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Shadow lace
Verfasst: Mo Jul 30, 2007 14:27
von Monika Z
Hallo,
habt Ihr gewusst, dass unser allseits beliebtes "Gebiss" im Englischen
shadow lace transfer tool genannt wird?
Shadow lace - wie geht das und wie sieht das aus?
Das muss ja wohl ein Lochmuster sein, das am Doppelbett gestrickt wird und bei dem Maschen von einem Bett auf's andere gehängt werden.
Weder in der Anleitung zu meinem KR-850, noch in den Punch Card Patterns oder bei Hanne Barth habe ich etwas darüber gefunden.
Google hat z.B. dieses Buch ausgespuckt:
Understanding Your Ribber.
Vielleicht kaufe ich es. Oder hat einer von Euch schon Erfahrung damit?
Viele Grüße,
Monika
Verfasst: Mo Jul 30, 2007 15:13
von Mariachi
hmm alsow wenn ichs richtig verstanden habe was google so ausspuckt sind das wohl strukturmuster
http://www.kladez-knit.ru/education/library_uzor.htm
wenn du auf den link neben dem 2. bild klickst sind ein paar beispiele abgebildet - mehr kann ich dazu net sagen, kann kein russisch.
ansonsten kenn ich schattenspitze vom sticken - da wird auf der rückseite gestickt, damit auf der vorderseite schatten zu sehen sind.
lg,
sonja
Verfasst: Mo Jul 30, 2007 18:45
von Kerstin
Guten Abend,
für Shadow Lace benötigt man eine Doppelbett-Strickmaschine oder eine mit Doppelbett-Ergänzung.
Die Nadelbetten stehen auf Versatz. Am einen Nadelbett ist das eigentliche Gestrick. Am anderen werden mustergemäß zusätzliche Nadeln in Arbeit gestellt, die beim ersten Mitstricken ein Loch bilden, deshalb ist der Ausdruck "Lace" durchaus gerechtfertigt. Alle soundsoviel Reihen werden sämtliche Maschen vom zusätzlichen Nadelbett auf einen Rutsch ans Hauptnadelbett gehängt, und das Inarbeitstellen von zusätzlichen Maschen beginnt von vorn.
In einigen Empisal/Silver-Reed-Musterbüchern sind Anleitungen für diese Strickart. Selbst habe ich es noch nicht probiert, weil ich das Aussehen dieser Muster nicht so wahnsinnig toll finde, gemessen am Aufwand.
Zahlreiche Grüße
Kerstin
Verfasst: Di Jul 31, 2007 11:39
von Monika Z
Danke Euch beiden!
Wie heißt dieses Muster wohl auf Deutsch? Ich habe die Anleitung zu meinem SilverReed Doppelbett durchgeguckt. (Warum habe ich eigentlich kein Musterbuch?

) Es gibt Spitzeneffektmuster und Netzspitzenmuster. Die Technik entspricht aber in beiden Fällen nicht Kerstins Erklärungen.
Ich habe auf jeden Fall mal diese Ribber Fibel gekauft und gleich noch 2 andere Hefte der gleichen Verkäuferin. Klingt so, als stünden da noch mehrere ganz interessante Dinge drin.
Viele Grüße,
Monika
Verfasst: Di Jul 31, 2007 19:09
von Kerstin
Hallo Monika,
leider weiß ich auch nicht, wie diese Technik korrekt auf Deutsch heißt. In einem alten "stricke mit"-Heft wurde es mal in einem Leserbrief als "Schattenspitze" bezeichnet, aber das ist mir doch etwas zu wortwörtlich übernommen. Man könnte es vielleicht "Relief-Lochmuster" nennen.
Zahlreiche Grüße
Kerstin
Verfasst: Mi Aug 01, 2007 21:55
von StrickAndrea
Hallo Monika,
ich kenn die Muster mit dem Namen "Schattenspitzenmuster".
Hab mal einen Pulli in der technik gestrickt .
viewtopic.php?t=5047&highlight=
In gewissen Abständen werden Maschen vom vorderen Nadelbett auf das Hauptbett umgehangen. Es entstehen Muster die sehr plastisch wirken und feine Lochmuster. Ich find diese Muster sehr schön, aber ist auch viel Arbeit mit Geschick. Habe bei dem Gebiss eine Anleitung dabei , die ist aber leider nur in englisch.
Gruß
Andrea
Verfasst: Do Aug 02, 2007 07:18
von Kerstin
Hallo Andrea,
kannst Du kurz erläutern, auf welchem Nadelbett Du was gemacht hast? Ist das Muster (die zusätzlich in Arbeit gestellten Nadeln) am HNB gestrickt worden oder am VNB?
