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Hallo zusammen

Ich habe mir das Stricken über Bücher und Videos selbst beigebracht und würde mich derzeit wohl noch eher zu den Anfängern zählen. Projekte sind hauptsächlich Accessoires, also Schals, Mützen, Stirnbänder, Stulpen etc. pp., wobei ich mich allerdings auch schon mal an einem Pullover versucht habe. Das Stricken einzelner Teile, das Spannen und anschließende Zusammennähen fand ich jedoch so abschreckend, dass ich es nie wieder versucht habe. Bei Socken habe ich ein ähnliches Problem, ich breche mir beim Stricken mit dem Nadelspiel beinahe die Finger und finde es einfach furchtbar unpraktisch

Inzwischen stolpere ich aber immer häufiger über Top-Down-Anleitungen sowie den "Magic Loop" und überlege, ob das nicht eine gute Alternative für mich darstellen würde und ich würde das gern mal versuchen. Mein großes "ABER": Da ich ja wie bereits geschrieben stricken überwiegend autodidaktisch lerne, wollte ich gern mal einen VHS-Kurs besuchen oder zu einem Stricktreff gehen, um die ein oder andere Frage vielleicht in der Praxis klären zu können oder auch um Anregungen zu bekommen. Soweit ich das aber in Erfahrung bringen konnte, wird bei diesen Veranstaltungen in erster Linie "konventionell" gestrickt, weshalb ich mich frage, ob es als Anfängerin wirklich sinnvoll wäre, auf eigene Faust anders zu beginnen. Sollte ich also besser die Zähne zusammenbeißen und mich durch Matratzenstiche und Nadelspiele kämpfen mit dem Vorteil, jederzeit Hilfestellungen dazu bekommen zu können? Oder bewerte ich diese Hilfe über und schaffe das auch ohne VHS oder Stricktreff? Oder, noch besser, kann mir jemand, der gut stricken kann, vermutlich auch bei einem Top-Down-Pulli helfen, weil das Grundwissen dafür ausreicht, auch wenn derjenige selbst seinen eigenen Pulli mit einer anderen Methode stricken würde?

Und wie ist hier so das Verhältnis? Strickt ihr so wie ihr es irgendwann mal von jemandem erklärt bekommen habt? Oder habt ihr eure Methode zwischenzeitlich geändert? Wechselt ihr zwischen Methoden? Gibt es besondere Argumente für die eine oder andere Art und Weise zu stricken?

Interessierte Grüße

Hallo Cleo,
mit einem Top-Down-Pulli werde ich Dir nicht helfen können, weil ich nur einmal einen gestrickt habe und das ist Jahre her. Mir macht das Zusammennähen nichts aus, deshalb stricke ich Pullis und Jacken "konventionell", d.h. Vorder- und Rückenteile getrennt.
Einige Teile stricke ich aber aus gutem Grund lieber rund, nämlich Socken, Mützen, Handschuhe und vor allem Formen, die ausgestopft werden sollen. Besonders kleine Teddys und Hasen (die ich hin und wieder gern stricke) versuche ich immer rund zu stricken, weil ich es hasse, die kleinen Beinchen und Ärmchen zusammennähen zu müssen. Lieber "denke" ich mir die Anleitung entsprechend um.
Wenn Du mit dem Magic Loop Probleme hast - da bist Du nicht die einzige Gott sei Dank gibt es eine gute Alternative - strick doch mit zwei Rundnadeln! Für jede Hälfte der Runde eine. Wichtig ist, jede der Nadeln immer mit ihrem eigenen anderen Ende abzustricken. Dann hast Du kein Gefummel mit dem Nadelspiel und kommst trotzdem entspannt im Kreis herum.

Grüße von Anna

Hallo,

ich stricke überwiegend in Einzelteilen und von unten nach oben. Wir hatten dazu auch mal eine Umfrage hier im Forum wer wie an so etwas heran geht.

