Hallo,
ich bin 1,52 m klein und stricke meine Pullover oft mit überschnittenen Schultern. Ob es staucht oder streckt, hängt meiner Meinung nicht so sehr von der
Körpergröße an sich ab, sondern von der
Länge des Oberkörpers. Ich habe zum Beispiel im Vergleich zu meiner Größe extrem lange Beine (= viel zu lang für die paar 1,52), aber dementsprechend auch einen viel, viel, viel zu kurzen Oberkörper. In diesem Fall sind überschnittene Modelle von Vorteil, weil sie verschleiern, wie hoch die Taille wirklich sitzt. Die Figur wird gestreckt. Würde ich mit Armkugeln stricken, würde das ungünstige Verhältnis zwischen Oberkörper/Beinen noch mehr betont - was mich noch kleiner und schmaler wirken lässt. Ebenso stricke ich oft Longpullis: Es streckt einfach.
Überschnittene Schultern muss man ja auch nicht notwendigerweise bis zur Mitte des Oberams laufen lassen. Man kann sie so ausrechnen, dass sie nur knapp unter der Schulter aufhören. So wirkt der Ärmel länger, und die Figur wird nicht gestaucht. Außerdem darf man ruhig die obere Ärmelbreite kleiner ausrechnen, damit es nicht so fledermausmäßig aussieht. Je nach Oberweite reichen auch gerade angesetzte Ärmeln, um einen leichten Eindruck von "überschnitten" zu erzielen, ohne dass das Ganze ausufert.
Ich lese oft, dass überschnittene Ärmel unter Mänteln nicht passen würden, und ich muss zugeben, dass ich es nicht ganz nachvollziehen kann - vielleicht könnt Ihr mich aufklären. Ich wähle meine Mäntel/Winterjacken immer so, dass ich mindestens (für den Fall, dass es so richtig knackig kalt wird

) zwei dicke und einen dünnen Pullover darunter anziehen kann. (Macht das nicht jede so

?) Also passt auch ein Pullover mit überschnittenen Ärmeln rein.
Und auch wenn es mich leider nicht betrifft: Ich finde Kugelärmel bei Damen, die etwas fülligere Oberarme haben, alles andere als attraktiv. Ich finde, es wirkt einfach nur wie Pelle auf Wurst.
Und zum Schluss noch eine rein persönliche Meinung zum Thema "Sehnsucht", die auf Beobachtungen im Freundeskreis und bei mir selbst beruht ("Herrje, jetzt fängt die auch noch mit Laienpsychologie an... Muss das sein?"). Ich denke, dass es pauschalisiert ausgedrückt drei Frauentypen gibt:
Typ 1: interessieren sich nicht im Geringsten für Mode, Accessoires, Make-up oder das eigene Aussehen überhaupt und tragen, was gerade kommt.
Typ 2: machen nicht unbedingt jeden Modetrend mit, aber sind froh darüber, dass die Mode sich entwickelt und verändert, ihnen neue Optionen öffnen und blicken mit Grauen auf alte Fotos zurück ("O je, wie habe ich DA mal ausgesehen. Diese Klamotten/Frisuren damals waren das Letzte! Wie konnte man das damals schön finden?") Es sind meist sehr lebensfrohe, dynamische, unternehmens- und entdeckungslustige Frauen, die das Leben als Chance sehen, sich weiterzuentwickeln, die Optionen nutzen und nicht stehen bleiben möchten.
Typ 3: Sie haben in einer bestimmten Phase ihrer Jugend den Eindruck gehabt, dass sie das gefunden haben, was sie und ihren Stil ausmacht, haben sich so positioniert, fühlten sich in diesem Lebensabschnitt (aus welchen Gründen auch immer) wohl und im Einklang mit sich selbst und haben diesen Stil ohne große Veränderungen weiterentwickelt und verfeinert. Er passt einfach zu ihnen, spiegelt ihre Persönlichkeit und ihre Eigenschaften wieder und sie fühlen sich darin wohl – vielleicht auch, weil er ihnen hilft, eine glückliche Zeit festzuhalten. Oft strahlen diese Frauen Gelassenheit und Kreativität aus, sind aber auch nostalgischer. Sie sehen sich neue Modetrends aus Interesse an der Zeit, in der sie leben, zwar sehr gern an und blättern viel in Zeitschriften rum, nutzen die Trends aber nicht ... und warten auch oft darauf, dass diejenigen, die ihren eigenen Stil und Geschmack geprägt haben, wiederkommen, damit sie im Handel wieder etwas finden, was sie "kaufen können".
In Foren sieht man manchmal, wie Typ 2 und Typ 3 um Argumente wetteifern, was aber meiner Meinung nach sinnlos ist: Fische und Schmetterlinge können auch nicht kommunizieren, denn sie leben in verschiedenen Welten.
O je, jetzt habe ich so lange geschrieben und habe keine Zeit mehr Korrektur zu lesen - die Arbeit ruft. Bitte um Entschuldigung, falls die Tippfehler Überhand nehmen.
Viele Grüße
Martine