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Mütze im Patent

Verfasst: So Jan 06, 2013 19:41
von Katie
Guten Abend Zusammen!

Erstmal wünsch ich allen Strickwütigen hier noch ein frohes neues Jahr!

Ich habe inzwischen schon einige Mützen gestickt, zuletzt auch für Weihnachten drei, die sehr gut angekommen sind.

Nun wollte ich mal eine im Patentmuster versuchen. Dazu wollte ich das Bündchen wie bisher 1 Masche rechts, eine links und dann zum Patent übergehen. Mein Problem ist jetzt, dass ich nach dem Bündchen Maschen auf jeder Nadel 4-6 Maschen zunehmen muss. WIE aber nimmt man beim Patent richtig zu, dass das Muster dann auch wieder stimmt und wie nimmt dann später richtig ab?

Ich hab mich beim Patent für die tiefgestochene Variante entschieden, also wo man immer in die untere Masche einsticht...

Hoffe doch, dass mir der eine oder andere sicher helfen kann :)

Danke schon mal im Voraus!

Verfasst: So Jan 06, 2013 21:19
von Michaela
Hallo, Katie,

auch dir ein gutes Neues (Strick-)jahr!

Ich hoffe, dass bei "der eine oder andere" auch Frauen und Transgender gemeint sind :wink:

Zunahmen beim Patent möglichst bei den rechten Maschen, und zwar werden immer zwei Maschen bei einer Zunahme zugenommen, damit der Rhythmus gewährleistet bleibt.

Zum Zunehmen suchst du dir eine "rechte" Masche. Du strickst aus dieser Masche tiefer gestochen eine Masche rechts heraus, lässt aber die Masche noch auf der linken Nadel. Dann ein Umschlag und die rechte Masche nochmals rechts stricken, von der Nadel gleiten lassen. In der nächsten Reihe den Umschlag verschränkt im Maschenrhythmus abstricken.

Beim Abnehmen müssen demgemäß auch zwei Maschen gleichzeitig abgenommen werden. Zuvor musst du dich entscheiden, ob sie linksgeneigt oder rechtsgeneigt abgenommen werden sollen. Diese Entscheidung sollte zwengs der besseren Optik durchgehend eingehalten werden.
Hierbei werden bei Rechtsneigung eine "rechte" Masche tiefergestochen mit den beiden davorliegenden Maschen rechts zusammengestrickt. Bei Linksneigung die "rechte" Masche wie zum Rechtsstricken tiefer gestochen abheben, die nächsten beiden Maschen rechts zusammen stricken und die abgehobene darüber ziehen.

Verfasst: So Jan 06, 2013 21:21
von Kerstin
Hallo Katie,

bevor Du loslegst, mach bitte eine Maschenprobe über ausreichend viele Reihen. Patent geht normalerweise sehr in die Breite, verglichen mit anderen Stricktechniken. Es ist gut möglich, dass Du Dir die Zunahmen sparen kannst.

Zahlreiche Grüße
Kerstin

Verfasst: So Jan 06, 2013 21:29
von Michaela
Es ist gut möglich, dass Du Dir die Zunahmen sparen kannst.
Es sei denn, man will diese ausufernden Pfannkuchen-Mützen, wo ein Sikh den Haarwuchs von 30 Jahren unterbringen kann :D

Verfasst: So Jan 06, 2013 21:32
von frieda
Ich mache Patentmützen so, dass ich das Bündchen auch 1re/1li mache, und zwar mit einer kleinen Nadelstärke (sagen wir mal, z.B. 4.5). Und dann stricke ich den Patent-Teil mit einer größeren Nadelstärke (z.B. 6). Dadurch, dass das Patent ohnehin auseinandergeht, hat man dann eine locker-fluffige Mütze, die am Bündchen gut anliegt.

Grüßlis,

frieda

Verfasst: So Jan 06, 2013 22:10
von Siebenstein
Michaela hat geschrieben:Diese Entscheidung sollte zwengs der besseren Optik durchgehend eingehalten werden.
Völlig OT, aber ich muss es loswerden: Liebe Michaela, vielen Dank für die Bereicherung meines Wortschatzes! Das Wort "zwengs" kannte ich noch nicht; es gefällt mir extrem gut - eine schöne Mischung aus "zwecks" und "wegen", die, wenn das Internet die Wahrheit sagt, aus dem Bayrischen stammt.

