Seite 1 von 1

Randmasche in der Rückreihe immer zu locker

Verfasst: So Nov 11, 2012 18:18
von Rubinette
Hallo ihr,

bin neu hier :D

und gleich zu Beginn habe ich eine Frage: Also ich bin noch relative Strickanfängerin, bin gerade an meinem zweiten größeren Projekt, einem Babyschlafsack.

Ich habe das Problem, dass eine Seite meiner Randmaschen (ich glaube es ist in der RÜckreihe) immer viel lockerer ist als die andere Seite.
Dabei stricke ich alle Maschen gleich fest (ich stricke generell sehr fest).

Dadurch sieht das immer total sch..... aus: Auf der einen Seite eine sehr schöne, feste Randnaht, auf der andere Seite ewig große Schlingen.
Ich verstehe einfach nicht, warum das so ist, ich bemühe mich immer total, gleichmäßige Maschen zu stricken.

Übrigens fängt dieses Phänomen schon in der allerersten gestrickten Reihe an, da ist die Randmasche schon locker, obwohl die Aufnahmen alle gleich fest waren und ich die Randmasche wirklich fest anziehe.
Manchmal denke ich, vielleicht geht da der erste Fehler los, weil ja an der Randmasche der Rückreihe der lose Faden vom Anfang der Strickarbeit hängt, der sich dann evt. lockert. Aber selbst wenn ich diesen Faden nochmal fest anziehe, sehen die Maschen am Ende so locker aus?!

Ich stricke übrigens die Kettrandmasche (also ich glaube jedenfalls, dass es die ist):
Die erste Masche einer Reihe immer rechts stricken, bei der letzten Masche einer Reihe den Faden wie zum linksstricken nach vorne legen und die Masche einfach nur abheben. Dann Strickarbeit rumdrehen und die erste wieder rechts stricken, usw.

Ich wäre sehr froh, wenn mir jemand helfen könnte und mir Tipps gibt, wie ich das in Zukunft vermeiden kann.

Viele Grüße,
Sonja

Verfasst: So Nov 11, 2012 19:13
von Kraut2010
Hallo!

Dieses Problem haben viele Strickerinnen, ich auch. Vielleicht hilft dir dieses weiter:
http://www.lanagrossa.de/service/strick ... ender.html

Verfasst: So Nov 11, 2012 19:20
von birke158
Hallo,

ich kenne das Phänomen, kann es aber auch nicht lösen. Bin deshalb inzwischen zum Knötchenrand übergegangen. Wenn du ein Grundlagenbuch hast, sind dort die verschiedenen Randmöglichkeiten aufgezeigt, und dann bleibt dir nur dich durchzuprobieren was das für dich beste Ergebnis liefert...
Es ist offensichtlich nicht nur ein "technisches" Problem, sondern mehr ein "menschliches" :lol: Wir stellen wiedermal fest, dass wir keine Maschinen sind. Was beim einen ein wunderbares Ergebnis liefert, produziert beim anderen Schlaufen :cry:

Grüße Birgit

Verfasst: So Nov 11, 2012 21:21
von Annette 1965
Hallo Sonja!

Ich stricke die Randmaschen so, wie in Kerstins Beitrag beschrieben:
http://strickforum.de/weblog/index.php?itemid=66
Oder ich stricke den Knötchenrand (jede Randmasche rechts).
Mit beiden Möglichkeiten bin ich sehr zufrieden.

