Maschen zunehmen nach Bündchen UND Nadelwechsel

Für Fragen und Tipps zu Anleitungen und Problemen damit, Stricktechniken u. Vorgehensweisen
Holy_Flower

Maschen zunehmen nach Bündchen UND Nadelwechsel

Beitrag von Holy_Flower »

Hallo Ihr Lieben!
Ich hab schon ne Weile hier still mitgelesen und in den letzten Tagen 80 Seiten in diesem Forum studiert, die mir Vorschläge für meine Suche geliefert haben (sollten) - und weil ich nichts Passendes gefunden hab, frag ich nun doch mal persönlich und hoffe, dass mich irgendwer hier verstehen kann.

Also: ich hab mich nun nach längerem Hadern endlich an nen Pullover rangetraut. Das ist n Oversize-Pullover von Junghans-Wolle (Modell 434/3, falls das jemandem was sagt?).
Da hab ich jetzt das untere Bündchen fertig und soll jetzt ne größere Nadelstärke nehmen UND damit ein anderes Muster UND zusätzliche 3 cm stricken. Die größeren Nadeln und das andere Muster sind kein Problem, aber komme ich jetzt ohne zusätzliche Maschen auf die 3cm plus oder meint ihr, ich sollte Maschen dazunehmen, damit ich auf die Maße komme? Das Muster ist ja dann schon voluminöser als die rechts-links-Taktik vom Bündchen und die Nadeln sind auch dicker... Vielleicht reicht das schon?
Ich muss dazu sagen, dass ich von vornherein versucht habe, größere Maße zu nehmen, weil ich nicht glaube, dass er sonst passt und außerdem habe ich vor, die Ärmel an meinen Armen anzuhalten, um die richtige Länge rauszufinden, weil die mir auf dem Foto und mit den Originalmaßen zu kurz sind. Auch meine Maschenprobe hat selbstverständlich ganz was anderes ergeben, als in der Anleitung, weil ich zusätzlich ja auch noch andere Wolle verwende. (Wenn, dann richtig! :wink: ) Was ich sagen will: Hier läuft kaum was nach genauen Maßen, sondern mehr nach Gefühl, meinem dicken Bauch :D und Vorlieben; trotzdem möchte ich natürlich gerne die Proportionen des Schnittes einigermaßen beibehalten...
Habt ihr vielleicht n Gefühl, wie ihr es jetzt machen würdet? Mit oder ohne Maschenzunahme? Ich würde jetzt instinktiv (weil ich ja alles n bisschen ausgedehnt hab) auch aus den 3 zusätzlich verlangten Zentimetern 4 oder 4,5 machen... Aber ich bin mir nicht sicher, ob alleine die dickeren Nadeln und das andere Muster vielleicht doch schon ausreichen würden. - Zumal in der Anleitung auch nix von ner Zunahme steht, sondern die drei Zentimeter nur aus der Zeichnung hervorgehen.

Instinkte? Gefühle? Schonmal selbst so ein Chaos ausprobiert?

Ich danke euch schon mal dafür, dass ihr das überhaupt lest!
Liebe Grüße!
Antigone
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Re: Maschen zunehmen nach Bündchen UND Nadelwechsel

Beitrag von Antigone »

Holy_Flower hat geschrieben:- Zumal in der Anleitung auch nix von ner Zunahme steht, sondern die drei Zentimeter nur aus der Zeichnung hervorgehen.
Also wenn in der Anleitung nix von Zunehmen steht, sollt du auch nix zunehmen. Aber Bündchenmuster MIT kleineren Nadeln ziehen sich meistens stärker zusammen als das, was danach kommt, vor allem mit größeren Nadeln. Also beruhen diese zusätzlichen 3 cm sicher auf den Nadel-, und wahrscheinlich auch auf den Musterwechsel.

lg, A.
Ulrike
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Re: Maschen zunehmen nach Bündchen UND Nadelwechsel

Beitrag von Ulrike »

Hallo,
die 3 cm können gut durch Nadel- und Musterwechsel entstehen. Wenn du sicher sein willst, mach einfach von allen Mustern eine Maschenprobe.
Da deine Maschenprobe nicht mit der angegebenen Maschenprobe überein stimmt, musst du ja sowieso den Pulli neu ausrechnen.
Sollten die Proben nur geringfügig von einander abweichen, könnte eine andere Nadelstärke Abhilfe schaffen.