Es mag wohl daran liegen, dass ich es irgendwann mal so angefangen habe und sich das etabliert hat

Letztens habe ich mich an etwas Neues gewagt und zwar Ärmel von oben eingestrickt. Bis auf den Vorteil das man nichts mehr einnähen muss kann ich dazu nichts sagen und so richtig hat es mir auch nicht gefallen was ich da produziert habe. Ich werde daher weiter in Zukunft meine Ärmel von unten stricken und einnähen.

Topdown habe ich noch nie etwas gestrickt, geschweige denn selbst entworfen. Irgendwie weigert sich mein Hirn bei einer anderen Strickrichtung zu denken

Mit Nähen habe ich zum Glück keine Probleme und mache es auch "gerne", weil es so ein magischer Moment ist in dem sich alles zusammen fügt und tatsächlich was anziehbares aus den Einzelteilen wird.

Wahrscheinlich bilde ich es mir nur ein, aber ich habe das Gefühl das Kleidungsstücke mit Nähte besser sitzen. Manchmal hat man ganz merkwürdiges Garn, es liegt wahrscheinlich an der Zwirnung, aber ohne Naht bekommt man z.B. Drehärmel, also die verdrehen sich beim Tragen am Arm.

Welchen Lernstil du bevorzugst musst du selbst entscheiden, nicht zuletzt weil jeder Mensch anders lernt. Du kannst es ja mal bei einem VHS Kurs versuchen, allerdings weiß ich nicht ob es speziell einen fürs Pullover stricken gibt (bei uns zumindest nicht). Ein Stricktreff ist natürlich auch eine Möglichkeit; da jeder andere Vorlieben hat wird sich bestimmt jemand finden der deinem "Stil" entspricht. Aber auch hier wieder ist die Spanne groß, weil ich der Ansicht bin, beim Stricken gibt es wenig was wirklich "richtig" und wirklich "falsch" ist, sehr vieles ist Ansichtssache, persönliche Vorliebe, etc. Wer gerne verschränkte Maschen strickt weil er die linken falsch wickelt soll das von mir aus auch gerne weiter so tun, wird trotzdem ein Pullover draus Und natürlich unterliegt jeder einem natürlichen Entwicklungsprozess. Man entdeckt neue Methoden und Techniken, probiert sie aus, modifziert sie, verwirft sie wieder.

Liebe Grüße
Dani

Wo Runden die Strickweise erleichtert, stricke ich Runden.
Im Stricken mit dem Nadelspiel bin ich schneller als mit anderen Methoden, das ist nicht unpraktisch, sondern höchst effizient, wenn man es beherrscht.

Und wie ist hier so das Verhältnis? Strickt ihr so wie ihr es irgendwann mal von jemandem erklärt bekommen habt? Oder habt ihr eure Methode zwischenzeitlich geändert? Wechselt ihr zwischen Methoden? Gibt es besondere Argumente für die eine oder andere Art und Weise zu stricken?

Immer, wenn ich eine neue Methode gesehen habe, wurde sie ausprobiert. War sie besser als das bisher gelernte, habe ich gewechselt. Ich habe als Kind die französische Stricktechnik gelernt, einige Jahre später die kontinentale und diese beibehalten, weil sie schneller geht. Dennoch kann ich auch noch ganz flott französisch stricken. Ich kann von rechts nach links und von links nach rechts stricken, zumindest die rechten Maschen. Das habe ich mir bei einem Projekt in Entrelac angeeignet und werde es bei etwas Vergleichbarem wieder anwenden.

Pullover von oben stricken: da kenne ich mittlerweile mindestens vier verschiedene Techniken, einschließlich dem gleichzeitigen Einstricken von Kugelärmeln.
Im Juni kommt eine Designerin in einen Ort 20km von hier, die eine fünfte, ebenfalls vielverprechende Methode hat, von oben zu stricken, das werde ich mir in jedem Fall ansehen.

Da ich nicht weiß, welche Top-Down-Methode du anwenden willst, kann ich auch nicht sagen, ob ich dir behilflich sein kann, aber bei so vielen kompetenten Mitgliedern wird sich jemand finden.

Mein Argument so oder anders zu stricken ist, dass man viel mehr Möglichkeiten zur Gestaltung hat, umso mehr Methoden man sich aneignet. Jede hat ihre Daseinsberechtigung und keine ist besser oder schlechter. Es gibt grundlegende Techniken, die einem helfen, das Strickstück besser zu gestalten.

