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Zur Zeit stricke ich viel mit Sockenwolle von Hand. Dabei fällt mir auf, dass das Garn sich ganz schnell überdreht. ich lasse den überflüssigen Drall sich raustrudeln und stricke weiter und bumm nach wenigen Nadeln habe ich wieder Schillerlocken im Faden.
Liegt es daran, dass ich sehr fest stricke, liegt es an der Wolle oder ist das normal? Macht noch wer diese Eahrung?
Ich kann mich nicht mehr erinnern ob das früher auch ein Problem war.

Hallo Ingeborg,

das Überdrehen kann verschiedene Ursachen haben. Festes Stricken ist dafür aber eher nicht verantwortlich, obwohl nicht gänzlich auszuschließen.

Wenn man Garn vom Strang mittels Wickler aufwickelt, bringt man praktisch immer zusätzlichen Drall hinein. Bei diesem Vorgang dreht sich das entstehende Knäuel ja immer in dieselbe Richtung. Wird geribbelt und erneut gewickelt, verstärkt sich der Drall, denn unsere Wickler kennen nur eine Richtung.

Meist kommen "selbstverkordelnde" Garne aber schon so vom Hersteller. Vielleicht wird absichtlich überschüssiger Drall eingezwirnt, denn wenn es sich auseinanderdröseln würde, wäre das schlimmer. Das einzige Mittel dagegen, das mir einfällt: Solche Garne möglichst meiden und/oder den Hersteller darauf aufmerksam machen.

Zahlreiche Grüße
Kerstin

Danke Kerstin. Es ist also scheinbar nicht wirklich meine Schuld.

Es ist mir bei Sockengarn der verschiedensten Hersteller aufgefallen. Habe nochmal besonders darauf geachtet und es ist wohl so, dass das Garn schon mit starkem Drall aus dem Knäuel kommt. Ich nehme den Faden wenn möglich von innen, verstärkt auch den Effekt. Beim Stricken drehe ich die Socke immer in die gleiche Richtung die ebenfalls den Drall verstärkt. Nun habe ich gestern probiert das Strickzeug nach jeder Nadel einmal komplett zurück zu drehen. Also statt eine Drehung drallverstärkend pro Reihe vier Drehungen entgegen dem Drall. Das hat tatsächlich etwas bewirkt, ist aber schon etwas ungewohnt und automatisch verfalle ich doch wieder in die alte Verfahrensweise.
Fazit: das scheint zumindest bei Sockengarn halt so zu sein.

Meistens habe ich solche "Überdreher" bei einfädigem Garn, aber ich nehme an, dass bei der Herstellung alles in eine Richtung gezwirnt wurde, und zwar wegen der Stabilität ziemlich fest.

Am Stricken liegt das Kringeln definitiv nicht.

Ich würde mehrere Vorgehensweisen vorschlagen:

• entweder eine Drechscheibe besorgen und das Garn von außen abstricken
• das Knäuel 30 Min. in warmes Wasser legen, schleudern und trocknen
• Das Knäuel auf Strang wickeln, anfeuchten und gestreckt trocknen lassen. Spinnerinnen machen das so bei ihrem Kringelgarn