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Kunsthandwerkermarkt, was verkauft ihr da?

Verfasst: Sa Aug 16, 2025 09:09
von PippiLangstrumpf
Guten Morgen :)
Inzwischen stricke ich ja ein Weilchen an der Maschine, Socken und Mützen gehen relativ gut schon, Pullover machen Spaß, sind aber noch eine Herausforderung.
Und nun wurde ich eingeladen, an einem Kunsthandwerkermarkt teilzunehmen (umsonst und draußen, ein Tag (7 Stunden), in 8 Wochen) und habe zugesagt. Allerdings kriege ich grad kalte Füße weil ich gar nicht weiß, wie ich anfangen soll. Ich hab ja kein Lager oder so und verkaufe bisher noch nichts.
Aber ich kann mir den Stand mit jemand teilen, sodass es nicht so schlimm wäre wenn es wenig gibt 🙈😅 deshalb dachte ich, die Gelegenheit ist vielleicht günstig um einfach mal dabei sein zu können. Zumal dieser Markt nicht jährlich stattfindet.
Erwartet werden ca 3.000 Besucher, es wird etwa 40 verschiedene Stände geben.
Meine Frage an euch, die auf solche Märkte gehen:
Wieviel Auswahl brauche ich? Also zb Socken. Davon könnte ich einige machen, aber ich hab hauptsächlich Wolle für einzelne Paare, keine Konen. Macht ihr da viele gleiche Farben in verschiedenen Größen oder lauter unterschiedliche Farben? Und wieviele von den jeweiligen Größen? Ich hab überhaupt keine Idee, welche Menge, vor allem wenn ich so kurz Zeit nur zum vorbereiten habe, und Socken füllen ja nicht den Stand.
Das wäre auch schon die nächste Frage: WAS stricke ich, also worauf haben solche Marktbesucher denn Lust?
Socken gibt es ja so viele überall immer, also lieber große Sachen? Davon kann ich nicht soviel fertig bekommen bis dahin und die werden dann ja auch recht teuer 😬
Deshalb dachte ich, noch ein paar Schals und vielleicht Stulpen. Da wäre auch wieder die Frage nach dem „Vorrat“. Macht ihr da eher mehrere gleiche Stücke? Bisher hab ich nur Einzelteile, aber das könnte ich ja ändern.
Und dann noch ein paar Baby- bzw. Kinderpullover, einfach um noch etwas zum zeigen zu haben was einigermaßen schnell fertig wird bis dahin 😅
Die Designs nehme ich alle von den Passap Modellheften, mit denen komme ich ziemlich gut klar und da gibts dann keine Gefahr von Ideenklau 🥵

Und zuletzt natürlich noch die Frage nach den Preisen. Ich nehme eigentlich nur Markenwolle wie Holst, Hillesvåg und Sockenwolle von Opal, Lana, Regia oder Ferner. Weil ich immer denk, klar, die ist bisschen teurer, aber die Arbeit ist ja immer noch das kostbarste an den Sachen.

Auf diesen Markt gehe ich nicht für Umsatz, sondern um mal „den Zeh ins Wasser zu halten um die Temperatur zu fühlen“ sozusagen 😃 das heißt, ich erwarte nicht, viel zu verkaufen. Aber ich würd natürlich trotzdem gerne das produzieren, worauf die Leute auch Lust haben!

Freue mich wenn ihr eure Erfahrung mit mir teilen wollt und gerne ein paar Tipps habt!
Wünsche euch ein wunderschönes Wochenende ☀️
Liebe Grüße Lotta

Re: Kunsthandwerkermarkt, was verkauft ihr da?

Verfasst: Sa Aug 16, 2025 16:23
von Michaela
Ich richte den Stand für unseren Weihnachtsmarkt mit ein, und habe daher eine relativ gute Übersicht, was geht und was nicht, zumindest hierzulande.
  • Socken in allen Größen, besonders die gängigen, aber auch Herrensocken von 43 - 46/47. Hier auch angemessene Preise nehmen, also keine 10 €/Paar, hier fängt das bei 15 € für Kindersocken an (keine Babysöckchen) und endet bei 29 €, das wird auch bezahlt. Die Socken nach Größen geordnet am besten in Schachteln anbieten
  • Tücher: da sollte man Minimum 50 € nehmen, da sind die Leute aber schon schrappig
  • Gestrickte Kissenherzen gingen letztes Jahr prima, auch die Sternenkissen gingen weg.
  • Gehäkelte Einkaufsnetze mit breitem Griff, damit sie nicht einschneiden, waren auch der Renner.
  • Mützen gingen gut, aber nicht überragend
  • Bei den Stulpen waren hauptsächlich die mit den Wikingermustern gefragt.
  • Die Leute sind picky, wenn man den Sachen ansieht, dass sie maschinengestrickt sind.
Die Sachen müssen auch attraktiv auf verschiedenen Ebenen präsentiert werden, Übersicht ist das A & O. Preisschilder an allen Sachen, ggf. auch das Material.

Re: Kunsthandwerkermarkt, was verkauft ihr da?

Verfasst: Sa Aug 16, 2025 19:41
von Mallory
Ich habe vor ein paar Jahren zu einem Kunsthandwerkermarkt maschinengestrickte Loops beigesteuert. Ich hatte den Stand nicht selbst, sondern eine Bekannte von mir präsentierte selbstgenähte Wickelröcke und bat mich, das Angebot ein wenig aufzustocken.
Ich habe möglichst ausgefallene Muster und Kombinationen gestrickt und die Loops noch mit Knöpfen, Bändchen etc aufgepeppt, damit sie trotzdem "handgemacht" aussahen.
Nach meiner Erinnerung wurden die Loops so um 40 bis 50 Euro pro Stück angeboten. Zehn Stück hatte ich gestrickt, einer kam zurück, alle anderen wurden verkauft.
Hier ein Beispiel, die Größe war bei allen gleich.

