Selbst gefärbte Wolle

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Strickerle
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Selbst gefärbte Wolle

Beitrag von Strickerle »

Hallo,

seit einiger Zeit reizt mich der Gedanke Wolle selbst zu färben. Deswegen habe ich auch schon bisle im i-net gestöbert. Das einzige was dabei raus kam, war das mir der Kopf schwirrt und nicht wirklich mehr weiß. Ich weiß das es verschiedene Färbemittel gibt (Farben auf Säurebasis usw.) und das unversponnene Wolle dafür verwendet wird. Ich würde es ja gerne mal versuchen ohne eine Wissenschaft daraus zu machen zumal ich ja nicht weiß obs mir wirklich Spass macht. Die Kosten sollten sich auch in Grenzen halten. Was noch hinzu kommt, ist das die Wolle bereits gesponnen/verzwirnt sein sollte (sofern dabei ein akzeptables Ergebnis erzielt werden kann).
Wie kann man in diese Materie rein schnuppern? Auf was sollte ich achten? Welche Wolle ist nach dem Färben weich?
Ich hab da noch mehr Fragen aber ich glaube das reicht erst mal. :oops:

LG Sabine :strick:
Grüßle von Sabine :strick:
Hummelbrummel
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Re: Selbst gefärbte Wolle

Beitrag von Hummelbrummel »

Hallo Sabine,

so richtig raten kann ich Dir nicht, aber vielleicht experimentieren wir zusammen?
In dieser Woche habe ich nämlich Nägel mit Köpfen gemacht und Farben bestellt.

(Kleiner Einschub: Mit Pflanzenfarben habe ich schon gefärbt, aber aus verschiedenen Gründen will ich es jetzt mit synthetischen Farben versuchen.)

Ich fand all die Marken, Namen usw auch sehr verwirrend, habe mich aber zu folgender Auffassung durchgearbeitet:

Die angebotenen Farben sind offenbar alle "Säurefarben" und so ziemlich das Gleiche, nur mit unterschiedlichem Namen.
Man benötigt so ca 1g Farbpulver für 100g Wolle. (Je nach Farbintensität auch etwas mehr oder weniger).
Von vielen Farben gibt es nur Grundfarben oder eher weniger Auswahl an Farben, aber es soll sehr einfach sein, selbst zu mischen.
Weil die Farben in sehr unterschiedlichen Gebindegrößen und Preisklassen angeboten werden, habe ich mir eine Tabelle gemacht und ausgerechnet, was welche Farben auf 100g Wolle kosten und dann relativ beliebig bei einem der vielen sympathischen Versender im unteren Preisdrittel bestellt.
(Wenn Du magst, kann ich Dir einen Screenshot oder eine PDF-Datei von meiner Liste per PM schicken. Druckreif ist das allerdings nicht, weil es halt nur für mich war.)
Das Färben von fertigen Strängen dürfte kein Problem sein. Ich werde das auch machen, mit selbstgesponnener Wolle. Und zwar deshalb, weil ich befürchte, dass die Wolle so stark filzt, dass ich sie nach dem Färben nicht mehr gut spinnen kann, obwohl die Farbe an sich vermutlich schöner wird, wenn man erst färbt und dann spinnt, aber das ist ja nicht Dein Problem.
Gelesen habe ich, dass sich Sockenwolle bzw. Wolle mit Superwash-Ausrüstung besonders gut eignet.

Hier habe ich eine ganz gute Anleitung gefunden, die m.E. vor allem über die verschiedenen Arten der Fixierung einen ganz guten Überblick gibt:
http://zeena.de/SEWO.php
Ganz unten auf dieser Seite sind auch Videos zum Färben und eigentlich hatte ich mich an den Rechner gesetzt, um mir genau diese jetzt einmal anzugucken. Das tue ich jetzt, nachdem ich gerade eine Versandmitteilung bekommen habe, dass meine Farben morgen da sind.....