Beste Grüße von Annette

Re: Randmasche in der Rückreihe immer zu locker

Verfasst: Mo Nov 12, 2012 06:49
von Kerstin
Rubinette hat geschrieben:Ich habe das Problem, dass eine Seite meiner Randmaschen (ich glaube es ist in der RÜckreihe) immer viel lockerer ist als die andere Seite.
Dabei stricke ich alle Maschen gleich fest (ich stricke generell sehr fest).
Dadurch sieht das immer total sch..... aus: Auf der einen Seite eine sehr schöne, feste Randnaht, auf der andere Seite ewig große Schlingen.
Hallo Sonja,

wenn Du einen Kettmaschen-Rand strickst, ist es kein Wunder, dass die Randmaschen locker werden. Bei diesem Rand geht jede Randmasche ja über zwei Reihen. Da bleibt ihr nichts anderes übrig als sich zu lockern und zu strecken.
Strick die Randmaschen in jeder Reihe ab, statt sie nur abzuheben, dann müssen sie sich nicht so lang ziehen. Und zurre sie fest, wie im Link von Annette beschrieben, das hilft zusätzlich.

Zahlreiche Grüße
Kerstin

Re: Randmasche in der Rückreihe immer zu locker

Verfasst: Mo Nov 12, 2012 12:33
von Rubinette
Hallo,

vielen Dank für eure zahlreichen Tipps.
Kerstin hat geschrieben: Strick die Randmaschen in jeder Reihe ab, statt sie nur abzuheben, dann müssen sie sich nicht so lang ziehen. Und zurre sie fest, wie im Link von Annette beschrieben, das hilft zusätzlich.
Das werde ich mal probieren, aber gibt es denn überhaupt noch einen gescheiten Kettrand, wenn ich die letzte Masche (ich nehme mal an, links - ??) abstricke?
Aber wenn es daran liegt, warum wird dann nur der Rand der Rückreihe so locker?

Was Kerstin in ihrem Blog schreibt, klingt auch interessant, auch wenn ich mir das mit dem Hochziehen und den beiden "Beinchen" noch nicht vorstellen kann. Ich guck mir das mal in Ruhe an und sag Bescheid, wenn ichs nicht kapiere :-).

Ich hab dazu noch ne Frage:

Ich stricke gerade einen Babyschlafsack.
Da befindet sich am oberen Rand ein Teilstück, dessen Ränder frei bleiben. Aber nach diesen ersten 10 cm wird der Rand später dafür verwendet, daran neue Maschen aufzunehmen um (quer zu diesem Gestrickten) eine Knopfleiste anzustricken.

Ich habe jetzt mit diesem oberen Rand begonnen, mit den Kettrandmaschen.
Jetzt habe ich gelesen, dass diese Randmaschen garnicht so geeignet sind, um daran später neue Maschen aufzunehmen.

1. Warum nicht? Was sind die Nachteile? Ich hatte diese Randmaschenart eigentlich gerade deswegen gewählt, weil ich die Einstechmöglichkeiten sehr übersichtlich finde?

2. Macht es Sinn, die ersten 10 cm mit dem hübschen Kettrand zu stricken und für den Rest dann einfach auf einen geeigneten Zusammen-strick- Rand zu wechseln? Welchen würdet ihr da empfehlen?

Gruß,
Sonja

Re: Randmasche in der Rückreihe immer zu locker

Verfasst: Mo Nov 12, 2012 18:46
von Kerstin
Rubinette hat geschrieben:Ich habe jetzt mit diesem oberen Rand begonnen, mit den Kettrandmaschen.
Jetzt habe ich gelesen, dass diese Randmaschen garnicht so geeignet sind, um daran später neue Maschen aufzunehmen.
1. Warum nicht? Was sind die Nachteile? Ich hatte diese Randmaschenart eigentlich gerade deswegen gewählt, weil ich die Einstechmöglichkeiten sehr übersichtlich finde?
Ja, diese Kante ist sehr übersichtlich. Du kannst daraus auf zwei gestrickte Reihen eine Masche aufnehmen, weil man auf zwei Strickreihen eine Randmasche hat.
Nun kommt es darauf an, wie viele Maschen Du später für den Rand auffassen sollst. Wenn es eine Masche auf zwei Reihen ist, ist der Rand prima geeignet. Wenn es aber beispielsweise zwei Maschen auf drei Reihen oder drei Maschen auf vier Reihen sind, wirst Du Probleme bekommen, weil man aus einer Randmasche keine zwei Strickmaschen aufnehmen kann.
2. Macht es Sinn, die ersten 10 cm mit dem hübschen Kettrand zu stricken und für den Rest dann einfach auf einen geeigneten Zusammen-strick- Rand zu wechseln? Welchen würdet ihr da empfehlen?
Ich würde Dir ein :arrow: vernünftiges Stricklehrbuch empfehlen, in dem verschiedene Randmaschen gezeigt werden. Und ich würde Dir empfehlen, mal Pröbchen mit den verschiedenen Randmaschen zu stricken, damit Du weißt, worum es überhaupt geht.
Da ich Deine persönliche Pingelingkeitsschwelle nicht kenne, kann ich Dir nicht zu etwas Bestimmtem raten. Du musst selbst entscheiden, wie gut Du mit leicht unterschiedlichem Aussehen und/oder Problemen beim Anstricken einer Blende leben kannst.