Stricken nach Gefühl bringt nichts, es sei, man rippelt gerne.
Es grüßt
Ulrike

Handstrickerin mit zwei, fünf Nadeln und Rundstricknadeln.
Holy_Flower

Re: Maschen zunehmen nach Bündchen UND Nadelwechsel

Beitrag von Holy_Flower »

Oh! :oooh:
Jetzt wollte ich nur noch fix gucken, ob ich dummerweise genau so durcheinander geschrieben hab, wie es sich gerade beim erneuten Drübernachdenken in meinem Kopf anfühlte - und da sind schon Antworten! Krass! DANKESCHÖN!!!
Okay, wenn ihr das sagt, mach ich das einfach ohne Zunahmen. Mal sehen, was rauskommt.
Aber ohne es zu wissen, habt ihr mir gerade bei einem weiteren Problem geholfen: Jetzt, wo ich weiß, wie ich weiter machen muss, kann ich endlich die 3er-Nadeln da raus ziehen und für das T-Shirt für meine Tochter nutzen! Ich kann doch so schlecht meine Finger still halten... DANKE auch dafür!
Ich wünsch euch nen schönen Abend und danke nochmal!
Kerstin
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Re: Maschen zunehmen nach Bündchen UND Nadelwechsel

Beitrag von Kerstin »

Holy_Flower hat geschrieben:(Modell 434/3, falls das jemandem was sagt?)
Hallo Jenny,

es ist nicht nur erlaubt, sondern außerordentlich wünschenswert, einen Link auf eine Anleitung zu setzen, sofern sie im Internet verfügbar ist. Das erspart denen, die helfen möchten, möglicherweise eine längere Suche. :-)
Es handelt sich um diesen Pullover.
Da sind die Teile nach dem Bündchen in Halbpatent gestrickt. Und Halbpatent zieht sich dermaßen in die Breite, dass Zunahmen nicht nötig sind. Ist Dir das nicht an Deiner Maschenprobe aufgefallen? Davon abgesehen würde bei verteilten Zunahmen das Bündchenmuster nicht mehr so schön in die Patent-Rippen übergehen.

In der Anleitung sind die Nadelstärken 6 und 8 mm vorgegeben, weil ein dickes Bändchengarn verwendet wird. Du sprichst jetzt von Nadelstärke 3. Ich vermute deshalb stark, dass Du ein anderes Garn verwendest. Hoffentlich hast Du auch die angegebenen Maschen- und Reihenzahlen passend für Deine Größe umgerechnet.

Zahlreiche Grüße
Kerstin
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Holy_Flower

Re: Maschen zunehmen nach Bündchen UND Nadelwechsel

Beitrag von Holy_Flower »