LG, Ulrike

Verfasst: Mo Jan 07, 2013 12:06
von Michaela
Bitte sehr, liebe Ulrike.

In meiner Jugend habe ich an Wettbewerben im Trickskilauf teilgenommen. Da wurde oft im alpenländischen Raum trainiert. Dabei ist von den Kollegen so mancher zweckmäßiger Ausdruck übernommen worden.

Hast du übrigens schon fleißig im Böttcherschen Wörterbuch gelesen?

Verfasst: Mo Jan 07, 2013 12:38
von Siebenstein
Michaela hat geschrieben: Hast du übrigens schon fleißig im Böttcherschen Wörterbuch gelesen?
Yepp! Es liegt auf der Fensterbank nebem den Ort, den ich mehrmals täglich allein besuche, ich bin jetzt bei H und mir hat sich besonders eingeprägt, dass mein gelegentlich abends unter der Bettdecke auftretendes Leiden "Florenz" heißt.
(Wer sich jetzt an den Kopf fasst und gar nichts mehr versteht, sollte sich dieses Buch kaufen, daraus lernt man auch, was ein Stölpchen ist ;) )

Viele Grüße,
Ulrike

Nochmal OT

Verfasst: Mo Jan 07, 2013 14:09
von Michaela
Dann hast du deinen Wortschatz ja schon richtig sinnstiftend erweitert!

Verfasst: Mo Jan 07, 2013 18:42
von Bärbl13
Liebe Ulrike,

das Wörtchen "zwengs" kommt aus dem bayrischen Sprachraum, da hat Tante Google recht. :wink:

Verfasst: Mo Jan 07, 2013 18:47
von Katie
Michaela hat geschrieben:Hallo, Katie,

auch dir ein gutes Neues (Strick-)jahr!

Ich hoffe, dass bei "der eine oder andere" auch Frauen und Transgender gemeint sind :wink:

Zunahmen beim Patent möglichst bei den rechten Maschen, und zwar werden immer zwei Maschen bei einer Zunahme zugenommen, damit der Rhythmus gewährleistet bleibt.

Zum Zunehmen suchst du dir eine "rechte" Masche. Du strickst aus dieser Masche tiefer gestochen eine Masche rechts heraus, lässt aber die Masche noch auf der linken Nadel. Dann ein Umschlag und die rechte Masche nochmals rechts stricken, von der Nadel gleiten lassen. In der nächsten Reihe den Umschlag verschränkt im Maschenrhythmus abstricken.

Beim Abnehmen müssen demgemäß auch zwei Maschen gleichzeitig abgenommen werden. Zuvor musst du dich entscheiden, ob sie linksgeneigt oder rechtsgeneigt abgenommen werden sollen. Diese Entscheidung sollte zwengs der besseren Optik durchgehend eingehalten werden.
Hierbei werden bei Rechtsneigung eine "rechte" Masche tiefergestochen mit den beiden davorliegenden Maschen rechts zusammengestrickt. Bei Linksneigung die "rechte" Masche wie zum Rechtsstricken tiefer gestochen abheben, die nächsten beiden Maschen rechts zusammen stricken und die abgehobene darüber ziehen.

Danke für alle Rückmeldungen. Da Michaelas die ausführlichste war, bezieh ich mich jetzt mal da drauf.

Ich hab es mir durch gelesen, aber ich versteh leider nur Bahnhof. Das klingt furchtbar kompliziert. Dabei möcht ich doch eigentlich nur eine einfache locker/fluffige Beanie stricken, die mir einfach nicht so recht gelingen will, vor allem beim Abnehmen oben. Ich hab bis jetzt bei 24 Maschen pro Nadel immer 2 mal pro Nadel abgenommen, wobei der Abstand immer gleichmäßig war, aber es wird einfach nicht schön rund, sondern immer eher "eckig" oder kantig. Hat da jemand noch nen Tipp für mich?

Und gibt es noch andere leichte Mustervarianten, die dem 1re 1li ählich sind? Sonst muss ich damit mal versuchen, bisher hab ich ja nur glatt rechts gestrickt...