Mir ging nämlich gerade durch den Kopf, dass man das Muster automatisch vorwählen kann, indem man das eigentliche Teil am VNB hat. Am HNB kommen alle Nadeln in B-Position, und die Mustertasten am HNB-Schlitten werden auf Part/Vorlegemuster gestellt. Die jeweils musternden Maschen werden dann durch Computer oder Lochkarte in D-Position gebracht und stricken mit. Das Mühsame ist dann das Umhängen vom HNB ans VNB.
Vermutlich hast Du es auch genau so gemacht, oder?
Zahlreiche Grüße
Kerstin
Verfasst: Do Aug 02, 2007 10:45
von Knackendöffel Maren
Hallo,
kann es sein, dass Ihr die Tuck and Lace Pattern meint?
Im Buch Vol.5 sind auf Seite 260 einige Beispiele und in den Erläuterungen findet man auf Seite 291 die Übersetzung "Patent-Ausdeckmuster".
Gruß Maren
Verfasst: Do Aug 02, 2007 13:03
von StrickAndrea
Hallo Kerstin und alle Interessierten,
ich versuche es mal ausführlich und verständlich zu erklären.
Zunächst strickt man den Anschlag , oder das Bündchen mit beiden Betten.
Dann werden alle Maschen mit dem "Shadow Lace transfer Tool" kurz Gebiss vom hinteren also Hauptbett auf das vordere Bett (Ribber) übertragen.
Nun sollte die Musterkarte programmiert sein.
Als Muster wird "Vorlegemuster" ( slip stitch) eingestellt. Es wird in beide Richtungen gestrickt auf beiden Betten.
Zunächst enstehen ( wegen dem Vorlegemuster) also nur Maschen am vorderen Bett. Nach und nach fangen am Hauptbett immer mehr Nadeln Fäden und stricken mit. Das geht gemäß Musterkarte meistens in dreiecksform, geht aber auch Quadratisch. Halbkreise wären sicher auch denkbar und schön.
Das vordere Bett strickt allso immer alle Nadeln glatt rechts und am Hauptbett werden selektiv Nadeln gestrickt. Dadurch wird das Muster plastisch.
Durch das Fangen der Fäden am Rand der Musterbereiche entstehen die schönen Feinlöcher. Trotzdem halte ich die Technik nur für Winterpullis und Jacken geeignet.
Da immer mehr Nadeln Fäden fangen strickt irgendwann jede Nadel des Hauptbettes. Dann werden wieder alle Maschen auf das vordere Bett umgehangen. Dadurch wird das Gestrick nochmal plastischer.
Die Rückseite ist übrigens auch glatt und gut aussehend. Also auch gut für Jacken geeignet.
Ach nochwas !!!
Ganz wichtig !
Da an den dickeren Stellen Nadeln des vorderen und hintere Bettes gleichzeitig stricken muss natürlich der Doppelbettversatz auf H gestellt werden.
Viele Grüße
Andrea
Verfasst: Do Aug 02, 2007 19:11
von Kerstin
Hallo Maren,
nein, die Muster auf der letzten Seite des Musterbuchs sind noch anders gearbeitet. Da werden nicht alle Maschen auf einen Rutsch ans andere Nadelbett umgehängt, so wie Andrea es beschrieben hat.
Im Muster 947 habe ich mir übrigens mal einen Pullover gestrickt, das war eine Heidenarbeit. Aber ich habe ihn heiß und innig geliebt, bis er schließlich nach langer Zeit in einer Wäsche einlief und mir nicht mehr paßte.
Hallo Andrea,
danke für die präzise Beschreibung, jetzt kann ich mir gut vorstellen, wie das Stricken vor sich geht.
Zahlreiche Grüße
Kerstin
Verfasst: Di Aug 07, 2007 15:15
von Monika Z
Hallo,
sorry, dass ich mich erst jetzt wieder melde, aber ich wollte warten, bis ich Post aus Amerika habe. Heute kam der dicke Umschlag. Ich bin allerdings etwas enttäuscht. Größtenteils entspricht das Ribber Pamphlet meiner Doppelbettanleitung, nur dass die Bilder als miserable Schwarzweiß-Kopie vorliegen.
Zum Shadow Lace Muster schreiben sie nicht mehr als Andrea es schon getan hat. Vielen Dank dafür.
Es gibt ein einziges Musterbeispiel (schlechtes Foto, keine Lochvorlage) das Deinem Pullover ähnlich sieht. Der ist übrigens sehr schön.
In meiner Gebissanleitung wird nur das Umhängen an sich beschrieben. Andrea, sind bei Dir auch verschiedene Muster dabei?
Viele Grüße,
Monika
Verfasst: So Aug 19, 2007 13:54
von StrickAndrea
Hallo Moni,
ups, hab erst jetzt gesehen , dass in diesem Thread noch was passiert. *schäm*
Bei meinem Shadow Transfer Tool (Gebiss) waren 5 Musterlochkarten dabei. Die Anleitung ist in Englisch aber bebildert.
Lieber Gruß
Andrea