Hallo Andrea,
schön, wieder von Dir zu lesen.
Da es leider keine Misch-Maschinen

gibt, muß man sich entscheiden, ob's nun lieber eine Standardmaschine oder ein Mittelstricker sein soll.
http://www.strickmoden.de/stricktipps/garntipps.html hast Du ja gelesen und weißt somit auch, daß die Handstrick-Nadelstärke Dir bei einer Strickmaschine nicht wirklich weiterhilft. Garn, das man von Hand mit Nadel 4 verstrickt, kann mit einer Standard-Maschine gerade noch funktionieren, meistens geht's aber nicht, denn, wie Du gelesen hast, schafft eine Standard-Maschine bestenfalls 25-26 M auf 10 cm, weniger auf keinen Fall, weil die Nadeln dafür zu dicht beieinander liegen.
Strickmaschinen sind bei guter Pflege sehr langlebig. Meine eigene aktuelle Maschine ist mittlerweile fast 13 Jahre alt, und ich gehe davon aus, daß sie locker noch einmal so lange durchhält. Mit Ersatzteilen ist es natürlich immer so eine Sache. Bisher fand man immer noch etwas, oder man konnte alte Maschinen ausschlachten.
Da in einem Nadelbett alle Nadelhaken in eine Richtung zeigen und den Faden immer in derselben Richtung durchziehen, kann man damit auch nur eine Sorte Maschen stricken. Die Links-Seite ist der Strickerin zugekehrt. Nimmt man das Gestrick von der Maschine und dreht es um, sind die Maschen obenauf rechts. Um ein Gemisch aus linken und rechten Maschen zu stricken, z.B. für Bündchen, benötigt man das zweite Nadelbett, das auch Doppelbettergänzung oder Doppelbett genannt wird.
Wenn irgend möglich, schau Dir mal bei einer anderen Strickerin an, wie so eine Maschine aussieht und wie sie funktioniert. Dann bekommst Du ein viel klareres Bild, was man damit machen kann.
Automatisch lassen sich zwei Farben in einer Reihe verstricken. (Dabei hat man Spannfäden auf der Rückseite der Arbeit.) Man kann, wenn man das möchte, nach jeder Reihe beide oder eine der Farben wechseln. Mit Hilfe eines Intarsienschlittens strickt man Farbflächen ohne Spannfäden, wobei die Fäden wie beim Intarsienstricken von Hand auf der Rückseite verkreuzt werden.
Compu Strick ist ein sehr, sehr altes Programm (1993 oder älter), das damals unter DOS lief und auf modernen Rechnern vermutlich kaum noch lauffähig ist. Bevor Du dafür Geld ausgibst, stelle unbedingt sicher, daß es auf Deinem Rechner funktioniert und das macht, was Du willst.
Eine Strickmaschine kann man sowohl als Hobby als auch für Aufträge nutzen. Ich habe früher so viele Aufträge damit gestrickt, daß sich meine Maschinen bezahlt gemacht haben. Wenn man aber nur hobbymäßig strickt, muß man deshalb kein schlechtes Gewissen haben, finde ich. Auch eine Fotoausrüstung, eine gute Stereoanlage oder eine elektrische Eisenbahn (oder was manche Ehemänner sonst so brauchen) können ganz schön ins Geld gehen. Und beim Stricken ist man immerhin kreativ.
Aber wie kommst Du darauf, daß Stricken nicht populär ist? Vor fünf Jahren hätte ich Dir noch zugestimmt, mittlerweile aber gibt's doch wieder reichlicher Zeitschriften, Bücher, Wollgeschäfte und natürlich Internetseiten zu dem Thema. Ich hoffe, dieser Boom hält noch lange an, und daß sich noch viel mehr Leute dafür interessieren.
Zahlreiche Grüße
Kerstin