Zahlreiche Grüße
Kerstin

Verfasst: Mo Nov 12, 2012 20:22
von Rubinette
Hallo,

na toll, das sind so Feinheiten, dass blöderweise in den Anleitungen nicht erwähnt wird. Und das, obwohl das Buch sich damit, für Anfänger geeignet zu sein.
Warum sagen die nicht einfach dazu, welche Randmasche man für das Muster verwenden soll?!

Ob sich meine Randmasche eignet wg der aufzunehmenden Maschen, weiß ich nicht. Da steht nur eine cm- Angabe (40 cm). Und am deren Kante soll man dann später 120 Maschen aufnehmen. Wie soll ich wissen, ob das später mit der Kettrandmasche hin haut?

Spricht denn was dagegen, ein Strickstück mit der einen bestimmten Randmasche zu beginnen und später in eine andere zu wechseln, und zwar an den Stellen, an denen neu aufgenommen oder zusammen gestrickt wird?

Gruß,
Sonja

Verfasst: Mo Nov 12, 2012 23:09
von Kraut2010
Hallo!

Weil ich auch mit ungleichen Randmaschen kämpfe, habe ich nochmals im Netz nach Problemlösungen gesucht und bin auf diese hier gestoßen:

http://alpistrickbuch.blogspot.de/2011/ ... schen.html

Verfasst: Mo Nov 12, 2012 23:20
von Annette 1965
Rubinette hat geschrieben:Warum sagen die nicht einfach dazu, welche Randmasche man für das Muster verwenden soll?!
Hallo Rubinette!

Ich finde, Grundlagen zu vermitteln (und dazu gehört die Kenntnis verschiedener Möglichkeiten, wie man Randmaschen arbeitet), gehört nicht zu den Aufgaben einer Designerin. Sich die Grundlagen anzueignen, ist Sache der Strickerin.

Beste Grüße von Annette

Verfasst: Di Nov 13, 2012 07:12
von Kerstin
Hallo Sonja,

in deutschen Anleitungen wird meistens vorausgesetzt, dass jemand Grundlagenkenntnisse hat. Dazu gehört auch das Wissen um verschiedene Möglichkeiten bei den Randmaschen. Das ist für Anfänger schwierig, aber man ist ja nur eine begrenzte Zeit Anfänger. Später weiß man, worauf man achten muss. Es gibt gute Grundlagenbücher, in die man reinschaut, wenn man an einem Punkt nicht weiterkommt oder unsicher ist. Dafür muss die Anleitung dann nicht so dick sein wie ein Buch, weil darin nicht alles erklärt werden muss.

In amerikanischen Anleitungen wird Dir jede Masche einzeln vorgestellt und alles seitenweise ausführlichst erklärt. Das ist für Anfänger toll; als Fortgeschrittene ist man nur genervt. Es ist ähnlich wie beim Autofahren, wenn Dir jemand in allen Details vorträgt, Du sollst "jetzt Gas wegnehmen, jetzt kuppeln, jetzt runterschalten, jetzt endlich blinken, jetzt aber bremsen, jetzt aber schleunigst am Lenkrad drehen" usw., wenn es um die Kurve geht. Irgendwann kann man das automatisch, dazu braucht man keine ständige Ansage.

