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Schrägen bei quergestricktem Pullover ausrechnen

Verfasst: Fr Jun 17, 2011 16:56
von Martine64
Hallo,

ich möchte einen Pullover aus Bändchengarn querstricken (nicht von Ärmel zu Ärmel, sondern in vier Teilen). Theoretisch habe ich mir überlegt, dass ich nur die Reihen- und Maschenzahl der Maschenprobe vertauschen muss, um die Abnahme für den Halsauschnitt und die Ärmel (die auch quer zur normalen Richtung gestrickt werden sollen, also nicht von unten oder oben, sondern von der Seite aus) mit dem Strickrechnen (von wollinsel.at) auszurechen. Aber funktioniert das wirklich? Und wenn nicht: Wie mache ich es dann am besten?
Ich habe zwar schon mal vor Ewigkeiten (30 Jahre muss es her sein) Pullover quer gestrickt, aber nach Anleitung (allerdings von Ärmel zu Ärmel außerdem nicht mit V- Ausschnitt) und bin einfach den Zahlen blind gefolgt.

Danke im Voraus (für jeden Tipp oder Ratschlag) und
viele Grüße
Martine

Verfasst: Fr Jun 17, 2011 20:17
von Kerstin
Hallo Martine,

Deine Rechen-Überlegungen sind richtig. Du solltest aber berücksichtigen, dass quer Gestricktes sich ganz grauenvoll längen kann, viel mehr als "normal" Gestricktes. Bei normaler Strickrichtung habe ich beispielsweise eine Maschenprobe von 27 M und 35 R. Um 90° gedreht hängt es sich aber aus zu 25 M und 42 R oder ähnlich. Der Verlauf des Fadens in den Maschen hat bei Quergestrick viel mehr Tendenz, sich zu strecken, weil er dann in der Richtung verläuft, in der die Schwerkraft zieht.
Meine Mutter hat sich letzten Winter über einen überlangen Pullover gefreut, der aus meiner Sicht eher misslungen war. Anhand der Maschenprobe ihres Modells habe ich mir dann einen angefertigt, der mir besser passte. Also im Prinzip wieder zweimal gestrickt. ;-)

Zahlreiche Grüße
Kerstin

Verfasst: Fr Jun 17, 2011 21:57
von Michaela
Wie Kerstin schon erwähnt hat, wird es länger. Mit 20 - 25% kannst du je nach Garn rechnen.
Ich würde außerdem kein strammes Bündchen machen, weil sich über dem Bündchen oft ein Wulst bildet.

Verfasst: Fr Jun 17, 2011 22:12
von Basteline
Ich habe in den 80er Jahren sehr viele Pullis auf der Maschine quergesgrickt, weil man, je nach Wolle und MaPro, nicht genug Nadeln hatte, um es von unten nach oiben zu stricken.
Das leichte aushängen wurde mit berücksichtigt. Und an den nachträglich angestrickten oder angenähten Bündchen haben sich keine Wülste gebildet. :wink:
Habe vielleicht sogar noch so ein teil auf dem Dachboden liegen. :lol: :lol:

Verfasst: Fr Jun 17, 2011 22:14
von Michaela
Basteline, bei maschinengestrickten Modellen mag das anders sein, als bei handgestrickten. Ich habe solche gewulsteten Scheußlichkeiten oft genug gesehen, um davor zu warnen.

Verfasst: Sa Jun 18, 2011 13:58
von Martine64
DANKE Euch allen für die wertvollen Tipps, das hilft mir ein ganzes Stück weiter. Ein Bündchen soll nicht dran kommen, es ist ein sehr lässiger Sommerpullover geplant, da muss es nicht unbedingt sein.

Euch allen viele liebe Grüße
Martine