Hallo Kerstin,

ja, das ist der Pulli! Puh, na beim nächsten Mal stell ich nen Direktlink rein - jetzt weiß ich ja, worauf ich achten muss. Ich wusste nämlich nicht mehr genau, woher ich die Anleitung hatte. Hab sie seit gut ner Woche schon offen auf dem Laptop (liebe Grüße an meinen Stromversorger an dieser Stelle).
Ja, ich hab ja geschrieben, dass ich irgendwie alles anders gemacht hab, als in der Anleitung angegeben, unter anderem weil ich nicht die passenden Nadeln zur Hand hatte. Und um ehrlich zu sein, hab ich aus Mangel an Wolle in dem Moment (als ich gerade Lust auf Stricken hatte und es natürlich unbedingt und jetzt sofort sein musste :mrgreen: ) zwar ne Maschenprobe gemacht, aber nur ungefähr 5 cm hoch, aber über die volle Anschlagsmaschenanzahl (cooles Wort), damit ich die restlichen Maße daraufhin ausrechnen konnte. Das hab ich versucht. Wirklich. Allerdings dreht sich Adam Riese wahrscheinlich im Grab rum, wenn ich mit dem Rechnen anfange. *rotwerd* Jedenfalls kamen Ergebnisse raus, die höher als die Originalmaße waren (,was ja schon mal gut ist) und dann hab ich einfach versucht, meinen Körper auszumessen und geschaut, dass die errechneten und gemessenen Zentimeter sich irgendwie irgendwo treffen. Hat auf dem Papier erstmal geklappt. Zum Schluss hab ich die Fast-Maschenprobe wieder aufgemacht, weil ich ja nicht genug Wolle da hatte... Wenn ich mit dem Stricken soweit bin, muss ich wohl nochmal die Abnahmen Richtung Kragen genau ausrechnen, denn dafür hatte ich nach all der Rumrechnerei keine Gehirnzellen mehr übrig. :-(

Naja, liebe Kerstin, was ich vielleicht noch sagen sollte: ich bin zwar mit voller Begeisterung dabei, habe im Grunde genommen aber so gar keine Ahnung vom Stricken (und Rechnen). Ich probiere einfach aus und schaue, was raus kommt. Wenns daneben geht, wär das bei weitem nicht das erste Lehrgeld, was ich zahlen müsste. Aber ich bin absolut lernwillig! Versprochen! Ich mag mir halt nur keinen Stress machen damit. Deswegen investier ich im Moment nur in gaaaaanz preiswerte Wolle und preiswerte Nadeln und hoffe auf ein paar wertvolle Tipps von euch, um grundsätzliche Fragen einfach zu klären. - Damit ich irgendwann auch mal sagen kann: "Ich kann stricken!" :wink: Und sollte der Pulli wiedererwarten doch was werden und nur nicht passen, dann muss meine Tochter den "leider" tragen. - Armes Kind! :D
Trotz oder gerade wegen all dieser Wenns und Abers: auch dir ein großes DANKESCHÖN für deine wertvollen Worte! :danke:
Holy_Flower

Re: Maschen zunehmen nach Bündchen UND Nadelwechsel

Beitrag von Holy_Flower »

Hallo ihr Lieben!
Ich hab da ne Überlegung, die mich nicht wirklich loslässt und dachte, ich frag Euch einfach mal, denn es dauert noch ewig, bis mein Pulli endlich fertig sein wird und ich die Antwort dann ganz genau sehe... :%-(|):
Also, in der oben genannten Anleitung steht, dass der Anschlag 87, bzw. 93 Maschen beträgt. Nun weiß ich ja, dass diese Anleitungen immer nur die Hälfte von dem beschriebenen Teil zeigen. Ich habe also auch die Anschlagsmaschenanzahl verdoppelt. - Das war bestimmt falsch, oder??? Jetzt, wo mein Rückenteil nämlich schon fast 50 cm lang ist, sieht das Bündchen ganz schön groß aus. Zumal: wenn ich mir vorstelle, dass dasselbe am Vorderteil auch nochmal dazu kommt... :ratlos:
Habt Ihr ne Antwort? Dann könnte ich mir vielleicht während des Strickens schon Gedanken machen, wie ich das Bündchen später zum Tragen enger bekomme... :%-(|):
Catja

Re: Maschen zunehmen nach Bündchen UND Nadelwechsel

Beitrag von Catja »

Hallo,

nach meiner Erfahrung wird zwar auf der Skizze nur der halbe Schnitt gezeigt, die Anleitungen sind aber dann doch für das ganze Teil....

Deine Pulli wird also ziemlich genau doppelt so groß, wie vorgesehen.... :shock:

Evtl. könntest du ihn später zur Runde schließen und das jetztige Teil für Vorder- und Rückenteil nutzten?

Lg Catja
Holy_Flower

Re: Maschen zunehmen nach Bündchen UND Nadelwechsel

Beitrag von Holy_Flower »

Danke Catja, für deine rasante Antwort!

