Warum Kontrastfaden stricken

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anja1971

Warum Kontrastfaden stricken

Beitrag von anja1971 »

Hallo,

ich lese immer wieder was von Kontrastgarn. Wozu wird das benötigt? Manchmal lese ich etwas von einem Nylonfaden zwischen Kontrastgarn und der eigentlichen Wolle, der am Ende rausgezogen wird und das mit Kontrastgarn gestrickte Stück fällt runter.
Warum macht man das?
Bis jetzt habe ich einfach darüber hinweg gelesen, wenn in einer Anleitung davon die Rede war, aber da es immer wieder auftaucht, scheint es doch wichtiger zu sein, als ich gedacht habe.
Leider finde ich keine Erklärung hierfür und würde mich sehr über eine Erklärung freuen.
Vielen Dank für eure Hilfe
Anja
frieda
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Beitrag von frieda »

Das macht man aus unterschiedlichen Gründen.

Wenn man zum Beispiel einen doppelten Saum arbeiten möchte, dann braucht man unten offene Maschen, die man für den doppelten Saum hochhängt. Dafür arbeitet man dann einen Anschlag in Kontrastgarn, dann eine Reihe Nylonfaden. Die offenen Maschen kann man jetzt bequem hochhängen und danach den Nylonfaden rausziehen und hat einen schönen doppelten Saum.

Oder man möchte am Doppelbett mit dem Wickelanschlag in beliebiger Rechts-Links-Kombination anschlagen. Da hätte man dann das Problem wie man den Doppelbett-Anschlagkamm ins Gestrick kriegen soll. Einfach mit Kontrastgarn 1re/1li anschlagen, ein paar Reihen stricken, dann wie gewünscht die Rechts-Links anordnung umhängen. Noch 2 Reihen stricken, Nylonfaden und dann mit dem Originalgarn einen Wickelanschlag. Geht wunderbar und man hat den ollen Kamm nicht im eigenlichen Gestrick hängen.

Das sind jetzt nur zwei Beispiele, für die ich regelmäßig den Anschlag mit Kontrastgarn nutze. Es gibt aber natrürlich noch mehr Möglichkeiten.

Man kann ja auch mit Kontrastgarn abwerfen. Wenn man z.B. die Schultermaschen eines Pullovers zusammen abketten will, dann wirft man die Teile auch gerne mit Kontrastgarn ab, damit man die Maschen später wieder auf die Maschine gehängt kriegt. Oder bei Blenden, deren offene Maschen nachher aufnähen möchte. Auch da gibt es so einige Anwendungen

Grüßlis,

frieda
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biene11
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Beitrag von biene11 »

Hallo

Ich brauche den Nylonfaden auch für eine schöne Kante zu bekommen

Oder damit ich nicht so verkrümmt an der Strickmaschine hänge.

Ich nehme immer den Nylon um die Maschen auf zu fassen, hänge sie auf die nadeln und ziehe den nylon raus.

es geht mir so schneller und ich kann den rücken schonen

Liebe grüsse Romi
Ich bin 60 Jahre alt und bin begeisterte Brother KH 940 mit KR 850+ KG 93 Maschinenstrickerin
neu Silver Reed( Mittelstricker mit Doppelbett
Ich lebe in der Schweiz mit 2 Samtpfote zusammen.
Strickweisschen
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Beitrag von Strickweisschen »

Hallo Anja 1971!

Diese Anleitung habe ich schon vor einiger Zeit mal geschrieben und ich schicke sie dir von Maren editier noch einmal.
Vielleicht erkennst du wenn du die Stricksachen so beginnst den Grund!

viewtopic.php?t=15397

Link kopieren und nochmals eingeben.


Lieben Gruß aus Wien und viel Freude beim Stricken
Churchy
felidaehh

Beitrag von felidaehh »

Ich brauch das Kontrastgarn, wenn ich Socken mit Muster und per Hand stricke (den Schaft) und den Rest auf der Maschine.
Dann kann ich die Maschen besser auf die Maschine hängen, als wenn ich es vom Nadelspiel müßte
katrin
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Beitrag von katrin »

Hallo,
ich häkle z.B. nicht gerne viele Maschen an der Maschine ab. Also stricke ich ein paar Reihen mit Kontrastgarn, werfe das Srickstück ab und häkle die Maschen gemütlich auf dem Sofa ab.

LG Katrin
Ich stricke mit 2 oder 5 Nadeln und auf Brother KH 860,KH 940, KR 830, KG88II/KG93, KH/KR 230 und KX350
bergrose

Beitrag von bergrose »

Hallo
was wendet ihr denn da für einen Nylonfaden an wie dick
Gruß Petra
Kerstin
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Beitrag von Kerstin »

Hallo Petra,

normalerweise (jedenfalls bei Brother, Empisal, Silver Reed) ist ein Nylonfaden serienmäßig im Zubehör vorhanden.