Viele Grüße
Hummelbrummel
Ulrike
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Re: Selbst gefärbte Wolle

Beitrag von Ulrike »

Hallo,
hier kannst Du sehen, welche Ergebnisse wir mit normaler Sockenwolle und Ostereierfarben erreicht haben.
viewtopic.php?f=8&t=26719&hilit=Eierfarbe

Und so macht man das.
http://woolness.wordpress.com/2013/03/1 ... ierfarben/
Es grüßt
Ulrike

Handstrickerin mit zwei, fünf Nadeln und Rundstricknadeln.
Strickerle
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Re: Selbst gefärbte Wolle

Beitrag von Strickerle »

Hallo Ihr Beiden,

also durch Eure Antworten ist meine Neugierde gewachsen. Ich hab in irgend einem Blog gelesen, das auch schon Färbeversuche mit herkömmlichen Haarfärbemittel gemacht wurden. Wegen der Gefahr des verfilzens während dem Färbens habe ich gelesen, das man nach Zugabe der Farbe nicht mehr im Topf rumrühren soll. Allenfalls ein wenig mit einem Löffel rein stupsen wenn man ein gleichmäßiges Farbergebniss möchte und man warten soll bis das Wasser wieder mehr oder weniger Farblos ist.
@ Ulrike: Es ist erstaunlich was man alles zum Färben ran ziehen kann. Ich erinnere mich vage das meine Tante als ich noch ein Kind war Unmengen an Zwiebelschale sammelte um damit zu färben und rote Beete ebenfalls.
@ Hummelbrummel: Danke für Dein Angebot. :-) Ich greife das gerne auf. Ich müßte allerdings noch auf Suche gehen von wo ich gesponnene Wolle herbekomme ohne ein kleines Vermögen dafür aus zu geben sowie Farbe. Aber die Qualität sollte trotzdem pasabel sein, da ich nicht vorhabe das ganze dann weg zu werfen. Wenn ich schon ein Färbeversuch starte will ichs auch anschließend verstricken. Einen Wollwickler würde ich mir ersparen, da ich ja die Wolle als Strang kaufe. Zum trocknen, habe ich noch einen alten Wäscheständer den ich eigentlich demnächst beim Wertstoffhof entsorgt hätte.

LG Sabine :strick:
Grüßle von Sabine :strick:
glf
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Re: Selbst gefärbte Wolle

Beitrag von glf »

So schwer ist das Färben von wolle nicht! Ich färbe mit Ashford-Farben und Lanaset.
Lanaset gibts z.b. bei http://www.spinnertundgewollt.de/
Die Farben sind ein bisschen billiger als die von Ashford.
Ashford habe ich hier gekauft: http://www.das-wollschaf.de/osshop/cata ... Path=90_91
Beim Wollschaf gibt es auch viele ungefärbte Strickgarne, die man dann färben kann.

Und zur Filzgefahr: Sooooo schnell filzt die ungesponnene Wolle nicht! Ich lasse die Wolle im Topf heiß werden und auch nach dem Färben im Topf wieder erkalten (einfach einen Tag stehen lassen). Wenn man beim Färben seine Neugier bezähmen kann und nicht ständig im Topf rumrührt, filzt da nichts!
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Grüße von glf
Wollmädchen

Re: Selbst gefärbte Wolle

Beitrag von Wollmädchen »

Ich habe mit Schoppel Natur Wolle zum färben, und Blauholz wunderschöne Farben im Einkochautomat erzielt.
es gibt die Stränge in verschiedenen Stärken und Mischungen, auch Lacegarn.
Die Holzstückchen habe ich in einem Feinstrumpf geknotet und dann gings sehr einfach aber es dauert seine Zeit bis es "durch" ist.
Michaela
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Re: Selbst gefärbte Wolle

Beitrag von Michaela »

Man muss sich beim Färben darüber im Klaren sein, dass die Fixierung ein wesentlicher Bestandteil ist. Bei Tierfasern ist das die Säure und ggf. Hitze und bei Pflanzenfasern braucht es ein Reaktionsmittel und Salz, sonst hält die Farbe nicht in der Faser.
Beim Färben mit Naturstoffen auf Baumwolle muss man blasse, nicht lichtechte Farben in Kauf nehmen, bis auf Indigo und Waid, die färben kräftig und dauerhaft.