:D Wobei die Vorstellung ja schon was Komisches hat!!! :biggrin: :lol:

Oh man, das hieße ja, dass ich Löcher für die Ärmel lassen müsste und so weiter... :oooh: Und zu ner Runde schließen??? Hach, YouTube wird also wieder heiß laufen... :roll: Na, vielleicht wirds dann doch kein Gartenpulli, sondern einfach nochmal aufgemacht... Hmmm :sad: Na, mal sehen... Aber danke dir!
Holy_Flower

Re: Maschen zunehmen nach Bündchen UND Nadelwechsel

Beitrag von Holy_Flower »

Ah! ENTWARNUNG!
Es ist so viel passiert in der Zeit und ich habe so viele andere Projekte begonnen zu stricken, seit ich begonnen habe, den Pulli zu stricken, dass ich vielleicht das nächste Mal zuerst in meine Rechnungen sehen sollte, bevor ich euch frage! Bitte entschuldigt! :duckrenn: Das ist mir schon ganz schön peinlich jetzt...

Ich habe ja, die Maschenanzahlen auf meine Körpermaße hin ausgerechnet, bevor mir jemand gesagt hat, ich soll immer die "Von-Bis-Größe" aus der Original-Anleitung stricken, denn das würde für meine Maße völlig reichen. --- Tja, ich bin wohl nicht nur tierisch durcheinander, sondern habe auch noch ein verzerrtes Selbstbild. :roll:

ENTSCHULDIGT bitte nochmal!


(Ich bin jedenfalls jetzt soweit, dass ich mit den Ärmeln anfangen sollte, also mit den Ausschnitten am Vorder- und Rückenteil und mach alles wieder mal total kompliziert... - Wehe, wenn das nicht irgendwann einfacher wird! :-) )
Michaela
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Re: Maschen zunehmen nach Bündchen UND Nadelwechsel

Beitrag von Michaela »

Schön, dass du eine Rückmeldung gibst. Keine Bange, das wird. Es braucht ein wenig Übung, und dann klappt es immer besser.
Viele Grüße - Michaela
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Re: Maschen zunehmen nach Bündchen UND Nadelwechsel

Beitrag von ingeborg hansen »

Hallo
Vielleicht hätte ich wie schon so oft lieber meine Klappe/bzw. Finger gehalten. Aber: Warum um Himmels Willen wollen blutige Anfänger immer alles noch viel komplizierter machen als es ist. Wer sich beim ersten Strickteil Wolle und Anleitung kauft, die zusammenpassen, wird annähernd auch etwas Brauchbares stricken können, vorausgesetzt, dass man weiss wie man strickt - und trotz aller Rücksichtnahme doch auch noch eine Maschenprobe macht und so lange beibleibt die Nadelstärke grösser oder kleiner zu nehmen, bis die Mapro mit der Angabe auf der Anleitung übereinstimmt.
Ok. Wenn man keinen Nadelvorrat hat, kann man sich vorsichtshalber schon mal Nadeln kaufen die 0,5 - 1,0 kleiner und grösser sind.
man wird sie bestimmt brauchen können, wenn die Stricklust anhält.
Versierte Strickerinnen haben fast alle Nadelstärken zur Auswahl. Ich selbst habe mehrere Nadelspiele und Rundnadeln in der gleichen Grösse. Warum? Manchmal lasse ich ein Strickteil, z.B. Vorderteil mit den Nadeln liegen und fange einen Ärmel oder das Rückenteil an.
Geplant stricken ist erfolgreicher als planlos etwas aus irgendeiner Wolle mit irgendwelchen Nadeln anzufangen.