Verfasst: Mo Jan 07, 2013 18:59
von frieda
So, dann mal meine ultimative ultra-easy Beanie-Anleitung:

78 Maschen mit Lana Grossa Bingo mit Nadeln der Stärke 4.5 anschlagen und zur Runde schliessen. Dann 7 cm 1re/1 li stricken. Anschliessend Patentmuster in Runden mit Nadeln der Stärke 6 stricken, bis das Strickstück 27 cm hoch ist. Dann 2 R 1re/1li, dann zur Nadelstärke 4.5 Wechseln und noch 2 R 1re/1li. Anschliessend jeweils 2 Maschen zusammenstricken, bis nur noch ca. 8 Maschen vorhanden sind, diese dann mit dem Strickfaden zusammenziehen.

Das gibt eine Mütze, die oben sehr schnell zusammengeht, was sie auch nicht ganz rund macht sondern so ein bisschen zusammengerafft aussehen lässt. Das sieht aber ganz lässig aus, ich habe mir schon diverse davon in unterschiedlichen Farben gemacht.

Für Leute die Patent nicht in Runden stricken mögen kann man die auch gerade stricken und später zusammennähen.

Grüßlis,

frieda

Verfasst: Mo Jan 07, 2013 19:52
von Michaela
Hallo, Katie,

nur "durchlesen" nutzt meistens nichts, um es zu verstehen. Da steht man sich oft selbst im Weg.

Es hat sich bewährt, wenn man einen Probelappen strickt, an dem man neue Techniken lernt. Wenn du die Maschen auf der Nadel hast, wird dir klar, was gemeint ist und du kannst es ganz einfach nachvollziehen.

Schon Aristoteles hat das Lernen durch Handeln empfohlen und nicht durch lesen :D

Entscheiden wirst du selbst müssen, ob du es "einfach" haben oder etwas lernen willst.

Verfasst: Di Jan 08, 2013 12:16
von Katie
Michaela hat geschrieben:Hallo, Katie,

nur "durchlesen" nutzt meistens nichts, um es zu verstehen. Da steht man sich oft selbst im Weg.

Es hat sich bewährt, wenn man einen Probelappen strickt, an dem man neue Techniken lernt. Wenn du die Maschen auf der Nadel hast, wird dir klar, was gemeint ist und du kannst es ganz einfach nachvollziehen.

Schon Aristoteles hat das Lernen durch Handeln empfohlen und nicht durch lesen :D

Entscheiden wirst du selbst müssen, ob du es "einfach" haben oder etwas lernen willst.
So, ich HABE es jetzt mit einem kleinen Probestück probiert und ich bekomme es so NICHT hin. Ich wie bei meiner Mütze erst ein kleines Bündchen 1re, 1li gemacht und dann im Patent Maschen zugenommen. Und von der Reihe an, wo ich Patent gestrickt hab, erkennt man gar nichts mehr, es hängen Schlaufen raus und die Reihenfolge stimmt schon gar nicht!

Ich kann nichts dafür, aber bei manchen Dingen tu ich mir unheimlich schwer, es nur durch lesen zu begreifen, da ist es besser, man zeigt es mir praktisch. Leider habe ich dazu bis jetzt noch kein Video gefunden, wo das gezeigt wird.

Werd ich wohl einfach 1re 1li stricken, bevor ich mich mit diesem Patentmuster vollkommen verrückt mach und dann noch den Spaß am Stricken verlier.... :?

Verfasst: Di Jan 08, 2013 12:34
von Michaela
Videos
http://www.youtube.com/watch?v=sA6UmR1W3I8
in Runden
http://www.youtube.com/watch?v=paigiMk5C_E

hier, was ich erklärt habe im Film, Ton kann man abstellen, die Bilder sind aussagekräftig genug
http://www.youtube.com/watch?v=tWtJ4lkS2f0
http://www.youtube.com/watch?v=T41nLiYPrTo

Verfasst: Di Jan 08, 2013 13:27
von Katie
Danke für die links. Es geht nicht darum, dass ich nicht weiß, wie man Patent in Runden strickt. Das weiß ich, hab ich probiert und das klappt auch. Nur das zunehmen will einfach nicht klappen. Ich hab vorhin beim ersten Mal den Fehler gemacht, dass ich nicht rund gestrickt habe und dann kam kuddelmuddel raus. Hab mir dann aber die Mühe gemacht und ein Probestück auf ein Nadelspiel rund gestrickt. Jetzt sieht es besser aus, aber die zugenommen Maschen verwirren mich. Ich hab sie wie du sagtest rechts verschränkt abgestrickt. Aber ich hab dann immer zwei rechte Maschen nacheinander und das Muster stimmt so nicht mehr.