Die beste Färbefarbe die ich je benutzt habe, ist von EMO http://fincolorist.blogspot.de/2010/09/farben-mit-emo-flussige-textilfarbe.html. Zauberglöckchen, die sehr haltbar und kräftig gefärbtes Garn verkauft, empfiehlt sie auch.http://zaubergloeckchen.blogspot.de/2008/11/informatives-zu-emo-textilfarben.html

Ich finde die sparsame Dosierung attraktiv, und den komfortablen Umgang.
Vor einigen Monaten habe ich eine pinkfarbene Leinentunika in der Waschmaschine damit gefärbt (nicht überfärbt, EMO-Farben dringen in die Fasern ein). Die Tunika ist im Dauereinsatz, wird nahezu wöchentlich gewaschen und färbt nicht aus, vor allem nicht auf andere Kleidungsstücke. Das ist oft ein Manko bei selbst gefärbten Sachen.

Der Einkochtopf und der Dampfentsafter werden bei mir auch zum Färben zweckentfremdet. :D
Viele Grüße - Michaela
Mein Blog https://www.lanarta.de
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Hummelbrummel
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Re: Selbst gefärbte Wolle

Beitrag von Hummelbrummel »

Hallo Zusammen,

es ist wohl immer ein Experiment.
Man muss wohl grundsätzlich 2-3 Färbermethoden unterscheiden

1. Pflanzenfärbungen.
Das habe ich schon gemacht.
Strickerle hat geschrieben: Es ist erstaunlich was man alles zum Färben ran ziehen kann. Ich erinnere mich vage das meine Tante als ich noch ein Kind war Unmengen an Zwiebelschale sammelte um damit zu färben und rote Beete ebenfalls.
Mit brauner Zwiebelschale habe ich schon gelb-orange-terrakotta-Töne gefärbt.
Und zwar erst mal fertiges Garn vom Wollknoll: https://www.wollknoll.eu/shop/wbc.php?s ... 83&recno=2
Das Garn ließ sich sehr gut färben und war schön weich. Aber: ich habe das damals im Januar gemacht und die fertigen Stränge zum Trocknen auf die Terrasse gehängt. Und dabei verblich die Farbe an den Außenseiten der Stränge bereits, bis sie trocken waren. Innen war die Farbe schön leuchtend und hell. So viel Kraft hätte ich ein paar Stunden Januarsonne nicht zugetraut. Und seither trockne ich Wolle nur noch im Schatten.
Mein nächster Zwiebelschalenversuch war mit ungesponnenen Kammzügen. Das ging sehr gut und der betreffenden Pulli ist fast fertig und wird bald hier in der Galerie erscheinen, hoffe ich.
Dieses Jahr habe ich mit 200g roten Zwiebelschalen 1kg Kammzug grün gefärbt. Super Sache. Die Wolle muss jetzt aber warten, bis sie zum Verspinnen dran ist, weil mir im Juli frisch geschorene Rohwolle von 5 Schafen dazwischen gekommen ist. Und diese möchte ich nun gerne mit Synthetik-Farben "verschönern", weil ich an sich schon genug Wolle und Garn in gelb-braun-orange-grün- Naturtönen habe......

Ansonsten waren meine allerersten Pflenzenfärbeversuche mit Hennapulver (rostrot/rehbraun/gedecktes orange), dann mit Walsnusschalen (braun/rotbraun).
War eigentlich alles nicht schwierig und gelang gut.

