteilen. Wenn da rechts und links vom Strickstück eine Lücke ist, dann ist das Faden einlegen etwas komfortabler.

Viele Grüße, Hummelbrummel
Artibus Versari

Empisal Knitmaster Instant Knitter

Beitrag von Artibus Versari »

Danke! Da war ich ja nicht ganz auf dem falschen Dampfer. Die Stange hab ich gesehen, mich aber nich getraut sie rauszuziehen, da man da fast schon rohe Gewalt und ordentlich Muckies braucht. :?

Hab auch ein Bilder gemacht:!: (während ich ich deiner Anleitung gefolgt bin!)

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Für meine Maschine habe ich auch keine Anleitung - ich habe sie zwar mit gekauft, aber der Dödel von Verkäufer hat vergessen, sie ins Paket zu legen und war trotz diverser Anfragen anschließend zu dämlich, sie nachzuschicken. Dann hat er sich über die negative Bewertung aufgeregt, aber das ist eine andere Geschichte. ...
Das kommt mir aber sehr bekannt vor! Mein Händler hat dann zwar eine Beschreibung geschickt, aber eine Falsche! Und als Ersatz für die defekten Nadeln hat er mal eben welche von Brother dazugelegt...
Hummelbrummel
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Beitrag von Hummelbrummel »

Hallo Arteba,

fein! Mit Deinen Bildern zusammen ist das ja jetzt eine Anleitung, über die sich vermutlich auch noch viele andere freuen werden.
(Der Thread ist ja eh schon viel gelesen worden....)

Der Schlitten sieht schon ein bisschen anders aus, als meiner, aber offensichtlich ist die Funktionsweise tatsächlich die Gleiche.

Auf den Bildern strickst Du nur mit jeder 2. Nadel - lt. Anleitung optimal für gröbere Wolle. Und anscheinend kannst Du tatsächlich die gerade nicht benötigten Nadeln nach hinten verschwinden lassen. Sehr praktisch!

Viel Spaß weiterhin mit der Maschine!

Hummelbrummel

PS: Ich sehe gerade auf den Bildern so ein spralförmiges Ding, das sich mal rechts vorne und mal links vorne am Schlitten befindet.
Möglicherweise ist das sogar eine Fadenführung, die den Faden automatisch oder halbautomatisch einlegt?
Damit könnte man einmal eine Versuchsreihe starten, wobei ich gerade nicht ganz genau wüsste, wie. Jedenfalls muss der Faden vor dem Schlitten in die Nadeln. Vielleicht gibt es da irgendeinen Trick, wie man ihn einlegen und evtl. um diesen Stift führen und halten kann, so dass er immer vorher mitläuft....
Artibus Versari

Beitrag von Artibus Versari »

PS: Ich sehe gerade auf den Bildern so ein spralförmiges Ding, das sich mal rechts vorne und mal links vorne am Schlitten befindet.
Möglicherweise ist das sogar eine Fadenführung, die den Faden automatisch oder halbautomatisch einlegt?
Damit könnte man einmal eine Versuchsreihe starten, wobei ich gerade nicht ganz genau wüsste, wie. Jedenfalls muss der Faden vor dem Schlitten in die Nadeln. Vielleicht gibt es da irgendeinen Trick, wie man ihn einlegen und evtl. um diesen Stift führen und halten kann, so dass er immer vorher mitläuft....
Das ist auch eine Fadenführung! Ich habs nur zum Probestricken nicht aufgebaut und eingehängt! Ist aber ganz witzig gemacht. Nach jeder Runde, muss man das "Schiffchen" mit dem "spiralförmigen Ding" auf die andere Seite klappen! Der "Stift" ist sozusagen der Griff an dem man das Ding dreht.
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