Im Moment stricke ich aus reinem Leinen. Da musste ich 30x30 cm im Muster stricken, waschen und konnte erst dann ausmessen. Nach der Wäsche waren die Masse der Mapro: 26x35 cm. Drauf los gestrickt, wäre die Jacke nichts geworden.
Viele Grüsse
Ingeborg
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Strickerle
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Re: Maschen zunehmen nach Bündchen UND Nadelwechsel

Beitrag von Strickerle »

Ich will hier jetzt keine Diskusion anfangen. Es ist ja nicht falsch Ingeborg was Du sagst aber gerade als Anfänger ist man halt oft unsicher (vorallem wenn man sich an Dinge heranwagt die man noch nie gemacht hat) und dann gehen einem dann halt Dinge durch den Kopf, die einer versierten Strickerin nie in den Sinn kommen würden. Und eine ganze Batterie von Nadeln hast Du in Deinen Anfängen bestimmt auch nicht gehabt denn die sammeln sich erst mit der Zeit an.

Bitte werte das jetzt nicht als Angriff. Es ist wirklich nicht böse von mir gemeint. Als Profi hat man halt eine andere Sicht auf die Dinge und das ist völlig ok.
Grüßle von Sabine :strick:
ingeborg hansen
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Re: Maschen zunehmen nach Bündchen UND Nadelwechsel

Beitrag von ingeborg hansen »

Hallo Strickerle
Gerade als Anfänger könnte man vielleicht erst einmal nachfragen, wie man und was man benötigt. Ich kaufe mir ja auch kein Auto bevor ich einen Führerschein habe. Klar hat man nicht so viele Stricknadeln, darum soll man ja auch eine Anleitung mit passenden Nadeln und Wolle kaufen. Wenn es dann nicht klappt, müssen andere Nadeln her.

Ich würde nie etwas anfangen, egal was, (Haus, Garten, Handarbeit usw) ohne erst die Materie etwas untersucht zu haben. Klar kann man mit gaaaanz billiger Wolle probestricken, aber meistens will man doch auch ein brauchbares Ergebnis haben.

Ich mag Diskussionen, sonst wäre es doch langweilig.

Viele Grüsse
Ingeborg
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addicted2wool

Re: Maschen zunehmen nach Bündchen UND Nadelwechsel

Beitrag von addicted2wool »

Ich muss mich jetzt auch mal der Meinung von Strickerle anschließen. Als Anfänger denkt man einfach nicht so weit, weil man es einfach nicht in seinem Erfahrungshorizont hat. Bzw. auch nicht abschätzen kann was diese oder jene Abweichung / Änderung für Folgen haben kann. Oder erkennt Zusammenhänge nicht.

Ich seh das auch immer auf Arbeit. Da machen die Leute irgendwas in der Lohnabrechnung und denken aber nicht über die Folgen nach. Oder machen etwas mit gesundem Halbwissen und haben aber nicht auf dem Sender, was es für einen Rattenschwanz hinter her zieht. Manchmal denk ich mir dann im Stillen auch "oh man, dass wäre doch jetzt echt nicht das Problem gewesen zu erkennen, dass das Käse ist"; aber dann rufe ich mich wieder selbst zur Räson. Ich bin schließlich die Bekloppte, die sich den ganzen Tag mit solch Krempel beschäftigt und Ahnung davon hat. Ein kleiner oder mittelständischer Handwerksbetrieb hat einen riesen Haufen andere Dinge um die Ohren, als sich um Gehaltsabrechnungen zu kümmern, will sagen, die können die Folgen einfach nicht absehen oder wissen überhaupt nicht, was das für Folgen haben kann, weil einfach das Wissen nicht da ist.

Liebe Grüße
Dani
Kerstin
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Re: Maschen zunehmen nach Bündchen UND Nadelwechsel

Beitrag von Kerstin »

ingeborg hansen hat geschrieben:Ich würde nie etwas anfangen, egal was, (Haus, Garten, Handarbeit usw) ohne erst die Materie etwas untersucht zu haben.
Das ist eine sehr schöne und vernünftige Maxime.
Wenn ich mich immer daran gehalten hätte, wäre mein Leben wesentlich weniger chaotisch verlaufen, ich hätte weniger Frust und Probleme gehabt und weniger "für die Tonne" produziert, nicht nur Gestricktes. :-)
Andererseits hat die Bereitschaft, Unbekanntes einfach mal auszuprobieren, mir viele spannende Momente, Spaß, Anerkennung und neue Erkenntnisse gebracht, von denen ich die meisten ;-) nicht missen möchte. Den gelegentlichen Frust war's allemal wert.