2. Ostereierfarbe oder Brause als Alternative zu Säurefarben
Dazu habe ich keine Erfahrung.

3. Synthetische Farben/ Säurefarben
Heute kommt ein Paket von Wollpapst..... aber z.B. das Angebot von Spinnertungewollt fand ich auch sehr attraktiv.
Wie das dann weitergeht, muss ich sehen......
glf hat geschrieben: Und zur Filzgefahr: Sooooo schnell filzt die ungesponnene Wolle nicht! Ich lasse die Wolle im Topf heiß werden und auch nach dem Färben im Topf wieder erkalten (einfach einen Tag stehen lassen). Wenn man beim Färben seine Neugier bezähmen kann und nicht ständig im Topf rumrührt, filzt da nichts!
Im Prinzip stimme ich Dir zu, zumal ich ja schon entsprechende Erfahrungen beim Pflanzenfärben gesammelt habe. (Und dabei gelernt habe, dass sich angefilzte Wolle nicht ganz so schön spinnt, man das Filzen normal aber auch ganz gut vermeiden kann....) Aber beim Waschen meiner "Original-Vliese" hatte ich bei einer Charge den Eindruck, das speziell diese Wolle schon beim Hingucken filzt. Das hat mich doch etwas nachdenklich gestimmt...

Als erstes stehen jetzt die ersten 500g Schafwolle meines Lebens auf dem Färbeprogramm, die ich selbst gewaschen, kardiert und gesponnen habe..... Die sollen blau oder blau mit lila-Stich werden, oder leuchtend orange?
Und dann sehe ich weiter. Eigentlich habe ich ja auch genug Wolle, um experimentieren und auch welche "verhunzen" zu können, aber wenn man schon soo viel Arbeit mit sortieren und Waschen reingesteckt hat, dann tut einem verhunzte Wolle halt schon ein bisschen weh.
Michaela hat geschrieben: Die beste Färbefarbe die ich je benutzt habe, ist von EMO


Schade, dass man (oder jedenfalls ich) für diese Farben keine halbwegs konkreten Angaben über die Dosierung für Wolle finden kann. Dort, wo die sehr vagen Angaben über die Farbmenge stehen, steht nicht, auf wie viel Wolle sich das bezieht.
Du hattest ja neulich schon eine tolle Jacke mit dieser Farbe in der Galerie eingestellt und die Farben so gelobt. Da hatte ich gleich danach gegoogelt.
Auch hat mich geschreckt, dass da eine Flasche in einer Farbe so viel kostet, wie bei anderen Fabrikaten 4 Farben für zusammen ca. 4 kg Wolle.

Wie auch immer, das ist eine spannende Sache. Ob ich heute schon zum Färben komme?

Viele Grüße
Hummelbrummel
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Re: Selbst gefärbte Wolle

Beitrag von frieda »

Hummelbrummel hat geschrieben: 2. Ostereierfarbe oder Brause als Alternative zu Säurefarben
Dazu habe ich keine Erfahrung.
Dazu kann ich etwas sagen. Beide Möglichkeiten sind nett, wenn man zufällig das Zeug ohnehin schon im Haus hat (Zu erwähnen ausser Ostereierfarbe und "Cool Aid" (amerikanisches Getränkepulver) ist auch noch zuckerfreie (ganz wichtig!) Lebensmittelfarbe. Das "Cool Aid"muss natürlich auch die zuckerfreie Variante sein). Der Vorteil ist, dass manche Leute vielleicht weniger Berührungsängste damit haben, weil die Sachen lebensmittelgeeignet sind und nicht so chemisch klingen wie das Wort "Säurefarbe". Von der Anwendung her unterscheiden sich diese Farben aber nicht von Säurefarben, man behandelt das Garn exakt gleich, ob es jetzt Lebensmittelfarben oder Säurefarben sind.

Der Nachteil ist, dass die Farben nicht ganz so lichtecht sind. Und in der Anschaffung sind sie auch teurer, wenn man den Preis auf die Menge an Wolle bezieht, die man damit färben kann.

Ich selber färbe Wolle am liebsten mit Säurefarben.