Es ist jetzt in Ordnung, ich müsst euch nicht weiter mühen. Ich scheine einfach zu blöd zu sein, Patent zu stricken, bzw. zuzunehmen. Denn die anderen links, offensichtlich das zunehmen gezeigt wird, sind in Englisch und obwohl ich Englisch kann, kann ich der Anleitung leider nicht folgen. Auch wenn ich nur die Bilder anschau, bringt mich das leider nicht weiter. Beim allerletzten link versteh ich nur Bahnhof und weiß gar nicht genau, was die Dame da zeigen will. Mit dem Zunehmen, wie hier beschrieben, hat das gar nichts zu tun...

Bleibt mir noch die Frage, ob es möglich ist, nach dem Bündchen einfach eine Reihe glatt rechts zu stricken und da die Zunahmen zu machen und dann mit dem Patent anfangen?

Verfasst: Di Jan 08, 2013 13:30
von Michaela
Hast du die beiden letzten Links mal angeschaut? Da kannst du Masche für Masche mitstricken. Ich denke nicht, dass du zu blöd bist, es ist eine Übungssache.

Und klar kannst du erst eine Runde rechts stricken und dabei die Zunahmen machen, das wird man kaum sehen. Davon abgesehen gibt es keine Strickpolizei, die das kontrolliert.

Verfasst: Di Jan 08, 2013 18:50
von Katie
Kann es sein, dass ich beim Umschlag was falsch gemacht hab? Weil auf dem vorletzten link, da hat die Dame dann drei Maschen aus der einen gemacht. Ich hab beim Umschlag immer nur den Faden vor die Masche gelegt, wie beim links stricken, ich glaub das war falsch, oder?

Ich hab mir alle links angeguckt, aber das Letzte ist für mich total verwirrend, weil ich nicht wirklich nachvollziehen kann, was das mit dem Zunehmen zu tun hat.

Hab das Bündchen nämlich jetzt fertig und muss nun sehen, wie ich weiter mach. Wenn ich jetzt eine Reihe glatt rechts strick, muss ich da auf irgendwas achten? Meine Mutter meinte dann noch, ich könnte ja auch mit 1re 1li zunehmen, aber da ist das gleiche Problem, dass das Muster erhalten bleibt....

Verfasst: Di Jan 08, 2013 19:26
von Basteline
Ich hab beim Umschlag immer nur den Faden vor die Masche gelegt, wie beim links stricken, ich glaub das war falsch, oder?
Ja, da scheinst du den Umschlag falsch interpretiert, bzw umgesetzt.
Ein Umschlag liegt als Schlinge auf der Nadel drauf, und diese Schlinge strickst du in der Rückkreihe verschränkt = ins hintere Maschengleid einstechend, ab.
Was du gemacht hast, gibt es bei einigen Mustern, um eine vorliegende Maschenoptik zu erzeugen.

Und du nimmst aus einer Masche 2 Maschen zu, plus die Masche, die du sowieso stricken mußt. Daher siehst du auf dem Video auch 3 Maschen.

Verfasst: Mi Jan 16, 2013 12:18
von Katie
Wie dem auch sei, dass mit dem Patent stricken bei meinen Mützen hab ich inzwischen aufgegeben. Das Zunhemen hab ich einfach nicht hingekriegt, hab stattdessen einfach im 1re/1li Modus noch zugenommen und dann Patent gestrickt. Gefiel mir dann aber doch nicht so. Genau wie 1re/1li für die ganze Mütze.

Ich stricke mit Bravo/Schachenmayr Wolle, wie hier z.B.: http://basteln-de.buttinette.com/shop/a ... mn=2013195 nur halt in gelb/lila und mit 4er Nadeln.

Ich wollte die Mütze absichtlich nicht so dick, weil sie evtl. nicht nur im Winter getragen wird. Die Herrenmütze, die ich noch stricken möchte, hat dieselbe Woche nur andere Farben eben.

Nachdem ich jetzt fast ein ganzes Knäul lila verbraucht hab und nichts dabei rausgekommen ist, hab ich mich zumindest mal dazu entschieden, dass ich Bündchen und glatt rechts bleiben möchte. Jetzt meine Frage, wie mach ich es bei glatt rechts am besten, dass die Mütze trotzdem schön locker wird? Und wie mach ich es am besten bei den Abnehmen, dass das auch gut aussieht?

Vielen Dank für eure ganze Hilfe, ich weiß es wirklich sehr zu schätzen!