Davon abgesehen habe ich durch nichts so schnell, intensiv und nachhaltig gelernt wie durch Fehlschläge. Und mal ehrlich, hier geht's doch nicht um Menschenleben oder viel Geld, sondern nur um Wolle. Holy_Flower lernt gerade mittels Fehlschlägen, wie man Anleitungen liest und dass manche Muster sich anders verhalten als andere. So what? Ribbeln, und gut ist.

Zahlreiche Grüße
Kerstin
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Holy_Flower

Re: Maschen zunehmen nach Bündchen UND Nadelwechsel

Beitrag von Holy_Flower »

Hallo Ingeborg!

Vielen Dank für deinen Post! Hatte mich schon gewundert, warum niemand etwas in diese Richtung geschrieben hat...

Ich möchte dir kurz auf deine Frage antworten: Ohne mich jetzt hier psychisch zu outen, kann ich dir versichern, dass ich seit fast 15 Jahren dringend einen Ausgleich zu all den fiesen Dingen, Schwierigkeiten und menschlichen und moralischen Abgründen, die mein Leben beeinflussen, suche. Ich habe sooooooooo viele Sachen ausprobiert: Sport - beide Fußknöchel kaputt gemacht; Sportverbot, Garten --- muss ich nun wegen Umzugs leider und blutenden Herzens abgeben, Körbe flechten --- zu platzaufwendig für die kleine Wohnung, die ich mir leisten kann, Malen --- absolut kein Talent, Schreiben --- 6 Bücher komplett fertig; passiert immer noch so nebenbei; Verlegungskosten kann ich mir im Leben nicht leisten, Haarschmuck herstellen --- ist ohne Werkstatt und mit diesen Nachbarn gar nicht sooo einfach; Stricken --- endlich mal etwas ohne Zwang, Zeitdruck, mit Kreativität, etwas nur für mich allein und ich kann es unter Umständen unterbrechen, um für mein Kind da zu sein, oder einfach Dinge zu erledigen, die erledigt werden sollten/müssen, ohne alles zu zerstören. Nach all den ausprobierten Dingen möchte ich nicht sofort in alles Benötigte, Schöne, Teure usw. investieren, ohne zu wissen, ob ich an dem Hobby dran bleiben kann und werde.
Ich kann deine Frage schon irgendwie verstehen, aber bitte akzeptiere, was Strickerle schon gesagt hat und ich nicht wiederholen werde. Ich kann dir natürlich nur aus meiner Sicht wirklich antworten: Ich kann mir viele Dinge nicht leisten, habe ein hauptsächliches Leben, dass seit etwa 9 Jahren aus allen Rudern zu laufen droht und sehe das Stricken ausschließlich als Ausgleichsmöglichkeit, um einschlafen zu können, als Hobby und vielleicht als Möglichkeit, meinen Horizont zu erweitern. Wenn kein gutes Ergebnis herauskommt, ist es so - und nicht schlimm! Dann habe ich vielleicht die Möglichkeit, alles aufzutrennen und etwas anderes zu versuchen, ohne neue Wolle kaufen zu müssen. Wenn widererwarten doch etwas Brauchbares herauskommen sollte, um so besser.

Und weißt du noch etwas? - Mein erstes Auto stand - Dank meiner lieben Eltern - schon auf dem Hof, bevor ich meine Führerscheinprüfung gemacht und bestanden hatte. :D

Also, liebe Ingeborg, nochmals Danke für deinen Post! Ich nehme das Stricken einfach (noch) nicht so ernst, wie andere Dinge in meinem Leben. Wenn du das nicht verstehen und/oder akzeptieren kannst und mir somit auf meine Fragen nicht antworten möchtest, ist das für mich völlig in Ordnung!

