strickforum.de

Hallo und schönen Abend,

ich brauche bitte mal einen Rat erfahrener Strickerinnen und Näherinnen. Ich habe die Suchfunktion schon mit meiner Frage konfrontiert und bin nicht wirklich fündig geworden:

Also: Ich möchte mir das Leben einfach machen und Strickstücke mit der Nähmaschine zusammennähen. Wenn man nach der Methode cut and sew vorgeht, benötigt man ja wahrscheinlich eine Overlock. Hier hätte ich aber Angst, dass bei Nichtgefallen und evtl. Auftrennen der Naht das ganze Strickstück "im Eimer" ist, z.B. weil die Fadenspannung nicht richtig eingestellt war. Wer hat hier Erfahrungen oder Tips? Vom Prinzip her würde mir diese Vorgehensweise am besten gefallen (außer der Tatsache, dass ich noch keine Overlock besitze....)

Die nächste Frage ist dann: Ich versuche, die Strickstücke passend zu stricken (klappt leider nicht immer) und benutze nur zum Zusammennähen (nicht Versäubern) die "normale" Nähmaschine. Wäre eine Zick-Zack-Naht elastisch genug? Wie sieht das ganze wohl hinterher aus?

Das zu verarbeitende Material ist immer mit Baumwolle oder hohem Baumwollanteil bzw. Merino.

Ich weiss, dass mir keiner die Entscheidung abnehmen kann, aber ein paar Erfahrungsberichte könnten mir evtl. dann weiterhelfen.

Ich danke Euch schon mal für Eure Geduld und bin gespannt auf die Antworten.

LG
Monika

Hallo Moe,
ich bin ursprünglich auch so ein Rationalisierungstyp - und bin nach dem Ausflug "Zusammennähen mit Nähmaschine" wieder zurück zur Handarbeit. Die Nähte sind viel flacher, wellen sich nicht, tragen nicht auf, sind unsichtbarer,... - und mit Maschine nicht elastisch!
Habe mich selbst mal damit beschäftigt, aus Gestrick das Formteil zu ketteln und dann zuzuschneiden - das Ergebnis war nicht befriedigend. Scheitert schon am nicht-elastischen Nähgarn. Einzig beim "Strickstück filzen und dann zuschneiden" würde ich mich nochmal auf so was einlassen - rein experimentell (gibt ja schöne Ziernähte!). Ich kann mich erinnern, daß hier schon das Für und Wider diskutiert wurde, Suchbegriffe "konfektionieren", "Nähmaschine" würde ich mal probieren. Vielleicht findest Du den alten Thread.
Viele Grüße

Ich nähe nur mit der Maschine zusammen: Stichlänge und Breite großzügig wählen, an Wollstärke angepaßt.( Dicke Wolle große Stichlänge, große Breite)
Spannung reduzieren! Overlooknaht nur bei sehr dünner Wolle, sonst können nachher Maschen "laufen", Du kannst auch nichts mehr verändern.

Hallo Moe!
Mit der Overlock würde ich die Teile nicht zusmmennähen. aber wenn man mit der Overlock nur zuschneidet (mit etwas Nahtzugabe) und mit der normalen Nähmaschine zusammennäht, dann werden die Nähte schön flach, da man sie gut auseinanderbügeln kann. Am besten funktioniert es, wenn man einen Nähfuß verwendet, der gleichzeitig auch den "Oberstoff" transportiert.

Viele Grüße
Edith

Hallo Monika,

also mir hat eine sehr liebe, erfahrene Strickerin und Forumsteilnehmerin einen ganz tollen Tipp gegeben. Die Teile zusammenstricken. Geht schnell, es gibt eine ganz flache Naht, schaut sauber aus. Ich "nähe" nur mehr so zusammen.

Liebe Grüße

***Siegi***

Ich habe es mal versucht (ist schon länger her ) mit der Nähmaschine zusammenzunähnen. Ich war total unzufrieden damit, da die Naht sich wellte und nicht elastisch genug war. Ich nähe meine Stricksachen mit dem Matratzenstich zusammen. Mir persönlich gefällt die Naht, die nahezu unsichtbar ist, sehr gut.

Hallo,

ich nähe grundsätzlich mit der Nähmaschine zusammen, schmaler
Zickzack und etwas grösserer Stich. Stecke vorher alles mit Nadeln
zusammen, so dass die Kanten sich nicht rollen können.Lasse die Stecknadeln auch beim Nähen in dem Gestrick. (quer einstechen)
Wenn wirklich einmal etwas abgeschnitten werden muss, vorher Linie markieren, mit Zickzack nähen und dann erst abschneiden, anschliessend zusammennähen und dann erst mit der Overlock oder Nähmaschine abketteln.
Bei mir hat es bisher immer so hingehauen.