Grüßlis,

frieda
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Re: Selbst gefärbte Wolle

Beitrag von mero-lugaa »

Ich habe sowohl mit mit faserreaktiven Farben gefärbt (ähnlich denen, die Michaela verwendet hat, allerdings in Pulverform), wie auch mit Säurefarben und bei beiden Farben waren die Ergebnisse sehr gut und dauerhaft. Die faserreativen Farben (Procion MX-Farben in Pulverform) hatte ich noch da, weil ich früher viel Baumwollstoffe für Patchwork gefärbt habe. Die Farben der Socken, die ich im März 2008 (!) damit gefärbt hatte, sind immer noch genauso intensiv wie direkt nach der Färbung, auch wenn die Wolle selbst natürlich im Laufe der Jahre etwas gelitten hat. Damals habe ich im Hobbyschneiderinnenforum einen Erfahrungsbericht geschrieben, wie man mit den Procion-MX-Farben Wolle färben kann, da das Vorgehen etwas anders ist als bei Baumwolle. Wenn jemand Interesse daran hat, kann ich den Text gerne mal hier rein kopieren, falls ihr auch noch Vorräte an diesen Farben zuhause habt.

Bei den Säurefarben habe ich mir die sehr preisgünstigen Farben von Wollpapst gekauft und zwar das Set von 10 Farben á 10 g und bin sehr zufrieden mit dem Färbeergebnis. Ich glaube, die Säurefarben tun sich untereinander alle nichts und können sogar untereinander gemischt werden. Ich habe schon öfters gelesen, dass die einzelnen Grundfarben abhängig von der Marke etwas andere Farbtöne ergeben, so dass es eventuell Sinn macht, eine Farbe von mehreren Herstellern da zu haben.

Die Socken aus dem Link, den Ulrike weiter oben genannt hat, sind übrigens inzwischen alle durchgelaufen. :shock: Sie haben leider gerade mal etwas mehr als ein Jahr lang gehalten. Sie waren aus wunderbar weicher, reiner Merionosockenwolle mit Superwash-Ausrüstung gestrickt und gingen alle an der Ferse kaputt. :cry: Das war echt schade, da die Wolle noch glatt wie am ersten Tag war und überhaupt keine Pillings bildete, aber für meine Füße war sie anscheinend nicht stark genug. :roll: Daher werde ich nur noch Sockenwolle mit einem Poly-Anteil verstricken, denn alle Socken, die ich aus diesem Material gestrickt habe (egal von welcher Marke) haben bisher gehalten, obwohl die ältesten auch schon mindestens 6 oder 7 Jahre alt sind und regelmäßig in der ganz normalen 30 Grad-Wäsche mitgewaschen werden.
Liebe Grüße,
Petra

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Re: Selbst gefärbte Wolle

Beitrag von sumsum »

Huhu,
ich finde die Diskussion hier sehr aufschlußreich. Will aber zum färben keinen Senf dazu geben.
Da ich aber jetzt was über die Qualität der SoWo gelesen habe, und wie schnell die Socken evtl. durch sind, fiel mir was ein, was meine Mama mir mal gesagt hatte.
Wenn die Socken stark beansprucht werden hat sie die Ferse und auch die Spitze doppelfädig gestrickt.
Liebe Grüsse aus dem Sauerland von Sabine

"Es geht im Leben nicht darum zu warten, dass das Unwetter vorüberzieht,sondern darum zu lernen, im Regen zu tanzen" Hilary Hinton

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Re: Selbst gefärbte Wolle

Beitrag von mero-lugaa »

sumsum hat geschrieben:Huhu,
ich finde die Diskussion hier sehr aufschlußreich. Will aber zum färben keinen Senf dazu geben.
Da ich aber jetzt was über die Qualität der SoWo gelesen habe, und wie schnell die Socken evtl. durch sind, fiel mir was ein, was meine Mama mir mal gesagt hatte.
Wenn die Socken stark beansprucht werden hat sie die Ferse und auch die Spitze doppelfädig gestrickt.
Hallo Sabine,

bei "normaler" Sockenwolle mit 25 % Poly-Anteil hatte ich nie solche Probleme, daher habe ich auch gar nicht in Erwägung gezogen, Ferse und Spitze bei dem Merinogarn zu verstärken. Da ich die Socken auch alle innerhalb von wenigen Tagen fertig gestrickt habe, konnte ich auch nicht auf Trageerfahrungen zurückgreifen und daher gingen auch alle Paare nahezu zeitgleich kaputt. Doppelfädig wäre mir persönlich auch viel zu dick und da ich die Socken auf einem Feinstricker stricke, käme auch meine Maschine da an ihre Grenzen. Bei handgefärbter Verlaufswolle würde mir die Optik auch nicht gefallen, wenn man ein anderes, dünneres Garn an Ferse und/oder Spitze mitverstrickt. Für mich lautet die Konsequenz einfach, auf all zu edle Sockengarne aus reiner Merino oder Seide ohne Kunstfaseranteil zu verzichten und das ganz einfache, überall erhältliche Sockengarn zu verwenden, das muss ich dann auch nicht verstärken und kann es trotzdem nach Lust und Laune färben.
Liebe Grüße,
Petra

