Ich habe jetzt lang überlegt, ob ich auch meinen Senf dazugebe.
Den "Knötchenrand", den mich eine Tante gelehrt hat, als ich noch eine Jugendliche war (80er Jahre), nehme ich sehr gerne zum Zusammennähen (ebenfalls nach der Technik dieser Tante), aber zum Maschenaufnehmen (Knopfblende) stricke ich lieber den Kettrand. Ggf. stricke ich bei einer Jacke an der Seitennahtseite Knötchenrand und an der Blendenkante Kettrand.
Der Knötchenrand, den ich gelernt habe, geht so:
Vor der letzten Masche (Randmasche) den Faden nach hinten legen, Randmasche abheben.
Arbeit wenden, Randmasche rechts stricken.
Legt man den Faden vor der letzten Masche vor dem Wenden und Abheben nach vorne, und strickt sie in der nächsten reihe rechts ab, gibt's einen Kettrand.
Ebenfalls ein Kettrand entsteht, wenn man die letzte Masche rechts strickt und die erste Masche abhebt.
Ich habe jetzt tatsächlich schnell ausprobiert, was meine Hände machen, wenn ich "Kettrand" oder "Knötchenrand" denke, weil ich das so verinnerlicht habe, das ich es aus der Theorie nicht hätte beschreiben können.
Ich hab schob verschiedene Ränder und Varianten ausprobiert, unter anderem auch das, das was die Strickmaschine macht, nämlich auf der rechten Seite die erste und letzte Masche rechts und auf der linken Seite die erste und letzte Masche links, (auch interessant), aber in jeder Reihe jeweils die erste und letzte immer rechts - auf die Idee bin ich noch nicht gekommen, wenn ich mich recht erinnere.
Jetzt wird mir klar, warum ich mich immer schon über Anleitungen gewundert habe, die Knötchenrand zum Maschenaufnehmen vorsehen (bei meinem Knötchenrand ein elendes Gewürge), wo es mit einem Kettrand doch viel einfacher geht.
Es gibt so viele Möglichkeiten. Wie wunderbar!
Und erlaubt ist, was funktioniert. Zum Glück gibt's keine Strickpolizei.
Edit: Zeitüberschneidung mit Michaela