Einen schönen Tag
wünscht
Hobbyfee

Vielen Dank Euch allen,

nun bin ich einen Schritt weiter. Ich war heute in einem super Nähmaschinengeschäft und habe mich beraten lassen; mir wurde mit der Overlock auch das Zusammennähen von Strickstoffen gezeigt - machbar ist das wirklich gut. Jetzt gilt es zu überlegen, ob sich die Anschaffung lohnt, denn eine ganz billige Overlock ist halt auch nicht das Wahre.....

Viele Grüße
Monika

Hallo moe !


Muss schnell auch noch meine Meinung dazu kundtun.
Overlook ja, aber nicht ausschließlich für die Strickerei. Hast Du schon einmal einen Pullover angesehen, der mit Maschine zusammengenäht war ????? (ausgenommen Rundkettler)Da passen ja die Maschen nicht zueinander !!! Siehe Seitennaht !!
Da nähe ich schon lieber mit Hand und es sieht superordentlich aus. Dauert etwas länger, aber macht sich bezahlt.

Liebe Grüße aus dem sonnigen Süden
empisal

Hallo Moe,
meine gestrickten Sachen nähe ich immer von Hand, aber es kann ja sein, dass ein Pullover mal zu weit ist (kann auch ein gekaufter sein). Den habe ich dann schon öfter mit der normalen Nähmaschine enger genäht. Und zwar mit einem elastischen "Pulloverstich", der näht und gleichzeitig versäubert. Meine Maschine (Pfaff) hat einen Oberstofftransport. Nach dem Nähen und Anprobieren habe ich den übrigen Rand vorsichtig mit der Schere abgeschnitten. Hat eigentlich immer gut geklappt.
viele Grüße, Bini

Hallo, ich habe gerade ein ähnliches Problem! Habe einen Janker mit Knötchenrand nach Anleitung gestrickt und zusammen gehäkelt (weil ich mit dem Matratze Stich irgendwie nicht so klar komme). Ergebnis befriedigt mich aber nicht 100%. Jetzt überlege ich auch nochmal mit der Nähmaschine drüber zu gehen. Will allerdings nicht alles ruinieren. Was meint Ihr, könnte das klappen?
Danke!

Hallo Tatze13!

Der Matratzenstich ist wirklich nicht schwer, ich rate Dir, den zu üben, vielleicht anhand von Videos, wenn Du mit der schriftlichen Beschreibung nicht zurechtkommst.
Wenn die Nähmaschinen-Naht nicht gelingt, läßt sie sich nur sehr schwer wieder entfernen!

Beste Grüße von Annette

Könnte klappen. Ich stimme allerdings auch Annette zu, den Matratzenstich zu nutzen. Wenn du das einmal gemacht hast, wirst du ihn nicht missen wollen.

Beim Nähen mit der Maschine die Nadeln nicht parallel zur Naht, sondern senkrecht dazu und relativ eng beieinander stecken.

Tatze13 hat geschrieben:Hallo, ich habe gerade ein ähnliches Problem! Habe einen Janker mit Knötchenrand nach Anleitung gestrickt und zusammen gehäkelt (weil ich mit dem Matratze Stich irgendwie nicht so klar komme). Ergebnis befriedigt mich aber nicht 100%.

Matratzenstich bei Knötchenrand ist mühsamer zu nähen.
Am besten und einfachsten klappt der Matratzenstich, wenn man einen Nahtrand gestrickt hat (d.h. die Randmasche durchgängig glatt rechts). Dann erkennt man auch die zwei waagerechten Querfäden am besten, die man erfassen muss. Und man sollte unbedingt mit einer stumpfen Sticknadel arbeiten, weil eine spitze Nadel nicht wie von selbst in die Zwischenräume zwischen den Querfäden flutscht, sondern schnell mal mitten durch die Fäden sticht.

Ganz übel und für Matratzenstich praktisch ungeeignet ist der Kettrand. (Der ist löchrig und locker, weil die Randmasche nur jede zweite Reihe überhaupt gestrickt wird. Daraus kann keine stabile, fast unsichtbare Naht entstehen.)

Zahlreiche Grüße
Kerstin

Hallo Kerstin!

Ich führe den Matratzenstich immer in den Maschen neben den Randmaschen aus, so habe ich es einst aus meinem Buch gelernt. Im Laufe der Zeit fand ich auch Beschreibungen, wo der Matratzenstich zwischen der Randmasche und der folgenden ausgeführt wird.

Beste Grüße von Annette

Da würde es sich tatsächlich lohnen, zwei Läppchen zu stricken und zu testen, was besser aussieht.