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Re: Selbst gefärbte Wolle

Beitrag von Strickerle »

Hallo,

uff..Ihr macht mich fertig..so eine große Resonanz habe ich nicht erwartet. :oooh: Vielen, vielen, vielen Dank dafür. :D

Ich hab die von Euch geposteten Links mir angeschaut und Eure Beiträge aufmerksam gelesen. Da ich keinen Dampfkochtopf o.ä. besitze, erscheint mir die Kochtopfmetode für mich am praktikabelsten. Schurwolle, 1 Ashford Farbe (10g) und Essig Essenz müßte für einen ersten vorsichtigen Versuch (ca. 400g/4 oder 6-fädig damits für einen Pulli reicht) reichen?! Allerdings müßte ich mir noch anlesen wie man einen Farbverlauf hin bekommt.

Bei Socken habe ich gute Erfahrung mit einem Beilaufgarn für die Ferse bzw. Spitze gemacht. Es ist recht dünn und dadurch wird die Socke nicht dicker. Selber habe ich damit noch nicht gestrickt aber die Socken meiner Oma (sie strickte grundsätzlich damit) habens. Sie sind so ca. 25 Jahre alt und da ist nichts durchgescheuert.

LG Sabine :strick:
Grüßle von Sabine :strick:
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Re: Selbst gefärbte Wolle

Beitrag von frieda »

Strickerle hat geschrieben:
Ich hab die von Euch geposteten Links mir angeschaut und Eure Beiträge aufmerksam gelesen. Da ich keinen Dampfkochtopf o.ä. besitze, erscheint mir die Kochtopfmetode für mich am praktikabelsten.

Hast Du eine Mikrowelle? Die geht auch hervorragend zum Fixieren!

Grüßlis,

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Re: Selbst gefärbte Wolle

Beitrag von mero-lugaa »

frieda hat geschrieben:
Hast Du eine Mikrowelle? Die geht auch hervorragend zum Fixieren!

Grüßlis,

frieda
Dem kann ich nur beipflichten, ich fixiere meine handgefärbte Wolle grundsätzlich in der Mikrowelle. 8-)
Liebe Grüße,
Petra

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Re: Selbst gefärbte Wolle

Beitrag von Strickerle »

mmmh irgendwo habe ich gelesen das der Backofen sich auch eignet (bei ca. 80 Grad Ober- und Unterhitze). Wobei die Wolle samt Wasser und Farbe im Topf verbleiben kann bis es kalt ist, ist auch eine Möglichkeit (habe ich auch gelesen). Ich habe weder eine Mikrowelle, Dampfkochtopf oder sonst was in dieser Richtung.
Grüßle von Sabine :strick:
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Re: Selbst gefärbte Wolle

Beitrag von mero-lugaa »