Bild

Er sollte etwa viermal so lang sein wie das Nadelbett, damit man notfalls alle Maschen bei größter Einstellung damit abstricken kann.
Er sollte so flexibel sein, dass er sich gut stricken lässt, also nicht starr.
Er sollte gut sichtbar sein, optimal ist eine Kontrastfarbe zum eigentlichen Strickgarn.
Er sollte so dick sein, dass man ihn noch bequem greifen kann.
Er sollte so weich sein, dass er empfindliches Strickgarn nicht zerschneidet.
Er muss glatt sein, damit man ihn ohne Mühe von einem Ende her aus den Maschen wieder herausziehen kann, ohne ihn durch jede Maschen einzeln hindurchzufädeln. Deshalb darf er auch keine Knoten haben.

Notfalls gehen auch Drachenschnur, die Zugfäden aus Gardinenband oder glattes synthetisches Stickgarn (im Bild rechts). Unsichtbares Nähgarn ist ungeeignet.

Zahlreiche Grüße
Kersin
KH 965 mit KR 850 und KG 95, KH 270 mit KR 260, DesignaKnit-abhängig ;-)
-----
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bergrose

Beitrag von bergrose »

Danke Kerstin für die schnelle Antwort
Bei Singer war dieser Faden nicht dabei
danke für Deine genaue Erklärung

ich bin momentan Probelappen am stricken, und möchte das auch noch ausprobieren mit dem Kontrastfaden.
Meine Singer klappt Gott sei Dank wieder hätte nie gedacht das die nochmal strickt bin total begeistert,
das nächste Ziel ist ein Pullover für meinen Enkel Gr 116 glatt rechts mit Sockenwolle
(weil die so gut geht )habe jedoch noch keine Anleitung gefunden
Habe mir die Wolle gestern Abend noch schnell gekauft weil ich heute los legen wollte .
Einen sonnigen Sontag wünscht Dir Petra
Barbara2

Beitrag von Barbara2 »

frieda hat geschrieben:Das macht man aus unterschiedlichen Gründen.

Wenn man zum Beispiel einen doppelten Saum arbeiten möchte, dann braucht man unten offene Maschen, die man für den doppelten Saum hochhängt. Dafür arbeitet man dann einen Anschlag in Kontrastgarn, dann eine Reihe Nylonfaden. Die offenen Maschen kann man jetzt bequem hochhängen und danach den Nylonfaden rausziehen und hat einen schönen doppelten Saum.

Grüßlis,

frieda
Guten Tag,

ich habe gerade gelesen, dass man es schade findet, wenn jemand einen Tipp hat und sich nicht wagt ihn hier einzustellen.

Nun bin ich mal mutig, beflügelt durch meinen kleinen Erfolg (habe meinen 1. Socken auf der Maschine geschafft!!!) und teile der Gemeinschaft mit, was ich in Hamburg gelernt habe und (man höre und staune) noch weiß.

Also: Bei einem doppelten Saum am Einbett benötigt man nicht unbedingt Kontrastgarn.
Man macht einen Wickelanschlag von links nach recht gegen den Uhrzeigersinn, hängt den Kamm ein und 2 kleine Krallengewichte dran.

Wählt die Maschenweite (MW, sagen wir 4) ca. 2 Nummern kleiner als das spätere Gestrick (hier MW 6) und strickt die 1. Höhe (sagen wir) 20 Reihen.

Nun 1 Reihe mit einer MW mit mindestesten 3-4 Nummern größer (Bruchreihe) stricken. Stellt die MW wieder auf die ursprüngliche MW (hier 4) und strickt erneut 20 Reihen plus 1-2 (höchstens) drüber hinaus, (dann schnellt bzw. kippt der Saum später nicht nach oben.)

Jetzt Gewichte und Kamm entfernen und mit dem 1 er Deckernadel unten vom Wickelanschlag von den Schlaufen einen Faden greifen und in die 1 Nadel (mit Masche) hängen. Es müssen soviele Faden bzw. Schlaufen dasein, wie Nadeln, die arbeiten.

1 Reihe drüberstricken mit großer MW, z. B. wie Bruchkante.
Der doppelte Saum ist fertig. *** Weiter stricken mit MW 6 für´s Gestrick.

Hoffe, ich habe mich gut verständlich ausgedrückt. Vielleicht fotografiere ich es mein nächsten Saum und stelle die Bilder dazu ein.

Sollte ich irgend etwas vergessen haben, bitte keine Scheu mich zu korrigieren, denn nur so kann man lernen.


***Ich habe etwas vergessen: Verteilt Gewichte einhängen.
Zuletzt geändert von Barbara2 am Di Apr 05, 2011 06:21, insgesamt 2-mal geändert.
Annegret
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Beitrag von Annegret »

Hallo,

genau wie Barbara mache ich es und sie hat es wunderbar erklärt.

LG Anne
Ulrike
Mitglied
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Registriert: Fr Dez 21, 2007 20:31
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Beitrag von Ulrike »

Hallo Barbara 2,
Danke für die schöne Erklärung, ich habe es gleich gespeichert und
in meine Trickkiste gepackt.
Viele Grüße
Ulrike
Es grüßt
Ulrike

Handstrickerin mit zwei, fünf Nadeln und Rundstricknadeln.
Barbara2

Beitrag von Barbara2 »

Das freut mich aber.
Barbara2

Beitrag von Barbara2 »

Bitte nochmal meine Korrektur ansehen.

Ich habe vergessen zu schreiben, das man die Gewichte einhängen muß...
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