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Hallo, brauche mal euer Schwarmwissen! ( Bin absoluter Anfänger )
Ich habe mir eine gebrauchte Busch ( Brother) DM 420 Doppelbett Handstrickmaschine von 1970 gekauft. Ohne Wolle läuft das Teil ohne Probleme. Nun habe ich mal mit dem Einbett versucht mittels Wickelanschlag gemäss Anleitung das Stricken auszuprobieren.
Habe dafür Schachenmayr Catania fine, über eine Kerze frisch aufgewickelt. So weit so gut. 1 Reihe geht gerade noch und danach fassen die Nadeln die Wolle nicht mehr anständig. Dann hackt der Schlitten usw. Ich werde das Gefühl nicht los, dass ich etwas mit der Fadenführung/Spannung falsch mache. Einstellungen sind auf Normal Stricken und Maschenweite beim Anschlag auf 1 danach stellte ich es auf 5 um. Beim Doppelbettingen Stricken das selbe, Netzanschlag gelingt, ich mache die vorgeschriebenen 4 Runden und schalte dann den Schlitten gemäss Anleitung um, passe die Nadelbetten und den Versatz gemäss Anleitung an und ZACK nix geht mehr, Schlitten blockiert....??? Hat jemand eine Idee wie ich das Problem lösen kann ?

Hallo Verena,

herzlich willkommen im Forum.

Die Gewichtskämme und Seitengewichte sind ordentlich drin?

LG Hummelbrummel

Beim Doppelbett hab ich das gemacht, die Netzreihe mit den Rundtoren hat geklappt. Dann soll ich fürs re/li stricken die Einstellung am Schlitten ändern, hab ich auch gemacht, aber ich kann danach nicht mehr weiter stricken.
Wenn ich nur mit einem Nadelbett stricke, soll ich den Maschenabzug verwenden, für Gewichtloses arbeiten. Laut dem Anleitungsheft liest sich alles voll easy, klappen tut aber nix, ausser dem Anschlag

Hm. OK.

Für den Anfang ist es vielleicht gut, sich langsam anzunähern:

Erinnere ich mich recht, dass die Catania aus Baumwolle ist? Die ist baumwolletypisch wenig elastisch. Sie müsste eigentlich gehen, ist aber vermutlich nicht gerade das gutmütigste Anfängergarn. Mit 4-fädiger Sockenwolle wärst Du besser bedient, um zu sehen, wie Deine Maschine tickt, weil die elastischer ist.

Ich würde Dir empfehlen, erst mal das Dopelbett zu bezwingen, z.B. einen Schal zu stricken, und dann weiterzusehen.
(Weil ich das Doppelbettstricken am Doppelbett wesentlich einfacher finde, als das Einbettstricken am Doppelbett, und man sich da besser der Materie annähern kann.)

VerenaE hat geschrieben: ↑Sa Mai 15, 2021 00:38 Beim Doppelbett hab ich das gemacht, die Netzreihe mit den Rundtoren hat geklappt. Dann soll ich fürs re/li stricken die Einstellung am Schlitten ändern, hab ich auch gemacht, aber ich kann danach nicht mehr weiter stricken.

Das Prinzip müsste Folgendes sein:
Netzreihe - Kamm einhängen - Umstellen auf Rund - nach den Rundtouren wieder zurück zur gleichen Einstellung wie zur Netzreihe.

Stellt sich allenfalls die Frage nach der Maschenweite:
Bei meiner alten Doppelbettmaschine mache ich die "Netzreihe" mit der Einstellung 0, hänge den Kamm ein und drehe dann mit jeder nächsten Runde eine Stufe höher.
In der Anleitung zu Deiner Maschine (falls mir die gleiche vorliegt, ich habe sie aus dem Netz), finde ich nichts über die MW zur Netzreihe, aber die Rundtouren sollen mit MW 2 und das weitere Stricken mit MW 3 ausgeführt werden. Vielleicht ist das für die starre Catania zu wenig und du musst hier eine größere Maschenweite einstellen.
Probiere das mal. (Also: 1. Runde MW 2, 2. Runde MW 3, dann versuche MW 4, oder wenn es immer noch hakt und klemmt, gleich MW 5, falls Du das nicht eh schon gemacht hast.)

Das wäre jetzt mal mein erster Ansatzpunkt.

Wenn das nichts hilft:

Ein anderer Grund könnte sein, dass Deine Betten zu dicht beieinander stehen und entweder der Kamm nicht frei hängt und deshalb der Abzug nicht klappt oder sich das Garn behindert. Falls das ein Grund ist, dann ist es auch schlauer, sich von "zu weit" (-> lockeres Maschenbild) nach "zu eng" (-> Stricken funktioniert nicht) vorzuarbeiten.


