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Retten oder von vorne anfangen?

Verfasst: Di Mär 12, 2013 19:22
von ingeborg hansen
Hallo
Mitten drin in meinem Pullover hatte ich vergessen, nach der Wolle auf dem Knäuel zu gucken. Wenn ich Wolle wickel und anstücke, verknote ich immer einen andersfarbigen Faden zwischen den beiden Enden. Sollte ich den Faden nicht sehen, fällt das Gestrick nicht zu Boden - und ich kann reppeln. Jedenfalls bei einfachen Sachen.

Nun stricke ich aber ein Muster und als ich einen bunten Faden mitgestrickt hatte, weil ich auf den Bildschirm guckte, musste ich natürlich reppeln. Das war schwer bei der dunkelblauen Wolle und dem Tuck Muster. Ich habe also resolut den Kram von der Maschine genommen, weil ich noch nie ein elektronisches Muster gereppelt hatte. Wie das geht, muss ich erst noch studieren.
http://www.strikinge.blogspot.dk/2012/0 ... relse.html
Aber: Ist es nicht meistens so, dass man genauso schnell wieder von vorne anfangen kann?
Viele Grüsse
Ingeborg

Re: Retten oder von vorne anfangen?

Verfasst: Di Mär 12, 2013 20:15
von Kerstin
Ich bin der Retter-Typ. 8) Dass ich ein Teil ganz von vorn anfange, passiert selten. Aber ich bin auch eher ruhig, gerate nicht so schnell in Wut oder Panik (jedenfalls nicht beim Maschinestricken) und fasse die Sachen behutsam an, so dass ihnen möglichst nicht noch mehr passiert.

Da ich in meiner Strick-Karriere von Anfang an auf Elektronik-Maschinen gestrickt habe, weiß ich schon, wie man die Maschine so einstellt, dass man mit der richtigen Musterreihe weiterstrickt. Aber vorzugsweise hänge ich die Maschen in einer Reihe auf, von der aus das Weiterstricken möglichst einfach ist, weil z.B. gerade ein Farb- oder Musterwechsel war oder ein Rapport zu Ende ist. Dann ribble ich auch mal zwei, drei Reihen weiter zurück (oder neulich sogar über 50 R glatt rechts), wenn dann das Aufhängen und Reihenzählen einfacher ist.

Zahlreiche Grüße
Kerstin

Re: Retten oder von vorne anfangen?

Verfasst: Di Mär 12, 2013 21:26
von maggi
Hallo Ingeborg,

ich versuche auch erst mal, zu retten, was zu retten ist. Oft fallen ja kleine Fehler anderen gar nicht auf, die sehe nur ich. Manchmal allerdings "verschlimmbessere" ich den Fehler oder es klappt nicht so, wie ich das will, und dann packt mich der Zorn und ich donnere eine Reihe ohne Garn drüber, so dass alles auf den Boden fällt. Na, mein Wollwickler ist gleich neben der Maschine angeschraubt... Mein Mann kennt das Wickelgeräusch und läßt mich dann lieber in Ruhe!

Re: Retten oder von vorne anfangen?

Verfasst: Mi Mär 13, 2013 06:51
von mero-lugaa
Hallo Ingeborg,

wen es nur ein paar Reihen sind, versuche ich an sich immer, "zurückzustricken". :floor: Aber ich gebe dir Recht, dass es bei einigen Mustern deutlich schwer ist als bei anderen. Extrem schwer finde ich es bei Lochmustern, weil man da die Maschen wieder auf ihre ursprünglichen Nadeln zurückheben muß. Und auch Tuck-Muster können bösartig sein. :lol: Norweger sind in der Regel kein so großes Problem. Es kommt auch darauf an, wieviel ich schon von dem Teil gestrickt habe. Wenn ich noch im unteren Drittel bin, kann es eventuell wirklich schneller sein, neu anzufangen.

Re: Retten oder von vorne anfangen?

Verfasst: Mi Mär 13, 2013 11:01
von ingeborg hansen
Hallo und vielen Dank für die Antworten

Der Ausdruck
Manchmal allerdings "verschlimmbessere" ich den Fehler
von maggi gefällt mir besonders gut, weil ein verbesserter Fehler, den ich immer sehe, dann doch zum Neuanfang leitet.

Ja, bei glattgestricktem repple ich auch gern 20-30 Reihen zurück und bei Mustern auch bis an einen vernünftigen Anfang eines Musters. Leider sollte ich gestern 24 Reihen TUCK zurückreppeln um ins glattgestrickte zu kommen. Dabei sind dann stellenweise Tuck Maschen ohne Wolle auf der Nadel gewesen.

Nun habe ich daraus gelernt. Bei Wolle könnte ich das Teil von der Maschine nehmen können, die Fehlerreihen und ein paar Reihen des glattgestrickten dämpfen, die Maschen auf eine Stricknadel nehmen und dann wieder auf die Maschine setzen. Dabei wäre mir aber viel Wolle verlorengegangen. Die gedämpften Reihen sind ja ziemlich kraus. (Die könnte ich aber wieder zum Strang wickeln und über Dampf glätten und für die Innenseite der doppelten Borten nehmen, denn durch das Reppeln und dämpfen ist die Wolle dünner als die originale Wolle).

Weil ich mich aber nicht so gut mit dem interaktiven Stricken auskenne und auch nicht mit der Musterung, wenn man reppeln muss, werde ich heute mal einen Probelappen stricken, wo ich das reppeln bei meinem Tuck Muster studieren werde.

Mir ist nicht ganz klar, wie ich wieder so programmiere, dass ich ich den Anschluss zum Muster bekomme. Folgendes bei Muster 255 (gestrickt auf KH 940) Muster geht über 12 Reihen
Muster eingegeben - Schlitten links, Schalter KC I. -Nach rechts stricken
In der ersten Reihe werden die Nadeln nur vorgeschoben weil am Anfang des Musters 2 glatte Reihen sind.
In der 2. Reihe werden die "Tuck" Nadeln vorgewählt - auch die 2. Reihe wird glatt gestrickt
In der 3. Reihe - von links nach rechts - wird zum erstenmal "getuckt" = die zürückliegenden Nadeln werden nicht gestrickt, bekommen den Faden drübergelegt.
4. 5. 6. Reihe genauso.
7. und 8. Reihe wie 1. und 2. Reihe.
In der 9.10. 11. und 12. Reihe wieder Tuck. ............usw.

Mein Muster soll dieses Muster in verschiedenen Breiten haben: 1 volles Muster nach der Borte, dann wieder viele Reihen Glatt, erneut Tuck Borte mit 3 vollen Tuck Mustern, wenige Reihen glatt und dann 10 volle Tuck Muster.

Leider wird beim interaktiven Stricken der Wechsel von Tuck zu glatt nicht angezeigt, da muss ich also konzentriert nach dem Bildschirm arbeiten. Ja...........und da ist dann die Wolle ausgegangen.
Aber ich lerne ja nie aus. Also auf ein neues, so lange noch Tageslicht ist.

Ich könnte das Teil viel schneller fertig stricken, wenn ich mir nicht das interaktive Stricken in den Kopf gesetzt hätte, weil ich es bei den Ärmelabnahmen (stricke den Ärmel von oben nach unten) leichter finde wenn mir der Bildschirm die unregelmässigen Abnahmen vorgibt, will ich gerne interaktiv stricken.

Viele Grüsse
Ingeborg