Ganz liebe Grüße!
ingeborg hansen
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Re: Maschen zunehmen nach Bündchen UND Nadelwechsel

Beitrag von ingeborg hansen »

Hallo Dani
Für mich ist Deine Erklärung nicht relevant in Bezug aufs Stricken. Wenn ich einen Pullover stricken will, kaufe ich doch nicht einfach Wolle und Stricknadeln ohne einen blassen Schimmer zu haben. Da kann man sich doch im Handarbeitsgeschäft beraten lassen. Projekte, die von vorn herein zu scheitern drohen, sind nicht mein Ding. Aber wir sind ja alle verschieden.
Glaube nicht, dass ich als erfahrene Strickerin nicht auch Probleme habe, nur habe ich dann die Erfahrung wie die Probleme zu lösen sind. Im Moment muss ich einsehen, dass mein störrisches Leinengarn nur sehr schwer auf der Maschine stricken lässt. Da muss ich mir dann eine andere Lösung ausdenken.

Ich habe doch auch aus Fehlern gelernt und ich bin Weiss Gott nicht immer in der Lage gewesen mir einfach alles zu kaufen oder von anderen machen zu lassen. Guckt doch mal in meinen Selfmad e Blog. Ich kann es nämlich immer noch nicht lassen mit eigener Arbeit Geld zu sparen - aber vor Allem: Zu sehen ob ich DAS auch kann. Vor 10 Jahren habe ich fast allein unser 200 m2 Haus renoviert. Angefangen von allen Tapeten ab und alles neu geputzt, bis zum 10 Mal streichen einer Red Wood Decke von 4o m2 weil ich es eben lasierend haben wollte. Ich habe alle Türen abgeschliffen und lasierend 4 Mal gestrichen. Unsere Gästetoilette neu verfliest, den Fussboden gehoben usw. 1976 habe ich ein ganzes Bad gefliest. Mein Mann ist zwar gelernter Handwerker, aber Heizungsmonteur und als Ing. hat er sich nie mehr mit solchen Sachen beschäftigt. Ein Handwerker kommt nur ins Haus, wenn es um Elektrizität geht. (Hoffentlich heiratet mal ein Elektriker in die Familie ein). Im Garten habe ich auch alle Steine und Treppen selbst verlegt. Als wir jung und nicht bei Kasse waren, habe ich unsere Möbel umbezogen. Vor 5 Jahren auch 21 Matratzen/Kissen für unser Boot umbezogen und neu gepolstert. Viele Leute halten mich für verrückt, weil ich solche Dinge mache, aber es macht mir eben Spass - aber nicht ohne Recherchen. :D

@Holy_Flower. Ich wünsche Dir, dass Du Spass am Stricken findest und viele gute Stunden damit verbringen wirst.

Viele Grüsse
Ingeborg
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Strickerle
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Re: Maschen zunehmen nach Bündchen UND Nadelwechsel

Beitrag von Strickerle »

Das ist wirklich toll und beneidenswert, das Du über so viele Talente und handwerliches Können verfügst. Und beim Stricken werde ich nie an Dein Können heranreichen. Schade nur das nicht jeder damit so gesegnet ist wie Du. Andererseits macht das ja u.a. das Leben bunt, wenn nicht alles Perfekt ist. :twink:
Grüßle von Sabine :strick:
ingeborg hansen
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Re: Maschen zunehmen nach Bündchen UND Nadelwechsel

Beitrag von ingeborg hansen »

Hallo Strickerle
Darum hast Du sicher andere Talente: Ich bin eine Null in Mathematik - kann aber praktisch rechnen - und habe keinen Führerschein, weil es mich einfach nicht interessiert. Es gibt sicher noch viel mehr Dinge, die Du dann besser kannst. In Dänemark sagt man: "Not lehrt nackte Frau das Spinnen". Und so habe ich manche Fähigkeit erworben.
Viele Grüsse aus dem regnerischen Dänemark
Ingeborg
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