Noch ein Punkt: Du hast Deine Versuche am Doppelbett über jeder zweiten Nadel probiert? Also auf jedem Bett nur jede zweite Nadel in Arbeit, und die jeweils "auf Lücke" zur Nadel am gegenüberliegenden Bett? Das wäre gut.
Falls Du jede Nadel belegt hast und dann den Versatz so einstellst, dass sich die Nadeln genau gegenüberstehen, dann kollidieren die beim Stricken und Du kannst froh sein, dass der Schlitten "nur" blockiert und Du Dir nicht gleich diverse Nadeln verbogen hast. (Das war nämlich damals meine erste Übung an der Strickmaschine und hat mich ein paar Nadeln gekostet.)

Viel Erfolg!

LG Hummelbrummel

PS: Ich kenne Deine Maschine nicht aus eigener Anschauung, vom Funktionsprinzip her sind diese Doppelbetten aber alle recht ähnlich.

Danke für die vielen Tips! 4fädige Sockenwolle hab ich tatsächlich als erstes beim Doppelbett versucht und bin folgendermassen gemäß Anleitung vorgegangen: 1re/1li mit jeder 2. Nadel. Zeiger der Versatzskala auf Mittelstrich, Netzreihe mit Maschenweite 1 ( 0 gibt es nicht ) und Schalter auf N für Normalstricken erstellt,
dann den Kamm mittig in die Reihe zwischen die "V" eingehängt. Weiter den Schlitten für die beiden Anschlag Rundtouren auf Maschenweite 2. gerstellt sowie die Schalter beim HS auf N und R und beim VS auf R und N gestellt. ( steht so in der Anleitung ) Zeiger vom Versatz auf 3. und so die beiden Rundtouren gemacht.
Danach wollte ich eine Grundstrickart versuchen nämlich das Re/li Gestrick. Dazu Maschenweite auf 3 und alle Schalter vom Schlitten auf N ( Normalstricken ) gestellt, das hat dann nicht mehr geklappt, weil der Schlitten direkt blockiert.
Ich hatte die Idee, dass ich das Maschinenstricken vielleicht mit dem Anleitungsheft lernen kann, aber es scheint mir schon eine Philosophie für sich zu sein, ohne jemand der es einem zeigen kann

wenn Du Sockenwolle nimmst und Maschenweite 3 hast ist das evtl.ein bischen zu fest, und Hummelbrummel hat recht die Nadeln dürfen sich nicht direkt gegenüberstehen.
Auf meiner Doppelbett Singer habe ich mit einer 250er Lauflänge nur Frust bei Maschenweite 2-3 erlebt als Anfängerin, versuch es mal mit einer höheren Maschenweite 4 oder gleich 5 .wäre ein Versuch wert .

ich lese grad das hat Hummelbrummel ja auch schon geschrieben ....wer lesen kann ist klar im Vorteil...

Catina weist eine Handstricknadel von 3 (2,5-3,5 ) aus das müsste schon bei MW 5 liegen bei einer Feinstrickmaschine.

Oh dann herzlichen Dank für den Hinweis ! Aber wenn ich die 4 fädige SoWo nehme ( habe OPAL ) Dann auch Maschenweite 5

ich nehme immer ca 1,5 -2 MW mehr als die Handstricknadel angeben ist. Damit ich nicht ein Brett stricke , aber da hat jeder seine eigene Meinung, für den Anfang probiere ich immer erst locker dann fester. Eine Probe muss man ja eh, machen. Es ist einfach leichter am Anfang .

VerenaE hat geschrieben: ↑Sa Mai 15, 2021 09:31 ... Zeiger der Versatzskala auf Mittelstrich, ...

... Zeiger vom Versatz auf 3. ...

Vorwort: ich gehe davon aus, diese "Versatzskala" regelt den Versatz der Betten gegeneinander (= verschiebt eines davon nach rechts/links).

Vergiss mal die Zahlen auf der Skala und schau Dir an, was passiert, wenn Du das änderst:
Die Betten müssen sich so gegenüberstehen, dass sich die Nadeln NICHT gegenüberstehen.

Da, wo die Nadel aus dem Bett fährt, darf auf dem gegenüberliegenden Bett KEINE Nadel sein.
Beim 1r/1l (N) dürfen sich keine Nadeln direkt gegenüberstehen.

Könnte das das Problem sein? Falls ich hier völlig falsch liege, müssen wir woanders weitersuchen.

Evtl würden Fotos die Fehlersuche erleichtern.