Alle erfahrenen Strickerinnen hier haben mindestens ein Grundlagenbuch, in das sie auch immer wieder hinein schauen. Ich würde zu einer Anschaffung generell raten, denn dann ist man auch imstande selbst zu urteilen, welche Techniken und Methoden gerade angebracht sind.
viewtopic.php?f=26&t=27955&p=180397#p180397

Wie schon geschrieben wurde, gibt es Strickstücke, die man besser mit Nähten versieht. Das Ausarbeiten, sprich zusammen nähen, Fäden vernähen und dergleichen gehört ebenso zu einem perfekten Strickstück (das womöglich Passform benötigt), wie eine gewaschene Maschenprobe. Wer sich davor scheut, darf sich gleich auf viel Auftrennarbeit freuen.

Ich selbst würde niemals aus Bequemlichkeit eine Methode oder Technik wählen, die hinterher ein unbefriedigendes Ergebnis zeigt.

Hallo Cleo,

Stricken hat mit dem Kochen gemeinsam, dass es viele verschiedene "Zubereitungsarten" gibt. Und je mehr man wenigstens mal versucht hat, umso mehr Optionen stehen einem offen.

Man kann, je nachdem, sowohl von oben wie auch von unten etwas stricken. In beiden Fällen kann man nahezu nahtlos oder mit Nähten stricken. Beides hat seine Vor- und Nachteile. Mich stört z.B. am Stricken ohne Nähte, dass große Teile gegen Ende sehr schwer und unhandlich werden. Es nervt mich, wenn ich beim Stricken eines Ärmels in Runden das komplette Leibteil endlose Male mitdrehen muss. Deshalb mache ich vieles lieber in Einzelteilen. Aber ich habe auch kein Problem mit dem Zusammennähen, weil ich weiß, wie man ordentliche Randmaschen arbeitet, die sich später mühelos zusammennähen lassen.

Kleinkram wie Mützen, Handschuhe aller Art und Socken stricke ich lieber in Runden, da hat man nicht soviel Gewicht herumzuwuchten, und Nähte fände ich da eher störend.

Wenn Du Dein Leben lang alles nur auf eine Art machen willst (täglich Bohneneintopf, täglich Raglan von oben), dann ist das für den Anfang vielleicht einfacher, aber auf die Dauer wird's möglicherweise recht eintönig. Du entscheidest selbst, ob Du auf einer bestimmten Stufe stehen bleibst oder Dir die Strickwelt auch mal aus anderen Perspektiven anschaust.

Zahlreiche Grüße
Kerstin

Hallo Cleo!

Erst einmal: Stricken erfordert viel Geduld, aber man lernt auch durch das Stricken, geduldiger zu werden.
Bitte erwarte nicht, daß Du alles, was Du erst wenige Male gemacht hast, sofort mit Leichtigkeit zu bewältigen ist!
Mit einem Nadelspiel zu stricken, ist reine Übungssache, es wird Dir bei ausdauernderen Versuchen zunehmend leichter fallen. Und der Matratzenstich ist auch nicht schwer zu erlernen.

Ich habe fast alles mit Hilfe von Büchern gelernt. Ich wollte dies und jenes unbedingt können, also habe ich mich in Ruhe damit beschäftigt.
Pullover stricke ich am liebsten in Einzelteilen von unten nach oben, habe aber auch schon andere Methoden praktiziert.

