Strickendes Landei hat geschrieben:Hallo Hundekeks,
ob es einen merklichen Unterschied macht habe ich noch nicht ausprobiert, aber Fischer Wolle erhöht bei Arbeitssockenwollen den Polyamid-Anteil um die Socken haltbarer zu machen.
http://www.fischer-wolle.de/sockenwolle-5212.html
Diese Wolle ist aber auch dicker - hat nur ca 150m Lauflänge auf 50g.
Ich habe meinem Sohn gerade den zweiten Schwung daraus gestrickt. (
http://hummelbrummel.blogspot.de/2015/1 ... -mein.html)
Die ersten hat er jetzt 2 Jahre in Betrieb und ich kann noch keinen Schaden feststellen. Allerdings trägt er sie tatsächlich als Arbeitssocken, also nicht oder kaum strumpfsockig zu Hause und er hat seit vielen Jahren welche aus Rellana-Wolle im Einsatz, die auch noch ziemlich gut sind.
Ansonsten habe ich beim langjährigen Sockenaufkommen in unserer Familie tatsächlich ziemlich große Qualitätsunterschiede feststellen können, was die Haltbarkeit einzelner Marken, aber auch von Produktreihen innerhalb einer Marke betrifft, sowohl an meinen Füßen (Laufe viel strumpfsockig) als auch an denen meiner Kinder.
Regia hält bei uns oft sehr lange. "Akut" habe ich meine dauergetragenen Paare der Produktreihe "Canadian Colors" (gab es ca vor 10 Jahren) immer noch im ständigen Einsatz und wundere mich allmählich über die Haltbarkeit, sie sind kein bisschen fadenscheinig. Allerdings wärmen sie nicht mehr so gut wie früher. Auch mit der Corina von Fischerwolle und Flotte Socke von Rellana habe ich überwiegend gute Erfahrungen gemacht. (Darf ich schon sagen, oder?)
Aber es gibt auch Marken, die kaufe ich schon lange nicht mehr, wobei es sein kann, dass die ihre Produkte im Laufe der Jahre auch geändert/verbessert haben.
Viele Grüße
Hummelbrummel
PS
Anmerkung:
Dass sich Socken abnutzen, ist ein völlig normales Phänomen und in Zeiten, in denen es noch gar kein kunstfaserverstärktes Garn gab, haben sich die Leute darauf eingestellt und die Sachen so gestrickt, dass man sie leicht ausbessern kann.
Ich habe schon mal einem anderen Forum etwas dazu geschrieben und bin so frei und kopiere meinen damaligen Beitrag hier rein.
Vielleicht interessiert es ja den ein oder anderen.
In alten Handarbeitsbüchern gibt es folgende Tipps zum Sockenstricken: (VOR der Erfindung kunstfaserhaltiger Sockenwolle!!)
Das Prinzip heißt "Sparvorfuß". Man strickt das Bündchen in Runden. Ab der Ferse strickt man die Oberseite und die Unterseite des Fußes je getrennt in Hin-und Rückreihen, für die Spitze kommt alles wieder in Runden auf das Spiel. Anschließend werden die Seitennähte geschlossen. Wenn die Sohle durchgelaufen ist, kann man einfach die Seitennähte lösen, das schadhafte Stück raustrennen, neustricken und zur Spitze hin im Maschenstich verbinden. Die Spitze auftrennen und neustricken ist auch kein Problem und auch für die Ferse ist das einzeln möglich.
Hier die Literatur, auf die sich Deine Frage ja eigentlich bezog:
> Therese de Dillmont: Encyclopädie der weiblichen Handarbeiten, o.J. (wahrscheinlich zwischen 1910-1930) S.194 (Die Trennung zwischen Ober-und Unterseite beginnt gleich nach dem Bündchen.)
Zitat: (S.193 - weils so nett ist): "Sparvorfuss: - Ferse, Sohle und Strumpfspitze sind am meisten der Abnutzung unterworfen, während der Risttheil mehr geschont bleibt. Die Südländer haben diesen Uebelstand ins Auge gefasst und fertigen den Vorfuss ihrer Strümpfe und Socken in zwei Theilen an. Hierdurch wird nicht nur Zeit und Material gespart, sondern noch das Wiedereinstricken der schadhaft gewesenen Partien wesentlich erleichtert ... "
>Bertha Schwetter: Bayers Lehrbuch der weiblichen Handarbeiten, Band 1, 2.A.1931, S.69
(+ Anleitung zur nachträglich eingestrickten Ferse)
> Mizi Donner/Carl Schnebel: Illustrierte historische Handarbeitstechniken, Original war ca 1920, ich habe ein neues Reprint. (Hier wird empfohlen, erst die obere Hälfte des Fußes zu stricken und dann beim Stricken von Ferse und Sohle die Seitenmaschen des Oberfußes gleich mit aufzufassen, Spitze wieder in Runden, S. 68. Das "Klarlegen" der Maschen für eine Ferse und Stricken derselben wird mit zwei Bildern beschrieben (S.66), außerdem noch zwei Seiten über das "Ausbessern von Strümpfen" S. 67/68.)
Zitat: S.62 " ...Ein Paar Strümpfe mit Fersen in Normalgröße halten dreimal so lange, als ein Paar mit kleiner Ferse. ... Das oft geübte Beilegen eines feinen Fadens bei Anfertigung der Ferse und Spitze ist nicht zu empfehlen. Der feine Faden nützt sich nach zweimaliger Wäsche ab, und es stehen dann die Fadenenden pelzartig heraus. Ferse und Spitze sind dadurch nur versteift aber keineswegs haltbarer. – Es ist besser, zum Stricken der Ferse und Spitze kleinere Nadeln zu nehmen; – in diesem Falle muss jedoch die Maschenzahl der ersten Reihe vermehrt werden, und zwar sind pro Nadel 2 M. aufzunehmen, die nach der Vollendung der Ferse wieder abgenommen werden...."
Soweit die Meinung von Mizi Donner. Zur Fersenbreite werden übrigens 50 Maschen vorgeschlagen. Ich habe standardmäßig 32.