Hier bekommst Du vielleicht einen Eindruck, wie das aussehen sollte. (Wobei ich hier am Anfang nicht mit Rundtouren, sondern mit Kontrastgarn arbeite, aber es geht ja erst mal darum, zu verstehen, wie die Maschine überhaupt arbeitet.):
https://hummelbrummel.blogspot.com/2018 ... r-die.html

VerenaE hat geschrieben: ↑Sa Mai 15, 2021 10:13 Oh dann herzlichen Dank für den Hinweis ! Aber wenn ich die 4 fädige SoWo nehme ( habe OPAL ) Dann auch Maschenweite 5

Mit der Maschenweite musst Du Dich rantasten, da ist jede Maschine etwas anders, aber es ist besser, mit "Maschine strickt, aber Maschen sind zu locker-> dann stell ich halt enger" anzufangen als mit "Maschine strickt nicht, und ich weiß nicht warum".

(schrieb Elke ja auch schon)

Hummelbrummel hat geschrieben: ↑Sa Mai 15, 2021 10:38

VerenaE hat geschrieben: ↑Sa Mai 15, 2021 09:31 ... Zeiger der Versatzskala auf Mittelstrich, ...

... Zeiger vom Versatz auf 3. ...

Vorwort: ich gehe davon aus, diese "Versatzskala" regelt den Versatz der Betten gegeneinander (= verschiebt eines davon nach rechts/links).

Vergiss mal die Zahlen auf der Skala und schau Dir an, was passiert, wenn Du das änderst:
Die Betten müssen sich so gegenüberstehen, dass sich die Nadeln NICHT gegenüberstehen.

Da, wo die Nadel aus dem Bett fährt, darf auf dem gegenüberliegenden Bett KEINE Nadel sein.
Beim 1r/1l (N) dürfen sich keine Nadeln direkt gegenüberstehen.

Könnte das das Problem sein? Falls ich hier völlig falsch liege, müssen wir woanders weitersuchen.

Evtl würden Fotos die Fehlersuche erleichtern.

Hier bekommst Du vielleicht einen Eindruck, wie das aussehen sollte. (Wobei ich hier am Anfang nicht mit Rundtouren, sondern mit Kontrastgarn arbeite, aber es geht ja erst mal darum, zu verstehen, wie die Maschine überhaupt arbeitet.):
https://hummelbrummel.blogspot.com/2018 ... r-die.html

Die Nadeln stehen versetzt zu einander, sie "kreuzen" sich sozusagen. Ich bin gerade daran das 2. Bett und die Nadeln zu reinigen, werde morgen wenn alles wieder zusammengebaut ist ein Foto anhängen. Ich danke euch schon mal herzlich für die Hilfe, war bis jetzt schon mal sehr aufschlussreich

Hallo Verena,

mir ist gerade noch was eingefallen.
Probier doch mal Folgendes, vielleicht mit einem Wollrest, nur als Teststück:

VerenaE hat geschrieben: ↑Sa Mai 15, 2021 09:31 4fädige Sockenwolle ... folgendermassen gemäß Anleitung vorgegangen: 1re/1li mit jeder 2. Nadel. Zeiger der Versatzskala auf Mittelstrich, Netzreihe mit Maschenweite 1 ( 0 gibt es nicht ) und Schalter auf N für Normalstricken erstellt,
dann den Kamm mittig in die Reihe zwischen die "V" eingehängt.

Bis hierhin genau so. Die Netzreihe hat ja funktioniert.

Jetzt verstellst Du an beiden Schlitten nur die Maschenweite, und zwar vor jedem Hin- und jedem Herschieben um 1, bis du bei 5 bist.
Sonst verstellst Du gar nichts, vor allem nicht den Versatz.
Dann strickst Du ein paar Reihen.
Das sollte dann eigentlich schon mal ein 1r/1l Gestrick geben. Wenn das klappt, dann strickt die Maschine jedenfalls, wie sie soll und wir wissen, dass sie es grundsätzlich kann.

Um dann einen schönen Anschlag hinzubekommen, schiebst du nach der Netzreihe die 4 Rundtouren ein, stellst die Maschine aber anschließend wieder genau so ein, wie wir dann ja hoffentlich schon wissen, dass es geht.

Ich bedanke mich, das werd ich gleich morgen früh so versuchen

Das hat geklappt, in der Anleitung steht zwar man muss den Versatz nach der Bildung der Netzreihe verstellen, ich habs jetzt aber wie du es beschrieben hast gemacht und das hat funktioniert !
Maschenweite 6 scheint für die Wolle zu passen

Hallo VernaE,
ich kenne zwar deine Maschine nicht, doch hast du mal die Nadelsperrschiene kontrolliert?
Viele Grüße
Beaune

Ich konnte das Problem mit einer peniblen Reinigung der Maschine und Nadeln und den tollen Tipps oben lösen und bin nun fleissig am üben ! Danke