Und was Deine jetzigen Randmaschen betrifft: Du kannst problemlos per Dreisatz ausrechnen, aus wie vielen Reihen Du an Deinem Strickstück 120 M aufnehmen sollst. Miss an dem Stück, das Du schon gestrickt hast, wie viele Reihen Du dort auf 10 cm hast. Dann rechnest Du diese Zahl mal vier. Schwupps, schon hast Du die Reihenzahl für 40 cm.

Strick halt dort, wo genäht wird, den Kettrand und dort, wo Maschen aufgenommen werden müssen, den Knötchenrand (in jeder Reihe jede Randmasche rechts).
Betrachte Deine Strickstücke immer auch als Übungsstücke. Schau Dir nach der Vollendung kritisch an, was gut gelungen ist und was man besser machen könnte. Lass diese Erfahrungen in Deine nächsten Projekte einfließen. Man wird mit jedem Teil etwas sicherer und besser. Und es ist erlaubt, anders vorzugehen, als der Designer es vorsieht, wenn man die eigene Methode besser findet. :-)

Zahlreiche Grüße
Kerstin

Verfasst: Di Nov 13, 2012 07:37
von Michaela
Rubinette (njamm, diese Apfelsorte mag ich auch gerne),

falls du dich mt dem Gedanken trägst, ein Grundlagenbuch anzuschaffen (was auch ich als fortgeschrittene Strickerin empfehlen möchte), haben wir hier einige Empfehlungen

viewtopic.php?t=27955&highlight=grundlagenbuch

Verfasst: Di Nov 13, 2012 14:42
von Rubinette
Kraut2010 hat geschrieben:Hallo!

Weil ich auch mit ungleichen Randmaschen kämpfe, habe ich nochmals im Netz nach Problemlösungen gesucht und bin auf diese hier gestoßen:

http://alpistrickbuch.blogspot.de/2011/ ... schen.html

Cooooool! Vielen Dank. Das ist echt ein super Tipp und ist es auch klar beschrieben, wie das gehen soll (bei vielen anderen Anleitungen zu so was kapier ich oft nicht, was die wollen).
Ich habe es gleich ausprobiert und es funktioniert tatsächlich wunderbar. Jetzt sind meine Randmaschen viel schöner.

Annette 1965 hat geschrieben:Ich finde, Grundlagen zu vermitteln (und dazu gehört die Kenntnis verschiedener Möglichkeiten, wie man Randmaschen arbeitet), gehört nicht zu den Aufgaben einer Designerin. Sich die Grundlagen anzueignen, ist Sache der Strickerin.
Naja, aber die sehen ja auch vor, was man mit einem Strickstück später anfangen soll (z.B. neue Maschen dran aufnehmen). Von daher wäre die Angabe über die Randmasche doch nicht viel mehr, als ein Strickmuster vorzugeben. Da sagen Sie ja auch, man soll glatt rechts oder wie auch immer stricken...
Ich finde, darüber kann man streiten, was noch zur Anleitung gehört und was nicht?!

@all:

Habe jetzt beschlossen, dass ich für das "freie" Stück die Kettrandmasche nehme und für den Rest die Nahtrandmasche. In meinem Buch wird die als die Randmasche beschrieben, die sich am besten eignet um daran neue Masche für eine Blende aufzunehmen.
Was meint ihr dazu?

Habe auch gerade beschlossen, dass ich das Stück, das ich schon gestrickt habe, nochmal auftrenne und neu stricke, denn ich bin mit der GLeichmäßigkeit noch nicht so zufrieden. Der Anfang war recht holprig und an ein paar Stellen hab ich ne Masche falsch gestrickt (Rippmuster).