Beste Grüße von Annette

Die letzen Pullis hab ich alle von unten in Runden gestrickt. Erst Strickprobe fürs Muster, da ich ohne Anleitung arbeite und von daher die Maschenzahl immer berechnen muss. Ärmel stricke ich allerdings mit Spiel, das die meist für die Rundnadel zu eng sind. Als Maß nehme ich einen Pulli der gut passt. Zunahme für die Ärmel wird berechnet, ist bisher aber meist auf 2 M jede 6.R ausgekommen. Dann kommt alles auf 2 RundNadeln:
halber Arm, Rücken, halber Arm //
halber Arm, Vorderteil, halber Arm,
dann ist der Ansatz der Ärmel einfacher. Ab hier wird's ein Kraftakt, da das ganze Stück pro Runde gedreht wird. auf jeden Fall merkt man ob das Stück warm ist . Raglan abnehmen, jede 2 Runde 4 mal 2 Maschen. je nach Muster 3 zusammen oder 2 mal 2 zusammen, probiere ich vorher an der Strickprobe aus.
Damit der Kragen am Rücken passt setze ich hinten einige Reihen ein, wobei die Ärmelmaschen abgenommen werden.
bisher hats immer ganz gut funktioniert.

Zusammennähen ist nicht meine Sache und von der Spitzenstrickerei bin ich an schwere Stücke gewöhnt. mit RVO hab ich noch keine Erfahrung, der Vorteil ist aber sicher, das die länge von Körper und Ärmel durch anprobieren optimiert werden kann. um das große Stück und die Rumwuchterei kommt man aber nicht Drumherum.

viele Grüße
Irma

Hallo ihr Lieben!

Eure Antworten haben mich sehr zum Nachdenken angeregt und es ist sehr interessant zu lesen, wie ihr strickt und welche Erfahrungen ihr gesammelt habt.

Ich denke, ich werde für's Erste den Weg wählen, der mir am meisten Spaß macht und einfach versuchen, für Alternativen offen zu bleiben. Den Magic Loop werde ich mal ausprobieren und auch mal versuchen, einen Pulli rund zu stricken. Zum Glück habe ich zwei kleine Kinder, das bietet viele Möglichkeiten für kleinere Socken- und Pulloverprojekte!

Hallo Cleo und auch alle anderen!

Ich bin auch noch ziemlicher Anfänger. Mit Nadelspiel hab ich noch nicht gestrickt, deswegen kann ich da nichts dazu sagen.
Aber ich habe eine Handy-Tasche mit einer Rundstricknadeln gestrickt.
Hier ist ein Video in dem das sehr gut erklärt wird:
http://www.youtube.com/watch?v=oyJLSU0X_5A
Vielleicht hilft dir das ein bisschen.
Und ich kann dich übrigens gut verstehen. Ich hab alles was ich bisher kann (ok, ist noch nicht sooo viel) aus YouTube gelernt.
Und hier habe ich auch schon einige Tipps mitgenommen.
Viel Spaß weiterhin beim Stricken!
Dina

Socken stricke ich seit jeher mit Nadelspiel, Pullover eher hin und her, manchmal bis zu den Armausschnitten in Runden. Jetzt habe ich zum ersten Mal einen Pullover von oben angfangen und bin begeistert!!! Das werde ich bestimmt noch öfter machen, allein die Möglichkeit, zwischendurch anzuprobieren, ist Gold wert und das Zusmmennähen fällt auch flach. Genial!

So, ich noch mal. Inzwischen habe ich einen "Schlachtplan" zusammengestellt und eine Übersicht beisammen mit Projekten, die als nächstes angegangen werden, schließlich muss ich ja mit irgendwas anfangen.

Zunächst werde ich einen Pullover von oben stricken und damit das nicht zu frustrierend wird, versuche ich mich erstmal an einem Kinderpullover. Meine Tochter trägt Größe 86, da muss ich dann auch keinen 12 Knäulen hinterhertrauern, falls das Ergebnis für's erste nur mäßig ausfallen sollte. Und außerdem sehe ich zügig Ergebnisse.

Bei Socken habe ich mich auch gegen die Standardmethode entschieden und werde meine erste Socke an den Zehen beginnen und auf einer Rundstricknadel stricken. Ich habe eine schöne Anleitung gefunden, die auf den ersten Blick nachvollziehbar erscheint, also versuche ich es einfach mal.

Zur VHS werde ich mich auch anmelden, aber für einen kombinierten Häkel-/Strickkurs. Häkeln kann ich nämlich so gut wie gar nicht und somit werde ich auf jeden Fall etwas Brauchbares lernen - selbst wenn man mir bei meiner Socke oder dem Pulli nicht helfen kann.