Strickerle hat geschrieben: Allerdings müßte ich mir noch anlesen wie man einen Farbverlauf hin bekommt.
Am einfachsten und effektivsten bekommst du einen Farbverlauf hin, wenn du die Wolle zu einem Rechteck, einem sogenannten Blank, verstrickst und dann entsprechend deinen Farbverlauf aufmalst, so wie bei den weiter oben verlinkten Sock-Blanks. Das geht natürlich am besten, wenn du dafür eine Strickmaschine zur Verfügung hast. Per Hand würde ich diese Arbeit auch nicht auf mich nehmen wollen, denn diese Blanks werden dann wieder aufgeribbelt und neu im eigentlichen Muster verstrickt. Perfektioniert wurde diese Technik durch die Amerikanerin Nancy Roberts, die die Teile eines Pullovers schon fürs Färben in ungefähr die richtige Form strickt (also z.B. mit den Zunahmen bei Ärmeln, aber ohne Details wie Halsausschnitte), sie dann bemalt und wieder aufribbelt. So kann man sicherstellen, dass der Farbverlauf bzw. die Streifen auf Ärmeln und Körper exakt gleich breit sind und nicht wie bei industriellen Farbverlaufsgarnen unterschiedlich breit werden, weil die Ärmel schmaler sind als Vorder- und Rückenteil. Sie strickt sich in bestimmten Abständen Hilfslinien in die Blanks ein, indem sie entweder ein Kontrastgarn verwendet, dass die Farbe nicht annimmt oder Reihen mit sehr großer Maschenweite strickt. Das hilft bei der Bemalung sehr, um die Teile möglichst gleich zu bemalen.

Hier ist übrigens die Ravelry-Galerie von Nancy Roberts.
Liebe Grüße,
Petra

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Re: Selbst gefärbte Wolle

Beitrag von Strickerle »

Auf der Nadelspiel Seite hab ich neulich auch gesehen wie nachträglich Socken gefärbt wurden. Aber ich frage mich wie online verkaufte handgefärbte Wolle einen Farbverlauf bekommen. Das müßte doch auch zu Hause auch machbar sein. Melierte Wolle erhält man z.B. wenn man Wolle nimmt, deren Fäden unterschiedlich viel Farbe aufnehmen.
Grüßle von Sabine :strick:
glf
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Re: Selbst gefärbte Wolle

Beitrag von glf »

Strickerle hat geschrieben:mmmh irgendwo habe ich gelesen das der Backofen sich auch eignet (bei ca. 80 Grad Ober- und Unterhitze). Wobei die Wolle samt Wasser und Farbe im Topf verbleiben kann bis es kalt ist, ist auch eine Möglichkeit (habe ich auch gelesen). Ich habe weder eine Mikrowelle, Dampfkochtopf oder sonst was in dieser Richtung.
Ja, im Backofen klappt das auch! Ich habe immer 100°C Ober-und Unterhitze genommen. Bisher habe ich so immer Spinnwolle gefärbt, die in Frischhaltefolie geschlagen war. Nein, die Folie ist nicht geschmolzen.

@hummelbrummel: was für Wollvliese sind dir denn angefilzt? nicht jede Schafwolle filzt gleich- das Vlies Coburger Fuchs konnte ich schon ziemlich vergewaltigen ohne dass was gefilzt wäre, bei Gotland filzt es schon, wenn man ihm zuflüstert, dass man es gleich- in heißes Wasser tauchen wird...
Grüße von glf
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Re: Selbst gefärbte Wolle

Beitrag von mero-lugaa »

Strickerle hat geschrieben: Aber ich frage mich wie online verkaufte handgefärbte Wolle einen Farbverlauf bekommen. Das müßte doch auch zu Hause auch machbar sein. Melierte Wolle erhält man z.B. wenn man Wolle nimmt, deren Fäden unterschiedlich viel Farbe aufnehmen.
Entweder, es wird die oben von mir beschriebene Technik verwendet, was man oft daran erkennen kann, dass das Garn durch das Verstricken und Aufribbeln immer noch leicht gewellt ist :wink: oder man legt den Strang an verschiedenen Stellen in unterschiedliche Farbtöpfe, was aber bei den Strängen in normaler Länge relativ kurze Farbabschnitte gibt. Deshalb bauen sich manche Färber auch aufwendige Wickelbretter, um die die Wolle herumgewickelt wird, um möglichst lange Stränge zu erhalten, die dann abschnittweise angemalt werden. Damit kann man dann auch längere Farbverläufe gestalten.

Viele verwenden zur Herstellung der Blanks auch einfach eine Strickmühle wie z.B. Addi Express, wenn sie keine Strickmaschine haben. Die schönsten Farbübergänge bekommt man meiner Meinung nach mit einem Strickschlauch oder flach gestricktem Blank hin!
Liebe Grüße,
Petra

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