Bild

Re: Kunsthandwerkermarkt, was verkauft ihr da?

Verfasst: So Aug 17, 2025 01:41
von PippiLangstrumpf
Herzlichen Dank ihr Beiden, für eure hilfreichen und ausführlichen Tipps!
Das hilft mir schon mal weiter, auch dass die Teile nicht nach maschinengestrickt aussehen sollten, hab ich gar nicht auf dem Schirm gehabt.
Da bin ich tatsächlich unsicher ob ich das hinkriege - bei allen Sachen sind ja die Nöhte dran, die ich beim rundstricken nicht hätte. Auch die Sockenbündchen muss ich ja nähen, wie macht ihr das? Strickt ihr die von Hand an?
Und was ist ein Wikingermuster? Meinst du Zöpfe? Oder ist das farbig?
Ich spiele ja am liebsten mit Farben und Mustern, aber da kann man halt echt daneben hauen 😬
Der Loop sieht toll aus, vor allem die Farbkombi gefällt mir sehr gut 🤩

Re: Kunsthandwerkermarkt, was verkauft ihr da?

Verfasst: So Aug 17, 2025 11:47
von Kerstin
PippiLangstrumpf hat geschrieben: So Aug 17, 2025 01:41dass die Teile nicht nach maschinengestrickt aussehen sollten, hab ich gar nicht auf dem Schirm gehabt.
Da bin ich tatsächlich unsicher ob ich das hinkriege - bei allen Sachen sind ja die Nöhte dran, die ich beim rundstricken nicht hätte. Auch die Sockenbündchen muss ich ja nähen, wie macht ihr das?
Viele Menschen nehmen eine Naht gar nicht wahr, wenn sie sauber gearbeitet ist. Für Sockenbündchen kannst du die Bickford-Naht verwenden. Sie funktioniert ähnlich wie der Matratzenstich, man nimmt aber nur die halbe Randmasche in die Naht, sticht also in der Mitte der Randmasche ein.
Loops kann man, sofern es einfarbige Reihen im Muster gibt, gut im Maschenstich schließen. Dabei wird eine zusätzliche Reihe von Hand "gestickt", die am Ende wie eine gestrickte Reihe aussieht.

Zahlreiche Grüße
Kerstin

Re: Kunsthandwerkermarkt, was verkauft ihr da?

Verfasst: So Aug 17, 2025 13:22
von nataschawolle
Hi,
Wir hatten von der Kirche einen Handarbeitskreis, da wurde zu Weihnachten immer verkauft.
Socken ohne Ende.
Wir hatten die Größen mit bunten Papier markiert,
Also z.b. 42/43 war ein oranges Schildchen.
40/41 Grün und so.
Darauf haben wir die Größe geschrieben und dran genäht.
Man orientiert sich besser, wenn alles durcheinander ist.
Wir hatten uns nen Kreisstanzer gekauft.

Babydecken gingen auch super.
Und Schnuffeltucher mit nem Kopf dran.
Aber ich glaube , jetzt braucht man ein Ce Zeichen bei Spielzeug.
Hausschuhe gingen auch gut.
Liebe Grüße Natascha

Re: Kunsthandwerkermarkt, was verkauft ihr da?

Verfasst: Mo Aug 18, 2025 09:17
von Michaela
Auch die Sockenbündchen muss ich ja nähen, wie macht ihr das? Strickt ihr die von Hand an?
Und was ist ein Wikingermuster? Meinst du Zöpfe? Oder ist das farbig?
Ich habe eine Rundstrickmaschine, da gibt es keine Sockenbund-Naht, ansonsten mache ich ein Klappbündchen, sitzt einwandfrei.

Wikingermuster sind spezielle Zopfmuster, die auch auf kleinen Flächen gut wirken.

Bei den Farben würde ich mich nach den Trendfarben des Jahres etwas ausrichten, weil die Kundschaft ihre Accessoires daran anpasst.
Die diesjährigen Farben sind eher gedämpft. Klar, man kann auch andere Farben nehmen, aber die werden dann in diesem Jahr nicht so gefragt sein. Bei einem Kunsthandwerkermarkt schauen die Leute eher auf sowas als auf einem Bazar.
Bildquelle www.ral-farben.de
Bild

Re: Kunsthandwerkermarkt, was verkauft ihr da?

Verfasst: Do Aug 21, 2025 08:53
von beaune
Hallo Lotta,
ich finde es toll und mutig, dass du das ausprobieren willst! Es ist in meinen Augen nicht einfach, unterschiedliche Stricksachen ansprechend zu präsentieren. Da ist es von Vorteil, wenn man sich vorab ein Konzept überlegt.

Ich hatte mal einen Stand gesehen, an dem auf einer rollbaren Kleiderstange unterschiedlichste Pullis hingen und der Verkaufstisch unübersichtlich bedeckt war mit weiteren Stricksachen. Das sah so schrecklich aus, dass mir die arme Frau ganz leid tat. Die hat bestimmt kaum Umsatz gemacht.

Unterschiedliche Ebenen sind gut, gemeinsame Farben gruppieren auch. Das spricht das Auge mehr an, als alle Sachen nach Objekt zu ordnen. Und wenn es nicht zuviel ist oder andere Dinge dazwischen sind, ist es umso besser, da es dann nicht so den Wühltisch-Charakter bekommt.

Ich wünsche dir viel Spaß und Erfolg bei deinem Vorhaben! Hoffentlich erzählst du dann, wie es gelaufen ist? Mich würde das sehr interessieren!